Elternforum Rund ums Baby

Teilzeitmütter auf dem Abstellgleis

Anzeige kindersitze von thule
Teilzeitmütter auf dem Abstellgleis

Atombiene

Beitrag melden

Hallo zusammen, ich möchte hier gerne eine Umfrage starten und freue mich auf eure Erfahrungen. Zum Thema: Wie sind eure Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt und/oder in euren Jobs (gewesen), nachdem ihr nach der Elternzeit wieder in Teilzeit angefangen habt zu arbeiten. Hat es eurer Karriere geschadet oder sie in irgendeiner Weise beeinträchtigt? Wie familienfreundlich sind eure Arbeitgeber? Stimmt die Work-life-Balance? Seid ihr beruflich sogar auf dem Abstellgleis gelandet? Ach ihr müsst natürlich nicht alle Fragen einzeln beantworten, berichtet doch einfach mal. Vielleicht wäre eine kurze Info zu eurem Background auch hilfreich. Ich erzähle euch mal von meiner Situation. Ich arbeite in der Beratung und stehe (eigentlich) kurz vor der Beförderung zur Managerin. Ich habe meinen Beruf immer voller Hingabe und mit Freude ausgeübt. Es gab ruhige und dann wieder turbulente Zeiten. Ich war viel unterwegs, habe aber auch sehr viel aus dem Home Office gearbeitet. Nach fast zweijähriger Auszeit hatte ich jetzt im Januar meinen Wiedereinstieg. Ich arbeite erstmal in Teilzeit zu 25 Stunden die Woche. Noch kann ich nicht genau sagen, wie sich meine berufliche Situation entwickeln wird. Es gibt jedoch schon einige negative Anzeichen. Zunächst hat man versucht, mich 4 Wochen vor Arbeitsbeginn davon zu überzeugen, doch noch nicht "so früh" zurückzukehren. Man sähe nämlich einige Risiken für mein berufliches Fortkommen in Teilzeit. Eigentlich könne ich ja nur noch zuarbeiten, denn Teilzeit sei nicht vereinbar mit meiner Branche. Ein Projekt leiten? Das könne man sich nicht vorstellen. Kurzum, ich habe das Gefühl, man wird es mir nicht einfach machen :) Es scheint so, dass Familienfreundlichkeit nur auf dem Papier propagiert wird. Bleibt also erstmal abzuwarten. Welche Erfahrungen habt ihr denn gemacht?


Kater Keks

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Ich habe damit keine schlechten Erfahrungen gemacht. Weder als ich in Elternzeit war, noch als ich Teilzeit gearbeitet habe....... Allerdings bin ich im öffentlichen Dienst in einer Behörde tätig.....da ist das sicherlich was ganz anderes als in der freien Wirtschaft.


The Librian

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Hi Atombiene! Bei mir tatsächlich ja (und ich bin auch ÖD). Geschuldet ist es der Tatsache, dass meine frühere leitende Position nicht sinnvoll mit dem Stundenumfang auszuüben ist, den ich zukünftig bzw die nächsten ca 10 Jahre maximal zu arbeiten bereit bin. Für mich persönlich sehr, sehr bedauerlich. Aber dennoch richtig. Viele Grüße!


Kater Keks

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von The Librian

Ja, das kommt sicherlich auch darauf an, auf welcher Position man war, also hat bzw. hatte man eine Leitungsfunktion, ist man auf einer Führungsposition? Das ist bei mir nicht gegeben...ist nur mittlerer Dienst.


Atombiene

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von The Librian

Das ist sehr schade. Wie viele Stunden möchtest du denn zukünftig arbeiten, wenn ich fragen darf?


The Librian

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von The Librian

50% möchte ich zukünftig arbeiten. Mit den Überstunden, die sich bei uns nie vermeiden lassen, komme ich dann vermutlich auf 60%, hoffentlich nicht auf mehr ... Da mein Mann deutlich mehr verdient, war für uns klar, dass ich beruflich zurückstecken werde. Ist eigentlich auch mein Wunsch, aber gleichzeitig auch traurig.


StiflersMom

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Bin auch im öffentlichen Dienst, deshalb ist es mit 'Karriere ' nicht so dolle. Mein AG ist mitterweile um Rahmen relativ familienfreundlich, sonst könnte ich es nicht stemmen mit drei Kindern und Mann im Schichtdienst. Es ist immer ein Spagat mit Arbeit und Familie aber ich bin froh auch was anderes als Kinderbetreuung zu machen.


wolfsfrau

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Hier auch öffentlicher Dienst. Ich habe fünf Jahre Elternzeit mit zwei Kindern gehabt. Dann habe ich mit 20 Stunden wieder angefangen, zwei Stufen schlechter bezahlt als vorher. Aber in Teilzeit gab es nur das. Auf dieser Stelle saß ich dann acht Jahre fest. Dann gab es die Möglichkeit, wieder Vollzeit einzusteigen. Genau die Stelle, die ich vor meiner Elternzeit hatte. Ich habe die Chance genutzt und bin sehr froh darüber. Mehr ist bei mir entgeltgruppenmässig nicht drin . Aber ich habe acht Jahre auf der schlechteren Stelle ausharren müssen.


Atombiene

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Das hört sich ziemlich frustrierend an. Aber schön, dass du es dann doch noch raus geschafft hast :)


Smudo

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Hallo.. Mein alter Job wäre so wie er war nicht mehr in Frage gekommen. Arbeits beginn. Entweder um 3:45 Uhr oder um 12:00Uhr. Mein Mann hat 3Schichten das haut nicht hin. Also bin ich auf den Sonntag umgestiegen Von morgens bis Mittags.. Mein Mann war da.. Kinder somit versorgt und den Kopf frei. Und Sonntags mit Zuschlag.. War's dann auch Geldlich ok.. Wenn du immer denkst ich sitze hier fest und es bewegt sich nichts nach oben ...wirst du verbissen. ..wer weiß vielleicht tut sich was und du kommst schneller da hin wo du möchtest;-) Liebe Grüße


Thiara82

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Ich kann aus der freien Wirtschaft berichten. Vor der Schwangerschaft hatte ich eigene Kunden, die ich betreut habe. Ich habe mich mit meinen Aufgaben wohlgefühlt, hätte mit Sicherheit auch eine Stelle mit Peronalverantwortung anstreben können. Jetzt bin ich mit 22 Stunden wieder eingestiegen und zwar als Springer. Meine alte Position konnte/wollte man mir nicht wieder geben. Kann ich aber auch verstehen. Kunden kann man eben nicht in Teilzeit betreuen. Jedenfalls nicht in meiner Branche. Im Rahmen des gesetzlich vorgeschrieben ist meine Firma familienfreundlich, darüberhinaus in keinster Weise. Es gibt aber auch nur sehr wenig Teilzeit-Mütter. Für mich im Moment aber okay. In meinem Leben hat gerade mein Kind eine höhere Priorität. Dennoch freue ich mich natürlich wenn ich arbeiten gehen kann. Die Stunden sind fast sowas wie eine kleine Auszeit für mich. Liegt aber auch daran, dass ich als Springer doch recht unterfordert bin. Wenn ich mir jetzt noch angucke, wie oft ich in den 3 Monaten, in denen ich wieder arbeite, selber krank war, Kindkrank oder früher gehen musste, weil ich das Kind aus der Krippe abholen musste, dann kann ich aber auch verstehen, warum Arbeitgeber oft Mütter erstmal nicht gerne als Angestellte haben...


