Elternforum Aktuell

Was sagt Ihr zum EuGh-Urteil zur Arbeitszeiterfassung?

Was sagt Ihr zum EuGh-Urteil zur Arbeitszeiterfassung?

Leewja

Beitrag melden

ich hab schon seit Jahren eine Stechuhr im Job, ABER ich mache auch mal was von zuhasue aus (Vorträge vorbereiten oder ausführlichere Literaturrecherche), das sehe ich aber irgednwie nicht als Überstunden. Die Zeiterfassung müsste meienr Meinung nach v.a. dann die echte Arbeitszeit exakt erfassen - sprich Kaffeepausen, Kollegenpläuschchen, Zigarettenpausen, privates gegoogle, private TZelefobnate müssten eben dann abgezogen werden. Denn es ist ja richtig, dass Arebit auch bezahlöt werden muss - Anwesenheit aber eben nicht....finde ich. Ich kenne ja Kollegen, die sich den Hintern aufreißen und dann pünktlich fertig sind und die die schlunzen und jammern und überlegen, ob sie denn mal irgendwann dies oder jenes erledigen - und dann 3 Stunden länger bleiben (die dann ja erfasst und bezahlt/ausgeglichen werden müssen), obwohl sie effektiv eben nicht mehr gearbeitet haben (vielleicht sogar weniger).. ist ja dann nicht fair. Oder Homeoffice - wie soll denn der Arbeitgeber da erfassen, wann genau gearbeitet und wann Essen geamcht, Hausaufgaben kontrolliert, Kleinkindhintern abgeputzt werden? Alles ehrenwerte Arbeitm, aber eben nicht die, für die bezahlt wird....muss ein Home Office Mitarbeiter dann eine Bodycam tragen, um nachvollziehen zu können, wann er/sie gearbeitet hat und wann nicht? Grundsätzlich bion ich für eine zeiterfassung, aber das ist eben nicht flächendeckend für jeden (kleinen) Betrieb und nicht für jedes Arbeitsmodell umsetzbar....und es müsste im Gegenzug dann auch eine "Leistungserfassung" geben... Beispiel aus und Zeitung lesen, ....so von einem Freund von uns erlebt. Ist ja auch nicht richtig, oder?


cube

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Bzgl. Homeoffice - das betrifft ja dann auch und vor allen Dingen Freiberufler. Mein Mann zB ist Freiberufler und erfasst seine Arbeitszeit natürlich selbst - der Kunde muss ihm da vertrauen. Bzw. die Kunden tun es, weil er eben nicht betrügt und für ein Projekt/Arbeitsschritt eines Projektes zB eine Arbeitszeit erfasst, die eben klar zu hoch wäre. Ich denke, das Problem "schlunzen und dann 3 Std länger bleiben" würde eben auch auf Dauer auffallen. Bei einem früheren AG hatten wir den Fall tatsächlich schon - ja, es viel einfach auf, dass Kollege x ständig deutlich länger arbeitet. da gab es dann eben ein Gespräch mit ihm, woran das den läge. Neben schlunzen kann so aber auch eben Überforderung aufgedeckt werden schlechte Arbeitsverteilung durch Vorgesetze etc. Ich begrüße das Gesetzt - und kann mir ganz hervorragend vorstellen, warum viele AG´s jetzt aufjaulen. Machen wir uns nichts vor - es gibt einfach Branchen, die kalkulieren viele Überstunden einfach ein. Und das wird dann nicht mehr gehen bzw. die Arbeit muss plötzlich auch wirklich bezahlt werden oder mehr MA´s eingestellt. Und da reden wir ja nicht von den Zeiten, die man gerne mal investiert - sondern eher den Zeiten, die ohne Ausgleich einfach gefordert werden (mit dem Druck, dass es ja genügend andere gäbe, die es sonst machen). Die Werbebranche ist da ganz weit vorne zB...


Salkinila

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Mein Mann macht zweimal die Woche Heimarbeit und loggt sich dann jeweils per PC ein und aus - er meint, das ist alles kein Problem. Er macht aber auch nur Mittagspause und sonst nichts nebenher, da sein Büro im Erdgeschoss ist und er nichts von uns anderen mitbekommt.


