Elternforum Kaiserschnitt

Mal aus der Sicht einer "Normalgebärenden"

Mal aus der Sicht einer "Normalgebärenden"

Mitglied inaktiv

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Hallo ihr lieben Mamis und werdende Mamis! Seit ein paar Wochen lese ich manchmal hier und nun muss ich doch auch mal meinen Senf dazu geben ;-) Ich finde es mehr als seltsam, dass immer wieder diskutiert wird, welche die "bessere" odere "sichere" Methode der Geburt sein soll. Wer will das schon sagen können!? Im Oktober 2009 ist meine Tochter auf die Welt gekommen. Alles war bestens. Sie lag richtig, wurde auf 3,9kg geschätzt (da ich nicht zierlich gebaut bin eigentlich kein Problem). Ich bin noch sehr jung und ich hätte NIE einfach so einen Kaiserschnitt gemacht. NIE NIE NIE - es gab ja auch keinerlei medizinische Indikatoren. Mein Kind kam nach Einleitung (da schon 10 Tage über ET) nach 5 Stunden auf die Welt. Auch im Nachhinein empfinde ich es als eine sehr schöne, schnelle und nicht schmerzintensive Geburt. ABER: Es wurde sehr überstürzt eine Saugglocke eingesetzt, obwohl die Presswehen erst anfingen und ich nicht einmal die Gelegenheit hatte, so zu pressen. Ende vom Lied: Ich hatte einen Dammschnitt, sehr schlimmen Riss, und beim Nähen wurde schlecht gearbeitet, so dass nach zwei Tagen innerlich was aufriss. Es wurde aber erst beim Entlassungsgespräch gemerkt und es war wirklich furchtbar. Ich musste ca. 2 Monate lang nach jedem Toilettengang abduschen und föhnen! Musste von meinem Mann wundversorgt werden, auch in der Nacht! Musste 2x in der Woche zum Arzt! Meine Schwester heiratete 1,5 Monate nach der Geburt. Es ging mir so schlecht, dass ich mit Müh und Not bei der Trauung dabei sein konnte und dann sofort heim musste. Und das alles mit einem Neugeborenen! Wenn ich nicht so eine liebe Tochter gehabt hätte, die fast nur geschlafen hat und einen selbständigen Mann, der zu Hause war und sich freigenommen hat, dann wüsst ich echt nicht, was ich gemacht hätte. Dazu kam die psychische Belastung, plötzlich gesundheitlich so angeschlagen zu sein, nicht richtig fürs Baby da sein zu können. Ich hab etwa ein Jahr gebraucht, die Geburt und das Schicksal zu verarbeiten und litt unter schweren Depressionen, in diesem Jahr. Warum mein Bericht? Ich wollte einfach mal allen werdenden Mamis, die einen Kaiserschnitt haben werden, sagen, dass sie nicht nur benachteiligt sind und die ach so tolle Spontangeburt verpassen. Es KANN alles gut gehen und sehr toll sein, MUSS es aber definitv nicht! Und man weiss heutzutage, dass die Risiken eines geplanten Kaiserschnitts nicht höher sind als die einer Spontangeburt! Früher war ich sehr gegen geplante Kaiserschnitte ohne wirklich Grund. Heute verstehe ich jede Frau, die einfach nicht bereit ist, ein Kind auf natürlichem Weg gebären zu wollen. Ich weiss nicht, wieso es immer Leute gibt, denen es so wichtig ist, Entscheidungen anderer zu treffen. Es ist gut, dass die Frau heute entscheiden kann, ob sie einen Spontangeburt versuchen will oder eben nicht! Also, auch wenn man am Anfang Schmerzen hat und es einem nicht so gut geht, man weiss ja nicht, wie es einem nach einer normalen Geburt gegangen wär! Liebe Grüsse, Kugelmarie (die im Juni voraussichtlich einen geplanten Kaiserschnitt haben wird) P.s.: Wenns um die kostengünstigste Variante ginge, dann wäre das, wenn alle Geburten geplante Kaiserschnitte wären. Man könnte sämtliches Personal an Wochenenden und in der Nacht streichen. Natürich ist dies nicht realistisch, aber am günstigsten ist in der Realität eine Spontangeburt, die ca. 3h dauert und keinerlei Komplikationen ergibt - also fast keine Geburt!


