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Blähungen, Milchpulver, Hungerzeichen

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Blähungen, Milchpulver, Hungerzeichen

Aurey

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Hallo zusammen, mein Sohn ist knapp 10 Wochen alt und wurde bis zur 7. Woche gestillt. Da er zunehmend an der Brust geschrien hat und wir dachten, er hat eine Saugverwirrung, habe ich abgestillt und wir haben mit Hipp Combiotik Pre Nahrung angefangen. Bereits unter Muttermilch hatte er Blähungen, die aber gefühlt ganz gut abgingen. Da unter der Hipp Nahrung der Stuhl aber teilweise so fest war (trotzdem regelmäßig) und er beim Drücken geweint hat, haben wir auf Aptamil Comfort gewechselt. Hierunter ist der Stuhl nun eher flüssig, aber sehr stinkend, er hat nach wie vor stinkende Blähungen und spuckt in den letzten Tagen trotz kleinerer Mengen (80-90 ml) zunehmend. An der Flasche trinkt er zunächst und verkrampft sich dann zunehmend, streckt sich nach hinten durch, obwohl er offensichtlich noch weiter saugen will und es gluckert doll in seinem Bauch. Er schluckt leider auch sehr viel Luft, egal ob damals Brust oder nun Flasche. Wir haben schon Mam Anticolic Flaschen ausprobiert mit Sauger 0-6 Monate, darunter hat er aber nur ca. 650 ml pro Tag geschafft (zuvor eher 800-900 an der Brust, was ich weiß, da ich aufgrund einer Erkrankung seinerseits öfters Stillprotokoll machen musste). Aktuell nutzen wir die Lansinoh Weithalsflaschen mit Saugergröße S. Insgesamt schafft er 800-900 ml am Tag bei nun 6 kg Körpergewicht (unter Muttermilch hatte er sehr schnell zugelegt, die letzten Wochen unter pre Nahrung dann eher die empfohlenen 200 g/Woche). Ich bin mittlerweile sehr verzweifelt, da er aktuell nicht mehr länger als eine halbe Stunde schläft (abgelegt sowieso nicht, wenn dann draußen in der Trage oder mal in der Federwiege) und dann weinend aufwacht. Vor 1-2 Wochen hat er auch mal noch 1,5 h geschafft und ich habe schon das Gefühl, dass ihn sein Darm wach hält, er wacht dann teils weinend auf und streckt sich durch. Habt ihr noch eine Idee, was ich probieren könnte? Ich überlege schon, nochmal die Nahrung zu wechseln, da das Spucken unter Hipp eindeutig schon besser war. Vor AR Nahrung habe ich wegen der Gefahr der Verstopfung bisher eher Halt gemacht. Wir geben schon in jede Flasche Lefax, immer mal ein Carum Cavi Zäpfchen, Bewegen die Beinchen durch, Kirschkernkissen und Fliegergriff bringen gefühlt keine Linderung. Ich hatte die Hoffnung, es wird langsam mal besser, aber gefühlt wird es von Tag zu Tag eher schlimmer. Zudem habe ich das Problem, dass ich nie eindeutig weiß, wann er Hunger hat. Er schleckert eigentlich immer mit seiner Zunge, schiebt dann aber teilweise trotzdem den Nucki raus. Wenn er aufwacht und unleidlich ist/weint, biete ich ihm die Flasche an, wobei er eben auch meist erstmal trinkt, aber dann eben die oben geschilderte Symptomatik mit durchstrecken und unruhigem Trinken. Ich habe Sorge, dass er, auch bei der Wärme gerade, zu wenig trinkt, da er laut der 1/6-Regel ja locker schon 1 Liter trinken könnte und wir die Situation eigentlich kaum haben, dass er mal satt und zufrieden wirkend von der Flasche ablässt. Nur nachts schläft er häufig nach 40-60 ml wieder ein. Ich freue mich über Tipps und Erfahrungen von euch!


