Tinkabel
Hallo meine Lieben Ich möchte kurz Stellung nehmen zum Thema "sich als Versager fühlen, wegen Not-KS". Ich habe alleine im 2011 schon 4 Freundinnen, welche nach x-Stunden Wehen einen Not-KS bekommen haben - alle wollten den KS nicht. Und alle sind heute irgendwie traurig, dass sie es nicht "alleine geschafft haben", das Kind zur Welt zu bringen. Und ausnahmslos alle hätten NIE gedacht oder im entferntesten damit gerechnet, dass ihr Kind per KS auf die Welt kommen könnte. Und genau hier liegt doch die Krux - das Thema KS wurde nie diskutiert oder dieses Szenario im Kopf einmal "abgespielt" (auch wenn es meistens nicht eintrifft und die spontane Geburt gut geht). Ich verstehe einfach überhaupt nicht, wieso beispielsweise beim Geburtsvorbereitungskurs nie gross darüber informiert wird? Oder beim Arzt? Oder warum das KS Thema auch sonst irgendwie tot geschwiegen wird (ist zumindest in meinem Umfeld so)? Ich meine, alleine bei uns in der Region sind gem. Statistik der Uni von 2010 knapp 40% per Not-KS auf die Welt gekommen - das ist schon fast jedes 2. Baby. Das ist viel! Und genau deshalb sollte diese Thematik auch ein grösseres Gewicht in der Geburtsplanung einnehmen. Denn, wenn mehr darüber informiert und aufgeklärt werden würde, dann wären die Frauen im Nachhinein evt. auch nicht so traurig, es "nicht geschafft zu haben". Sie hätten sich evt. schon im Vornherein auch gut über KS informiert und wären mental evt. etwas besser vorbereitet. Denn, weil die Ärzte heute viel weniger Risiko eingehen können/wollen, muss man offensichtlich heute immer öfter damit rechnen, nicht spontan, sondern per KS entbinden zu müssen. Ich hoffe ihr versteht was ich ungefähr damit sagen will... Liebe Grüsse
Ich verstehe allerdings die Mütter nicht. Man hat fast 9 Monate Zeit sich zu informieren. Wer sich unbedingt an eine bestimmte Geburtsvorstellung klammert ist aus meiner Sicht naiv. Allein alles auf mangelnde Information zu schieben ist zu leicht. Werdende Mütter sind doch in aller Regel erwachsene selbständige Menschen die denken und lesen können. Es gibt allein zig Geburtsvorbereitungsbuecher in denen immer das Thema Kaiserschnitt ausführlich behandelt wird.
Also, ich habe mich auch als Versagerin gefühlt, obwohl ich mich mit dem Thema KS auseinandergesetzt hatte. Klar, denn der 1. kam per KS. Beim 2. habe ich mich soooo sehr auf eine natürliche Geburt gefreut. Es lief alles so perfekt. Wehenbeginn genau am ET, sofort regelmäßig alle 3 min., innerhalb weniger Stunden MM vollständig geöffnet. Tjaa und dann gab es den Hebammenwechsel... Sie riss mich von meinem bequemen Ball auf dem ich saß und mich am Seil festhielt, zog mich splitterfasernackt aus, räumte den Raum komplett leer, so das mir nur das unbequeme Bett blieb. Dann gab sie mir ungebeten eine Spritze zur Entspannung und das Drama begann... Mir wurde schwindelig, ich sah nur noch verschwommen und fing an zu brechen. Und das über 2 Std. lang... Endlich lies die schlimme Wirkung nach und ich wurde wieder ruhiger. Da haute sie mir ungefragt noch eine 2. Spritze rein und sprengte meine Fruchtblase. Da war der Ofen aus. ;-( Ich fiel in einen Dämmerschlaf, konnte die Augen nicht mehr öffnen, die Herztöne meines Sohnes waren weg, auf dem CTG hörte man stattdessen meine Schlagader pulsieren. Irgendwann kam eine Ärztin auf die Idee, Blut aus dem Kopf meines Sohnes zu entnehmen. Die Hebamme sollte den Sauerstoffgehalt prüfen und sagte nur: das kann ich nicht! Danach ging alles ganz schnell. Die Klingel schrillte, der Raum war voller Menschen in weißen Kitteln ich wurde in den OP gebracht, dort hätte man mich noch fast ersticken lassen und dann wurde es .schwarz. Gesehen habe ich meinen Sohn dann erst 8 Std. später. Auf meinem Zimmer lag noch eine schwangere Frau. Sie kam rein und sagte sie sei mit Zwillingen schwanger und ginge jetzt zur EInleitung. Ca. 5 Std.später kam sie wieder mit ihren Zwillies im Arm, stand auf, ging duschen, zog sich an und fragte wann sie denn nach Hause gehen könne... Und ICH? Habe sie ungläubig angeschaut und Rotz und Wasser geheult. Ich habe es mnicht mal geschafft EIN Kind normal zu gebären und bekam in den Presswehen den KS verpasst und SIE bringt im "Spaziergang" Zwillies zur Welt.... LG
Ich finde es falsch, dass immer davon gesprochen wird, eine natürlich Geburt "geschafft" oder "nicht geschafft" zu haben. Viele sprechen davon, "das Geburtserlebnis" zu vermissen...ich halte das für Quatsch! Es müsste mal Wert darauf gelegt werden, in den Köpfen zu festigen, dass auch ein KS ein einmaliges Geburtserlebnis ist - eben ein etwas anderes, deswegen aber nicht weniger wert!! Ich bin auch der Meinung, dass das offene Gespräch zu diesem Thema oft (bewusst?) umgangen wird!
