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Folgemilch?

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Folgemilch?

staybee

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Hallo Leute! Mein Sohn ist nun 7 Monate alt. Er wurde 4 Monate tw gestillt + pre HA & jetzt bekommt er neben der Beikost noch pre (milupa milumil). Mein KIA hat mich darauf angesprochen, dass es sinnvoll wäre, nun Folgemilch 2 (ab 6 Monaten) zu geben, da es angebl die Beikost ideal unterstützen soll. Gewichtszunahme und Grösse sind aber perfekt, immer auf der gleichen Kurve. Wollte eigentl im 1. Lj nur die pre geben & danach auf Kuhmilch umsteigen und aus. Da gehen die Meinungen ja auseinander, ob - was nach der 1er-nahrung kommt, nur eine marketingsache der Industrie ist oder wirkl gut - mehr Zucker, Stärke...(kriegt er dann auch doch festeren Stuhl?!)... Wie ist eure Meinung dazu? Der link von lanti - vom "Spiegel" online - lässt sich leider bei mir nicht öffnen....würde mich wir interessieren, was die Experten dazu sagen - warum zB nein dazu oder warum oder wann es sinnvoll sein könnte.... Danke & lg


lanti

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Antwort auf Beitrag von staybee

Da Du den Link nicht öffnen kannst, kopiere ich Dir den Artikel einfach mal hier rein ;) Milch allein ist scheinbar nicht genug. Für Kinder über einem Jahr bieten verschiedene Hersteller spezielle Kindermilch an. Gemeint ist damit Milch für Kinder, die besser als herkömmliche Kuhmilch für die Entwicklung der Kleinen geeignet sein soll. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat bereits mehrfach Werbesprüche für Kindermilchen gerügt, weil diese gerade "nicht an die Ernährungsbedürfnisse von Kleinkindern angepasst" seien. Aktuell läuft ein Verfahren, in dem die Prüfer insgesamt 15 Kindermilchgetränke beanstandet haben, weil die Getränke "sich nicht zur besonderen Ernährung dieser Personengruppe eignen". Nun herrscht Verunsicherung bei den Eltern. Viele glauben an die Versprechen der Industrie, und dass sie ihren Kindern mit den Produkten etwas besonders Gutes tun. Dabei stellt sich die Frage, ob Kinder überhaupt eine andere Milch als die von der Kuh brauchen. Mediziner und Ernährungswissenschaftler sind sich einig: Nein. "Kindermilchen sind nicht notwendig", sagt der Kinderarzt Berthold Koletzko, Leiter der Ernährungsambulanz am Haunerschen Kinderspital der LMU München. "Die Zusammensetzung der Produkte ist an vielen Stellen nicht zufriedenstellend." Oft seien die Kindermilchen zu stark gezuckert und zu süß. Einige enthielten weniger Kalzium als Kuhmilch. "Das heißt, sie sind weniger wertvoll als die Kuhmilch." Koletzko ist der Vorsitzende der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), die bereits Ende 2011 in einer Empfehlung zu dem Schluss kam, dass "spezielle Milchgetränke einschließlich Folgemilch für die Ernährung von Kleinkindern grundsätzlich nicht notwendig sind." Ausgewogene Ernährung ist das Ziel! Norbert Pahne, Geschäftsführer der Herstellervereinigung Diätverband, verteidigt die Produkte der Kindermilchproduzenten: "Kleinkinder werden in Deutschland nicht so ernährt, wie es von Fachgesellschaften empfohlen wird. Studien zeigen eine unzureichende Versorgung mit verschiedenen Nährstoffen. Die Hersteller haben auf Basis der Anreicherungsempfehlungen der DGKJ von 2001 ihre Produkte entwickelt." Was Pahne nicht sagt: Die Kindermilchprodukte enthalten zum Teil deutlich mehr Kalorien als fettreduzierte Milch, zudem mehr Zucker. Die Kindermilchen könnten eine Alternative für Kinder sein, denen Milch nicht schmecke, so Pahne. Eine Möglichkeit der Hersteller, auf die Kritik zu reagieren, wären neue Rezepturen nach den neuen Anreicherungsempfehlungen der DGKJ von 2011. Ob die Hersteller diesen Weg gehen werden, ist offen. Natürlich könne man Kindermilch als Teil einer ausgewogenen Ernährung geben, sagt der Kinderarzt Koletzko, doch das Ziel müsse ein anderes sein. Die Kleinkinder sollten eine ausgewogene Ernährung mit natürlichen Lebensmitteln lernen. Kindermilch koste dreimal so viel wie Kuhmilch, biete aber gegenüber einer fettreduzierten Kuhmilch keine nachgewiesenen Vorteile. Vitamin D und Kalzium sind besonders wichtig Die Hersteller verschiedener Produkte weisen besonders auf den Vitamin D- und Kalziumgehalt ihrer Kindermilchen hin. Dass beide Stoffe wichtig für die Entwicklung eines Kleinkindes sind, bezweifeln Ernährungswissenschaftler nicht. Vitamin D und Kalzium benötigt der Körper, um einen ausreichend mineralisierten Knochen bilden zu können. Fehlen ihm die Nährstoffe, kann eine Rachitis entstehen, bei der sich die Knochen verformen. Bei Vitamin-D- und Kalziummangel im Wachstumsalter kommt es zu Muskelkrämpfen, verformten Beinknochen und aufgetriebenen Handgelenken. "Man braucht aber keine Kindermilch, um diese Nährstoffe zu liefern. Kalzium liefert auch Kuhmilch in ausreichenden Mengen und für Vitamin D wird generell eine Supplementierung in Tablettenform empfohlen", sagt Mathilde Kersting vom Dortmunder Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE). Die Wissenschaftler empfehlen eine ausgewogene Ernährung und täglich 300 Milliliter teilentrahmte Milch oder Joghurt für Kleinkinder.