Smudo

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Thiara82

Es auch.. Meine liebe Kollegin war auch in Teilzeit bei uns arbeiten. Wir waren nur zu 2( verkauf).. An einem Freitag musste ihre Tochter aus der kita abgeholt werden. Das sie brech Durchfall hatte. Ihr Mann war arbeiten und sonst gab es.niemand. Klar ging sie los und kam nicht mehr. Aber alleine zu arbeiten wenn man normal zu 2sind ist einfach auch schwierig. Verstehe beide Seiten..


mih492

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Ich bin auch im ÖD. Ich habe vor den Kinder Vollzeit gearbeitet. Ich wollte gerne meine Stelle dann zurück, doch sie war von einen Mann besetzt worden. Und ich denke, das man mich eigentlich los werden wollte. Doch ich habe für mich gekämpft. Nun arbeite ich immer noch Teilzeit, bin aber nun deutlich besser gestellt, als vor den Kindern. Mir wurde sogar ein weiterer Aufstieg angeboten, den ich aber abgelehnt habe. Ich möchte noch nicht jetzt Vollzeit arbeiten und es wäre auch gar nicht viel mehr Geld im Monat gewesen (netto ein Hunderter auf Vollzeit hochgerechnet) dafür Personalverantwortlichkeit von sehr vielen Menschen. Das ist es mir nicht wert, ich möchte mein Rentenalter ohne Burn Out erreichen. Vielleicht mache ich das später dann noch, wobei ich mir dann die Sinnfrage stellen muss. Also nicht Abstellgleis, eher mittlere Spur auf der Autobahn, eine gute Reisegeschwindigkeit mit der Chance auch nach links zu fahren.


Felica

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Keine negativen. Gleiche Stelle wie vorher, Wunschzeiten waren nach kleineren Anlaufschwierigkeiten kein Thema, war dem AG lieber so wie wenn ich daheim bleibe. Bin schon innerhalb der EZ in TZ arbeiteten gegangen, TZ-blieb dann nach der EZ. Habe aber auch direkt mit 25 angefangen und bin jetzt bei 30 Std die Woche. Wenn irgendwie machbar kann ich auch mal kurzfristig frei machen, dafür springe ich dann aber auch ein wenn zu Zeiten Not am Mann ist wo ich normalerweise nicht arbeiten muss. Halt geben und nehmen. Da Hauptverantwortlich tätig in dem Bereich, kann man es wo auch als höhere Stellung bezeichnen, unterstehe direkt dem AG und niemanden anders.


milchmund

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Ich arbeite wieder bei 32 Stunden in der gleichen Firma. Ich schaffe genauso viel wie bei damals 40 Stunden. Ich kann das gut vergleichen, da ich im Management (Vertrieb) arbeite und die Umsatzzahlen hier die Kennzahl sind. Aber 8 Arbeitsstunden weniger die Woche, scheinen trotz propagierter Familienfreundlichkeit, das Manko zu sein, um den nächsten Sprung auf der Leiter zu schaffen. Ich finde das schon frustrierend. die Arbeitswelt tickt im 40 Stunden Arbeitstakt, egal wie effizient man mit 32 oder 36 Stunden arbeitet. Die Diskussion wird ja glücklicherweise gesellschaftlich immer mehr geführt, ob das Modell nicht ausgedient hat.


HeyDu!

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Wir wollen die gleiche Verantwortung wie Männer, die gleiche Bezahlung aber sehr oft weniger leisten... schreien dann nach Familienfreundlichkeit. Meine ich nicht böse. Stelle ich einfach oft fest. Ich bin der Meinung wir Frauen haben die Wahl. Wir können uns für oder gegen Kinder entscheiden, für oder gegen Karriere oder einen der vielen Mittelwege. Es ist unsere Entscheidung aber wir sollten nicht erwarten, dass eine Führungsposition mit 20 Stunden, 3 Wochen Mutter-Kind-Kur, 30 Tagen Erholungsurlaub und 20 Kind-Krank-Tagen pro Jahr vereinbar ist. Warum geht Frau nicht Vollzeit und der Mann "nur" Teilzeit? Dann könnte die Überschrift auch lauten: Teilzeitväter auf dem Abstellgleis. Es obliegt ja jeder Familie selbst sich zu organisieren. Wir selbst managen einen 40 und einen 48 Stunden Job, studierten nebenbei zum zweiten Mal, mit Kleinkind. Nicht einfach, zum Glück seit gestern vorbei aber uns bleibt durch gute Umstände genügend Familienzeit. Ich arbeite auch im öD und ganz ehrlich, mir gehen die Teilzeitmütter im näheren Arbeitsumfeld auf den Keks. Die spielen die Mamakarte nämlich permanent. "Also 8 Uhr kann ich nicht zum Termin. Der Große (15 Jahre!) beginnt erst zur zweiten Unterrichtsstunde." "Beratung 12:30 Uhr? Also heute geht es nicht, der Mittlere hat zeitig aus." Väter? Keine Ahnung. Gefühlt fordern zu wenige Frauen von ihren Männern Mitverantwortung ein. Ich selbst hatte mal eine Ausbildungsleiterin in Teilzeit. Die ging tatsächlich nur 20 Stunden und entweder war ein Kind krank, sie krank, Kur oder Urlaub. Nein, dass war kein Arbeiten und unvereinbar mit der Aufgabe. Frauen stellen sich also teilweise freiwillig aufs Abstellgleis. Man muss akzeptieren: Es geht nicht alles. Wir haben das Glück eine Wahl zu haben wie wir unser Leben gestalten wollen, entscheiden müssen wir selbst. Natürlich wird es diese mütterfeindlichen AG's geben aber jede Frau mit Teilzeitwunsch sollte sich schon fragen: Ist es wirklich vereinbar mit der Stelle? Und dann entscheiden. Es wird Frauen geben die landen trotz Teilzeit nicht auf dem Abstellgleis, manche selbst verschuldet und manche unverschuldet. Bitte, bitte nicht als Pauschalangriff an Teilzeitmütter auffassen :-)


mih492

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von HeyDu!

Einerseits hast Du recht, andererseits auch wieder nicht. Im ÖD kannst Du besser Teilzeit arbeiten als im produzierenden Gewerbe mit drei-Schicht-System. Mein Mann hätte völlig seinen Job aufgeben müssen, da ist nichts mit Teilzeit möglich, wobei Teilzeit ja auch ein ziemliches Feld ist, ich arbeite zwar Teilzeit, aber nicht 19,5 Stunden, sondern schon etwas mehr. Andererseits bin ich nicht auf dem Abstellgleis gelandet, da ich auch zu anderen Zeiten als nur vormittags arbeite und Überstunden im vernünftigen Rahmen mache. Das ging aber nur, wenn die Kinderbetreuung entweder durch den schichtarbeitenden Mann oder durch unsere Kinderfrau sichergestellt war. Und die Kinderfrau muss man sich dann auch erst einmal leisten wollen und können, um so flexibel arbeiten zu können. Nun sind die Kinder schon größer, es entspannt sich und eine Kinderfrau brauchen wir schon lange nicht mehr


Mariechen2015

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von HeyDu!

Na das gibt es doch mittlerweile oft dass der Mann zu Hause ist bzw weniger arbeitet und die Kinder mehr betreut. Bei uns im KiGa sieht man zig Väter die die Kinder täglich bringen und holen und nicht voll arbeiten,sondern dann die Mutter. Aber oft ist es eben auch noch so dass die Männer mehr verdienen,das macht keinen Sinn. Bei uns würde es zum Beispiel auch gar keinen Sinn machen und da sind wir ja nicht der Einzelfall


HeyDu!

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von HeyDu!

Es tut ja auch ein Ganztagskindergartenplatz und muss nicht sie Kinderfrau sein, oder? Meine Kolleginnen sind leider nicht bereit sich den Arbeitsanforderungen anzupassen. Da wird auch jeder Brückentag genommen. Es ist einfach kein Wille erkennbar sich einzubringen. - daher in meinen Augen selbst gewähltes Abstellgleis. Und wie im vorletzten Absatz geschrieben, manche Frauen engagieren sich trotz Teilzeit und haben einen großen Mehrwert für den AG und die Kollegen. Bin überzeugt die gibt es und es wird auch Stellen geben wo es vereinbar ist - nur in meinem Arbeitsumfeld arbeitet leider keine mit der Einstellung :-)


VerenaSch

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von HeyDu!

