Mitglied inaktiv
kennen eure kids die einzelnen (gängigsten) märchen? mein sohn (8) kennt nur sehr wenige. in der schule haben sie ab und an mal eins vorgelesen bekommen. ist es eurer meinung nach ein kulturverlust, wenn man nicht mehr den unterschied zwischen schneewittchen und den sieben geißlein kennt? vor allem weiß ich nicht, ob in meiner kindheit nicht auch eher die mädels märchen gelesen (bzw. vorgelesen bekommen) haben oder ob die jungs da auch bescheid wußten. wie seht ihr das und welches alter haltet ihr für die meisten märchen für angemessen. als mein sohn 4/5 jahre alt war, waren mir die meisetn märchen noch zu gruselig für ihn (wolf frisst rotkäppchen und bekommt dann einfach im schlaf den bauch aufgeschnitten-- aua!!!!). aber wenn ein 8 jähriger erzählen würde, er hat die sieben geißlein gelesen-- ich weiß nicht..... bin mal gespannt auf eure meinungen lg anja
Hej Anja! Oja, die kennen sie. Hier in Dk wird den Kindern natürlich meistens H.C. Andersen beigebracht, ich habe ivel mit den grimms Märchen dagegenhalten. Und daß Märchen grausam sind? Nun, die Welt ist grausam, und in Märchenfindet alels sehr verfremdet statt. meine Erfahrung mit kleinen Kindern ist, daß sie die (zufällig oder gedankenlos mitgeschauten) Weltnachrichten für wietaus beängstigender halten. Meine Tochter träumte von einer Lawine, die unser Haus verschüttet, als einer ihrer KIGA-Freunde in einem österreich. Dorf wg. Lawinengefahr nicht wegkam und dies natürlich, auch kindgerecht, i mKIGA thematisiertwurde. Märchen also verfremden und stellen die kindliche Weltordnung her: das Böse wird bestraft, das Gute siegt - ebenso wie Mut, Lernbegier, Mitgefühl und Hilfeleistungen, Einsatz und Initiative belohnt werden. das entspricht der kindlichen Denkart viel mehr als sich die heutigen Eltern klarmachen. Und das ist wichtig. Ja, es ist aus ganz vielen Gründen schade, ein Verlust, wenn Kinder keine Märchen mehr kennenlern dürfen. Märchen sind wichtig: Einmal, weil eben die kindliche Grundeinstellung bestätigt wird. Dann, weil sie die Phantasie anregen und ein guter Kontrast zu Wirklichkeit und zu wirklichkeitsnahen Büchern und Geschichten sind. Zum andern weil sie wirklich ein Kulturschatz sind und zu mAlgemeinwissen gehören (sollten). Märchen sind wichtig und ein Teil unserer Kultur - auch für Kinder! Gruß Ursel, DK
Ja klar! Märchen gehören glaub ich in jedes Kinderleben...manches kennt sie mit ihren 6 Jahren besser als ich :-D
Meine Tochter kennt auf jeden Fall Schneewittchen, habe ich sie nämlich eben gefragt, weil wir Dienstag ins Kino gehen und den neuen Film schauen wollen. Sie kennt sicherlich zwei oder drei Märchen aus dem Kindergarten. Ich hab sie ihr nicht vorgelesen, ich finde das heute einfach nicht mehr unbedingt zeitgemäß mit Wolf und auffressen und Kinder im Wald aussetzen und sowas. Diese Märchen stammen halt aus einer ganz anderen Zeit, wo man noch mit Angstmachern gearbeitet hat und wo Leute noch an allen möglichen Unsinn geglaubt haben. Dass sie sich vielleicht ca. 250 Jahre gehalten haben, heißt für mich nicht automatisch, dass es jetzt Pflicht für alle nachkommenden Generationen sein muss, sie als deutsches Kulturgut weiterzugeben. Ich finde jetzt nicht so unbedingt, dass es ein Riesenverlust ist, wenn man nicht jedes Märchen kennt ... Es gibt so viele schöne neuere modernere Kindergeschichten, die auch Werte vermitteln ohne so angestaubt zu sein. Suse
Hej Suse!
Deinen letzten Satz unterstreiche ich bis auf das angestaiubte, denn es tut Kindern auch gut, mal andere Sprache (und ich meine Singular!!! un denke nicht an Englisch im KIGA ) zu hören.