Nachtwölfin

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Hallo, ich stimme dir voll zu was die Gefahren einer Spontangeburt und evtl Folgeerscheinungen angeht, aber genau das gleiche (nur an anderer Stelle) kann auch beim Kaiserschnitt (auch beim geplanten!!!) passieren, wenn die Narbe nicht richtig verheilt, sich etwas entzündet etc. Was ich damit sagen will: beides kann schiefgehen. beides kann gutgehen, bei beiden kannst du Wochenlang Schmerzen haben, bei beiden kann es dir sofort wieder gutgehen usw. Das ist individuell verschieden. Und ich finde es hat keinen Sinn darüber zu diskutieren, was jetzt besser ist, weil man ja fast nie wissen kann, was im anderen Fall passiert wäre, ich betone: fast nie, bevor sich da gleich jemand wutentbrannt draufstürzt. Wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich lieber spontan entbunden. Hatte Not-KS. Kind hatte sich durch absoluten Zufall im Becken verkeilt. Sie hatte einfach zur falschen Zeit den Kopf in die falsche Richtung gedreht. Ich würde mich auch beim nächsten Kind nicht im Voraus für die OP entscheiden, außer es wäre medizinisch erforderlich. Meine Tochter wurde im Juli 2010 geboren. lg Nachtwölfin


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Nachtwölfin

Genau das wollte ich in etwa sagen, habs vielleicht nicht so gut rüber gebracht ;-). Beides kann gut gehn, oder auch nicht. Ich wollte nur einfach auch mal eine Erfahrung berichten, wos bei einer natürlichen Geburt nicht so gut ging. Lg


nani82

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*GEFÄLLTMIR*!!!!!


Sveamaus

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Finde deinen Beitrag toll. Einigen wir uns einfach dadrauf, dass jede Geburtsform, egal ob KS oder Spontan gewisse Risiken bergen, die immer auftreten KÖNNEN.


cs80

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Schließ mich Sveamaus an! Der Unterschied liegt aber darin, hat eine Mami panische Angst vor einer Spontangeburt, kann sie nen KS machen lassen. Oder sich unter der Geburt dazu entscheiden... Hat die Mami allerdings panische Angst vor einem KS, muss sie da durch! Leider gehörte ich zur 2. Kategorie Mamis...


Nienchen2709

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ich schließe mich euch an... und das ist auch das was ich versucht habe ner freundin zu erklären. Viele behaupten dann das die bindung nach nem KS zum Kind nicht so sei wie bei ner spontan Geburt. Das stimmt aber nicht... habe ich schon von vielen gehört und auch schon gelesen. Die Bindung ist genau die selbe, man bekommt zwar das Kind nicht sofort auf die Brust oder in den arm gelegt, aber die Bindung zum Kind allein ensteht ja schon im Unterleib und wird nur durch die Geburt und auf die welt kommen gekräftigt. oder liege ich da etwa falsch? lg PS: bei mir gibt es einen geplanten KS und es wird mein erstes Kind.


Suschi

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Antwort auf Beitrag von Nienchen2709

Bei mir stimmmte es, leider. Und auch bei anderen, die ich kenne. Ich hatte am Anfang keine richtige Bindung zu meinem Kind. Ich hatte sie nicht geboren, sie wurde aus dem Kreissaal weggebracht und mir dann nachher in den Arm gelegt. Das ist meine Kind? Nee....ich habe länger gebraucht, bis ich in die Mutterrolle rein konnte. Mein Sohn, der danach zur Welt kam, natürlich, war sofort mein Kind. Aber, es war ein KS auf Grund von einem Geburtsstillstand. Das muss ich dazu sagen. ES war kein geplanter, es war von mir nicht gewollt. Vielleicht spielt das auch eine Rolle.


Farasha

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Ich habe 28 Stunden gebraucht bei meinem ersten Kind und dann war doch nicht alles so wie es sein sollte.Meine Tochter wollte ewig nicht ins Becken rutschen , mein Muttermund musste per Hand geöffnet werden . Dann bin ich weil letztens die kleine mit einem mal ins Becken rutschte , und ich Presswehen bekam im 2 Minuten Takt.Ich bin geschnitten wurden , wobei das auch nur war weil seit den 28 Stunden FA und Hebamme immer im Raum waren , um dort am Ende schnell einzugreifen. Ich bekam einen 2 cm Schnitt damit der kleinen ihre Schultern durch passen , aber durfte sie nach dem 28 Stunden Stress nicht bei uns behalten. Sie wurde gebadet und schnell angezogen das Kreissaalbild wurde gemacht , dann war sie weg. Sie hatte die Nabelschnur um den Hals , sie hatte Fruchtwasser in der Hektik geschluckt und dann waren durch streß kurzzeitig ihre Herztöne abgesackt. Klar als ich sie 8 Uhr morgens ins Zimmer bekam wußte ich schon das sie okay ist , denn als man mich 6 Uhr auf mein Zimmer brachte hielten wir extra am Säuglingszimmer um nach ihr zu fragen. Egal wie super die Schwangerschaft verläuft , keiner weiß wie letzendes sich die Entbindung entwickelt.