Die Männer gehen meist nicht in TZ, weil sie mehr verdienen. Das wäre wirtschaftlich für die Familie dann unsinnig. Ich habe beispielsweise die bessere Ausbildung und hatte eine vergleichbare Stelle, bin mehr als 10 Jahre jünger als mein Mann. Habe vor der Geburt schon einiges weniger verdient, in der gleichen Branche. Also bin ich 6 Monate zu Hause geblieben. In den Augen meines Chefs bin ich eine Rabenmutter und er hat mir nach und nach nur noch Sch***arbeit zugeteilt. Ich habe dann gekündigt, er sein Ziel durch Mobbing erreicht. (Zuvor hat mir ins Gesicht gesagt, dass ich eine schlechte Mutter bin und TZ Kräfte in seinen Augen nichts wert sind usw. Dabei war ich in der Zeit nie krank, hab zig unbezahlte Überstunde gemacht und war immer auf dem Handy erreichbar.) Nun verdiene ich etwas weniger als vorher, bin aber wieder eine Fachkraft und habe Spaß an meiner Arbeit. Mein Mann hat sich in der Zeit enorm entwickeln können und der Unterschied im Gehalt wird immer größer. Wirklich fair ist das nicht. Hätte ich einen moderneren Chef gehabt, wäre meine „Karriere“ ganz anders verlaufen. Aber so hing alles vom Wohlwollen einer Person ab.


mih492

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von HeyDu!

Ein Ganztagskindergartenplatz gab es damals nicht, als ich einstieg, ich hatte einen ersten Platz von 8 - 12 Uhr und konnte dann aber wechseln von 7 - 13 Uhr. Genützt hätte mir aber auch kein Ganztagskindergartenplatz, die hier jetzt, ein paar Jahre später auch bis 17 Uhr möglich sind, weil ich gelegentlich auch abends arbeiten muss, also ab 18 Uhr, so lange mein Mann dann Frühschicht hatte, gab es keine Probleme, in seiner Spätschichtwoche dann schon, also ging es nur mit Kinderfrau. Ich bin jetzt sehr froh, das wir diese Phase hinter uns haben, die Kinder können jetzt auch gut allein Abendessen, aber ich bin trotzdem gerne da, bevor sie einschlafen. Schichtarbeit beim Mann erschwert es sehr, ich bin froh, das er nur im Zweischichtsystem ist.


Atombiene

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von HeyDu!

Da bin ich anderer Ansicht: Familie und Beruf ist vereinbar und muss es auch sein. Ich gehe sogar noch weiter und behaupte, Familie und Karriere ist es auch. Wie so oft kommt es aber natürlich auch auf die Randbedingungen und den Beruf an. Zu deinen Beispielen: Es gibt sicher solche und solche Menschen. Das würde ich nicht pauschalisieren. Wir haben einige sehr engagierte Teilzeitkräfte hier, sogar Väter. Dennoch wird es nicht gerne gesehen. Das finde ich einfach sehr voreilig und schade. P.S. Mein Mann arbeitet jetzt erstmal auch in Teilzeit. Eine Ganztagsbetreuung kommt für uns zum jetzigen Zeitpunkt einfach nicht in Frage.


VerenaSch

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von HeyDu!

Ganztag geht hier bis 16:00 Uhr. Da kannst du dir ausrechnen, wie gut das mit VZ kombinierbar ist. Außerdem möchte auch nicht jeder sein Kleinkind so lange in Fremdbetreuung geben und würde trotzdem einen guten Job in TZ machen. Gute Arbeit definiert sich doch nicht über die Zahl der geleisteten oder abgesessenen Stunden.


emilie.d.

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von HeyDu!

ist ein ziemlich dusseliges Argument. Die haben dann genau die gleichen Probleme. Bei uns gehen sowohl die Männer als auch die Frauen in Teilzeit, Projektleiter von mir war während eines Projektes in Elternzeit. Und ich erwarte Entgegenkommen seitens des AG, ansonsten würde ich mir etwas Anderes suchen. Ist bei uns (großes börsennotiertes Unternehmen) aber auch Usus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich große AGs wirklich erlauben können, auf volle Flexibilität bei Kleinkindern zu bestehen. Gute Führungskräfte fallen ja nun auch nicht vom Himmel. TKs und meetings laufen alle online und werden recorded. Arbeit muss halt gemacht werden, aber der Zeitpunkt ist relativ flexibel. Wenn für ein meeting per Mail eingeladen wird, fällt doch nicht auf, WARUM jemand auf denied klickt, ob es mit anderen meetings kollidiert oder whatever. Insofern, ich weiß ungefähr, wer wann welche Bürozeiten hat und ich finde das alles andere als problematisch.


HeyDu!

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von HeyDu!

Meine Eltern haben mich auch groß bekommen, trotz Schichtdienst. Musste mit 9 Monaten in die Krippe und meine Mutter hatte teilweise 24 und sogar 48 Stundendienste. Ich glaube viele Menschen sind bequem geworden. Statt selbst Lösungen zu suchen, soll sie der Staat auf dem Silbertablett präsentieren. Ein Ganztagsplatz bietet bei uns Betreuung für zehn Stunden pro Tag, mehr gegen Aufpreis möglich...zwischen 5 Uhr und 17:30 Uhr. Einen zu haben bedeutet ja nicht, ihn auch komplett zu nutzen. Unser eigenes Kind würde mit einem 25 Stundenvertrag auskommen. Irgendwer holt sie eh immer eher aber wir zahlen für den Notfall lieber mehr. Haben das Glück, dass Betreuungsplätze hier keine Mangelware sind.


HeyDu!

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von HeyDu!

Bzgl. negativer Fälle in meinem Umfeld. Ich schrieb doch im letzten Absatz: Es wird Frauen geben, die landen auch mit Teilzeit nicht auf dem Abstellgleis. Weil sie toll und engagiert sind. Einen guten Job machen, impliziert für mich nicht automatisch Karriere und Aufstieg. Einen guten Job sollte jeder machen, egal mit wie viel Stunden. Die Frage hier war doch: Geht's mit Teilzeit aufwärts und ich sage: möglich aber schwierig und ein Grundproblem ist bei vielen Jobs, dass man eben nur begrenzt zur Verfügung steht und dass das Abläufe behindern kann.


mih492

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von HeyDu!

Guten Morgen, Der Vorteil einer Kinderfrau ist, die ins Haus kommt, das die Kinder im häuslichen Umfeld zumindest einen Teil ihrer Zeit verbringen können. Wir wollten definitiv nicht unsere Kinder mit 9 Monaten in die Krippe geben, das ist hier auch erst mit einem Jahr möglich, bei meinem ersten Kind gab es noch keine Krippe. Sie sind später in die Kita gekommen. Mit 2 Jahren finde ich das ideal. Die Zeiten ohne Abdeckung dann halt mit Kinderfrau, die auch von der Kita abholen konnte und mir diesen Abholstress in der Mittagszeit nahm. Die Kita findet es nicht so witzig, wenn die Kinder nach 13 Uhr abgeholt werden. In der Schulzeit gab es erst am Ende der Grundschulzeit für das zweite Kind eine Nachmittagsbetreuung. Da wir aber unser System mit der Kinderfrau schon lange praktizierten, haben wir diese Nachmittagsbetreuung nicht wahrgenommen, das Kind konnte sich sogar zu Hause dann noch verabreden. Es war zwei teurer, aber für uns einfach besser. Die Kinderbetreuung ist überall anders, man kann hier nicht flexibel die Zeit verlängern oder Stundenverträge machen. Da die Bedingungen dadurch für alle Familien unterschiedlich sind, ist es schwer, ein Standardkonzept zu entwickeln. Eine Kinderfrau oder Tagesmutter kostet auch meistens mehr wie ein Kitaplatz. Nicht jede Familie kann es sich leisten oder rechnet auch falsch und sieht erst einmal das Geld, welches im Monat fehlt. Und nicht nur Männer arbeiten hin und wieder in Schichtdienst, sondern auch Frauen und diese Zeiten werden dann nicht von der Kita abgedeckt. Oder es sind mehrere Kinder mit den unterschiedlichsten Zeiten. Oder es gibt andere Termine, die ebenfalls abgedeckt werden müssen am Nachmittag, mal nur Sportverein oder Termine, die notwendig sind, wie Ergotherapie. Die Kinderbetreuung zu organisieren kann schon für Zwei-Eltern-Familien schwer sein, noch problematischer wird es für Alleinerziehende. Ja sicher, etwas mehr querdenken bei der Kinderbetreuung könnte helfen, besonders Müttern etwas mehr Karriere zu ermöglichen, aber es ist nicht überall einfach und nicht jeder Mensch arbeitet ninetofive.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von HeyDu!