Genauso wie die Bibel i nder Luetrischen alten Übersetzung viel schöner ist als neue Ausgaben es je sein können.
ich schaue mir ja auch gern die Bilder alter meister an, ich höre gerne bach, Beethoven und Mozart - und liebe dennoch neue Filme und Photos, Popmusik und Rock.
Das eine schließt doch das andere nicht aus.
Nur i nder Moderne leben ohne Geschichte zu kennen, auch zu hören, sprahclich zu erfassen, das ist nicht gut für die Identität ein es Volkes und eines Menschen.
Wir sind nur nur das, was wir Jetzt sind, was wir seit unserer Geburt sind, wir sind auch Überleferungen, Traditionen, Brauchtum.
Und dazu gehören Märchen unabdingbar dazu!
Mi sind Märchen tausendmal lieber als preisgekrönte Ballerspiele oder blutrünstige Schauergeschichten.
(Achte mal drauf, Blut fließt selten in den alten Märchen.)
Gruß Ursel, DK
Ja auf jeden fall! Bei uns im Kiga dieses Jahr, großes Jahrestema. Gabriele Koppehele, Märchenexpertin Ich finde das solte man sich mal anhören. http://www.br.de/radio/bayern3/programmkalender/sendung265370.html
Meine Kinder sind sehr märchenerfahren, ich drehe ja im blog auch ab und zu gerne eins um ;-) Märchen sind m.E. sehr wichtig, u.a. aufgrund der archetypischen Komponente. Lg Fredda
Meine beiden kennen und lieben die wichtigsten der Gebrüder Grimm, einige Haupt/Werke Andersens, einige "moderne" Märchen (Michael Ende), ein paar wenige aus 1000 und Einer Nacht und ein/ zwei/ vielleicht drei russische...ein paar klass. englische wie zB "The Gingerbread-man"... Sie fragen auch manchmal explizit nach "Gut gegen Böse"-Geschichten. LG Patty
Ja, meine Kinder kennen praktisch alle gängigen Märchen - Brüder Grimm, HC Andersen, Hauff, Oscar Wilde und ganz viele internationale, auch moderne. Wir lieben Märchen, vor allem wenn die Bücher schöne Bilder hbaen, wie z.B. die Illustrationen von Anna Archipowa (?). Sorgen um die Blutrünstigkeit habe ich mir noch nie gemacht. Ich finde es außerdem wichtig, dass Kinder einen Grundstock an Wissen und Bildung ihres Landes, ihrer Familie, ihrer Kultur haben. Viele moderne Bücher oder Filme enthalten zahlreiche Anspielungen auf Märchen (oder die Bibel, oder andere bekannte Werke). Wenn man die Vernetzung dann nicht hat, versteht man nur die Hälfte (und merkt es nicht einmal). LG, carla
Mein Sohn kennt einige, allerdings stehe ich zumindest den Grimm'schen Maerchen auch eher negativ gegenueber, nicht so sehr wegen der Sprache oder der Grausamkeit, sondern wegen der Wertanschauungen, die sich darin ausdruecken. Froemmeln, Gehorsam, Passitivaet und Naivitaet als Ideale in Verbindung mit immer boesen Stiefmuettern passt nicht in das Bild, das ich meinem Sohn beibringen moechte. Insofern hat er Maerchen erst spaet kennengelernt (ca 2. Schuljahr) und wir haben auch darueber gesprochen. Gleiches gilt im uebrigen auch fuer den Struwwelpeter. Fuer mich ist beides Kulturgut aber nicht wirklich kindertauglich und muss im Gespraech mit den Kindern aufgearbeitet werden. Gruss FM
Grimms Märchen kennen sie sehr viele, sogar mehr als ich. Ich lese gerne Märchen vor, erstens gruseln sie, zweitens kann man sich sehr schön abgrenzen und über die Handlung diskutieren und nacherzählen. Das können auch schon ganz kleine, deshalb finde ich Märchen wichtig. Wir denken uns auch oft alternative Schlußszenen aus. Jeder darf ein Lieblingsende haben. Eines unserer Lieblingsspiele beim Autofahren ist Märchenraten. Einer darf sich eine Begebenheit, einen Satz oder eine Sache aus einem Märchen ausdenken, umschreibt es und die anderen raten. Meine Große hat sich das Buch "Die schönsten Sagen aus aller Welt" gewünscht und liest mit viel Freude darin. Märchen sind eigentlich immer aktuell
