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Septemberbücher - 6. Tag

Septemberbücher - 6. Tag

DK-Ursel

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Hej allesammen! Lesen macht schlauer, es lehrt nus neue Wörter, gerade auch in der Kindheit, es gibt uns Einsicht in andere Welten, in andere Personen, in andere Leben. Sehr oft staunen wir gerade auch im Lesekreis, wieviel wir durch unsere Lektüre an Neuigkeiten erfahren, an neuem, Wissen, an neuen Einsichten sammeln, wie oft wir "ach so war oder so ist das!" Die Aufgabe ist also diesmal wohl - im Gegensatz zur vorigen - deshalb schwer, weil uns sicher gleich auf Anhieb mehrere Bücher einfallen. Trotzdem: Bitte erzählt uns von einem Buch, das Euch klüger gemacht hat. Viel Spaß bei der Qual der Wahl - Ursel, DK


Mitglied inaktiv

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Hallo Ursel, dieser Buchkalender macht mir langsam richtig Spaß Ich finde ja, dass man aus Büchern generell "klüger" wird - und sei es nur, weil man eine Situation, die man exakt so schon mal erlebt hat, plötzlich schwarz auf weiß von einem Autor beschrieben sieht und man merkt, dass das, was man selbst zwar wahrgenommen hat, aber nicht so klar in Worte hätte fassen können, ein anderer sprachlich ausdrücken kann. Demnach habe ich schon viel aus Büchern gelernt, aber am meisten gelernt habe ich aus zwei "Frauenbüchern" - aus Susanna Tamaros "Geh, wohin dein Herz dich trägt" (Va' dove ti porta il cuore), das ich auf Deutsch gelesen habe, mein Italienisch ist leider nicht gut genug. Daraus habe ich enorm viel über Familienstrukturen vor und nach dem Krieg, die Rollen von Frauen und Männern, das Verschweigen und das Sich-Arrangieren in schwierigen Familienkonstellationen gelernt. Das zweite Buch ist "Tous les hommes sont mortels" von Simone de Beauvoir, das neben vielen Einblicken in die große Geschichte und die kleinen menschlichen Geschichten innerhalb dieser Geschichte deutlich macht, wie vieles an Bedeutung verliert, wenn jemand unsterblich ist. Dass also fast alles, was uns umtreibt und bewegt, durch die Begrenztheit unserer eigenen Lebenszeit bedingt ist.


DK-Ursel

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Das freut mich ,Hase! ich hänge mich schon mal gleich hier herein, obwohl ich mir vorgenommen habe, bis zum Schluß zu warten und Euch vor zu lassen, aber da Du das Buch von S. de Beauvoir nennst (die ich ja gestern auch erwähnte). Witzigerweise hatte ich das gestern auch im Kopf und ging auch nochmal ans Bücherregal (denn gerade im Studium habe ich S.- de Beauvoir rauf und runter gelesen). Ich stellte mir gestern die Frage, ob ich vielleicht in dem Buch vorkommen bzw. gar die Hauptperson sein wollte und kam zu dem Schluß: Nein, unsterblich möchte ich nicht sein, denn so gesehen war meine Lehre aus dem Buch, wie sinnlos und einsam so ein unsterbliches Leben letztendlich doch sein muß oder ist. Aber vielleicht ist das auch nur der Eindruck des Lesens aus einer Zeit, wo ich an Tod ja auch noch viel weniger dachte als heute, viele Jahre und eigentlich ein Leben später... Na, ich warte mal ab, aber ja, wir lernen natürlich bei jedem Buch etwas... Gruß Ursel, DK


kunstflair

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Alle, ausser mir. Francesca melandri Ich habe es im original gelesen, auf italienisch. Und ich habe einen riesenruck gemacht im verstehen der migrantengeschichte, der ich bisher fassungslos zuschaute.


kuestenkind68

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Ich kann mich nur anschließen, aus Büchern wird man ja generell schlauer. Mir haben englische Bücher zu meiner Schulzeit geholfen, mein Englisch extrem zu verbessern. Wir sind ja große Star Wars Fans und damals gab es viele Bücher zu dem Thema nur auf Englisch. Anfangs habe ich immer mit den dictionary daneben gelsen, aber irgendwann fluppte das ohne. Im Englisch-Leistungskurs habe ich im Abi sehr davon profitiert, mein Wortschatz war sehr groß und auch sprachlich lag ich damit vorn... Seither lese ich oft und gerne Literatur im englischen Original und wir schauen auch Filme und Serien in Originalfassung (inzwischen auch mit den Kindern, die auch schon sehr davon profitiert haben). Ansonsten macht einen natürlich jedes Sachbuch schlauer.... Da könnte man jetzt eine unendliche Liste aufstellen...


