juju123
Hallo, mein 12 Monate alter Sohn (12kg) verweigert jegliche feste Nahrung. Er will lediglich nur die Flasche haben. Namnam, schön kuschelig in Mamas Arm ;) Folglich ist er auch Nachts mehrmals wach, da er am Tag nicht so viel Flüssigkeit schafft, um seine 1,2 Liter Flaschenmilch zu erreichen (=Kalorienbedarf). Selbst Tagesmutter & größerer Bruder können ihn nicht motivieren. Ab und an knabbert er mal 2 Nudeln, 2 Stück Obst etc. - aber keinen nennenswerte Mengen um es annähernd eine Mahlzeit zu nennen. Wir haben eine Weile etwas forciert ihm etwas mit sehr hungrigem Magen zu geben, auch kein Erfolg. Man merkt, er ist bockig und schmeisst die Sachen demonstrativ weg/spukt es aus... Kinderarzt hat bereits geklärt, dass es keine sonstigen organischen Probleme gibt. Meine Fragen: a) wie lange ist Flaschennahrung ausreichend zwecks Nährstoffen? b) Ich brauche endlich wieder erholsame Nächte, da ich nächste Woche wieder anfange zu arbeiten. Ich denke daher an eine Hau-Ruck Aktion. Ihm also einfach die Flasche zu entziehen. Spricht da etwas dagegen? Beim älteren Bruder war es die gleiche Geschichte, da hat es sich aber mit dem Abstillen erledigt, da er keine Flasche mochte. Vielen Dank für eine Antwort, Julia
Mein Großer hat 18 Monate lang fast ausschließlich Premilch getrunken. Er hat nur ein paar Löffel Brei über den Tag verteilt gegessen, alles andere hat er nicht akzeptiert. Essen vom Familientisch hat er maximal in den Mund genommen, jedoch nie geschluckt, sondern immer nur gewürgt oder gleich ausgespuckt. Mit 18 Monaten fing er dann schön langsam an, bei uns mitzuessen und es kamen immer weitere Lebensmittel hinzu, die er akzeptiert hat. Er hatte keine Mängel oder irgendwelche Schäden davon. Heute ist er 9 Jahre alt und ein fittes, gesundes, normal entwickeltes und normal gewichtiges Kind. Er ist immer noch ein kleiner Esser und auch mäkelig, aber er ernährt sich mit gesunden Lebensmitteln und er wächst und gedeiht. Nachts hat er gut 2 Jahre lang 1 bis 2 Flaschen pro Nacht gebraucht. Dann hat er sie von sich aus nicht mehr eingefordert. Wach wurde er dennoch viel öfter und auch noch lange. Er war mit einem Jahr teilweise noch stündlich wach und bis zu 2 Jahren dann auch gut 5-9 x pro Nacht. Durchgeschlafen hat er erst mit 4,5 Jahren. Das Schlafverhalten hatte bei ihm absolut nichts mit dem Essen zu tun, denn mehr als 2 Flaschen hat er nachts ab einem Jahr nie mehr getrunken und er war trotzdem deutlich öfter wach und ab 2 Jahren, als er gar keine Flasche mehr getrunken hat, hat er auch noch ewig lange nicht durchgeschlafen. Ich war oft froh, wenn er die Flasche getrunken und weitergeschlafen hat, denn das ging deutlich schneller, als wenn er wach wurde, ohne die Flasche zu trinken und es hat auch nachdem er die Flasche gar nicht mehr getrunken hat, oft deutlich länger gedauert, bis er weitergeschlafen hat. Aber das muss man ausprobieren, da jedes Kind in dieser Hinsicht anders ist. Ich wollte nachts jedoch keine Machtkämpfe und nicht auf Biegen und Brechen die Milch verweigern. Ich wünsche dir alles Gute!
Vielen lieben Dank für die Antwort! Gut zu hören, dass dein Sohn sich gut entwickelt hat! Ja du hast Recht, wirklich schwer zu pauschalisieren. Mein Verdacht ist allerdings nicht, dass er mäckelig ist, sondern entweder bequem oder noch nicht gerafft hat, vom Essen satt zu werden.
Huhu, über das "Namnam" musste ich kichern, herrlich beschrieben! Aber jetzt zur Frage: Ja, ich finde, es spricht schon was dagegen, ihm die Flasche plötzlich zu entziehen. Zum einen haben die Mäuse noch bis weit ins zweite Lebensjahr hinein ein angeborenes Saugbedürfnis. Mit 12 Monaten ist das noch recht stark, ich würde das nicht ignorieren. Zum zweiten brauchen Babys und Kleinkinder in den ersten zwei Lebensjahren noch recht viel Milch. Die Milch ist auch mit 12 Monaten noch ein Grundnahrungsmittel, natürlich neben der Beikost. Und drittens führen Gewaltaktionen natürlich zu Protest und meist verzweifeltem Schreien beim Baby, und das finde ich immer unschön, wenn es sich vermeiden lässt. Hebammen sagen, dass es okay ist, wenn Babys lange nur von Milch leben. Man sollte allerdings Eisentropfen geben (Ferrosanol, Apotheke), damit die Eisenversorgung sichergestellt ist, was wichtig für die Blutbildung und damit für die Sauerstoffversorgung des Gehirns ist, weil die über die roten Blutkörperchen erfolgt. Wenn man etwas Eisen gibt (mit wenigen Tropfen auf einem kleinen Löffel mit Wasser anfangen, Magen muss sich erst dran gewöhnen), kann man gelassener abwarten, bis das Kind Beikost nimmt. Meine Kinder waren auch Beikost-Spätstarter, es hatte aber überhaupt keine Auswirkungen, sie gediehen prima. Ich habe dann ganz, ganz klein angefangen: Anfangs habe ich nur einen einzigen Löffel Möhrenbrei gegeben. Der wurde die ersten Tage wieder ausgespuckt, irgendwann blieb er drin. Das Gehirn gewöhnt sich an den neuen Geschmack. Dann konnte ich mehrere Löffelchen davon geben usw. Wichtig ist, immer VOR den Milchmahlzeiten den Breilöffel anzubieten, damit wirklich Hunger da ist. Hunger erhöht die Experimentierfreude, auch mal was Neues zu akzeptieren. LG
Ich würde ihm, vor allem Abends einen „dünneren“ Brei aus der Flasche geben und dafür das Loch im Sauger größer machen. Dann hat er noch das Gefühl der Flasche, wird aber doch satter. Dann schrittweise den Brei immer dicker machen. Mein Sohn hat in dem Alter nichts mit Stückchen gegessen, es musste alles ganz fein püriert sein. Hatte etwas Stückchen hat er gewürgt. Als er so 13-14 Monate war kamen Nudeln etc. dazu. Heute ist er 17 und kann immer noch keinen Jogurt mit Stücken essen Der Kinderarzt meinte, es gibt so Kinder, die können das Stückige nicht vertragen.