Leewja

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Salkinila

sie macht das NICHT, während jemand anderes auf die Kinder aufpasst, wie bei deinem Mann, sondern WEIL sonst niemand für die Kinder da ist (Mann viel weg). Die sind zwar schon recht groß, aber sie sagt selber, dass sie natürlich immer wieder unterbricht, um da irgendwas zu machen. sie macht das sehr ehrlich und erledigt ihren kram halt auch gut, alles fein- aber tatsächlich kann man nicht nachprüfen, wann genau sie nun gearbeitet hat (dazu gehört ja nicht nur Arbeit am Rechner, wo man vielleicht noch irgendwie technisch nachweisen kann, dass sie von dann bis dann den Rechner benutzt hat), sondern auch Aktenstudium und "nachdenken" (hört sich bescheuert an, ist aber kein unwichtiger Teil der Arbeit einer Rechtsanwältin). Sie arbeitet jedenfalls NICHT jede Minute zwischen 8:00 und 14:00 mit ner halben Stunde Pause oder so. Wie erfasst man das denn dann "gerecht" ? Und gerade im Zuge der erwünschten Flexibilität und mehr Freiheit ist Homeoffice ja für viel mehr Leute als Selbständige Gewünscht und auch sinnvoll! Was man allein an Pendlerverkehr sparen kann und wie viele Leute dann nicht mehr in wohnungsknappen Großstädten leben müssten, sondern in der Kleinstadt 30 km entfernt....


Salkinila

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Deswegen macht mein Mann Homeoffice: um Sprit und Zeit zu sparen, sein Arbeitsplatz ist 50 km entfernt. Er arbeitet im öffentlichen Dienst, die meisten seiner Kollegen machen ein- bis zweimal die Woche Heimarbeit. Er arbeitet allerdings fast ausschließlich am Computer, macht Telefon- oder Videokonferenzen, die "Überwachung" ist also recht einfach.


kevome*

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich arbeite auf Grund einer Beförderung seit 4 Jahren außerhalb der Zeiterfassung und genieße es sehr. Mir gibt Vertrauensarbeitszeit sehr viel Flexibilität und ich finde das Urteil richtig blöd. Für den Arbeitgeber zählt das Ergebnis meiner Arbeit und nicht die Zeit, die ich dafür aufwände. Mit dem Ergebnis ist er hoch zufrieden. Ich habe eine deutlich verbesserte Work-/Life Balance, wenn ich mir meine Zeiten frei einteilen kann. Für mich einen Win-Win Situation, die ich eigentlich nicht ändern möchte.


Felica

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Kann ich nur begrüßen. Habe nämlich Kollegen die gerne zu spät kommen. Doof wenn das die Ablöse ist und man deshalb selbst immer länger bleibt. Ein Tag die Woche mal 15min später kann man die sagen, habe dich nicht so. Bei 4 oder gar 5 Tagen die Woche sieht das anders aus. Das ist schon mehr wie eine Sunde die mal unbezahlt länger bleibt, die der Kollege aber dafür bezahlt bekommt. Home-Office usw kann man dann sicherlich auch mittels App regeln.


shinead

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich bin gespannt wie das in der Praxis umgesetzt wird. Vorher mache ich mir da wenig Gedanken. Ich habe Vertrauensarbeitszeit und arbeite auch mal ab 22:00 Uhr noch ne Stunde oder erledige was im Urlaub. Ich kann mir aktuell nicht vorstellen, dass es nicht eine Lücke für die Vorschrift gibt, die wir hier ausnutzen können. >>ie soll denn der Arbeitgeber da erfassen, wann genau gearbeitet und wann Essen geamcht, Hausaufgaben kontrolliert, Kleinkindhintern abgeputzt werden? Alles ehrenwerte Arbeitm, aber eben nicht die, für die bezahlt wird.... Arbeitest Du ab und an im Homeoffice? Also weder putze ich da Kleinkindhintern noch kontrolliere ich dabei die Hausaufgaben. Gekocht (eher aufgewärmt) wird in der Mittagspause.Ich arbeite wie im Büro. Nur halt daheim. Ich habe da irgendwie eine andere Auffassung von Homeoffice. Und: für die Zeiterfassung gibt es inzwischen ganz andere Tools als die Stechuhr.


Leewja

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von shinead

und da kommt das vor. Eine hat eins ehr kleines Kind, dass eben auch Betreuung braucht, sie arbeitetd ann vornehmlich während der Schlafenszeiten. Die andere hat zwei Töchter in der weiterführenden Schule und auch niemanden, die macht auch hausaufgabenhilfe etc. nebenher oder fährt die Kinder schnell zum Sport zwischendruch, ja. Das finde ich auch nicht schlimm, genau deshalb BRAUCHEN die ja Homeoffice. Ist halt nur dann keine normale Arbeitszeit alles.


