DK-Ursel
Hej alesammen!
Wir wir ja mehrmals festgestellt haben, schauen wir plötzlich anders auf unsere Lesegewohnheiten, auf unser Bücherregal - und natürlich auf die Bücher selbst.
Diesmal wieder inhaltsrelatiert:
Nennt bitte ein Buch,das Vorurteile herausfordert.
(Und Ihr kennt mich ja schon .- schreibt auch ein bißchen dazu - wieso, inwiefern, welches Vorurteil?)
Viel Spaß beim Überlegen - Ursel, DK
Moin, Der Gesang der Flusskrebse von Delia Owens Die Geschichte einer Aussenseiterin, das Marschmädchen. Sie lebt einsam und allein, nachdem ihre ganze Familie weg ist, im Marschland. Von den Einwohner der nächsten Stadt wird sie sehr gemieden. Die Menschen sind voller Vorurteile...Ich denke, so begegnet man doch einigen Aussenseitern im realen Leben. Man hält Abstand, versucht diese Person gar nicht erst näher kennen zu lernen. Schade ist das.....LG
Für mich sind das eigentliche alle Bücher von Ferdinand Schirach, vor allem aber "Schuld". Es gelingt ihm immer sehr gut, gerade nicht zu werten, sondern die Menschen hinter den beschriebenen Fällen so zu zeigen, dass ihre Tatmotive nachvollziehbar werden. Dabei sind das teilweise schauderhafte Verbrechen. Finde ich wichtig, weil wir als Gesellschaft gern dazu neigen, sofort zu bewerten und einen "Schuldstempel" aufzudrücken.
Von Schirach hat doch gerade ein neues Theaterstück herausgebracht - Gott Finde ich auch immer gut. Ich empfehle das vielen, da sie so das Strafrecht und deren Bewertungen bzw. das ganze Systhem dahinter, besser verstehen können LG maxikid
Eigentlich gibt es ja nichts Besseres als Bücher, wenn es darum geht, Vorurteile herauszufordern, weil man sich selbst ein Bild im Kopf macht und sich nicht auf das verlässt, was man sieht. Vielleicht zwei Beispiele, die mir Vorurteile genommen haben: "My left foot" von Christy Brown, der an zerebraler Kinderlähmung leidet und nur seinen Fuß bewegen kann und darüber mit der Familie kommuniziert. Oder: "The curious incident of the dog in the nighttime" von Mark Haddon über einen Asperger-Autisten. Umgekehrt gibt es natürlich auch kaum etwas Besseres als Bücher, um Vorurteile zu verstärken....
Viele Bücher fordern Vorurteile heraus und helfen Vorurteile ab zu bauen. Jim Knopf war erst in den Schlagzeilen weil es angeblich rassistisch ist.... Mir fällt noch ein " The Hate u give" und Kleine Große Schritte" weil es echt herausfordert, sich mit Vorurteilen auseinander zu setzen. LG Muts
Hej nochmal! Ja, das mit Jim Knopf habe ich am Rande mitbekommen und verstehe allen Ernstes nicht, wie man als rassistisch bezeichnen kann, wo es doch gerade dafür wirbt, daß ungeachtet der Hautfarbe alle miteinander für einander einstehen. Ich bin allerdings auch nicht dafür, die alten Bezeichnungen /(z.B. bei Astrid) Lindgren zu ersetzen - sie sind Teil der Geschichte und mann kann m.E. Kindern sehr gut erklären, wieso man sie heute nicht mehr verwendet. ich habe den Eindruck, das geht bei Kindern sogar leichter als bei Erwachsenen - leider kenne ich da auch nch recht Unbelehrbare, die meine, wenn SIE das Wort nicht böse meinen, hat der andere es bitte-danke auch nicht aufzufassen. Nun ja, auch hier im Forum spuken ja solche irrwitzigen Behauptungen... Wenn wir schon bei Astrid Lindgren sind: Ich habe Pippi Langstrumpf nie im richtigen Alter gelesen und erst im Studum wirklich kennengelernt. Seitdem aber ist es für mich auch ein Buch- eins der ersten, das mit Vorurteilen darüber aufräumt, wie Mädchenbücher,aber auch Mädchen selbst sind oder zu sein haben. denn daß eine solche Heldin ein Mädchen, war bei Erscheinen des Buches unerhört. Einem Jungen hätte man eine solche Aufmüpfigkeit und Frische wohl eher noch verziehen. Ja, da es ich heute müde bin (der gestrige frühe Montag steckt mir wohl noch in den Knochen) belasse ich es dabei. Die neue Aufgabe wie immer eins höher - gute Nacht!