Hallo ja fast alle u. dies auswändig! Er (8) hat mit 3-4 Jahren immer meine alten Schallplatten dazu gehört. Ich finde es sehr wichtig dass sie die Märchen kennen, schließlich werden dadurch auch Gut/Böse, Arm/Reich, Ehrlichkeit etc. vermittelt. viele Grüße
Hej nochmal! Jemand - entschudlige, ich erinnere mich jetzt nicht, wer da oben - schrieb, sie lehne Märchen eher ab, weil die auch falsche Rollenbilder, falsche Stiefmutterbilder u,.a. vermitteln. Nun ja, das mag natürlich sein. Aber ich denke, Kinder können eben doch unterscheiden,was Wirklichkeit (gelebt, erlebt) und was Märchen (eben Märchen, erfunden) ist. Dazu kommt, daß auch viele Geschichtender heutigen zeit noch nicht von den Kindern er-lebt werden, womöglich nie: Scheidung, Adoption etc. Hexen, Feen, Zauberer, Wassermänner, ein Tischlein, das 3 Wünsche erfüllt, der Knüppelaus dem Sack oder Frau Holle, sprechende Tiere etc. - auch das kommt in Märchen vor und die Kinder wissen auch da sehr wohl, daß das eben zum Charme der Geschichte gehört. Wenn es darum ginge, daß wir alte gesellschaftliche Bilder nicht mehr darstellen dürfen,dann müßten wir nach 10 Jahren mindestens (!!) die Hälfte alle Bücher, Filme etc. schrotten. Kindern muß man da gar nicht soviel ekrlären - die kommendamit ganz gut zurecht, was Wunderwelt und was Realität ist. Einen Unterschied, den sie bei Bildern aus dem TV, wo reale Nachrichten gezeigt werden, weitaus weniger ziehen können. Märchenwelt ist weit, weit weg, sozusagen hinterdem Horizont. Afrika auch oder das Land, wo die Lawinen runterkommen, aber das wissen die Kinder leider viel weniger, da sie noch keine Geographie hatten. Gruß Ursel, DK
das Nachthemd angehabt hat !
Sie kennen Schneewittchen, Rotkäppchen, Prinzessin auf der Erbse, Dornröschen, Hans im Glück, mehr nicht.
Natürlich kommen Kinder damit klar, sind wir ja auch. Ich empfinde es nur irgendwie nicht als dringenden "Auftrag", meinem Kind diese Märchen als Kulturgut mit auf den Weg zu geben. Wenn wir die Auswahl haben zwischen Grimms Märchen und einer anderen Lektüre, dann entscheiden wir uns einfach für etwas moderneres und können auch in modernen Geschichten Rollenverhältnisse reflektieren. Es gibt so viele schön geschriebene Geschichten, in denen einfach die heutigen Verhältnisse (z.B. Einelternfamilien oder Patchworkfamilien) gut dargestellt wird und das heißt wiederum auch nicht, dass wir nicht auch reflektieren, wie es Familien "früher" ging oder wie es Familien "in armen Ländern" geht. Mein Töchterchen hat dafür ein großartiges Verständnis. Ich habe dafür nur nie unbedingt diese klassischen Märchen gebraucht, man hat eben heutzutage so viele andere Möglichkeiten diese Themen anzusprechen. Bei Hexengeschichten geht es ja z.B. auch darum, sich vor Fremden in acht zu nehmen, und dazu gibt es heute so viele Bücher, die kindgerechter und zeitgemäßer - und im Ernstfall hilfreicher - sind. Meine Tochter kennt aber durchaus Märchen, vor allem Aschenbrödel (wir haben da diese wunderschöne Verfilmung ("Drei Haselnüsse für Aschenbrödel"), die wir eher im Winter mal gucken oder wenn z.B. jemand krank ist) und sie hat sicher schon mal das eine oder andere Märchen im Kindergarten gehört. Sie kennt, soweit ich weiß, "Rapunzel" und "Schneewittchen" und "Der Wolf und die sieben Geißlein".
Hej Suse!
Du tust nachgerade ja, als ob das eine das andere ausschlösse.
Bei uns jedenfalls nicht.
bei uns steht Altes neben Neuem, Dänisches neben Deutschem,. Kindliches neben Erwachsenem, Gut neben Böse ...
Schwarz oder Weiß ibt es eh nicht - zum Leben gehört bei uns das breite Spektrum.
