Aysemih
Hallo Zusammen, ich bin 41 und habe 2 gesunde Kinder (5 und 3) die auf natürliche Weise geklappt hatten. Nach 2 Jahren stillzeit habe ich im Dezember 2023 abgestillt und hatte das letzte Jahr Hormon Chaos. Meine Zyklustage sind von 28 Tagen auf 22 runter und meine letzten Werte am 21. ZT Blutabnahme, haben eine schlechte Eizellen Qualität ergeben. Wir wünschen uns mindestens noch ein Kind. Nun hat meine Ärztin mir Feminita gegeben und ich bat sie mir - durch Empfehlung von Freunden - auch clomifen zu geben - weil ich ungeduldig bin, nach 2 Jahren ausprobieren, bitte nicht verurteilen, wir dachten es klappt bestimmt trotz stillen. Wegen besserer Ergebnisse hat sie mir Letrozol verschrieben, muss morgen (5. ZT) mit der ersten 2,5 mg Tablette beginnen, habe etwas rumgelesen und bin etwas verunsichert wegen der ganzen Nebenwirkungen. jetzt habe ich fragen an euch: 1.) Sollte ich vllt weil es das erste mal ist nur mit Feminita beginnen und schauen, ob eine SS so klappt? 2.) Oder direkt beiden Medikamente einnehmen und schauen was passiert? 3.) Wie sind eure Erfahrungen mit der Einnahme beider Medikamente im selben Zyklus? 4.) Erfahrungswerte mit einem von beiden Medikamenten wäre auch nett. Vielen Dank Viele Grüße Ayse
Hallo, es ist wichtig, ein bisschen zu verstehen, wie die beiden Medikamente funktionieren. Erst einmal zum Letrozol. Letrozol optimiert die Eireifung. Nur nach guter Eireifung hat man einen pünktlichen Eisprung. Vor allem aber bildet sich nur nach guter Eireifung nach dem Eisprung aus dem leeren Follikelbläschen auch ein kräftiger Gelbkörper. Das ist eine gelbe, walnussgroße Drüse, die etwa 14 Tage lang das Gelbkörperhormon Progesteron herstellt und sich danach zurückbildet. Und dieses Progesteron wiederum ist wichtig für die Einnistung einer befruchteten Eizelle. Das heißt: Wenn du Letrozol nimmst, brauchst du normalerweise kein zusätzliches Progesteron (Famenita), weil dein Körper damit von selbst genug produziert. Ich selbst habe Letrozol gegen Gelbkörperschwäche (= Progesteronmangel) bekommen, und hatte damit eine perfekte, ausreichend lange Gelbkörperphase. Ohne zusätzliche Progesterongabe. Zweitens nun das Famenita. Famenita ist ein Progesteron-Präparat. Es kann die zweite Zyklushälfte, die wichtig für die Einnistung ist, etwas unterstützen, wenn man zu wenig eigenes Progesteron hat. Das Problem ist aber, dass es die Ursache für den Progesteronmangel nicht beseitigt. Und das ist eine schlechte Eireifung. Nach schlechter Eireifung hat man keinen oder nur einen schwachen Eisprung und hinterher bildet sich - wenn überhaupt - auch nur ein schwacher Gelbkörper, der zu wenige Progesteron herstellt für eine Schwangerschaft. Das heißt: Progesteron ist zwar einen Versuch wert. Bei deinen Zyklusproblemen (viel zu kurzer Zyklus, schlechte Eireifung) dürfte Progesteron allein aber nicht mehr ausreichen. Es doktert nur am Symptom herum, nicht an der Ursache. Das Letrozol dagegen erhöht deine Chancen wirklich sehr. Ich selbst bin damit im zweiten Versuchszyklus schwanger geworden (ohne zusätzliches Progesteronpräparat). Auch ich bin davor zweimal spontan schwanger geworden, aber der Körper verändert sich eben. Beim dritten Mal wollte es einfach nicht mehr ohne etwas Nachhilfe klappen. Nebenwirkungen hatte ich nur schwach (leichter Ausschlag im Gesicht, einmal eine Hitzewallung). Das war Pillefax, und ich würde das jederzeit wieder in Kauf nehmen. Fazit: Wenn du eines von beiden weglassen willst, würde ich das Famenita weglassen. Schaden tut es aber auch nicht, wenn du es zusätzlich nimmst. Es ist ein bio-identisches Hormonpräparat, das dem körpereigenen Progesteron völlig entspricht. Ein Zuviel gibt es hier nicht, was der Körper nicht braucht, scheidet er aus. Das Letrozol dagegen behebt das eigentliche Zyklusproblem. LG
Hallo Bonnie, Vielen Dank für deine detaillierte und gute Antwort die wirklich sehr hilfreich ist und mir das Verständnis für all das gibt. Dann beginne ich gleich mal mit Letrozol und bericht wie es war. Meine Angst war eher das bei solchen Medikamenten meine Hormon Beschwerden wiederkommen, die ich letztes Jahr hatte. Es waren diverse Hormon Nebenwirkungen, die mich teilweise in meiner Lebensqualität eingeschränkt haben. Da dachte ich wenn ich jetzt Hormon Präparate nehme, kommen diese evtl zurück. Du hast mir diese Zweifel genommen, vielen Dank. Nun habe ich eine weitere Frage zu dem restlichen Verlauf der SS, die mit Hilfe geklappt hatte. War da was anders als bei den anderen Schwangerschaften oder Geburten? Oder waren alle 3 gleich bei dir? Liebe Grüße Ayse
Hallo Zusammen, ich bin's die Beitragerstellerin. Damit andere nicht so verunsichert sind wie ich, ich habe bereits 3 Tage Letrozol hinter mir und kaum Nebenwirkungen bisher. Man merkt leicht die Eier zwicken, das finde ich persönlich - im Gegensatz zu meiner anfänglichen Angst - sehr positiv, weil sich da was tut. Ansonsten kann ich empfehlen es ruhigen Gewissens zu nehmen. Da es mein erstes Mal ist weiß ich nicht wie das Ergebnis nachher aussieht. Ob es dieses Mal klappt oder nicht. Ich vertraue da sehr auf meine Körper und auf das Schicksal. Liebe Grüße Ayse