Elternforum Kaiserschnitt

Ich möchte euch gerne mal mein KS Erlebnis erzählen

Ich möchte euch gerne mal mein KS Erlebnis erzählen

Mitglied inaktiv

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Meine Schwangerschaft verlief bis zur 34 SSW super. Doch am 31.03.2010 wurde ich dann in der Nacht ins KH eingeliefert da die Fruchtblase geplatzt ist. Als die Hebamme zu uns kam und ein paar Test's durchgeführt hatten hieß es ich hätten keinen Blasensprung gehabt sondern wohl eher ins Bett gemacht. Da ich aber schon 2 Kinder spontan zur Welt gebracht hatte und auch bei beiden einen Blasensprung hatte wusste ich das es ein Blasensprung war. Somit lag ich im Kreissaal und es wurde erstmal nichts unternommen. Am Am folgenden Nachmittag hieß es dann auch von den anderen Ärzten das ich eindeutigen Abgang von klarem Fruchtwasser hätte und somit wurde dann mit der ersten Behandlung begonnen. Nach mehrmaliger Gabe von Cytotec ( Tabletten ) und am 2.04.2010 Oxytocin-Perfusor ( Wehentropf ), auch hier kein Einsetzen einer regelmäßigen Wehentätigkeit, so dass am Abend erstmalig Prepdil-Gel intrazervikal appliziert wurde. Danach setzte laut Ärzten eine schmerzhafte hyperaktive Wehentätigkeit ein. Nein es waren keine Wehen es waren einfach nur höllische schmerzen mit einem starken brennenden Gefühl. ich wusste durch meine 2 spontan Geburten wie Wehen sind da ich bei meinem Sohn keinerlei Schmerzmittel damals hatte doch diese Schmerzen waren anders und viel schlimmer. In meinem OP Bericht steht " Da die einsetzende Wehentätigkeit von der Patienten nicht toleriert wurde, Entschluß zum Legen einer PDA bei fingergängigem Muttermund gegen 22.30 Uhr. Nur so wie es dort im OP Bericht steht war es nicht richtig. Nach dem Legen des Geles habe ich Blutungen bekommen und wie gesagt diese starken schmerzen mit brennendem Gefühl dabei. Zur Blutung hatte man uns gesagt das dass die anzeichen sind das die Geburt jetzt los gehen würde. Doch danach wurde es immer schlimmer mit den Schmerzen und dem brennen so das ich Schüttelfrost bekam, Überkeit und mich zuletzt auch noch mehrfach Übergeben habe. Ich war so am Ende das ich einfach nur noch wollte das alles vorbei ist und habe nach einem Kaiserschnitt verlangt, doch darauf ist niemand eingegangen obwohl man uns ein paar Std. vorher gesagt hatte wenn ich es nicht mehr aushalten würde sollte ich bescheid sagen und man würde einen KS machen. Danach erst erfolgte das legen der PDA weil ich nicht mehr konnte. Doch nach legen der PDA verschlechterte sich mein Zustand immer und immer mehr. Um 4 Uhr Morgens wurden die Blutungen immer stärker, meine Körpertemperatur stieg an und somit entschieden die Ärzte sich zum Abbruch der einleitenden Maßnahme und zur sekundären Sectio. Kurz bevor ich in den OP kam haben die Ärzte die Laborwerte bekommen und mussten feststellen das ich eine Blutvergiftung bekommen hatte und somit ging alles auf einmal ganz schnell. Da die KPDA nicht suffizient saß habe ich eine Vollnarkose bekommen. So jetzt zum schlimmsten Teil. Meine Tochter kam am 3.04 um 4.32 zur Welt bis dahin war noch alles ok und meine kleine auch wohl auf. Sie wurde dann sofort auf die Frühgeb.-/Intensivstation gebracht. Jetzt beginnt der eigentliche Teil. Nachdem man mich wieder zu nähen wollte zeigte sich schnell eine diffuse Blutung. Nochmalige Umstechung des li. Wundwinkels. Hiernach herrscht Bluttrockenheit. Jetzt zeigte sich eine Blutung im re. Wundwinkel, die mehrfach umstochen werden musste. Da aber immer noch eine diffuse Blutung vorlag wurde der Uterus vor die Bauchdecken luxiert. Es scheinte zu einem Einriss der A. uterina re. gekommen zu sein. Diese Region wurde nun gründlich dargestellt und mit zartem atraumatischem Nathmaterial umstochen. Danach herschte nur noch leichte Blutungen. Trotz einer Gabe von einem Medikament und kräftigen Massieren den Uterus bleibt es bei der Atonie, so das der Entschluß zur Durchfühtung von insgesamt 6 B-Lynch-Nähten erfolgte. Da die Blutung immer noch nicht ganz gestoppt war wurden mir 2 Robinson-Drainagen eingelegt. Nachdem ich dann nach fast 2 std. endlich in den Aufwachraum kam stellte sich heraus das ich einen Anstieg der Leukozyten von 12000 auf 32000 hatte und einen Abfall des Quicks auf 44%, der die Blutungsneigung intraoperativ nun erklärte. Das heißt ich hatte zu meiner Blutvergiftung noch eine Blutgerinnungsstörung. Nachdem ich dann wieder wach war wurde ich auf die Intensivstation gebracht wo ich dort dann 8 Bluttransfusionen bekam und keine Ahnung wie viele Medikamente noch. Ich sah nur noch Schläuche an mir. Meine Tochter durfte ich erst am 2 Tag sehen und das auch nur für 5 min, da wir beide ja auf Intensiv lagen. Nachdem meine Mutter mit den Ärzten gesprochen hatte habe ich erstmal erfahren wie schlecht es eigentlich um mich während der OP stand und das die Ärzte dort um mein Leben gekämpft hatten. Doch ich sage mir hätte sie eher gehandelt und mich nicht so lange mit Blasensprung liegen gelassen wäre es niemals soweit gekommen. Nach ca einem halben Jahr war ich dann endlich wieder richtig auf den Beinen doch meine Unterbauch schmerzen auf Druck waren immer noch da, somit musste ich im Dez. 2010 nochmals operiert werden wobei ich auch gleichzeitig sterilisiert wurde da ich eine weitere Geburt nicht überleben würde. Bei dieser OP wurden dann mehrere Verwachsungen gelöst. Doch auch nach dieser OP waren meine schmerzen immer noch nicht weg und somit musste ich im Juni 2011 nochmals operiert werden. Dort wurde dann alles nochmals aufgemacht wie bei einem KS. Auch nach dieser OP ist es noch nicht besser und jetzt suchen die Ärzte weiter.. Momentan kann ich nur Jogginghosen tragen also lockere Hosen die auf dem Bauch sitzen da alles andere starke Schmerzen auslöst. Auch nach fast 2 Jahren kommt es mir immer noch so vor als sei es erst vor kurzem alles passiert. Da ich mit dem was ich erlebt habe nicht zurecht komme werde ich mir jetzt Hilfe suchen um das erlebte verarbeiten zu können. Danke euch fürs lesen. Ich habe viele Sachen aus dem OP Bericht geschrieben, ich hoffe man konnte es verstehen.