Das gibt es bei uns z.B.nicht Der Kindergarten schließt um 15 Uhr, wobei die letzten Kinder um 14 Uhr mit dem Bus geholt werden. Sprich danach ist kein Kind mehr da. Betreuungsplätze sind aber zum Glück nicht rar, auch nicht für die u3. Da wird jetzt sogar angebaut. Aber das ändert nichts an den Zeiten.


SunnyGirl!75

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von HeyDu!

Bei euch vielleicht! Bei uns ist in der Kita maximal von 7-16 oder von 7.30 bis 16.30 drin. Bei der OGS 7.45 - 16h!


SunnyGirl!75

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von SunnyGirl!75

Sollte natürlich unter den Beitrag von Hey Du!


Mariechen2015

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Ich glaube dass kommt doch sehr auf den Beruf an. Ich habe keine Karriere gemacht,nicht möglich in meinem Job. Aber auch vor Kindern nicht. Hätte ich aber auch nie das Bedürfnis zu. Ich arbeite gerne in meinem Beruf. Da ich als Arzthelferin in einem Frauenberuf arbeite völlig normal dass die Mütter meist mit Teilzeit zurückkommen. Meine Chefs sind sehr verständnisvoll,liegt aber auch daran dass einer meiner Chefs auch der Kinderarzt meiner Kinder ist und ja sieht wenn die Kinder krank sind und ich deswegen Ausfalle. Mein Bruder arbeitet in der freien Marktwirtschaft,ist Investment Banker und FFM,da haben Frauen die Teilzeit arbeiten wollen keinen Platz. Entweder voll,was heißt oft bis spät nachts im Büro zu sitzen oder eben gar nicht. Das sind nur wei Beispiele,ich denke es ist sooo unterschiedlich in den verschiedenen berufen und natürlich auch je nach Arbeitgeber


kati1976

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Meine Alter Arbeitgeber ist während meiner letzten Elternzeit in Rente gegangen und hat dir Firma an jemand anderen übergeben ,der hat sehr viel umstrukturiert. Ich habe mir noch in der Elternzeit was neues gesucht und gekündigt. Nach der Elternzeit bin ich mit 20 Stunden eingestiegen und dann auf 30 Stunden und dann auf 40 Stunden und bin Teamleiterin geworden Mein Arbeitgeber ist sehr Familienfreundlich. Wer eine Einschulung, Jugendweihe,Kommunion,Konfirmation oder ähnliche Feier hat,der bekommt automatisch frei. Wir arbeiten ja nachts und da läuft auch alles super. Der nächst höhere Chef kommt oft vorbei und fragt ob alles passt oder ob es Probleme gibt . Für mich ist dieser Job perfekt.


xIntirax

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Ich habe seit Anfang des Jahres eine Teilzeitstelle. Der Chef hat mich trotz meiner 4 Kinder eingestellt und sollte es mal Probleme bei der Betreuung geben würde man eine Lösung finden. Da sie viel für die Mitarbeiter machen und die Mitarbeiter ja auch ihre Erfahrung teilen, scheint das auch so zu sein. Die Stelle ist toll und es hätte nicht besser sein können. Es sind zwar 3 Schichten, aber mein Mann hat ja regelmäßige Arbeitszeiten. Also klappt das ganz gut.


StiflersMom

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Mein Mann bleibt bei 'Kind krank ' genau so zu hause wie ich. Mich nerven auch Teilzeittussis,die null Routine haben bei der Arbeit und sich alle vier Wochen das selbe erklären lassen. Aber bitte, wie soll man es denn machen? Der Mann in Teilzeit damit er dann der jenige ist, der sofort zur Kita muss ? Wo ist der Unterschied? Da ist die Toleranz für Kinder einfach null! Deutschland ist nicht kinderfreundlich, das bemerk ich immer wieder.


mausebär2011

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Arbeitstechnisch war es sehr einfach. Ich war - wenn auch nur kurz - Erzieherin. Wurde dann schwanger und fand das ein 08/15 Arbeitstag einfach nicht in mein Bild des Familienlebens passte. Wie es nach der Elternzeit (ich war 3 Jahre in Elternzeit) weitergehen sollte, wusste ich aber noch nicht. 4 Monate bevor meine Elternzeit endete und ich langsam nervös wurde weil ich noch nicht wusste wohin es gehen soll, kam ein Anruf. Eine Firma für die ich mich schon zig Jahre interessiert habe, suchte jemanden und fragte bei mir an. Die Bedingungen waren perfekt, die Bezahlung ebenfalls. Nur die Urlaubstage sind sehr dürftig. Aber im großen und ganzen passte es einfach. Nun arbeite ich dort seit etwas über 5 Jahren und bin immernoch sehr glücklich. Ich arbeite 30 Stunden/Woche (+ - 3 Std) und das als Nachtschicht. So bin ich den ganzen Tag zu Hause bei meinem Sohn und habe Zeit. Zeit um mich um ihn zu kümmern wenn er krank ist, oder wenn er schulfrei hat oder oder oder. Mein Chef ist sehr rücksichtsvoll. Klar, findet er auch nicht toll wenn ich mal ausfalle oder so. Welcher Chef tut das schon? Aber es ist zumindest möglich ohne das ich etwas vorlegen muss. Und wenn abends mal Elternabend ist darf ich auch mal später kommen. Vorankommen, joa. Kann ich. Theoretisch soll ich die Firma in ein paar Jahren übernehmen. Aber ob ich das tue weiss ich noch nicht. Die Möglichkeit wird mir aber gegeben. Viel viel schwieriger ist es im Privatleben. Du bist kaum was wert wenn du "nur" Teilzeit arbeitest. Das merke ich immer und immer wieder. Sehr traurig.


Mariechen2015

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von mausebär2011

Das kann ich nicht bestätigen. Hier ist das gängige Modell dass ein Elternteil Teilzeit arbeitet und der andere voll. Anders gar nicht möglich, KiGa ist bis 15 Uhr. Wenn ich voll arbeiten würde müsste ich drei mal die Woche bis 19 Uhr mindestens arbeiten.Meistens wird es 19.30. wo sollen denn die Kinder dann hin? Außerdem finde ich die Aussage das TZ Kräfte weniger leisten schon echt dreist,nur weil sie 2-3 Stunden täglich weniger da sind,hat man doch nichtehelich die Arbeit nicht drauf. Das ist ja Quatsch. Wir haben auch eine VZ Kraft die sehr „tüdelig“ ist. Das kommt ja nun auch auf die Person an. Und darauf rum zu reiten dass man nurnTZ arbeitet finde ich sowieso affig. Ja ich arbeite 8 Stunden die Woche weniger als eine Vollzeitkraft,habe aber mit Sicherheit mehr wie 8dtunden die Woche die Woche noch mit den Kindern nach der Arbeit zu tun,im Gegensatz zu den kinderlosen VZ Kräften. Hier kann ich sagen,ich kenne kaum Familien wo beide VZ arbeiten. Überlege gerade ob ich überhaupt jemanden kenne ?


mausebär2011

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Mariechen2015

Ansich "verstehen" tun es die meisten ja auch das ein Elternteil Teilzeit arbeiten sollte um es mit der Betreuung einfacher zu haben. Das Problem ist bei uns glaube ich mehr unsere Rahmenbedingungen. Warum arbeite ich nur Teilzeit wenn es doch eh Nachtschicht ist? Warum bin ich am Ende einer Woche von der Arbeit erschöpft wenn andere doch länger arbeiten? Warum brauche ich denn schon wieder Urlaub, ich bin doch eh den ganzen Tag zu Hause? Bei mir auf der Arbeit ist es zb so, ich habe die gleiche Arbeit wie meine Kollegen. Mengenmäßig. Der einzige Unterschied: meine Kunden liegen nicht so weit ausserhalb und näher beieinander sodass ich bei gleicher Kundenanzahl weniger Stunden arbeite (weil weniger Fahrtzeit von Hauptsitz bis Kunde bis Kunde bis Kunde etc) Ich leiste also eigentlich genauso viel wie die Kollegen die Vollzeit arbeiten.


emilie.d.

