Juli1994
Hallo meine Tochter ist 14 Wochen alt und sie wird nachts wach, weil der Schnuller ständig raus fällt. Ich muss ihn so oft wieder reinstecken, weil sie sich selber nicht beruhigen kann und nicht alleine einschläft/ weiterschläft. Was kann man da machen? Soll ich sie vom Schnuller wieder abgewöhnen? Wie kann ich ihr beibringen alleine einzuschlafen und sich ohne Schnuller selber zu beruhigen? Ich bin schon verzweifelt. Ich freue mich auf einen Rat.
Dein Baby ist 3,5 Monate alt. Ehrlich gesagt halte ich nichts von Schnullern, das muss aber jeder selber für sein Kind entscheiden. Wenn dein Baby mit dem Schnuller weiterschläft und du es nicht in den Arm nehmen kannst/willst, dann hilft dir nichts weiter als ihm den Schnuller zu geben. Alleine einschlafen ohne Schlafbegleitung (Schnuller/Stillen/Kuscheln) geht leider nur mit schreien lassen. Irgendwann resigniert das Kind und schläft auch alleine ein. Besser kann ich es leider nicht ausdrücken.
Die Fähigkeit zur Selbstregulation kannst Du nur begleiten, nicht beschleunigen. Dass ein Baby (vor allem in dem Alter) das noch nicht kann, ist völlig normal. Es ist auf Dich angewiesen, um sich beruhigen zu können. Ob nun durch Stillen, Kuscheln, Streicheln, Tragen oder eben auch den Schnuller (was die einfachste Methode sein dürfte). Wenn Du den Schnuller wieder abgewöhnen willst, weil Du keine Lust hast, ihn dem Baby immer zu geben, dann wirst Du Dein Baby auf eine andere Art und Weise (die wahrscheinlich aufwändiger ist) regulieren müssen. Die Fähigkeit, allein wieder in den Schlaf zu finden, wird Dein Baby irgendwann erlangen. Wann, das hängt von der Hirnreife ab. Manche Babys schaffen das schon recht früh (eher selten), andere wachen noch bis ins Kleinkindalter nachts auf und benötigen Hilfe. Also: Liebevoll begleiten ist euer Job als Eltern und völlig normal. An diesen Alltag müsst ihr euch gewöhnen…
Hallo, das ist normal. Weißt du, die perfekte Lösung gibt es einfach nicht. Ich selbst habe beide Wege probiert: Beim ersten Kind habe ich keinen Schnuller verwendet, ich fand, Babys brauchen so etwas Künstliches nicht. Das Ergebnis war, dass meine Tochter bis zu sechs Mal pro Nacht kam und die Brust wollte, und zwar nicht nur zum Trinken, sondern auch zur Beruhigung. Auch zum Einschlafen brauchte sie die Brust. Beim zweiten Kind wollte ich klüger sein und habe von Anfang an den Nucki angewöhnt. Ja, man muss ihn natürlich die ersten Monate immer wieder reintun nachts, weil das Baby ihn noch nicht selbst nehmen kann. Aber unter‘m Strich muss ich sagen, dass ich es MIT Nucki trotzdem deutlich besser fand als ohne. Mein Sohn ist viel schneller eingeschlafen, und sobald er den Nucki selbst zu fassen kriegte (ich habe später immer mehrere um ihn herum platziert), wachte er nur noch einmal pro Nacht auf, um zu trinken. Mein persönliches Fazit fällt also glasklar pro Nucki aus. Babys und Kleinkinder haben bis weit ins zweite Lebensjahr hinein ein ausgeprägtes Nuckelbedürfnis. Und wenn sie das nicht mit dem Schnuller stillen können, dann muss die Flasche oder die Brust (falls du stillst) dafür herhalten. Stressfreie Babynächte gibt es nicht. Und das gilt auch noch bis ins Kleinkindalter. Irgendwas ist immer: Nucki verloren, Hunger, Wunsch nach Mamas Nähe, später dann Alpträume, Decke verrutscht, man muss Pipi, hat Angst vor Monstern unterm Bett usw., usw. Das ist es ja bekanntlich, was die Baby- und Kleinkindzeit so irre anstrengend macht. Ruhige Nächte gab es bei meinen Kindern im Kiga-Alter (und auch da bei weitem nicht immer). Das ist der normale Wahnsinn, und bei einem Säugling gilt das noch erst recht. LG