DK-Ursel

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Ja, das haben wir ja festgestellt: Lesen bildet. Aber so leicht kommt Ihr mir nicht davon Ich denke, gemeint ist sicher sowas wie die Sache mit den Flüchtlingen oder eben andere Dinge, die man in einem Sachbuch sicher erklärt und gezeigt bekommt - aber manchmal braucht man eine andere Lektüre, um Einblick zu bekommen. Na, versucht´s noch mal ... welches Buch hat Euch bei einem Thema ganz anderen Einblick gewährt als Ihr dachtet, erwartet habt, gewohnt wart? Welches Buch hat Euch auf neue Art verdeutlicht, wie gewisse Zusammenhänge sind - oder wie man eine Sache, ein Thema, ein Anliegen eben auch von einer anderen Warte aus betrachten kann. Sowas eben. Ich denke, bei der Antwort "alle Sachbücher - und Lesen macht ja eh schlauer" stimmen alle zu, auch die, die sich bei uns diesen Kalender ausgedacht haben - aber das ist nichts, woraus andere auf der Bibliotheksseite oder in dem Blog, wo es erscheint, was für sich mitnehmen können. Gruß Ursel, DK


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Also im Sinne von "Einblick in einen ganz neuen Bereich geben"? Da fällt mir "Middlesex" von Jeffrey Eugenides ein. Der Roman handelt von Cal/Calliope, der/die durch eine genetische Mutation intersexuell ist. Ich kannte die Thematik bisher nur aus Dokumentarfilmen und fand den Widerspruch zwischen weiblichem Gender und zunehmend männlichem Sex sehr eindringlich und sensibel beschrieben. Außerdem habe ich aus dem Buch viel über Maulbeerbäume und Seidenraupenzucht gelernt


mimavi

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Da ich ein Faible für historische Romane - vom Mittelalter bis zum 2.Weltkrieg- habe, lerne ich beim Lesen geschichtliche Zusammenhänge und Abläufe zu verstehen, und bekomme Einblick in politische Schachzüge und Entscheidungen. Als Beispiel kann ich die Waringham-Saga hinsichtlich der englischen Geschichte nennen, ebenfalls lehrreich waren die Biografien von Katharina von Medici und Jakob Fugger.


DK-Ursel

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ich wollte eben ein bißchen weg von dem sehr allgemeinen Punkt "beim Lesen lernt man immer, und aus Sachbüchern noch mehr", und hin zu einem Buch - oder eben auch einer Reihe, die einem neue Horizonte, neue Einblicke oder eine neue Sicht auf manche Dinge gebracht hat. Ich denke mal, auf diese Liste sollen eben lieber Titel und nicht so Allgemeinplätze "man lernt halt auch immer beim Lesen". Das ist ja nun ein Satz,.dem wir alle uns anschließen, angeschlossen haben - aber da gibt es dann ja trotzdem Unterschiede: Bei dem einen lerne ich womöglich wirklich nur ein paar neue Wörter oder (als Kind) überhaupt Lesen, beim anderen geht mir eine völlig neue Welt auf oder ich wecsele die Seiten oder.... Daß wir dabei sicher mehr als 1 Buch nenne können, gilt für viele Fragen... unbenommen So eben. Ihr habt noch ein bißchen Zeit... : Welches Buch hat Euch klüger gemacht?