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Ziemlich normal, dass Männer wie Frauen durch Kinder unflexibel werden und / oder Stunden reduzieren. In meiner Division ist HO Usus, Meetings laufen per Skype bzw. werden recorded. Die Arbeit muss halt gemacht werden, aber der Zeitpunkt dafür ist ziemlich flexibel. AG will gute Mitarbeiter halten und macht dafür recht viele Kompromisse. Wenn Du die erste bist, die in Führungsposition Teilzeit macht, dann wird das wahrschrinlich tatsächlich unspassig werden. Man muss halt mal gesehen haben, dass es geht. Bei mir ist ein Projektleiter sogar mehrere Monate in Elternzeit gegangen, ging auch.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Meine Rückkehr nach der elternzeit war wirklich schrecklich. Mir war es klar, dass es nicht einfach werden wird, weil mein Sohn auch in dieser Zeit von seiner Oma betreut wird, aber was da so alles abgelaufen ist, um, mich loszuwerden war unter aller sau. Und wieder mal aus der sozialen Branche, wo doch so dringend Leute gesucht werden. Letzten Endes habe ich ein besseres Angebot bekommen...


mih492

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Letzten Endes habe ich ein besseres Angebot bekommen... Der letzte Satz stimmt doch hoffnungsvoll. Es gibt einen Fachkräftemangel und mit ein bisschen Geduld und Mut öffnen sich für sehr viele auch neue Perspektiven, wenn die Arbeitgeber sich nicht um Familienfreundlichkeit bemühen möchten. Natürlich muss man dafür auch selbst etwas tun und nicht gleich den Kopf in den Sand stecken. Manchmal benötigt man auch Geduld.


HeyDu!

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich bin - wie man an dem Beispiel sehen kann - überzeugt, dass "Problem" regelt auch der Markt. Wer gefragt ist, der geht eben bei einem kompromisslosen Chef.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Hier ist es schon so, dass die Teilzeitkräfte etwas außen vor sind. Wir werden nicht gefragt, bei Neuprojekten mitzumachen, Dienstreisen beschränken sich auf's Umfeld (500 km) und auch beim Gehalt wurden bei mir zwei Elternauszeiten dazu benutzt, die Einstufung bei Start wieder etwas zurückzuschrauben. Das ärgert mich, auch wenn es in St.klasse 5 unterm Strich nicht viel ausmachen würde. Du wirst also eher “mitgezogen“. Aber ich muss ehrlich sein, mir ist es ganz recht, so wie es ist. Auch wenn meine Kinder inzwischen etwas älter sind (7, 11, 13) bin ich gern mittags bei ihnen daheim. Es ist doch immer irgendwas. Da reichen mir hier und da Besprechungen mit Geschäftspartnern am Nachmittag, wo ich für die Kinder jemanden brauche. Bei Neuprojekten, Sonderprojekten ist doch ständig ein Meeting am Nachmittag, da nimmt noch keiner Rücksicht und immer bitten, dass man Skype dazuschaltet und zuhause schauen, dass gerade alles “läuft“ und man sich eine Stunde ausklinkt aus dem Familienleben und im Büro verschwindet... mh, Gewöhnungssache. Auch Dienstreisen... klar, reizen würde es mich, drei, vier Tage durch die Weltgeschichte zu fliegen. Auch wenn man oft außer Flugplatz und Unternehmen/Hotel nicht viel sieht . Aber das zu organisieren? Mein Mann ist trotz dreier Kinder die Karriereleiter recht hoch hinaufgeklettert, obwohl mein Job vor den Kindern der besser bezahlte mit den besseren Aufsstiegchancen war... Er fliegt um die Welt und hat auch kein Problem damit, von den Kindern Ruhe zu erwarten, wenn er abends noch mit den USA eine Telco von zuhause aus macht. Ja, es gibt Tage, da nervt mich das. Sehr sogar.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Für mich als Ergotherapeutin ist es leicht Arbeit zu finden, besonders Praxen suche viel und da kann man auch relativ flexibel planen. Zumindest habe ich die Erfahrung gemacht als ich nach der Geburt meines 1. Kindes wieder in die Praxis eingestiegen bin. Zuvor, als vor Geburt, in Schwangerschaft und das 1. Lebensjahr meines Großen habe ich in einem Wohnheim gearbeitet. Diese Arbeit hat mich sehr erfüllt, Spaß gemacht und war einfach perfekt. Die Arbeitszeiten passten leider dann so gar nicht mehr zu uns als Familie, sodass ich dann zu einer ergotherapeutischen Praxis gewechselt habe. Was ich bis heute sehr bedauere. Ich würde lieber in der Alten- oder Behindertenpflege (Gerontopsychiatrie) arbeiten, aber da kommen mit die Arbeitszeiten leider nicht entgegen. Deshalb wird es nun voraussichtlich ab 1..3.19 wieder eine Ergo Praxis werden. Auf dem Abstellgleis fühle und fühlte ich mich nie. Aber im Gesundheitswesen werden auch z.T. händeringend Leute gesucht. Das mag in anderen Bereichen wieder ganz anders sein.


Mutti69

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

War nie ein Problem. Klar, man kann sicher noch weiter "Karriere" machen. Ich sehe aber die Veranlassung nicht, weil ich sehr zufrieden bin mit der Arbeit. Ich arbeite anspruchsvoll, selbstverantwortlich und meine Arbeitszeiten kann ich in Grenzen sehr gut steuern.


cube

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Oberflächlich/Spontan beantwortet: es kommt auf die Branche an. Es gibt Branchen, in denen ist TZ wirklich kein Problem und bei weiterhin guter Performance kann man genau so seine Führungsposition behalten wie zuvor. Doch da kommt schon das erste "aber": hat man diese Position schon - ok. Hat man sie nicht, wird es auch in den "guten" Branchen schwieriger, in TZ weiter aufzusteigen. In anderen Branchen ist es einfach gar nicht möglich, in TZ (weiterhin) Karriere zu machen bzw. man ist sozusagen raus. ZB Werbung. Als Berater für einen Großkunden bin ich raus in TZ. Wenn ich viel Glück habe, darf ich in TZ meine Position behalten - werde aber vom Großkunden abgezogen und bekomme einen kleinen Etat. Innerhalb der Agentur bin ich damit zwar immer noch Führungskraft - und dennoch degradiert. Ich habe nur diesen kleinen Etat und auch keine Chance mehr, einen Großkunden zB aus dem Automobilsektor zu betreuen. Warum? Weil die Projekte eben zu komplex sind, um eine Übergabe am Mittag zu "überstehen"? Und warum ist das so? Weil die Firmen einfach noch nie daran gedacht haben, entsprechende innerbetriebliche Strukturen zu schaffen, die so etwas ermöglichen. Und so könnte man natürlich immer weiter fragen "warum"... Denn so müsste es ja nicht sein. Warum sind es überhaupt hauptsächlich Frauen in TZ? Manche liefern die Antwort ja selbst - weil idR der Mann besser verdient. Weil bei gleicher Position ungleiche Gehälter gezahlt werden? Weil Männer schneller Karriere machen und eben schneller mehr Geld verdienen? Weil es Berufsgruppen gibt, in denen hauptsächlich Frauen arbeiten und die gleichzeitig eben generell nicht gut bezahlt sind? Auch hier könnte ich immer wieder weiter fragen warum und würde am Ende vermutlich darauf kommen, dass man das alles schon ändern könnte, es bis jetzt aber einfach noch nicht musste. Ich glaube, diese ganzen formalen Gründe, existieren, weil in den allermeisten Köpfen (Männer und Frauen!) unterbewusst immer noch dieses emotionale Bild da ist: die Frau respektive Mutter kümmert sich um die Kinder, der Mann verdient das Geld. Wer bleibt denn bei gleichem Gehalt dennoch länger zu Hause - Mutter oder Vater? Meist doch die Mutter. Tief im Inneren fühlen sich die meisten Männer als der Beschützer, Ernährer, Versorger der Familie. Heißt in unseren Zeiten: Geld verdienen und Absicherung schaffen. Und die meisten Mütter fühlen sich schlecht, machen sich zumindest viele Gedanken, wenn sie schnell wieder VZ arbeiten gehen (siehe die vielen Fragen bzgl. Bindung/möglichen Ängsten des Kindes etc weil Mama bald wieder arbeiten geht. Und so lange das so ist, wird auch die Arbeitswelt darauf ausgerichtet bleiben. Sie muss sich gar nicht ändern. In unserer Gesellschaft gibt es - meiner Meinung nach - eben immer noch nicht wirklich das Bild des Mannes als Vater in der gleichen Weise, wie die Frau als Mutter akzeptiert/gesehen wird. Wir reden alle davon und wollen das auch - angekommen sind wir als Gesellschaft dort aber noch nicht. Und so fügen wir uns letztendlich brav den branchenüblichen Gepflogenheiten und akzeptieren (zähneknirschend), dass man sich eben für eine Sache Entscheiden muss - entweder Kind oder Karriere. Und das betrifft letztendlich sowohl Frau als auch Mann. Denn der Mann, der in Führungsposition 1 Jahr EZ nimmt, wird danach sicher auch nicht genau seine Position zurück bekommen. Deswegen nehmen die meisten Männer ja nur 2 Monate.


