Elternforum Kaiserschnitt

Deprimiert wegen Kaiserschnitt kennt jemand diese Gefühle?

Deprimiert wegen Kaiserschnitt kennt jemand diese Gefühle?

Mitglied inaktiv

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Hi, ich hatte eine absolut problemlose und beschwerdefreie Schwangerschaft. Die Geburt endete jedoch nach ca. 5 h Wehen inkl. Presswehen in einem Kaiserschnitt ohne Vollnarkose, weil unser Baby in Sternenguckerlage im Becken feststeckte und die Herztöne schlechter wurden. Klar, man hätte "mit Gewalt" weiter versuchen können, das Baby auf natürlichen Wege auf die Welt zu holen, aber die Ärzte wollten kein Risiko wegen der Sauerstoffversorgung des Kindes eingehen. Das konnte ich verstehen, und sehe das nach wie vor genauso. Ich war sogar froh, bald "erlöst" zu sein... Jetzt, 2 Wochen später, verarbeite ich irgendwie gerade das Erlebte. Und ich ertappe mich immer öfter dabei, dass ich mich schlecht fühle, weil ich mein Baby nicht normal gebären konnte. Vor 100 Jahren hätte unsere Kleine die Strapazen wahrscheinlich nicht überlebt. Auch daran habe ich zu nagen. Es hört sich vielleicht blöd oder arrogant an, aber ich habe das Gefühl, nicht "ganze Arbeit" geleistet zu haben, und fühle mich schlecht. Kennt dieses Gefühl auch noch jemand??? LG


Mitglied inaktiv

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Du bist nicht alleine. Ich hatte mich so sehr auf eine spontane Geburt gefreut, und lag auch über 15 Stunden in den Wehen, und immer wurde gesagt, eine Stunde noch, dann haben sie es geschafft. Doch es tat sich rein gar nichts. Dann haben sie ein Missverhältnis festgestellt, und ich wurde für den OP fertig gemacht, Hab danach ganz oft gedacht, ob man es nicht doch auf dem natürlichen Weg hätte schaffen können, auch jetzt, 4 Monate nach der Geburt denke ich noch oft so. Aber generell denke ich dann, dass der kleine Mann noch so klein war, und das es für ihn sicher besser gewesen ist. Mach dir nicht unnötig viele Gedanke, du hast deinem Baby das Leben geschenkt, und das ist das Wichtigste, und es war sicher notwendig einen Kaiserschnitt zu machen.


SteffiH.

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Es ist sicherlich normal, wenn man sich auf eine Spontangeburt gefreut hat, enttäuscht zu sein! Ich hatte das nach meinem ersten KS auch! Aber sicherlich hat das nichts mit Versagen oder ähnliche zu tun, auch wenn du dich so fühlst.mdu hast dein Kind neun Monate in dir getragen gehegt und gepflegt, versucht immer das Beste zu tun und auch jetzt tust du sicherlich alles für dein Kleines, sollte da diese eine Stunde die nicht in den Plan passt tatsächlich so schlimm sein, Nein das ist sie sicherlich nicht. Hättest du dich für eine Spontangeburt auf biegen und brechen versteift würde dein Kind vielleicht sogar nicht mehr leben, also Schau dir dein kleines an und Sage dir, dass du alles richtig und zum Wohle des Kindes getan hast. Es wird dadurch keine Defizite haben und du hast doch im Gründe nur die allerletzte Phase der Geburt nicht erlebt.... Also Kopf hoch, du bist eine tolle Mutter und das musst du dir immer sagen! LG Steffi


jeans28

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Widme dich jetzt deinem Baby und sei froh, so entbinden haben zu dürfen. Auch wenn es sich jetzt hart anhört für dich. Hauptsache du hast ein gesundes Kind. Hätten die Ärzte weiter mit wie du sagst Gewalt versucht das Baby aus dir zu reissen, hätten sie dich untenrum auftrennen müssen und das Baby vermutlich via Zange oder Saugglocke holen müssen. Im schlimmsten Fall hätte es eine Sauerstoffunterversorgung gehabt und dein Becken sowie deine Genitalien wären dahin. Von deinem Beckenboden wollen wir jetzt garnicht erst anfangen. Sei einfach nur froh! Und sei einfach nur froh, muss dein Kind nicht in irgendwelche Therapien, wo es sich zuerst richtren lassen muss, oder sogar eine Schreibabyzeit hinter sich bringen muss. Ich wünsche dir eine gute Verarbeitung. Von Herzen alles Gute.