DK-Ursel

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Hej nochmal! Danke für Eure Versuche zu konkretisieren, aus welchen Büchern Ihr klüger geworden seid - vielleicht über das normale Klügerwerden beim Lesen hinaus. Ich habe natürlich auch nachgedacht und könnte sicher wie Ihr etliche Titel benennen. Gerade jetzt im Lesekreis haben wir The Undergorund Railway von Colson Whitehead gelesen, und da bin ich eher durch die Recherche zum Buch die mir oblag, klüger geworden. Daß es eine Flucht-Organisation mit diesem Namen, unterirdische Eisenbahn, gab, hat den Verfasser ja "nur" inspiriert, sich so eine bahn reell vorzustellen. Ich habe sogar an meinen Gospelchor weitergegeben, was ich fand: daß die meisten Spirituals/Gospels eigenlich keine religiösen Lieder sind, sondern den Sklaven erzählten, wann, wo, wohin wieder Flucht möglich war - vieles in den Liedern sind Codeworte -sehr spannende Lektüre. Oft staune ich dann, was meine Lesekreisdamen so nicht wußten - über den Ostblock, Diktatur, Sklaverei (daß es so schlimm war, habe ich nicht gedacht), über Krieg uvm. Aber obwohl ich z. B. sehr viele Dokumentation und Bücher gesehen und gelesen habe zum Thema NS-Zeit, hat das Buch von Ben Elton "Two Brothers" (ich weiß nicht, ob es inzwischen endlich auf Deutsch erschienen ist) nachdenklich gemacht. es hat mir irgendwie anders vor Augen geführt, wie einschneidend in Kleinigkeiten das Leben eben durch die Nürnberger Gesetze, durch Judenhaß und schleichende Einschränkungen bis hin zum Holocaust ins tägliche Leben eingriffen. Klüger geworden bin ich auch durch die Biographie über Kofi Anan- weniger über ihn,d a habe ich das meiste wieder vergessen,aber über die Verflechtungen in der großen Politik. Klüger gemacht hat mich auch ein Krimi, jaja, in dem eine dänische Autorin einen Ehrenmord zum Thema machte und dabei auch die streckenweise verzweifelte "Zwangslage" der Familie schilderte. Was nichts entschuldigen soll, aber eben die andere Seite der Medaille zeigt. Und weniger,als ich es selbst als Kind las, aber beim Vorlesen für meine Kinder habe ich auch viel aus Jim Knopf gelernt... der Scheinriese, der uns lehrt,daß Probleme udn Gefahren uns immer riesig erscheinen, wenn sie wir sie nur von weitem sehen und uns nicht ranwagen und ihnen begegnen: Viel besser, dem vermeintlichen Feind/Problem ins Auge zu sehen und zuzupacken - es könnte glatt sein, es wird mit Annäherung viel kleiner als wir fürchten - und gilt das nicht auch für Fremde, zu uns kommen? Was für ein einfaches märchenhaftes, ausdruckstarkes Bild!!! Ja, eigentlich sollte es ja nur ein Buchs ien, nun sind es schon mehrere - und dieLliste könnte ja lang werden - ich schreibe lieber die nächste Aufgabe und suche mein Bett. Gute Nacht für diesmal!


Maxikid

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Unorthodox und Überbitten Middelsex Habe ich denn alleine Gejubelt LG


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Und worin haben Dich diese Bücher klüger gemacht???


Maxikid

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in den erstgenannten Bücher, habe ich sehr viel über die Ultraorthodoxen Juden in den USA und im Allgmeinen erfahren. Sehr spannend. Vieles wusste ich noch nicht. Und bei - Habe ich denn alleine gejubelt, wie die Menschen doch ihre eigenen Grausamkeiten sehr schnell vergessen können. Umgang mit der Vergangenheit.....plötzlich will es ja keiner gewesen sein. Das wühlt mich immer noch sehr auf, macht mich fassungslos. Man sollte doch zu seinen Fehlern stehen, nicht verdrängen. Auch wenn das sehr schwer ist. LG


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Danke, das mit den unorthodoxen (oder manchmal eben auch andere Gruppen wie Amish etc.) finde ich auch spannend, wenn es in Büchern vorkommt und man den Eindruck hat, es ist halbwegs gut recherchiert... Gruß Ursel, DK


Maxikid

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da fällt mir gerade noch, und auch gerade erst gelesen Rabenfrauen, von Anja Jonulait ein. Es geht um die Colonia Dignidat......ist zwar ein Roman aber super spannend und interessant. Zeitgleich, was für ein Zufall, gab es auf der ARD oder ZDF meditathek darüber einen 2 Teiler....das Buch war sehr gut ermittelt. LG


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Wenn ich allein das von Dir abgespeicherte alles noch lesen will, brauche ich ein 2. Leben!!! (Und wieder eins zur Liste...)


Luna Sophie

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Ich tanze mal ein bisschen aus der Reihe. Harry Potter, seit dem kenne ich den Unterschied zwischen Stalaktiten und Stalagmiten. Und es war das erste Buch, seit der Schulzeit, das ich freiwillig auf Englisch gelesen habe.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Luna Sophie

Wieso. Luna Sophie - das Genre ist nicht vorgegeben! Man kann auch aus Bilderbüchern für Kinder sehr klug werden!!!! Und ich meine das ernst!!) Gruß Ursel, DK


Luna Sophie

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Danke dir. Ich stimme dir zu. Auch habe ich ganz viel durch meine Kinder gelernt. Einiges durchs vorlesen angestoßen.


Muts

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Komisch, alles Chemisch hat mich manches gelehrt und mein Handyakku ist nach einem Jahr fast noch so gut wie am ersten Tag weil ich da den Tipp bekommen habe es so oft wie möglich zu laden...