Ellert

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Hallo ja, Teilzeit hindert in Sachen Karriere wie Kinder an sich auch - und das kann auch keiner wirklich schönreden. Mir hat es in der Karriere sehr geschadet im Leben aber nicht und das ist es was hauptsächlich zählt die eigene Zufriedenheit und die mache ich nicht in Karriere aus. Heute ist vieles leichter als zu meiner Kinderzeit aber gerade das Fehlen mit Kindkrank sieht weder Chef noch Kollegen gerne die dann die Arbeit mitmachen. Hinter verschlossenen Tür bekam ich wörtlich vom Vorgesetzten erzählt dass ich halbtags und unflexibel keine Chance auf einen förderlichen Dienstposten habe und entsprechend er lieber Vollzeitkollegen besser beurteilt damit diese Chancen haben. Hat es mich wirklcih überrascht oder gestört ? Nein, ich habe mich bewusst für Teilzeit entschieden und immer wenn ich gefragt werde Stunden zu erhöhgen sage ich nein. Heute könnte ich auch 30 statt 20 Stunden arbeiten, aber ich habe dazu keine Lust, das Geld reicht wie es ist und ich brauche keine Bestätigung durch Beförderungen. ich kann vom Augfgabengebiet her keine Telearbeit machen, liebe aber meine Stelle und mag da auch nicht weg dagmar


Leewja

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

angestellte Klinikärztin: Ich war die erste seit Jahrzehnten (ungelogen), die in der facharztausbildungszeit schwanger wurde. Mein damaliger Chef fand das sehr uncool und war sehr böse auf mich. Ich bin nach einem jahr zurückgekehrt, musste mir das aber vor dem Arbeitsgericht erstreiten. Ich hab anfangs eine Woche 40 h, 1 Woche 0 h gearbeitet (vorgestellt hatte ich mir echte 50%, also wöchentlich 20h, ich war aber immer sehr kompromissbereit). Die erste freiwerdende Oberarztstelle ging dann NICHT an mich, sondern den männlichen kinderlosen Kollegen. In der Folge sahen aber meine Kolleginnen, dass das alles geht, mit Kind und Job und so und wir hatten eine wahre Babywelle, die auch immer noch nicht durchbrochen ist (meiner ist jetzt 11). Inzwischen ist es deshalb normal hier, es gab auch schon einen männlichen OA immerhin in den 2 "EZ" (Familienurlaub) Monaten. Tatsächlich wird es im Moment eher ein Problem, dass die rückkehrenden Mütter sehr präzise Ideen haben, wie genau sie arbeiten möchten, die oft nicht gut mit dem Klinikalltag ´vereinbar sind, da geht es inwzischen in meinen Augen in die falscheRichtung - man muss schon auch den gesamtbetrieb, den Ablauf und die anderen Kollegen im Auge behalten und Kompromisse eingehen. "Ich möchte Mo, Mi und Donnerstags kommen, aber erst um 9:00 und Donnerstags sogar erst um 9:30, aber imemr pünktlichst um 12: 30 gehen - ja, dann muss man eher gehen, da ist dann eine Praxis Anstellung wohl vernünftiger. Ich habe immer noch keinen Oberarzttitel, das liegt aber daran, dass ich den inzwischen 2 x abgelehnt habe- weil ich jetzt meinen persönlichen Traumjob in meiner sehr autarken und so leicht nicht zu kriegenden Nische habe in der Klinik ;) Ich hab also keien Karriere nach "offiziellen" Maßstäben und ich habe auch etwas weniger Gehalt, als "nur" Fachärztin", als ich als OÄ hätte, aber ich gehe jeden tag gerne arbeiten dun liebe meinen Job, das ist mir persönlich wichtiger. Gehaltsverhandlungen fallen mir schwer, ich übe es aber . Ich persönlich fühle mich NICHT eingeschränkt in meinem Job mit (einem, inzwischen großen) Kind.


Leena

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Ich habe vor knapp 20 Jahren beim ersten Kind mit Teilzeit angefangen, mittlerweile habe ich 4 Kinder, der Jüngste ist schon 8, und ich arbeite immer noch Teilzeit, in den diversen Arbeitszeitmodellen mit einer Quote zwischen 20 und 80%. Ich kann sagen, dass sich in meinem Bereich im öD in diesen 20 Jahren schon sehr viel bewegt hat. Im Prinzip ist bei uns mittlerweile fast jeder Arbeitszeitmodell möglich, es gibt Heimarbeitsplätze, Möglichkeiten für kurzfristige Heimarbeit im Betreuungsnotfall etc.pp. Seit wir vor 10 Jahren einen obersten Dienstherren bekommen hatten, der alleinerziehender Vater war, hat sich auch in den Strukturen langsam etwas geändert, es bricht ein bisschen auf, sagen wir es mal so. Und der ein oder andere alteingesessene Herr mit sehr traditionellem Verständnis hat mittlerweile eine Zweitfrau, die ihn auf familiär in die Pflicht nimmt. Das hat auch sehr geholfen! Man hat bei uns mittlerweile auch als TZ-Mutter gewisse Karriere-Chancen, man muss aber ganz klar besser sein als die potentiellen VZ-'Konkurrenten'. Gleich gut reicht nicht, ist zumindest mein subjektiver Eindruck. Ich arbeite z.B. derzeit 3 Tage / Woche ganztags, aber wenn Besprechungen, Verhandlungen oder sonstige Termine zu anderen Zeiten anstehen, mache ich das (wenn ich ein klein bisschen Vorlaufzeit bekommen) möglich. Muss ich halt organisieren - aber das muss ich bei 4 Kindern und einem Enkel eh. Die Kollegen versuchen im Gegenzug aber auch, grundsätzlich die Tage zu berücksichtigen, an denen ich eben nicht im Amt bin. Man kommt sich also von beiden Seiten entgegen, und dann funktioniert es auch ziemlich gut. Ich habe aber auch in den 20 Jahren bisher 6 Kind-Krank-Tage genommen und war nie auf Kur, bin normalerweise selbst auch nicht krank bisher und bin keine "Klischee-Mutter", die unbedingt zu Hause bleiben muss, weil ihr 15-Jähriger Schnupfen hat. Ja, natürlich ist das ein bisschen überspitzt - aber nur ein bisschen, solche Kolleginnen kenne ich schließlich auch. Das funktioniert dann nicht, erst recht nicht mit Karriere / Beförderung, und fördert auch nicht die Bereitschaft von VZ-Kollegen, sich auf TZ-Kollegen einzustellen. Meines Erachtens ist da noch deutlich Luft nach oben, aber trotzdem hat sich die Gesamtsituation in den letzten 20 Jahren wirklich um Welten verbessert. Besonders viel "Luft nach oben" sehe ich übrigens bei Teilzeit-Vätern, die sind eh eine Rarität bei uns und da habe ich bisher noch keinen gesehen, dem das nicht die Aufstiegschancen komplett versaut hätte... aber ich bin zuversichtlich, dass auch das sich irgendwann bessern wird, wenn in den Köpfen so langsam ankommt, dass Kinder und Haushalt (und Pflege) eben "Familienarbeit" ist und keine "Frauenarbeit". (Ach so - bei uns gibt es mittlerweile massiv Nachwuchssorgen, wir können es uns also eigentlich gar nicht mehr leisten, gute Kollegen zu vergraulen, wenn sie aus familiären Gründen TZ arbeiten wollen. Diese Erkenntnis kommt auch so langsam bei den zuständigen Entscheidungsträgern an - und das hilft auch eindeutig, dass sich etwas ändert / geändert hat.)