Banu28

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Antwort auf Beitrag von Aurey

Hallo, man merkt natürlich sehr deutlich, dass es Dein erstes Kind ist. Du bist zum einen sehr unsicher, kennst die Signale Deines Babys noch nicht so gut, und neigst auf der anderen Seite zu Aktionismus nach dem Motto: Mehr hilft mehr. Ich war beim ersten Kind genauso. Man will alles richtig machen, für jedes Problem sofort eine Lösung und auch die Bauchweh beim Baby natürlich einfach abstellen. Man glaubt, man mache etwas falsch, weil das nicht klappt. Und dann fängt man an, eifrig herumzuprobieren, weil irgendwo ja DIE Lösung warten muss. Und dann macht und tut man, wechselt ständig den Milchtyp (was Babys Darm immer mehr belastet), den Sauger, die Flasche, die Fütterungszeit, gibt Zäpfchen und immer so weiter. Und nichts hilft, und dann fängt die Schleife von vorne an und man macht noch mehr Experimente. Versteh mich nicht falsch, das ist alles sehr normal, ich habe es auch so gemacht. Und dann hat mir mein Kinderarzt (sehr ruhig, erfahren, lieb) mal ins Gewissen geredet: ALLE Säuglinge haben Blähungen. Ausnahmslos. Lediglich die Stärke ist ein klein wenig unterschiedlich und auch eine Typfrage. Unruhe, Angst und Unsicherheit bei der Mutter verstärken das Problem. Gelassenheit, Routine und Ruhe dagegen lindern es, sie übertragen sich aufs Baby. Wenn ein Baby an der Brust schreit, dann ist das kein Grund abzustillen. Die berühmte „Saugverwirrung“ gibt es nach Meinung vieler Hebammen (auch meiner) gar nicht. Meine Hebamme war über 60 und sagte, in all den Jahrzehnten ihrer Arbeit habe sie noch nie eine „Saugverwirrung“ erlebt. Wenn ein Baby an der Brust schreit, hat das meist zwei Gründe: Die Mutter legt das Baby an, obwohl es gar nicht hungrig ist, sondern einfach ein bisschen Nähe und Unterhaltung wollte. Oder weil es Krämpfe hat und erstmal etwas mütterliche Ruhe, Wärme und Gelassenheit braucht, um runterzukommen und sich zu entspannen. Bei beiden Gründen sind wir bei den Signalen Deines Babys. Wenn das Baby knöttert, hat es nicht immer auch Hunger. Zunächst kann man probieren zu singen, es ein wenig in der Wohnung herumzutragen (Fliegerstellung) und kann dann schauen, ob es sich beruhigt. Erst wenn es trotzdem energisch (!) schreit und sich nicht lange ablenken lässt,ist klar, dass es Hunger hat. Nur dann sollte man die Brust bzw. jetzt natürlich die Flasche zücken. Babys wollen nicht immer nur trinken, sie möchten auch Beschäftigung, Nähe und ein bisschen die Welt gezeigt bekommen. Bietet man zu voreilig Nahrung an, trinken sie immer nur wenig und lustlos. Ich weiß nicht, ob Du das alles jetzt schon so aufnehmen kannst. Man hat eben als frischgebackene Mutter immer viel Sorge ums Baby, das ist normal. Aber wichtig ist jetzt, dass Du Deinem Baby sehr vertraust: Es weiß IMMER und sehr genau, was es gerade braucht, und zwar besser als Du. Ich habe das auch erst (und mit großem Staunen) lernen müssen. Damit wir die Signale der Kleinen verstehen, müssen wir aber lernen, ruhiger zu werden, länger und besser hinzuschauen. Und nicht so viel herummachen und tun. Viele Wechsel, Experimente mit der Nahrung, dem Sauger usw. verschärfen dagegen das Problem, weil sie dem Baby Unruhe, Unbeständigkeit und seinem Darm zu viele Wechsel zumuten. Es gibt keinen idealen Nahrungstyp, der die Blähungen abstellen wird, bleibe daher einfach beim jetzigen. Der Darm Deines Babys wird sich im Laufe der Zeit daran gewöhnen, wenn die Darmflora entsprechend umgebaut wurde. LG