Tiffy_78

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Na wenn die zwischendurch nicht arbeiten, dann müssen sie sich eben aus dem System ausloggen. Das finde ich unproblematisch. Dann wird die Summe der geleisteten Stücke am Tag gewertet.


Holzkohle

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Mein erster Gedanke war, dass das wirklich eine tolle Lösung ist für alle, die bei einem Arbeitgeber beschäftigt sind, die ihre Angestellten wie Knechte behandeln... Letztendlich dient das ja auch dem Arbeitnehmerschutz. Wie das im speziellen Fall hier bei uns in der Firma umgesetzt wird, ist mir egal. Sei es, dass die "Stechuhr" so funktioniert, dass es eine Erfassung gibt, wenn ich meinen PC einschalte (was ja dann aber nicht automatisch heißt, dass ich arbeite)…oder dass ich morgens wirklich ein Kärtchen in ein Gerät stecken muss. Bei uns ist dieses starre Modell tatsächlich aus der Chefetage nicht gewünscht. Wir haben inzwischen alle (bis auf zwei Assistentinnen in Halbzeit) Homeoffice, wir haben neben einer Kernarbeitszeit auch eine Vertrauensarbeitszeit (z.B. bei mir), viele kommen und gehen, wann sie wollen oder können - aber am Ende des Tages kommt jeder auf seine 42 h. Viele arbeiten auch am WE, entweder von daheim aus oder in den Standorten. Wir haben viele Raucher, die zwischendurch mal verschwinden. Dafür lesen eben die Nichtraucher gerne Zeitung oder klatschen bei Kaffee in der Küche oder gehen mittags in der Reinigung ihren Anzug abholen. Genau das macht aber bei uns auch das entspannte Arbeitsverhältnis aus...


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich bin da zwiegespalten. Ich habe meine Stempeluhren, weiß, was los ist. Ich habe mich bisher immer geweigert, ohne Zeiterfassung zu arbeiten. Ich bin nur Teilzeitbeschäftigte, es wäre für mich ungut. In der Ausbildung dürfte ich mir Überstunden erst nach 30 min aufschreiben. So würde ich mittags und abends nach jeweils 25 min länger weggeschickt. Jeden Tag also 50 min länger. Damals konnte ich mich nicht wehren und für diese Fälle finde ich es gut. Andererseits ist es jetzt so, das ich auch in meiner Freizeit"arbeite". Es muss im Rahmen bleiben, ich trage nicht immer alles nach. Nur, wie unsere Obrigkeit, die allesamt Vollzeit arbeitet und nicht stempelt, will ich es nicht machen, dann arbeite ich Vollzeit mit dem Teilzeitgehalt. Mein Job ragt so oder so zu sehr ins Private, also nutze ich die Abgrenzung.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich sehe auch Nachteile Mein Mann arbeitet als Altenpfleger und er ist grundsätzlich eine halbe Stunde vor Übergabe an seinem Arbeitsplatz um alles vorzubereiten. Das er dann auch wirklich die Zeit für die Alten Menschen hat. Er schreibt diese halbe Stunde grundsätzlich nicht auf. Genauso ist es so, ich glaube sie haben 15 Minuten pro Bewohner zum waschen und anziehen (bin mir aber nicht sicher) und er nimmt sich trotzdem oft Zeit noch ein paar Minuten länger. Sei es um zu reden und fragen wie es den Enkeln geht oder oft können viele nicht mehr lesen, um Ihnen die wichtigsten/interessantesten Artikel aus der Zeitung vor zu lesen. Manchmal hat er jemand wo er weniger Zeit brauch und dann gleicht sich es aus. Aber oft ist es so das er dann Abends, nach der Schicht Übergabe, seine Protokolle und alles noch ausfüllt. Also ist er abends oft auch 15-25 Minuten länger dort. Aufschreiben tut er sowas nur, wenn es wirklich ein schlimmer Fall war und die Zeit begründet ist: viele Stürze (also auch viel Papier Kram), jemand hat das ganze Zimmer voller Kot geschmiert (was auch mein Mann putzen muss, oft) also bei sowas schreibt er schon seine Überstunden, aber wenn er mal jemand vorlesen will, dann nicht. Ich frage mich wie das dann laufen soll? Darf er das dann nicht mehr? Weil er ist so ja oft 1 Stunde länger in der Arbeit. War so mein Gedanke dazu. Lg


