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Würdet Ihr nach vier Tagen noch zum Arzt gehen?

Würdet Ihr nach vier Tagen noch zum Arzt gehen?

Strudelteigteilchen

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KindGroß hat sich am Montag das Knie weh getan. Sie war hingefallen. Das Knie war aber nicht geschwollen und voll beweglich (wenn auch die letzten Zentimeter nur unter Schmerzen). Vor allem war es berührungsempfindlich, was mich auf eine Prellung bzw. ein Hämatom (sieht man bei dem Kind nicht gut, wegen der Hautfarbe) schließen ließ. Dienstag und Mittwoch konnte sie sich irgendwie nicht aufraffen, zum Arzt zu gehen, obwohl ich jederzeit alles stehen und liegen gelassen hätte, um sie wohin-auch-immer (zur Wahl standen Kinderarzt, Hausarzt, Orthopäde, Notfallarzt oder Notfallambulanz der Kinderklinik) zu begleiten - für mich war das ein Zeichen, das es wohl nicht so schlimm ist. Es gab Salbenverbände und Schmerztabletten. Heute war das Kind mit dem Fahrrad (und einer Freundin) Shoppen und klapperte mehr als 5 Stunden lang alle Hasis und Mausis der Innenstadt ab. Jetzt meinte aber jemand, daß trotzdem noch mal ein Arzt draufschauen sollte, vor allem um Spätfolgen auszuschließen. Macht das überhaupt noch Sinn? Was macht der Arzt denn da? Ich habe wirklich nichts gegen Ärzte - aber ich vermute, wenn jemand nach vier Tagen andackelt, das Bein nicht geschwollen und voll beweglich ist, und er am Tag vorher 5 Stunden durch die Läden gedackelt ist, dann grinst sich der einen, tastet bissi dran herum, macht einen psychologischen Salbenverband und schickt uns wieder nach Hause, während er heimlich bei der Händedesinfektion lachend zusammenbricht - und ich würde diese Reaktion verstehen. Ich glaube ja nicht, daß der jetzt noch röntgt oder gar das CT anwirft. Insofern wäre die sicher noble Intention, Spätfolgen auszuschließen, eher nicht zu erreichen. Jedoch: Plötzlich will das Kind doch zum Arzt, wird panisch wegen der von diesem Jemand anvisierten Spätfolgen, und nimmt übel, daß ich mich (die erwartete Reaktion des Arztes vorwegnehmend) bei der Ankündigung, morgen zum Arzt zu wollen, vor Lachen gekringelt habe. Okay, mal abgesehen von den pubertätsbedingten Emotionsschwankungen, eine Auswahlfrage: Hat das Kind recht, wenn es erwartet, daß der Arzt da morgen die große Diagnosemaschine mit Röntgen und CT auspackt und alles untersucht, um Spätfolgen (welcher Art auch immer - der Jemand wußte auch nicht so genau, was da kommen könnte) auszuschließen? Oder hat die Mama recht, die - siehe oben - vermutet, daß der Arzt nur pro forma abtastet und salbt und wir nach 10 Minuten (nicht gezählt die drei Stunden im Wartezimmer) wieder draußen sind?


LoveMum

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Wenn keine Schmerzen mehr da sind und sie das Knie gut bewegen kann würde ich nicht zum Arzt gehen. Meine Stieftochter ist auch so "panisch" wenn ihr jemand irgendwelche Folgen erzählt und würde am liebsten ein Mal die Woche zum Arzt. Wir erklären ihr dann ganz in Ruhe, dass es wirklich nicht nötig ist und wenn sie doch UNBEDINGT will, soll sie bitte selbst einen Termin vereinbaren und alleine gehen. Dann hat sich alles meistens erledigt :-) Sie ist übrigens 16 und das Ganze fing vor ca. 2 Jahren an. Ich schiebe es auf die Hormone... Fazit: Du hast recht und ihr würdet mit einem "Proforma-Verband" nach ca. 3,5 Stunden aus der Praxis gehen.


minimann

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wenn aktuell keine schmerzen, schwellung oder sonstiges vorhanden sind/ist, würde ICH nicht mehr zum arzt gehen. lachen wird er sicher nicht, aber eben drauf hinweisen, bei verschlechterung nochmal vorstellig zu werden.


