Bei mir war es so, dass ich 8 Tage vor Termin abends einen Blasensprung hatte. Wir haben unseren großen Sohn zu meinem Schwager gebracht und dann die Nacht im KH verbracht, ohne dass sich etwas tat. Morgens habe ich an einem homöopathischen Wehenwässerchen genippt, und es ging los. Alle 5 Minuten kamen die Wehen, in 45 Min war der Muttermund 4 cm auf. Nur hat mich keiner so richtig ernst genommen, denn es war die erste Spontangeburt und ich hörte nur "Jaja, das dauert! Wollen sie baden?" NEIN, wollte ich nicht, da wurde ich dann noch mal im Vorwehenzimmer ohne irgendeine Möglichkeit die Wehen aktiv zu "bearbeiten" gelassen und noch 50 Minunten ans CTG gebunden. Als man mir dann ein Buscopanzäpfchen anbot, hätte ich fast gelacht, damit konnte man mir nicht mehr kommen. Erst als ich blutete und schon in der Übergangsphase war,da kam dann die für mich zuständige Hebamme. Ich bettelte um eine PDA, weil ich nicht mehr weiter wusste, seit 2,5 Stunden waren wir alleine gelassen "weil es ja noch dauert".... Die Hebamme fragte freundlich "Wie können wir ihnen denn jetzt helfen" Und ich schrie: "Mit einem Kaiserschnitt verdammte scheiße!" OK, man nahm mich dann ernster und die PDA wurde dann noch gemacht - im Vorwehenzimmer, zwischen jeder Wehe ein kleiner Arbeitsschritt, und die Ärztin meinte lakonisch "Die Wehen kommen jetzt aber häufig." Ach ne. Und bevor das Medikament gelegt wurde, hatte ich die erste Pressewehe. Meine größte Sorge war, dass mich wieder niemand ernst nimmt, aber das taten sie dann doch. Endlich in den Kreißsaal... Dann saß ich eine kurze Zeit auf dem Geburtshocker, musste dann auf´s Bett, weil meine Tochter eine Sternenguckerin war. Und dann durfte ich ihren Kopf fühlen, das war sehr befremdlich, und dann noch einmal pressen und der Kopf war draußen und während der Körper noch in mir drin war brüllte sie schon laut ein "Ich bin hier!" Das war ein wundervoller und unglaublicher Moment! Dann war sie draußen und ich hab sie sofort auf den Bauch bekommen, das war trotz des Blutes (sah echt schlimm aus) ganz ganz wunderschön. Ich musste von Beginn an jede Presswehe mitschieben, weil ich schon viel Blut verloren hatte und es dann fix gehen sollte... Also auch noch ein Dammriss 2. Grades und viele Scheidenrisse. Das Nähen hat über eine Stunde gedauert, ohne PDA wäre das ganz schlimm gewesen, aber weil ich vier Stunden lang nichts getrunken hatte und nun viel PDA-Narkose (wurde nachgelegt) und einiges an örtlicher Betäubung, hatte ich auch noch einen kleinen Kreislaufkollaps. Aber da halfen sie mir schnell :-) und nahmen mich ernst. Und wollten wissen, ob ich "was zur Entspannung" haben wollte - ja wollte ich, fand die Gynäkologin auch gut, weil sie dann selbst entspannter nähen könne... Alles in allem hat es von der ersten Wehe an nur vier Stunden gedauert, es war eine Grenzerfahrung, ich bin dankbar, diese Erfahrung gemacht haben zu können, bin aber froh, dass die Familienplanung nun abgeschlossen ist! Allen, die es noch vor sich haben, alles alles Gute! Und denen, die es gerade hinter sich haben ein entspanntes Wochenbett!