Und da gehören Märchen, gerade auch die deustchen überlieferten, dazu, die schon wieder ganz anders sind als Hauffs Kunstmärchen oder Andersens erfundene Geschichten ..
Genauso wie Sagen, wie Mythen, wie Legenden und Geschichten aus der Bibel.
Dazu gehört die alte Sprache der Bibel und der Märchen, Goethes und Schillers (dies für später ) genauso dazu wie die neue Sprache von Kirsten Boie, Cornelia Funke oder Michael Ende, um nur einige zu nennen.
So wie wir in der Musik ja auch nicht nur die neuen LIeder von Zuckowski und Co singen, sondern Kinderlieder, trivial und banal, Opernlieder (ja, meine kleine Tochter sang den Jägerchor eine Zeitlang, wenn sie ins Bett stieg
), Poplieder, Rocklieder, Kirchenlieder, Volkslieder, Wanderileder ... inzwischen auch Gospel unsw.
Wir arm eine Welt, die sich von ihrem Kulturgut abschneidet und nur noch im Jetzt lebt.
Vor allem,weil es altmodisch, unzeitgemäß und nicht hilfreich im Umgang mit dem realen Lebensei!
Und wie wenig verständlich wird dann dieses Jetzt.
Nur Realismus - der überfordert doch sogar mich als Erwachsene.
Kinder aber träumen gern - was kann besser dazu anregen und Phantasie beflügeln als Märchen?
Selbst heute verkleiden sich die meisten Mädchen gern mal als Prinzessin (und sicher nicht nur, weil es davon noch ein paar reale gibt --- Prinzessinnen werden nie so wie die moderne Kate oder Mary gezeichnet, sie werden mit Krönchen und Ballkleid gemalt), selbst heute sind Jungs auch noch mal gerne ein Ritter und Drachenkämpfer.
Nur Polizist und Ganove - nur Barbie als Karrierepüppchen, das wäre doch eine sehe traurige Welt, finde ich. Selbst im Spiel - oder gerade da!
Bei uns kommt alles vor - wir sind offen.
Und ich muß meinen Kindern ja Märchen nicht unbedingt (nur) mit ppädagogischem Zeigefinder vorlesen, ebenso wenig wie moderne Geschichen.
Ich habe zum Spaß vorgelesen, aus Freude an Geschichten, Phantasie und Sprache.
Der Rest kommt von selbst.
Schau Dir doch gute, moderne Schriftsteller an - selbst sie erzählen neben den Geschichten aus der realen Kinderwelt auch Märchen:
Cornelia Funke und Kirsten Boie mit ihren Rittergeschichten, Michael Ende mit Jim Knopf, Astrid Lindgren, die sogar selbst NMärchen geschrieben hat ....
Sie alle wissen um die Gabe, die Märchen und Phantasiegeschichten sind.
Gruß Ursel, DK
Das war als Kind mein Lieblingsmärchenbuch: http://www.amazon.de/Das-bunte-Buch-Geschichten-M%C3%A4rchen/dp/3707401073/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1335946604&sr=1-1 Da unser altes fast auseinanderfällt, habe ich die Neuauflage nochmal für meine Tochter gekauft und sie findet es auch wunderschön. Die Druckqualität ist leider wirklich nicht mehr so, wie bei den alten Ausgaben, aber das ist nicht soooo tragisch. Die "Klassiker" von den Gebrüdern Grimm etc. kennt sie natürlich auch und hat keinen psychischen Schaden erlitten ;-)
Mein Sohn ist 5 und wir lesen seit kurzem mein altes Märchenbuch rauf und runter.
Er hat jetzt auch mal Schnewittchen (den alten von Disney) auf DVD gesehen und ist hellauf begeistert.
Hänsel und Gretel ist neben Rotkäppchen sein liebstes Märchen im Moment, Dornröschen kennt er aus dem Kindergarten (da singen sie ein Lied über sie).
Meine persönliche Meinung:
Ohne Märchen wäre Kindheit nicht halb so schön.
..und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Ende
nick kann man ja auch unschwer erkennen, das ich ein Märchen-Fan bin^^
Hallo kennst du auch "die Prinzessin auf dem Kürbis"? Ich kannte es gar nicht, aber mein Sohn (8) hat es jetzt in der 2. Klasse im Lesebuch in der Schule gelesen. Ist auch super u. eig. die Fortsetzung von "die Prinzessin auf der Erbse"...... viele Grüße