Trini

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Kuno ist beim Judo-Training (irgendwann im Juni) mit dem Knie zwischen zwei auseinandergerückten Matten gelandet. Es wurde gekühlt. Trainer hat Vater informiert (Rabenmutter war irgendwie nicht da). Zwischendurch musste Rabenmutter dann nochmal auf Dienstreise. Das Kine war soweit o.k. Bis zum Zeugnistag war es immer mal Thema, aber nie ernsthaft problematisch. Dann kam besagter Freitag: "Mami, mein Knie sieht ganz komisch aus!" Ja es sah komisch aus. Irgendwie weich und wabbelig und aufgebläht. Sonntags wollten die Kunos auf den Reiterhof. Also, Kind ins Auto ----> chirurgische Anlaufpraxis. Ganz kurz gewartet. Röntgen. Knöcherne Verletztungen konnten ausgeschlossen werden, durch Abtasten auch Verletzungendes Bandapparats. Also "nur" ein Erguss????? Kind bekam Bandage verordnet und durfte zum Reiten starten. MRT war dann nach der Reitwoche ----> Erguss schon deutlich zurück gegangen und keine Knorpelverletzung Auf Euren Fall übertragen: Wenn es keine Schmerzen und keinen Erguss gibt, würde ich gar nicht zum Arzt gehen. Bei o.g. Problemen, aber zum Orthopäden oder Unfallchirurgen. JKinder- oder hausarzt haben doch gar keine Diagnosemöglichkeiten. Trini


Silvia3

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Ehrlich gesagt, würde es mir in meinen kühnsten Träumen nicht einfallen, wegen eines 1x schmerzenden Knies zum Arzt zu laufen. Wenn das Kind dauernd, wiederkehrend Schmerzen hätte, ok. Aber wenn einem einmal mal ein bisschen was weh tut und die Ursache auch noch bekannt ist, braucht man doch keinen Arzt. Ich doch normal, dass ein Knie nach einer Prellung mal ein bisschen weh tut und das erst heilen muss. Silvia


Leena

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...ich würde ja auch sagen, wenn das Knie ohne Schmerzen eine 5-stündige Teenie-Shopping-Tour überstanden hat, muss es ausgesprochen gesund sein - da täten mir ja schon ohne Hämatom irgendwann die Beine weh. Und wenn das Kind 2 Tage lang selbst kein Bedürfnis nach Arzt hatte, wäre das für mich auch ein starker Indikator, dass es a) nicht ernstlich "schlimm" war bzw. so wahrgenommen wurde und b) da jetzt ein emtionales Problem aufgetreten ist und kein körperliches - darf man das so sagen? Wenn ich bei jedem "Hingefallen, Knie tut weh" ohne sonstiges Beiwerk (große Schwellung, ausgesprochene Schmerzen, Unbeweglichkeit oder sonstiges) zu irgendeinem Arzt eilen wollte... nun ja, dank Krankheitsgesichte von Kind2 habe ich ja von etlichen Ärzten schon die privaten Handynummern, die kennen mich eh schon - aber deswegen geh ich doch nicht zusätzlich zum Arzt?!? Zumal - was soll der Arzt denn machen? Und, ganz ehrlich - prophylaktisch zum Ausschluss möglicher Spätfolgen jetzt das Röntgengerät o.ä. anzuschmeißen... ich meine, Röntgenuntersuchungen sind ja nun auch unter Kosten-Nutzen-Rechnungsaspekten nicht unbedingt das, was ich mir aus Jux und Dollerei ohne ernstlichen "Verdacht" direkt mal so einfangen wollte...


