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kennt das wer???????

kennt das wer???????

mamavonhier

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meine beste freundin macht gerade ne harte zeit durch. 3 trauerfälle an einen tag.... ich schickte ihr eine geschichte... sie war sehr dankbar... kennt die wer??? Die Geschichte von der traurigen Traurigkeit Es war einmal eine kleine Frau, die einen staubigen Feldweg entlanglief. Sie war offenbar schon sehr alt, doch ihr Gang war leicht und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei einer zusammengekauerten Gestalt, die am Wegesrand saß, blieb sie stehen und sah hinunter. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Decke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau beugte sich zu der Gestalt hinunter und fragte: "Wer bist du?" Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war. "Ach die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen. "Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch. "Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal, hast du mich ein Stück des Weges begleitet." "Ja aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?" "Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?" "Ich..., ich bin traurig", sagte die graue Gestalt. Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt." Die Traurigkeit seufzte tief. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und auch verwundert darüber, dass ihr tatsächlich jemand zuhören wollte, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest." Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: 'Papperlapapp, das Leben ist heiter.' und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: 'Gelobt sei, was hart macht.' und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: 'Man muss sich nur zusammenreißen.' und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: 'Nur Schwächlinge weinen.' und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen." "Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir auch schon oft begegnet..." Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu." Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr Macht gewinnt." Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber..., aber – wer bist du eigentlich?" "Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd. "Ich bin die Hoffnung." Von Inge Wuthe


RM-

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Antwort auf Beitrag von mamavonhier

Die Trauer ist ein unerwarteter Gast. Eines schönen Tages klopft sie an Deine Tür und fragt nicht erst, ob sie hereinkommen darf, sondern sie setzt sich mitten in Dein Wohnzimmer und macht es sich bequem und gemütlich. Am Anfang denkt man sich *nun gut, irgendwo muss sie ja sein* und bleibt gastfreundlich. Dann kommt der Punkt, wo man sich denkt *nun könnte sie aber mal langsam wieder gehen* und versucht, mit allerlei diplomatischen und weniger diplomatischen Mitteln, sie dazuzubringen, aufzustehen und sich zu verabschieden, weil man gern mal wieder für sich sein möchte. Aber nein, sie hockt da, stumm und unversöhnlich und bewegt sich keinen Fleck. Man versucht sie rauszuzerren, rauszuekeln - aber sie sitzt da einfach. Jeden Tag versucht man es wieder, doch wie ein Sack nasser Zement thront sie auf Deinem Sofa und schaut Dir die ganze Zeit über die Schulter. Du fühlst Dich beobachtet und unwohl - aber sie sitzt da einfach. Und schweigt. Und wartet. Und Du weisst nicht mal worauf, geschweige denn wie lang. Und noch ein Tag und noch ein Versuch, sie zum gehen zu bewegen. Herrgott, in unserer modernen Welt muss es doch möglich sein, der Lage Herr zu werden! Aber nein, dieses Ding hockt da wie eine Spinne im Netz und wartet. Ok, raus will sie nicht. In Deinem Wohnzimmer ist zuwenig Platz. Also fängst Du an, Dich an sie zu gewöhnen. Stellst den Tisch ein bisschen weiter da und den Stuhl ein bisschen weiter dort - und nun sitzt sie zwar noch immer da, aber nicht mehr in der Mitte. AHA - denkst Du Dir! Ich kann sie nicht zum Gehen bewegen - aber ich kann mich um sie herum bewegen. Ein bisschen Möbel umstellen, ein bisschen Perspektive wechseln und schon sieht sie nicht mehr so bedrohlich aus. Tatsächlich kannst Du sogar um sie herumgehen und sie von hinten anschauen - unspektakulär.. Weitere Tage vergehen und sie setzt schon langsam ein bisschen Staub an, bis sie sich plötzlich wieder mal schüttelt, eine Trauer-Staubwolke aufsteigt und Dich einhüllt. *hust* Du stellst den Tisch noch ein bisschen mehr dort und den Stuhl noch ein bisschen mehr da, und auf einmal ist sie nur noch der Rand Deines Wohnzimmers und nicht mehr das Zentrum. Aber sie sitzt noch immer da. Manchmal wirft sie Dir einen vorwurfsvollen Blick zu und Du fühlst dich versucht, sie wieder in die Mitte auszurichten. Manchmal schüttelt sie sich und hüllt Dich in eine Staubwolke... Aber irgendwann ist sie so eins geworden mit Deinem Wohnzimmer, dass Du sie nicht mal mehr siehst, ausser wenn sie sich grad schüttelt. Und so hast Du aus der Not eine Tugend gemacht und dank dem ungebetenen Gast, der nicht mehr gehen wollte, eine ganz neue Perspektive in Dein Leben gebracht. Und würde man nun die Trauer aus Deinem Wohnzimmer entfernen - so würde ein hässlicher , kahler Fleck bleiben, weil da auf einmal etwas fehlt.


Engel123

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Antwort auf Beitrag von mamavonhier

die ist aber schön... traurige grüße an deine beste freundin, 3 an einem Tag das ist nicht fair...


Milochen

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Antwort auf Beitrag von mamavonhier

wirklich schön Und sehr sehr traurig für deine Freundin, ich wünsche ihr viel Kraft!


mamavonhier

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Antwort auf Beitrag von mamavonhier

beim tod meines onkel 2010... ja... 3 nachrichten vom tode an einem tag.... das ist nicht fair und menschlich schwer auszuhalten....


RM-

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Antwort auf Beitrag von mamavonhier

reicht manchmal und ein ganzer freundeskreis ist ausgelöscht leider und weder zu verstehen noch zu verkraften


mamavonhier

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Antwort auf Beitrag von RM-

nein... das wäre in dem fall 'zu leicht' 3 komplett verschiedene menschen und fälle.... und sie ist so weit weg, trösten kann ich sie nur im reden und schreiben....


mamavonhier

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Antwort auf Beitrag von RM-

das stimmt... vieles ist so weltfremd in solchen situationen.... danke dir!!!


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von mamavonhier

wunderschöne Geschichte... die wirklich Hoffnung macht und nach vorn sehen lässt.