lanti

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Antwort auf Beitrag von staybee

Hallo, wenn ihr mit der Pre Nahrung gut zurecht kommt gibt es keinen Grund auf eine andere Milch umzustellen. Pre Nahrung enthält wie Muttermilch nur Laktose, ist voll vitaminisiert, voll minrelaisiert und im Eiweiß adaptiert. Pre Milch ist ein Muttermilchersatz, der unabhängig vom Alter bis zum Ende der Fläschchenzeit bestens geeignet und in der Regel auch ausreichend ist. Ergänzt wird dieser Muttermilchersatz mit der Zeit durch altersgerechte Beikost - genau so wie ihr das jetzt macht. 1er Milch ist auch eine Anfangsnahrung enthält aber zusätzlich zur Laktose Stärke, die die Milch sämiger macht und länger sättigen soll (ist nicht bei allen Babys der Fall - bei manchen ändert sich gar nichts). 1er Nahrung kann daher z.B. bei Babys, die sher viel spucken und dadurch Beschwerden haben anstelle eine AR Spezialnahrung sinnvoll sein oder bei Kindern, die auf Dauer sehr große Mengen trinken (deutlich über 1 Liter in 24 Std.). Folgemilch (2er, 3er) ist von der Zusammensetzung her eher flüssige Beikost. Sie enthält zum Teil auch Zucker/Glucosesirup und künstliches Aroma. Hierauf würde ich ebenso wie auf Kindermilch wenn möglich komplett verzichten. Sprich nur weil bestimmte Produkte angeboten und stark beworben werden, heißt das noch lange nicht, dass sie sinnvoll für Babys Ernährung sind. Hersteller wollen in erster Linie verkaufen. Auch für Erwachsene iost es ja nicht empfehlenswert sich von Fertigprodukten statt frischer Kost zu ernähren auch wenn uns die Werbung noch so viele Versprechungen macht. Wieso sollte das also bei Babys und Kindern anders sein? Spezielle Kinderprodukte (Fruchtzwerge, Kiri usw.) sind aufgrund von zuviel Zucker und Fett meist weniger wertvoller für die Ernährung als normale Lebensmittel. Ab 1 Jahr kann man daher 200 ml Kuhmilch und -produkte in den Speiseplan einbauen (ab 18 Monate 300 ml) und zwar in Form von Joghurt, Käse, Frischkäse, Milch aus dem Becher usw. Alles was über diese Mengen hinaus geht, deckt man am besten weiterhin über Pre Milch ab (z.B. wenn das Kind neben der normalen Ernährung morgens oder abends noch ein 200 ml Fläschchen trinkt - wäre im Fläschen Kuhmilch bliebe ja kein Raum mehr für andere Kuhmilchprodukte). LG


staybee

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Antwort auf Beitrag von lanti

Hallo nochmal! Danke f d link und deine Antwort! Was hältst du aber zB von der HIPP combiotik Bio 2 (c) ohne Stärke? Hat auch keinen glcosesirup oder Aromen drin. Nur aus Interesse :-) ist glaub ich auch die einzige Folgemilch ohne Stärke oder? Wäre mit der dann keine Verstopfung zu erwarten? Lg


lanti

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Antwort auf Beitrag von staybee

Auch diese neue Folgemilch ohne Stärke würde ich nicht geben. Warum sollte man? Das ist einfach ein weiteres Produkt, das Käufer anziehen soll. Wenn ich eine Milch ohne Stärke geben möchte, kann ich eine Pre Anfangsnahrung wählen. Möchte ich eine sämigere Milch oder eine die evtl. länger sättigt. kann ich eine 1er Anfangsnahrung verwenden. Wozu sollte ich also eine Folgemilch (mit oder ohne Stärke) benötigen? Folgemilch ist von der Zusammensetzung her eher flüssige Beikost und kein Muttermilchersatz. Vor allem, wenn das Kind mit der Pre Milch (Muttermilchersatz) prima zurecht kommt und daneben altersgerechte Beikost isst, würde ich nicht die Milch wechseln. Dann habe ich ja schon die für Flaschenkinder optimalste und natürlichste Ernährungsform, die keiner Verbesserung bedarf. Eine sättigerende, sämigere, süßere Milch führt außerdem unter Umständen dazu, dass diese stark bevorzugt wird, was der Einführung weiterer Beikost dann nicht zuträglich ist.