cube

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

der AG müsste dann eben sehen, dass er mehr Personal braucht. Jeder, der dann deutlich mehr Zeit arbeitet ohne diese anzugeben, spielt wieder dem AG in die Hände zu sagen "wieso mehr Personal - passt doch alles". Warum zB macht dein Mann das denn? Klar, zum Wohle seiner Patienten - aber er müsste es nicht, gäbe es denn den MA mehr, der zB 2,3 seiner Patienten jetzt übernehmen würde. Warum werden in denn in vielen Branchen so viele Überstunden gemacht? Doch wohl nicht, weil alle ihren Job so sehr lieben, dass sie gerne umsonst arbeiten - ich denke doch wohl eher, weil eigentlich an MA´s gespart wird. Und weil man seinen Job mag oder sich in der Verantwortung sieht, in ordentlich zu erfüllen, macht man halt immer wieder Überstunden. Es geht ja nicht um die 15 min, die mal mal länger bleibt, um eine Sache noch kurz fertig zu machen. Oder die 10 Min die ich früher komme, weil ich dann in Ruhe meinen Kaffe trinken kann und schon mal die ersten E-Mails lese. Es geht bei dem Gesetz doch darum, dass viele AG´s es eben ausnutzen, dass zB dein Mann täglich! 30 Min. früher kommt. Er macht es gerne, ok - es ist aber nicht ok, dass der AG es hinnimmt, dass er sich eigentlich nicht vernünftig kümmern könnte, wenn er auf die Arbeitszeit achten würde und darauf baut, dass dein Mann entweder genug Verantwortungsgefühl hat und ihm deswegen im Prinzip Geld schenkt oder aber, dass Patienten unter mangelnder Pflege leiden.


Shanalou

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von cube

Wegen solcher Sachen gibt es keinen einzigen Mitarbeiter mehr! Höchstens die Anweisung das in Zukunft zu unterlassen. Ich würde nie eine halbe Stunde vorher kommen um irgendetwas vorzubereiten ohne es aufzuschreiben ( wegen 5 oder 10 Minuten mach ich nicht rum, mein AG auch nicht). Aber manche machen das auch für sich, um den Stress einfach zu reduzieren, doch das interessiert wirklich niemanden. Für mich macht es eigentlich keinen Unterschied. Ich schreib meine Überstunden immer selber auf und ob ich das jetzt auch bei den Arbeitszeiten machen müsste, wär dann auch egal.


cube

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Shanalou

und zu sagen "nützt doch eh nichts" - ja, dann kann man ziemlich viel einfach lassen, weil das alleine ja eh nichts nützen wird. Irgendwo muss doch ein Anfang gemacht werden.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Wieso ist er schon eine halbe Stunde früher da? Ich kenn das so, daß 10-15 Minuten auch ausreichen zum Umziehen. Die Übergabe selbst ist dann während der Arbeitszeit. Wenn er da eine halbe Stunde für braucht, ist das leider sein Privatvergnügen. Das findest du in jedem Beruf. Anfahrtswege sind ja auch keine Arbeitszeit. Das ist nicht nur in der Pflege so, auch in anderen Berufen.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

er fährt nicht wegen umziehen so früh hin, sondern weil er seine sachen dann schon mal alles vorbereitet: z.bsp wäschewagen schon mal herrrichten, schaut nach was für seine schicht noch fehlt und und und... er macht es damit danach auch der druck nicht so sehr ist und er mehr zeit für die bewohner hat, er macht es gerne.... ich fragte mich nur ob er das dann nicht mehr darf. lg


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich arbeite schon fast zwei Jahrzehnte mit Gleitzeit, wir haben telefonische Zeiterfassung. Ich finde das gut. Wobei es bei mir eigentlich gar nicht so toll ist, ich kann keine Überstunden machen. Ich arbeite nämlich 6 Stunden und dann muss ich Feierabend machen, bleibe ich länger, zählt das als Pause (nach 6 Stunden Arbeit muss man 30min Pause machen). Eigentlich ist das ein Ganztagsjob, die anderen Kollegen gönnen sich dann auch schon morgens die Zeitung und sind entspannter, aber ich könnte so nicht arbeiten, ich brauche einen gewissen Stress auf der Arbeit, um glücklich zu sein. Leistungserfassung fände ich noch besser ;-) dann würde ich in sechs Stunden verdienen, was die anderen in 8,5 Stunden verdienen. Wow. Das wäre aber ein Ansporn, dann wären alle Ganztagskräfte nach einem halben Tag fertig :-)))


memory

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Finde ich gut. Es gibt sooooviele Bereiche ( Pflege , Einzelhandel , kl. Dienstleister ) wo eine halbe Stunde Vor- und Nachbearbeitung zur eigentl . Arbeit ( sei es Übergabe , Kasse , Warenanlieferung , aufräumen ,einräumen , Umziehen, abschließen , Rundgang , ect. pp ) , für umsonst , schon vorrausgesetzt wird. Auch im Baugewerbe ist es oft Tagesordnung , dass man die Fahrt bis zu den Einsatzorten als Privatvergnügen abtut. So wird schnell aus einem 11 Stunden Tag einer mit nur 8 regulären Arbeitsstunden , je nach Entfernung . Das gehört abgeschafft.