Jayjay

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Ich habe nach der Elternzeit 25 Std. gearbeitet, wenn es zeitlich passte, auch mal mit Überstunden. Meistens musste ich aber pünktlich los wegen des Kindergartens. Irgendwann kam dann die Finanzkrise, und bei uns in der Firma wurde abteilungsweise mind. einer entlassen. In meiner Abteilung war ich die Betroffene. Begründung: ich würde ja nur 25 Stunden arbeiten. Dabei hab ich in den 25 Stunden bestimmt häufig mehr gemacht als ein Kollege in Vollzeit plus Überstunden, da dieser eigentlich nur ständig privat telefonierte und danach jammerte, wie viel er doch zu tun habe. Aber dieser Kollege war damals schon 25 Jahre in dem Laden, ich erst knapp 12 Jahre (inkl. Elternzeit, nach der ich auch schon fast sechs Jahre wieder gearbeitet hatte).


memory

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Jain. Nicht die Teilzeit (weil 37h und 40h jetzt nun nicht soooo gravierend sind), sondern die Kinder. Damals bei Kind 1 wurde bei der Neustrukturierung und Modernisierung der Firma, die völlig unerfahrene aber eben kinderlose Kollegin für die Leitung genommen. Begründung war " Firmentreffen am Abend und Geschäftsreisen sind ja mit kleinen Kindern nicht zu machen" ! Ich war darüber rückblickend nicht traurig , sondern wütend , denn ich wäre einfach gern gefragt worden , anstatt der 55Jährige Chef annimmt, dass eine gute Mutter so etwas ja nun nicht schafft/kann/will. Ich habe dann gekündigt auch weil die Stimmung danach kippte , wo nix lief , wie es sollte . Stunden machen eben keine Erfahrung . "Karriere " mache ich keine mehr, habe aber jetzt einen Job wo ich bei weniger Stunden , mehr verdiene und ich gern auf Arbeit gehe. Auch muss ich nun niemanden mehr etwas beweisen , nur damit keiner sagen kann " ach ..wusste ich es doch...war doch klar mit Kindern"!


dhana

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Hallo, ich hab die Erfahrung gemacht, das man (frau) auf das Abstellgleis geschoben wird, sobald man ins gebärfähige Alter kommt - sprich verheiratet und zwischen 20-30 Jahre - automatisch gibt es keine Übernahme, Verantwortliche Tätigkeiten oder irgendwas in der Richtung... man könnte ja schwanger werden. (ich arbeite aber auch in einem Bereich, bei dem mit Bekanntgeben der Schwangerschaft ein Beschäftigungsverbot steht - musste ich auch unterschreiben, das eine Schwangerschaft sofort gesagt wird - Arbeiten mit giftigen Materialien und Strahlungen) Hat mir ein Chef auch direkt so gesagt - er wird das Risiko nicht eingehen, nicht mal, als ich ihm gesagt habe das geplant ist, das mein Mann zuhause bleibt, bzw. Teilzeit macht, was er in der Krankenpflege deutlich leichter machen könnte als ich in meinem Job.. Und jetzt - ich bin über das gebärfähige Alter raus (Ü40), arbeite Teilzeit (auch aus gesundheitlichen Gründen) und trotzdem habe ich jetzt ein tolles Angebot bekommen, mache eine lange und teure Weiterbildung dafür die vom Arbeitgeber komplett bezahlt wird. Ich denke aus meinen Erfahrungen herraus - das Abstellgleis ist nicht die Teilzeit, sondern das Mütter sein - beginnt schon mit der Warscheinlichkeit Mutter werden zu können. Einige Frauen, die dann viele gesetzlichen Möglichkeiten voll ausnutzen helfen da auch nicht einem Arbeitgeber klar zu machen, das nicht alle so sind. Habe da eine Kollegin im Büro - also sitzende Tätigkeit am Schreibtisch - und die war in der Schwangerschaft wirklich wegen jedem Schupfen krank - und jetzt mit einem 3jährigen Kind werden auch die Kinderkranktage voll ausgeschöpft - sie hat sich sogar die Tage vom Mann übertragen lassen, weil der ja nicht ständig in der Arbeit fehlen kann... sie kann das in Teilzeit ja viel einfacher. Wer mal so eine Kollegin hatte, versteht den Arbeitgeber. (was jetzt nicht heisst, das es das bei Männern nicht auch gibt - nur reden die sich halt nicht auf Kinder raus) Gruß Dhana


basis

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Bei uns im Unternehmen werden Führungskräfte grundsätzlich abgelehnt, die keine 40h die Woche arbeiten. Deshalb werden Frauen, die TZ (egal ob in oder außerhalb der EZ) arbeiten auch entsprechend "degradiert", wenn sie TZ arbeiten. Fair ist das nicht und dass unser Unternehmen sich familienfreundlich nennt für mich entsprechend lachhaft. Auch ich durfte meine Führungsposition abgeben, als ich auf 75% in EZ reduziert habe. Ein Witz für mich vor allem deshalb, weil die zwei männlichen Kollegen, die meinen Job übernommen haben jeder maximal 25% ihrer Arbeitszeit darauf verwenden dürfen und entsprechend die Abteilung gerade den Bach runter geht. Mir inzwischen wurscht, ich bin ja jetzt woanders. Aber es zeigt halt die Einstellung des Unternehmens. Auch ansonsten heißt es bei uns immer "familienfreundlich", wenn es aber um das Thema Homeoffice geht wird abgeblockt. Da sollen die Leute bitte ins Büro kommen, auch wenn der Rest vom Team quer durch ganz Deutschland verteilt ohnehin nur online verfügbar ist. Auch hier... Einstellungsproblem. Beides betrifft die Väter im übrigen bei uns genauso wie die Mütter. Grundsätzlich wird es zumindest bei uns den Familien unnötig schwer gemacht. Man könnte die Situation unheimlich entspannen, wenn man mental nicht derartig im letzten Jahrtausend festhängen würde. Es ist nun einmal so, dass heutzutage viele Leute (zumindest hier in der Gegend) pendeln müssen, d.h. ein großer Teil des Tages geht schon für Fahrtzeit drauf. Könnten die Leute mehr Homeoffice machen, könnten sie auch länger arbeiten Aber mit KiTa, die maximal 45h die Woche an Betreuung anbietet, ist nichts zu machen. Und Kinderfrau kann man hier in der Gegend auch vergeblich suchen. So etwas gibt es schlichtweg nicht. Da ist man schon froh, wenn man einen Babysitter abends findet, der Zeit hat. Ansonsten muss ich allerdings auch sagen, dass ich meine Kinder nicht bekommen habe um sie von jemand anderem wecken, betreuen und ins Bett bringen zu lassen. Ich bin überhaupt nicht gegen Fremdbetreuung, meine Kinder waren beide U1 bereits in der Krippe und erst nach dem Zweiten habe ich zum ersten Mal auf TZ reduziert. Mit nur einem ging es für uns auch noch so, da konnte einer nachmittags arbeiten und der andere hatte Zeit fürs Kind. Aber irgendwo will man seinen Kindern ja auch gerecht werden. Und das heißt für mich, dass ich sie nicht rund um die Uhr von anderen Leuten betreuen lasse. Und ja, bei uns betreut Papa genauso wie Mama, aber so stark versetzt arbeiten ist derzeit kaum mehr möglich - auch wegen fehlenden Homeoffice Möglichkeiten. Wenn ich meine Kinder rund um die Uhr nur Fremdbetreuen lassen will und das auch noch als das normalste und selbstverständlichste empfinde, hätte ich mir keine Kinder zulegen brauchen. Dann hätte ich mir auch einen Hund holen können. Kinder sind kein Statussymbol, das ich mir als Eltern zulegen, damit ich sagen kann ich hab Kinder. Eltern möchte ja normalerweise ja auch mit ihnen Zeit verbringen, gerade in diesen ersten Jahren bis zur Schule. Aber letztendlich muss das jede(r) für sich selbst entscheiden und wenn es zur Familie passt, dann mag das alles funktionieren. Das betrifft für mich im übrigen nicht nur die Mütter. Ich finde auch Väter, die 50h arbeiten unmöglich, wenn es nicht finanziell notwendig ist. Klar, es gibt immer die Fälle, wo viel Arbeit geleistet werden muss, ganz einfach weil das Geld eh schon knapp ist und man sonst nicht über die Runden kommt. Was ich nicht nachvollziehen kann sind allerdings Väter, die ohne finanzielle Notwendigkeit 50h arbeiten und ihre Kinder nur am Wochenende sehen. Da sehe ich die "Pflicht" viel mehr bei den Väter halt wenigstens mal auf ein "normales" Maß von 40h zu reduzieren und ihre Kinder wenigstens am Abend zum ins Bett bringen mal zu sehen. Aber vielleicht haben die ihre Kinder ja nur bekommen, weil die Frau welche wollte. Warum in der Regel Frauen reduzieren? Ganz einfach: Mann verdient auch bei gleichem Job oft genug mehr und Geld regiert die Welt. Da wo der Mann wirklich weniger verdient, wird auch der Mann in TZ gehen, da bin ich ziemlich sicher.


