Jessy199
Hallo, Ich hatte heute einen ganz schlimmen Tag. Mein kleiner (gerade 13wochen alt geworden) hat scheinbar mit der zeitumstellung zu kämpfen und war deshalb sehr früh wach und hat vormittags kaum zur Ruhe gefunden. Er war sehr übermüdet konnte aber nicht einschlafen.. hat sehr sehr viel geschrien auch an der Brust. Das hat ziemlich an meinen Nerven gezerrt aber es ging noch.. Als ich ihn mittags beruhigt hatte und mir was zu essen machen wollte (er sitzt immer im Hochstuhl im Aufsatz und schaut zu) ist mir eine Packung Milch geplatzt und alles wurde mir zu viel und ich habe angefangen zu weinen. Als mein Sohn der mittlerweile halbwegs gut gelaunt war mir ins Gesicht geschaut hat hat seine Unterlippe angefangen zu Beben und er hat wahnsinnig angefangen zu schreien. Ich habe ihn gar nicht mehr beruhigt gekriegt ich habe ihn noch nie auf diese Weise schreien hören. Meine Mutter musste kommen und ihn beruhigen :-( Kann es sein das er auf mein Weinen so stark reagiert? Ich habe Angst das er sich nicht mehr sicher bei mir fühlt weil er gesehen hat wie überfordert ich bin :-(
Ja, es kann sein. 9 Monate lang wart ihr im gleichen Körper. Er kennt dich. Er wird sich trotzdem bei dir sicher fühlen. Eines meiner Kinder hat immer gebrüllt, wenn meine Mutter kam. Wir haben kein gutes Verhältnis. Das Kind hat schon mit 1-2 Wochen meine Anspannung gefühlt und geschrien bis es blau anlief! Meine Mutter hat darauf mit noch häufigeren Besuchen reagiert. Noch mehr Geschrei. Es hat einige Wochen gedauert, bis ich kapiert habe: Das Kind drückt aus, was ich fühle. Oma abbestellt. Gut.
Er hat geweint, weil er mitbekommen hat wie du dich fühlst. Deine Angst, deine Unsicherheit und auch deine Überforderung. Diese Gefühle sind menschlich und wenn sie alle auf einmal zusammen kommen, dann kann auch mal alles zuviel werden. Weinen, auch weinen vor deinem Kind, ist nichts schlimmes. Und von den einem Mal jetzt, wo er deine Überforderung mitbekommen hat, wird er nicht gleich unsicher werden. Wenn doch, dann nur weil DU unsicher bist. Kinder spüren das schnell, ruhig sein ist deshalb wichtig. Aber auch kein Beinbruch, wenn es mal nicht klappt.
Das nennt sich soziales weinen. Meine Kinder 3und 4 Jahre haben das auch. Auch wenn man sich verletzt oder nur so tut als wenn man weint.
Ja, da hat er wohl Angst bekommen, immerhin hat ihm seine wichtigste Bezugsperson gerade gezeigt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Aber sei nicht traurig, niemand ist perfekt und jeder Mutter wird es mal zu viel. Wichtiger ist, dass dein Sohn danach getröstet wurde, und er erfahren hat, dass die Situation wieder vorbeigeht. Mein Mann hat mir mal als ich heulend mit unserem Neugeborenen im Bett saß gesagt, ich müsse jetzt stark sein für sie, ich bin nicht mehr nur für mich selbst verantwortlich. Das ist bei mir hängen geblieben und ich gebe mein Bestes, vor ihr nicht die Fassung zu verlieren und immer positiv zu bleiben. Manchmal lässt es sich aber nun mal nicht vermeiden.
Ich hab Probleme mit dem Spruch: „du musst jetzt stark sein. Weine nicht vor deinem Kind“ Ich bin ein Hochsensibler Mensch, meine Tochter auch. Im Leben werde ich ihr, ihre Tränen nicht „ausreden“, weil sie stark sein muss. Tränen haben nichts mit Schwäche zutun. Im Gegenteil, ich heule sogar, wenn ich wirklich richtig wütend bin und dann möchte niemand in meiner Nähe sein. Ich bin dann alles andere als schwach... Ich finde es viel wichtiger den Kindern zu zeigen, dass man auch mal „fertig“ sein darf. Wichtig ist doch, dass man sich danach aufrappelt und wieder weitermacht, oder?
Das sind für mich zwei verschiedene Dinge. Wie ich mit den Gefühlen meiner Tochter umgehe, ist das eine. Ich würde ihr auch nie sagen, dass sie nicht weinen darf und sie immer ernst nehmen. Aber ich kann ihr ein gutes Vorbild sein, indem ich auch in schwierigen Situationen Ruhe bewahre, insofern mir das möglich ist. Klar gibt es auch mal Momente, in denen man einfach schwach ist - aber gerade weil ich so sensibel bin und weiß, wie es sich anfühlt wenn man leidet weil man andere leiden sieht, gibt mir das einen großen Anreiz, selbst stark zu sein. Aber ich respektiere es, wenn jemand das anders sieht als ich.
Wenn man weint ist man nicht schwach, bloß traurig... auch Mamas dürfen weinen und sollten es nicht unterdrücken. Auch "trauern" will gelernt sein.
Ja, Trauer ist ja noch einmal etwas anderes. Aber wenn ich weine, wenn ich Milch verschüttet habe, dann nicht, weil ich traurig bin, sondern weil ich einen schlimmen Tag hatte, das Maß voll ist und ich einfach nicht mehr kann. Das weiß aber mein Kind nicht. Es denkt nur: „Mama hat Milch verschüttet und jetzt weint sie.“ Wenn ich in diesem Moment daran denke, wie es für mein Kind aussieht, dann kann ich vielleicht nochmal tief durchatmen und mit dem Fuß aufstampfen oder mal kurz fluchen oder so. Klar hat man auch mal Tage wo das nichts hilft und manchmal muss man den Frust irgendwie rauslassen. Aber wenn man, überspitzt gesagt, wegen jedem Bisschen in Tränen ausbricht, dann übernimmt das Kind das eigene Verhalten irgendwann.
Mal abgesehen davon, dass ich nicht verstehe, was die Zeitumstellung damit zu tun hat (er müsste ja dann eigentlich sogar länger schlafen), kenne ich das aber auch: Meine Tochter hat auch geheult, wenn ich geheult habe.
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