Leewja

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von memory

aber die Fahrtkosten kann man ja absetzen.


shinead

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Wenn Du von Deiner Firma extern eingesetzt wirst, sieht das aber ggf. anders aus. Wenn man z.B. noch vorab Material im firmeneigenen Lager abholen muss, ist die Fahrt Arbeitszeit. Auch wird die morgendliche Anreise der Mitarbeiter an den Kunden abgerechnet.


memory

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Nur wenn man keine erste Tätigkeitsstätte hat . Das ist halt nicht dasselbe.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Memory meint sicher die Fahrten vom Dienstort (Arbeitgeber) zum Einsatzort (Ort, an dem die Dienstleistung erbracht werden soll). Das wäre so, als wenn Du von deinem Krankenhaus nach Hamburg ins Krankenhaus geschickt wirst, um eine Probe abzuholen. Es wird dir aber nur die Zeit, die es im Hamberger Krankenhaus (also 30 min) berechnet, obwohl Du 8 Stunden auf einer Autobahn verbracht hast. Für den AG sicher prima, für Dich eine Riesensuaerei


Leewja

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Dass man da arbeitsrechtlich gegen vorgehen könnte.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich kenne einige, die sich in Privatzeit auf den Weg zur Fachtagung, zu denen der Chef sie schick, machen. Wenn der Chef mich "verschickt" ist es Dienstzeit (außer manchmal, dann ist es irgendwie absurd, dann schreibe ich aber zumindest mein Tagessoll auf.)


Felica

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von shinead

Du sagst es. Früher musste ich mich immer komplett umziehen, Arbeitskleidung Pflicht. War dann mal locker auch 15min die drauf gingen zumal Umkleide und Arbeitsort nicht nahe bei einander. Inzwischen müssen AG das als Arbeitszeit rechnen, damals nicht. Und wie oft ich in meiner Freizeit schon Besorgungen für meinen AG gemacht habe will ich gar nicht wissen.


Felica

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Dann läuft aber was verkehrt. Denn das muss gezahlt werden. Gab doch letztes Jahr dazu ein Urteil.


memory

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Felica

Ja nat. aber die Unterstützung bei best. Branchen und für best. Menschen ist halt dürftig. Und leider wissen auch ganz viele ihre Rechte gar nicht oder haben Angst , diese durchzusetzen.


Korya

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Es hängt viel von der Art der Tätigkeit ab. Klar, wenn ich den ganzen Tag nur Daten in den PC tippe, weiß ich wann ich für die Firma arbeite und wann nicht. Aber wie die Grenzen ziehen bei Leuten mit "Kopfarbeit": - der Architekt, der am Samstag mit seiner Familie eine Ausstellung über Architektur in Shanghai besucht, da es ihn interessiert- und er gleichzeitig die Anregungen für eigene Projekte nutzt. - der Journalist, der beim Frühstück die Börsennachrichten hört und dabei die Idee für seinen nächsten Artikel bekommt - der Ingenieur, der beim Basteln im Hobbykeller gerne Sachen ausprobiert, der Programmierer, der auch in der Freizeit experimentiert und so immer wieder Ideen bekommt Etc etc Ich finde das ganze für viele Berufe etwas realitätsfremd und für kleine Betriebe nicht umsetzbar. Bei meinen eigenen Mitarbeitern, die ihre Zeiten händisch pflegen, setze ich auf Vertrauen und fahre damit gut bisher. Sie können jederzeit Heimarbeit machen und tun es auch - wer bin ich dass ich da hinterher kontrollieren wollte ob sie nicht nebenbei noch die Waschmaschine laufen haben? Eigentlich ist mir die tatsächliche Arbeitszeit völlig egal, solange der Job gemacht wird. Da finde ich das chinesische Modell besser, wo jeder Mitarbeiter Arbeitspakete bekommt - wenn sie die nach 4 statt 5 Tagen schaffen, bleiben sie halt Freitag ganz zuhause. LG


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

was andere in meinem büro machen würde wäre mir egal.ich mache meinen job und wenn ich denke mir ein bein rausreissen zu müssen , dann ist das mein problem etwas vor der regulären arbeit das zu sein, gehört für mich zu gutem benehmen und ernstnehmen meiner arbeit da ich mich selber als zuverlässig und pünktlich sehe , wäre mir die stechuhr wurst und mal andersrum , wenn euer heizungsmonteur nur vormittags 5 stunden gearbeitet hat und eure rechnung aber auf 10 h läuft, bezahlt ihr das dann auch?