starlight.S

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Hi, ich bin in der Sachbearbeitung im öffentlichen Dienst . Ich hatte nie vor Karriere zu machen und möchte auch gar keine Leitungsposition . Wenn ich sehe, was meine Chefs mehr verdienen und was sie dafür aber auch mehr leisten müssen, kann ich gut auf das bisschen Geld verzichten . Ich war jetzt zweimal zwei Jahre in Elternzeit . Und bin danach mit halbe Stelle also 20 Stunden wieder eingestiegen. An der Entgeltgruppe hat das natürlich nichts geändert. Ich empfinde es als extrem familienfreundlich, ich kann mir die Zeit super frei einteilen. Ich habe einen Tag ganz frei, die restlichen Tage arbeite ich viereinhalb Stunden. Einen Tag davon nur nachmittags, sodass ich zwei Vormittage kinderlos bin. Work-Life-Balance geht aus meiner Sicht nicht optimaler. Ich bin total zufrieden und weiß auch, dass es in unserer Branche nie problematisch ist Stunden wieder aufzustocken. Ich wurde jetzt auch schon wieder gefragt, bin aber wie gesagt absolut zufrieden. Wenn die Kinder wieder größer sind, kann ich mir auch vorstellen wieder mehr zu arbeiten, Vollzeit habe ich aber eigentlich nicht mehr vor. Ist mir mit Haus und Garten aktuell zumindest zu viel. Kann sich ja aber wieder ändern wenn die Kids mal größer sind.


Tiffy_78

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Ich habe leider ähnliche Erfahrungen wie du machen müssen bzw mache sie noch. Ich bin in der freien Wirtschaft, vordergründig ist alles familienfreundlich, auch die Leute vordergründig nett. Ich bekomme aber immer mehr mit, wie hintenrum alles läuft, und ich bin komplett raus aus allen Besprechungen und Projekten, die ich vorher betreut habe und die mir auch großartig versprochen wurden und wichtig waren. Ich war vorher leitende Angestellte, jetzt ist davon nichts mehr zu spüren. Ich fühle mich nur noch geduldet, und das, obwohl ich seit Wiedereinstieg keinen einzigen Tag gefehlt habe und mehr als die vertraglich vereinbarte Zeit leiste. Also definitiv Abstellgleis. Mein Trost sind die Kinder, die mich anstrahlen, wenn ich mit ihnen den Nachmittag verbringe. Der Preis war/ist allerdings sehr hoch.


Atombiene

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Vielen Dank für all eure zahlreichen Erfahrungsberichte, ich finde jeden einzelnen spannend und bereichernd. Ich werde sicher nicht dazu kommen, zu jedem Beitrag etwas zu schreiben. Aber an der ein oder anderen Stelle, werde ich noch etwas dazusenfen. Im Abschluss möchte ich noch sagen: Ja, es kommt immer auch auf die Branche und die Position an. Es gibt nun mal Stellen, die lassen sich schwer mit Teilzeit oder gar mit Home Office vereinbaren. Aber Fakt ist, in Deutschland herrscht immer noch eine altbackene, oft nicht notwendige Präsenzkultur, die es nicht nur Müttern oder Vätern schwer macht, flexibel zu arbeiten. Meine Branche ist im Übrigen, so finde ich, sogar prädestiniert für Teilzeitarbeit und Home Office. Ich habe in Vollzeit immer 3 oder mehr Projekte gleichzeitig geleitet. Und natürlich habe ich nicht 100% für jedes Projekt gearbeitet, das wären in der Woche dann ja 400 Stunden :) Ich habe also, wenn man so will, für jedes Projekt in Teilzeit gearbeitet. Und das möchte ich auch weiterhin. Eltern, die Job und Familie vereinbaren wollen und die engagiert in ihrem Beruf sind, die sollten diese Möglichkeit - im Rahmen des möglichen - auch bekommen. Es ist schade, dass arbeitende Teilzeiteltern von der Gesellschaft und den Arbeitgebern oftmals nicht die ihnen gebührende Anerkennung bekommen und ihnen zudem sehr oft auch noch Steine in den Weg gelegt werden. Kinder sollten keine Karrierekiller sein. Es ist vieles machbar, also warum nicht aus den Vollen schöpfen. P.S. Gerade heute wurde ich von einem Projekt abgezogen, das man wunderbar in Teilzeit und sogar von zu Hause aus erledigen könnte. Perfekt für mich. Eigentlich sollte ich dies auch übernehmen, so hieß es gestern. Heute wurde mir mitgeteilt, dass ein anderer Kollege nun aus einer anderen Stadt eingeflogen wird, der es anstatt meiner übernimmt. Tja. ABER, ich lasse mich weder einschüchtern noch von meinem Ziel abbringen, für meine Familie da zu sein und dennoch einen Beruf auszuüben, der mir immer sehr viel Spaß bereitet hat.


SunnyGirl!75

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Ich hab jetzt noch nicht alle Antworten gelesen, aber wollte mich nun auch mal dazu äußern! Zu der Aussage jede Mutter kann sich selbst aussuchen wie viele Stunden sie arbeiten möchte, nein das kann ich in meinem Fall eben nicht. Ein Ganztages-Kitaplatz geht von 7.30h bis 16.30h abzuüglich Fahrtzeit müsste ich ca. 15.30 Feierabend machen, sobald mein Kind in 1,5 Jahren in die Grundschule kommt ist die OGS sogar schon um 16h geschlossen. Also ist um 15 h Schicht mit arbeiten. Abgesehen davon möchte ich nicht wirklich Vollzeit arbeiten, mein Mann kann auch nicht seine Arbeitsstunden reduzieren. Bei mir geht es aber auch nicht um eine Führungsposition, sondern möchte einfach nur einen Job für 25-30 Stunden finden. Man kann jetzt auch nicht sagen das ich ständig während der Arbeit Anrufe bekomme das ich mein Kind aus der Kita abholen muss. Das kam in den 3 Jahren Kitazeit nur ein einziges Mal vor.


Annimais

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Ich arbeite im öffentlichen Dienst und habe bis zu 3h Fahrtweg pro Tag. Nach Rückkehr der Elternzeit, habe ich auf 30h für 2 Jahre reduziert und auf weitere 5 Jahre verlängert. Vollzeit geht einfach nicht, da die Kita "nur" von 7-17Uhr betreut. Umso mehr ich verdiene umso höher sind die kitakosten. Wir kommen finanziell gerade auf Plus-minus-null. Müssen zwar jeden Cent dreimal umdrehen, aber es ist es mir wert. Nie wieder Vollzeit, wofür? Rente wird es eh pauschal geben... Ich geh gerne arbeiten, aber verausgabe mich nicht mehr. Es dankt dir eh keiner.