Das liegt nicht daran, dass man sich nicht informiert hat. Ich hatte mich vor der Geburt sehr ausführlich mit dem Thema beschäftigt, weil mir sehr wohl klar war, dass eine Geburt auch schiefgehen kann. Auch meine Hebamme hat im GV davon gesprochen, dass man sich nicht zu sehr in Sicherheit wiegen sollte, dass man durchaus während der Geburt sterben könnte. Oder dass das Kind stirbt, behindert ist etc. Daran liegt das nicht. Man weiß das alles, und fühlt trotzdem so.
Ich habe mich auch vor der Geburt über einen KS informiert, obwohl ich eine natrüliche Geburt wollte; meine Tochter war aber ein Sternengucker und wollte trotz Wehen nicht richtig in den Geburtskanal rutschen. Das ging über Wochen so. Und dann bekam ich an ET+6 mitten in der Nacht einen Wehensturm und meine Tochter wurde aufgrund einer Plazentalösung per Not-KS unter Vollnarkose geholt. Und auf sowas wollte und konnte ich mich nicht vorbereiten, und ja, die Erinnerungen, die ich an die Geburt habe sind besch.. Trotzdem liebe ich meine Tochter über alles. Aber ich denke, man MÖCHTE sich einfach keine GEdanken darüber machen, was alles passieren kann. LG
Hallo, Viele Frauen wissen das es unter Umständen unter der Geburt zu einem Kaiserschnitt kommen KANN. Aber es gehen doch die wenigstens mit diesen Gedanken in den Kreissaal. Man denkt doch dann eher "mir passsiert sowas doch nicht!". Als unser Großer immer in BEL lag, dann machte ich täglich zig indische Brücken, moxte, putzte meinen Boden auf den Knieen (OK das mache ich eh) und war immer der Meinung, das sich das Kind noch dreht - Das MUSS sich einfach drehen. Falsch gedacht, 4 Wochen vor ET bekam ich meinen KS-Termin gesagt. Und obwohl ich schon Wochen vorher wußte das, wenn sich das Kind nicht dreht, wird ein KS gemacht, war ich unglücklich darüber. Dann reagierte ich auch ein bisschen trotzig wie ein Kind das man sein Spielzeug wegnahm und packte meine Sachen fürs Krankenhaus auch demonstrativ erst einen Tag vor dem KS (das machte meinen Mann total kirre, da er immer das Horrorszenario vor Augen hatte, ich im KH und er mit einer Liste vor meinem Kleiderschrank *lach*) Genauso ging es mir mit Kind Nummer2. BEL - KS Und Nummero 3 lag, besser gesagt sass, dann auch in BEL - genervt freundete ich mich also mit einem dritten KS an und *PLOPP* drehte sich das Mäuschen in der 36.SSW und ich cancelte meinen KS-Termin und übte fleissig hecheln. Ich habe 3 GVK mitgemacht und KS wurden immer nur so am Rande mal erwähnt. Von meinen 6 engsten Freundinnen, hatte nie eine einen KS. Da ist es gar kein Thema.
Ja der Kaiserschnitt ist leider immer noch ein Tabu-Thema. Und warum? Weiß ich gar nicht... Es kann wirklich regionenmäßig fast bei jeder zweiten Geburt zum Kaiserschnitt kommen und trotzdem wird darüber größtenteils geschwiegen und wenn man dann doch darüber spricht dann äußerst übertrieben negativ. Wäre es nicht sinnvoller, jede Schwangere aufzuklären über den KS und das er vorkommen kann? Und wäre es auch nicht sinnvoller auch mal die positiven Seiten eines KS zu erwähnen oder viel eher mal die ganzen schauderhaften Märchen aus der Welt zu schaffen? Ich kann einfach nicht meinen Eindruck unterdrücken dass es hier bei auch viel um "es gehört sich einfach nicht" geht. Eine Frau muss diese Schmerzen durchlebt haben, sie muss eventuelle Schäden im Intim und Beckenbodenbereich erlitten haben um das gleiche durchgemacht zu haben wie die Frauen damals und teils eben heute. Nur dann ist man eine Mutter. Man erlebt viel Zorn, Neid wenn man bei manchen Frauen das Thema KS anspricht, vor allem bei denen die schon spontan geboren haben. Ich glaube auch manchmal, wenn wir zu sehr über einen KS "richtig" aufklären, dass die "Gefahr" besteht, dass sich viele freiwillig dem KS unterziehen und das aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen vermieden werden soll. Auf jeden Fall ein sensibles Thema, wo ich ganz klar der Meinung bin dass es offener und öfter behandelt und besprochen werden sollte! In meine GVK hat niemand das Thema angesprochen. Habe da extra drauf geachtet, da ich einen WKS hatte und auch ich habe mich damit auseinander gesetzt das es trotz Wunsch nach KS in seltenen Fall zur Sturzgeburt kommen könnte. Ich war mir dessen bewusst, ebenfalls war ich mir dessen bewusst dass eine Spinalanästhesie nicht immer wirken kann, und eine Vollnarkose nötig wird und so war es dann auch. Ich war vorbereitet, es war nicht erwünscht, aber trotzdem okay! Es war etwas womit ich vorher schon im reinen war. Ich glaube selbige Einstellung würde viele Depressionen im Nachhinein vermeiden.
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