Silvia3

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Zumindest beim Home Office kann man es sehr schwer erfassen. Ich arbeite von zuhause aus und erlebe immer wieder, dass man unterbricht. Da klingelt der Postbote und auf dem Weg zurück zum Schreibtisch füllt man mal eben die Waschmaschine oder räumt die Spülmaschine aus. Oder man sitzt länger als nur eine halbe Stunde am Mittagstisch, oder die Nachbarin klingelt unerwartet und man hält einen Schwatz. Da ich Freiberuflerin bin, ist es egal, das muss ich mit mir selbst ausmachen. Manchmal habe ich aber Aufträge, die pro Stunde abgerechnet werden und ich tue mich schwer damit. Ich versuche zwar, jede Unterbrechung zu notieren, aber manchmal vergesse ich es auch. Dafür arbeite ich auch oft länger, ohne dies dem Kunden das in Rechnung zu stellen. Gleicht sich hoffentlich wieder aus. Aber generell halte ich eine lückenlose Aufzeichnung im Home Office für illusorisch. Silvia


Itzy

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Silvia3

Ich bin gespannt wie es bei uns (Waldkiga) umgesetzt wird. Wir recherchieren von zu Hause, bestellen, arbeiten an Fotos usw. Das ist mal ne halbe Stunde, mal 5 Minuten, mal 2 Stunden. Wir schreiben das auf, für uns, regeln das untereinander. Sprechen darüber das man mal früher geht, später kommt wenn es passt. Wer will das wie überprüfen? Was für ein Aufwand... In anderen Branchen mag das richtig und wichtig sein, aber speziell bei uns würde ich gerne die Zeit sinnvoll nutzen.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Generell finde ich den Vorschlag gut, eben mit dem großen Ziel, die Arbeitnehmer zu schützen, die ausgebeutet werden. Und allein die Diskussion regt den Einzelnen bzw auch die Firmen dazu an, mal wieder innezuhalten. Was ist überhaupt Arbeitszeit? Wie verquickt ist die Arbeitszeit mittlerweile mit der Freizeit. Gut oder schlecht? Die Umsetzung hingegen wird am Grundproblem vermutlich nichts ändern. Die, die 200% geben wollen (Karriere z.B.) oder müssen (Angst vor Arbeitsplatzverlust z.B.) werden weiterhin Wege finden, die Arbeitszeit so zu erfassen, dass der Arbeitgeber zufrieden ist. Die Arbeitgeber, die ihre MA ausbeuten, werden auch wieder Möglichkeiten finden. Eben z.B. die Fahrt zum Einsatzort nicht als Arbeitszeit definieren . Für die Übergabe nur 10 Minuten Arbeitszeit "freigeben", Rest ist dann Freizeit... Es wird einiges an bürokratischen Aufwand erzeugen. Gerade große Konzerne, die aufgrund etlicher Compliance-Vereinbarungen alles daran setzen werden, das neue Gesetz auch umzusetzen.... in der Theorie. In der Praxis werden wieder einfachere Lösungen gelebt werden. Viel Aufwand für wenig Erfolg - meine Einschätzung .


Ellert

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Es gibt ja maximale Arbeitszeit seit einer Weile, mehr als eine bestimmte Stundenzahl darf man nicht arbeiten, wir zB 13 Std am Tag, Angestellte 10 Std. Und was machen die , die Karriere machen möchten - die logge sich aus dem System aus und arbeiter weiter - unverantwortlich in meinen Augen, wenn denen da was passiert - das weiss man oben und macht NICHTS dagegen Dagmar


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Ellert

Eben, genau so erlebe ich es auch. Und ein Chef, der Sonntags um 10 bis Sonntags um 23 Uhr E-Mails verschickt und am Montag morgen um 7.20 die nächsten (was ja bisher auch von den Chefs gesehen wurde) findet auch Wege, wie er das macht ohne die Arbeitszeit offiziell irgendwo melden zu müssen.