Terkey235

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Antwort auf Beitrag von Leena

Ich frage mich, was das für Spätfolgen sein sollen. Ich bin ca. ein 3/4 Jahr mit einem gerissenen Meniskus rumgelaufen und sogar zum Sport gegangen. Ja, tat weh und irgendwann kam ich die Treppen nicht mehr rauf und runter. Nach der Diagnose hat es bis zum MRT noch mal eine Weile gedauert und danach noch länger bis zur OP. Spätfolgen wurden ausgeschlossen und sind auch nicht aufgetreten (von den eigentlichen Problemen durch das fehlende Meniskusstück selbst mal abgesehen). Selbst wenn noch Schmerzen auftreten sollten, ist mit Spätfolgen sicher nicht zu rechnen. LG terkey


Jayjay

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Ich vermute mal, dass deine Tochter einfach nur Panik hat. Hat sie denn wieder verstärkt Schmerzen? Wenn ja, könnte es auch an der Shopping-Tour gelegen haben, weil das Knie ja noch nicht komplett verheilt war... Warte mal noch ein paar Tage ab... Wie ist denn deine Tochter sonst so drauf? Jammert sie ständig wegen irgendwas? (Du weißt ja dann selbst am besten einzuschätzen, wie ernst es ihr ist - sie ist ja schließlich kein Kleinkidn mehr.) Aufs Knie fallen doch vor allem kleine Kinder gerne mal. Manchmal dauert es ein paar Tage, dann ist es wieder okay. Da rennt man ja auch nicht zum Arzt. Ich bin übrigens mal beim Sport ganz heftigst aufs Knie auf gefallen und konnte wirklich eine Woche nicht gehen. Habe es nie untersuchen lassen, habe auch 20 Jahre später noch keine Folgeschäden...


Grundlagentrottel

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Wenn das Kind inzwischen gänzlich beschwerdefrei ist und auch nach 5 Stunden Innenstadtabklappern keine Schmerzen hat, dann würde ich mich auch schwertun, jetzt noch zum Arzt zu gehen. Es sei denn, der "Jemand" und sein Wissen sind eine wirklich ziemlich seriöse Quelle, beispielsweise weil er selber Orthopäde oder Sportmediziner ist oder weil er haargenau denselben Verletzungsablauf und Symptome wie deine Tochter und eben dann Spätfolgen dadurch hatte. Falls der "Jemand" all das Genannte nicht ist, würde ich mir keinen Kopf machen. Das Kind ja dennoch zum Arzt gehen und 3 Stunden warten für 10 Minuten Behandlung, wenn sie da so scharf drauf ist. Sie ist ja nun alt genug, um sich für eine Lappalie beim Arzt alleine zu blamieren.


2Süße

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Nach dieser Zeitspanne und dem Einkaufsbummel würde ich auch nicht mehr zum Arzt gehen. Sie konnte ja recht gut shoppen und hat jetzt offenbar nur noch Sorgen, wegen des Bekannten. Sie soll sich am Gekauften freuen und gut ist es :-). Anders war es aber bei uns heute. Jüngling, 11 Jahre, stürzte fies mit dem Rad. Reichlich Abschürfungen an der Hand, Ellenbogen und ein leicht geschwollenes Knie plus sehr blasse Nase. Nach einer Stunde abwarten saßen wir beim Kinderarzt. Der versicherte, die von mir im Vorfeld psychologisch verteilte Panthenolcreme und seine Gummibärchen/Salzbrezeln helfen ausgezeichnet - es ist nur ein recht großer Bluterguss. Zum Glück. Er nahm es aber trotzdem auf, falls noch was nachkommt. Gruß 2Süße


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

.... waren zunächst mal die Emotionen runtergekocht heute früh. Ich hatte vormittags einen Termin und bot ihr an, anschließend mit ihr ins KKH zu fahren. Als ich vor einer Stunde nach Hause kam, war sie weg. Eine Freundin hatte angerufen, ob sie Lust auf Shoppen hat. Okay, damit wären die Prioritäten geklärt *gg*. Gestern Abend haben wohl auch wir beide einen kleinen Stellvertreterkrieg geführt. Beruhigt und mit Abstand glaube ich, es ging gar nicht um das blöde Knie. Der "Jemand" war ihr Vater, der in Ganzweitweg wohnt (und definitiv nicht vom Fach ist). Das Kind fühlte sich wohl verpflichtet (es tut immer, was Papa sagt, weil Papa sonst beleidigt ist und das kann das Kind nur schwer aushalten) und ich fühlte mich überfahren von einem (wahrscheinlich nur von mir imaginierten) "Du bist eine schlechte Mutter"-Vorwurf.