Schlomo77

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Huhu, lass dich mal drücken... das Gefühl kenn ich auch!!! Bis zur 36 SSW lag mein kleiner Mann in BEL, haben gemoxt was das zeug hält aber keine Drehung - also hab ich mich auf KS eingestellt - dann kam OP-Planungsgespräch mit US und siehe da - er lag 'richtig' rum... ok dann machen wir das spontan... FÄ meinte noch, ob das 'Drehen' so gut war, denn oft hätte es einen grund, wenn die Kleinen sich nicht von selber drehen... und so war es dann auch... nach 4 Tagen Einleitung und vielen, vielen Stunden Wehen, die rein gar nichts am Muttermund bewirkten, wurde aufgrund Geburtsstillstand mitten in der Nacht ein KS gemacht... habe das alles nur 'verschwommen' wahrgenommen, da mein Kreislauf nicht mehr mitgespielt hat... beim KS wurde dann festgestellt, dass aufgrund Missverhältnis Kopf/Becken eine spontane Geburt wohl kaum möglich gewesen wäre... aber danach hatte ich trotzdem lange an dem KS zu knabbern, nicht wegen Schmerzen oder so, aber ich habe mein Baby erst am nächsten Morgen bekommen und hab die halbe Nacht wach im Aufwachraum gelegen (niemand da, der mir meinen Kleinen hätte bringen können :o( - uns fehlte diese erste Kennenlernphase und das machte mich lange traurig... lg


Pamina

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Herzlichen Glückwunsch erstmal! Das klingt, als hättest du "meine" Geburt beschrieben! Nur dass ich es 12 Std. probiert habe. Und mir ging es ganz genau so. Ich war sogar wütend auf die Frauen, die es "geschafft" haben. Ich habe geheult, als ich im Fernsehen eine normale Geburt gesehen habe und die Hebamme gesagt hat "sie können stolz auf sich sein!" Befasse dich mit dem Thema, lese über Kaiserschnitt und Erfahrungen anderer KS-Mamis. Auch wenn du es dir nicht vorstellen kannst: es wird besser! Ich bin mittlerweile sogar etwas stolz auf die Narbe, die ich erst so gehasst habe, aber so ist zumindest mein Sohn ohne Probleme auf die Welt gekommen. Ich wünsche dir, dass du es ganz bald auch so sehen kannst. Ganz liebe Grüße!


Mitglied inaktiv

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Hallo Mädels, vielen vielen Dank für euren Zuspruch!! Gut, dass ich nicht die Einzige bin, die so fühlt!!!! Ja, es ist jetzt so wie es ist. Und damit kein Mißverständnis entsteht: Ich hätte alles dafür getan, dass mein Baby gesund auf die Welt kommt, und wenn es ein KS sein muss!! Als ich für die OP fertig gemacht wurde, und Wehenhemmer bekam, war ich kurzfristig sogar froh, dass jetzt dann gleich alles überstanden ist, aber im Nachhinein kommt halt doch alles nochmal hoch... LG


Fuchsina

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Ich glaube, dass die Enttäuschung und das Gefühl des Versagens kommt ausschliesslich nur deshalb, weil heute überall - leider auch häufig von anderen Müttern - eingeredet wird, dass die spontane Geburt eine tolle Sache sei und man dabei so viel geleistet habe. Ist doch klar, dass dann KS-Mütter sich häufig als Versager fühlen. Aber Du solltest das, was wichtig ist vor Augen führen und von unwichtigen trennen: Du hast ein gesundes Kind bekommen und hast die Geburt gut überstanden. Darauf kommt es an, alles andere ist Nebensache. Auch: die Frauen, die spontan entbinden konnten, haben nicht was ganz tolles geleistet, sie hatten schlichtweg nur Glück. Bei ihnen lief eben alles glatt. Bei Dir nicht, deswegen hast aber nicht Du versagt! Wünsche alle Gute!