Kater Keks

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich finde das grundsätzlich gut, aber es wird sicherlich in vielen Bereichen problematisch sein, gerade wenn viel im Homeoffice gemacht wird.


Tonic2108

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Wieder mal so ein EU Schwachsinn. In manchen Branchen mag das gehen und Sinn machen, in anderen ist es absolut nicht umsetzbar. Zeigen ja auch die Antworten hier.


Eisfee

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Generell finde ich Arbeitszeiterfassung gut. Allerdings fände ich eine Möglichkeit zur exakten Erfassung besser: ich kenne Leute, die für ihre Arbeit doppelt und dreimal so lange brauchen, jede Chance auf Herumstehen vorm Aufzug oder zur Kippenpause nutzen - und solche, die während ihrer Arbeitszeit tatsächlich das tun, wofür sie bezahlt werden. Ich bin ein großer Fan leistungsgerechter Bezahlung.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

ich würde mich freuen, wenn ich nach 19 jahren starrer arbeitszeit ohne zeiterfassung endlich mal echte gleitzeit bzw vertrauensarbeitszeit MIT zeiterfassung geniessen dürfte..... vom homeoffice träume ich ja auch, wär mir sauwurst, wie die zeit da erfasst würde. was auch noch interessant wird ist die umsetzung der arbeitssicherheitsvorgaben, die auch für homeoffices gelten. da klatsch ich ja jetzt schon in die händchen!


RR

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Hallo das ist wieder sowas das am Schreibtisch u. ohne nachzudenken beschlossen wird. Wir haben ja selbst einen Getränkehandel u gerade in heißen Sommern kommen wir ALLE über diese Zeiten. Dafür ist dann ab der "neuen-Wein-Zeit" erst mal tote Hose hier u. die Fahrer gehen durchaus nach 6 h manchmal schon heim. So - soll ich jetzt den Kd. sagen "warten sie halt ein paar Wochen auf die Getränke unsere Fahrer dürfen nicht länger als xy Std. arbeiten aber ab Sept/Okt. ist wieder Zeit...." Na die Kigas u. Altersheimen bzw. Schwimmbäder u. die Gastronomie wäre genauso begeistert wie die älteren Privatkd. die wir bedienen..... viele Grüße


Ellert

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von RR

Wenn sie über die Zeit kommen die sie arbeiten dürfen müsstest Du theoretisch hingehen und jemand anderes als Aushilfe dazu einstellen. Auch zur maximalen Zeit gibt es Vorgaben - mit der Zeiterfassung werde Ihr da probleme bekommen und noch schlimmer, die Systeme kosten ja auch nicht wenig Geld dagmar


Trini

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von RR

Genau für solche Fälle ist doch eine GleitzeitERFASSUNG gedacht. Im Sommer arbeiten die Leute mehr und bummeln das im Winter wieder ab. Und ihr zählt immer das gleiche Gehalt. Trini


Ellert

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Trini

die durchschnittliche Arbeitszeit für einen Siebentageszeitraum darf 48 Stunden einschließlich Überstunden nicht überschreiten .... abhängig von nationalen Rechtsvorschriften und/oder Tarifverträgen wird der Durchschnitt von 48 Stunden über einen Bezugszeitraum von bis zu vier, sechs oder zwölf Monaten berechnet... pro Siebentageszeitraum eine kontinuierliche Mindestruhezeit von 24 Stunden zuzüglich der täglichen Ruhezeit von elf Stunden - Es ist ja nicht so dass die nicht viele Stunden haben dürfen aber in dr Summe darf eben im Schnitt nicht überschrittenw erden. Man kann Überstunden ja ansammeln und irgendwann abbummeln, machen wir alle die Gleitzeit haben. Wie handhabt Ihr das, zahlt Ihr nach Stunden dass sie mal mehr und mal weniger Lohn haben ? Im Arbeitsvertrag sind ja normal Stunden angegeben für den Lohn xy € dagmar


Leena

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von RR

Irgendwas habe ich da im Hinterkopf, dass man den Versicherungsschutz verliert, wenn man mehr als die erlaubten 10 Stunden am Tag arbeitet, war da nicht irgendwas..? *kopfkratz*


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leena

Sag das nicht, das kommt bei mir hin und wieder vor, selbst im ÖD, Freitag zum Beispiel ist wieder so ein Tag...