Joanna77

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oh Gott, ich habe mit entsetzen deine Geschichte gelesen, das ist ja wirklich furchtbar was du alles durchmachen musstest. du hast echt meinen Respekt. Ich hoffe, dass deine Schmerzen weniger werden und du dich endlich erholen kannst. Ich wünsche dir viel viel Kraft!!! Lg jo


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Joanna77

@Joanna77 Was meine schmerzen angeht habe ich die Hoffnung schon aufgegeben. Nach der letzten OP dachte ich das alles gut wird doch es ist eher schlechter als besser geworden und jetzt wissen die Ärzte selbst nicht mehr weiter. Jetzt brauche ich erstmal viel Kraft für den Kampf gegen das KH und auch das ich das Erlebte endlich mal verarbeiten kann.


MaSchie26

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Au weia.....screcklich, was du da erlebt hast! Tut es dir denn ein bisschen gut, darüber zu schreiben...wenn ich fragen darf! Liebe Grüsse


Mitglied inaktiv

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@MaSchie26 Ja das schreiben hier hilft mir sehr da mein Mann glaube ich mit meiner Situation ein wenig überfordert ist. Er weiß einfach nicht wie er mir helfen soll das es für mich leichter ist zu verarbeiten. Wenn man selbst sowas ähnliches durch gemacht hat kann man den anderen vielleicht etwas besser verstehen als wenn man es nicht gemacht hat. Es sind einfach zu viele Sachen die weh tun die einfach auch nicht hätten sein müssen. Ich denke auch das mein Mann selbst damit nicht zurecht kommt mit dem was damals alles war und jetzt immer noch ist. Ich bin ja in vielen Sachen eingeschränkt und wer weiß wie viele OP's ich noch vor mir habe. Und jede weitere OP macht mir große Angst wenn man einmal weiß das man fast sein Leben verloren hätte bei eigentlich einem normalen KS dann sieht man sein Leben auch mit ganz anderen Augen. Es ist einfach nur schade das die Ärzte nicht dazu stehen das sie einen Fehler gemacht haben. Aber darum kümmern sich jetzt andere, bei meinen schmerzen hilft es mir auch nicht weiter wenn ich gegen die angehe aber ich möchte einfach das dass was ich erlebt habe nicht andere auch erleben müssen nur weil die Ärzte scheiße bauen.


KH

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bin, habe ich mit deinem Bericht wenig anfangen können, außer dass für dich der Kaiserschnitt ein Horrorerlebnis war. Im übrigen stimmen OP-Bericht nicht immer. In meinem KS-Bericht von der Geburt meiner Tochter hieß es "der kräftig schreiende Knabe". Die Idee dir Hilfe zu suchen, finde ich gut. Könnte auch juristische sein. Was ist nun mit der Blutgerinnungsstörung? War die nur auf die Geburt bezogen oder hast du grundsätzlich eine Blutgerinnungsstörung?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von KH

@KH Das die OP Berichte nicht stimmen weiß ich selbst da in meinem ja auch nicht alles richtig ist. Und was meine Blutgerinnungsstörung angeht die hatte ich nur während der Geburt. Das lag einfach daran das sie zu lange gewartet haben.


bienichen

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ähm ja, mir fehlen die Worte. Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass du das bald alles verarbeiten kannst. LG


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von bienichen

Danke schön @ bienichen