Ellert

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

maximale tgl Arbeitszeit Arbeitnehmer 10 Std Beamte Soldaten etc 13 Std


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Ellert

Das gelingt mir nicht immer. Aber diese "illegalen" Tage sind selten. Ich muss dazu sagen, das es mir aber schwerer fällt, als früher. Nicht okay wäre es, wenn es oft vorkommen würde.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leena

es ist halt so wie immer und überall: passieren darf nix, sonst rückt dir die Genossenschaft auf den pelz. heisst: wenn der an einen Arbeitsunfall hat, fragen sie genau ab, wie lange er gearbeitet hat und ob er die gesetzlich geregelten pausenzeiten eingehalten hat. wenn dem nicht so ist, gibt's Krawall.


RR

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Ellert

Hallo unsere MA führen selbst ihren Arbeitszeitenkalender. Nach diesem werden die h bezahlt. Bisher haben wir alle h gezahlt. Über die 48 Wochenstd. kommen sie nur in der heißen Jahreszeit, also meist so Juni, Juli, August. Und vielleicht wenn jemand ungeplant ausfällt. D.h. wenn es möglich ist das dann auf 1/2 Jahr zu verrechnen mit der zu viel geleisteten Wochenzeit wäre es für uns kein Problem. Aushilfen sind schwer zu bekommen, da wir LKWs haben für die Module mittlerweile gemacht werden müssen, ein Modul gilt dann 5 Jahre u. kostet unsere Fa. rund 500-1000 € pro Fahrer. Lohnt also nicht eine Aushilfe für ein paar Wochen das Modul machen zu lassen..... Nur Stechuhren wären für uns schon ein Problem, wir haben ja nur 4 Angestellte hier bei uns u. 1 Aushilfe, dazu noch 1 Angestellte die den Abholmarkt in einem anderen Ort macht (müsste die dann einen eig. Stechuhr bekommen???). Das wäre viel zu teuer mit der Zeiterfassung für unseren Kleinbetrieb..... Hoffe es bleibt beim Kalender den die MA selbst führen..... viele Grüße


Trini

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von RR

Es geht ja nur darum, dass die Zeit geeignet erfasst werden muss, klar kann das auch durch Aufschreiben geschehen. Unser Zeiterfassungssystem kappt gnadenlos nach 10 Stunden (+45 Minuten Pause) die Zeit. Ob es auch die Gesamt-Wochenarbeitszeit überwacht, weiß ich nicht. Trini


Ellert

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Trini

aber auch hier wird dann gekappt, verfällt und ploppt rot beim Chef auf dagmar


Ellert

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

und dazu der Unmut der Kollegen die das nicht machen dass daheim " ja eh nichts geschafft wird" Wirklich erfassen kann Arbeit keiner auch sind die einen schneller, die anderen langsamer wenn ich meine Burotüre zumachen würde sähe auch keiner was ich da mache. Wir haben auch Zeiterfassung seit ich denken kann bei uns muss man sich ausloggen zum Rauchen muss - macht keiner.... Ich rede auch mal mit Kollegen aber habe kein schlechtes Gewissen da ich nie pünktlich rauskomme und ab 6 Std ja alles dann nichtmehr zählt bis 06:30 h Was ich nicht verstehe wie soll das in der Praxis gehen in Betrieben mit 3 Leute, das kostet ne Menge , ist ggf auch zum Nachteil der Mitarbeiter die gerne mal 5 Minuten vorher gehen jetzt... oder zuspätkommen jetzt gleich richtig auffällt dagmar


dhana

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Hallo, bei uns gibt es eine Form der Arbeitzeiterfassung - allerdings dokumentiert da jeder seine Zeiten selber und keiner kontrolliert was da eingetragen wird. Ich muss halt jeden Monat die Exeltabelle meinem Geschäftsführer schicken. Und damit wäre dem Gesetz auch genüge getan - es ist ja nicht vorgeschrieben WIE die Arbeitzeit erfasst werden muss - nur halt das nicht nur die Überstunden dokumentiert werden müssen, sondern die komplette Arbeitzeit. Ich gehe mal davon aus, das sich in den allermeisten Bereichen damit gar nichts ändert. Und das die Arbeitsleistung nicht von allen gleich ist - das sich die einen nur den Hintern platt sitzen und die andern wirklich arbeiten für ihr Geld, ist auch nicht neu. Ich denke mal in den meisten Betrieben kennen die Chefs ihre Pappenheimer... Mich nervt auch manchmal das unsere Raucher immer wieder ihre 5-min-Päuschen machen und im Raucherraum verschwinden... aber im Prinzip ist es mir egal - ich mach meinen Job und den mach ich so, das es für mich passt. Zum Glück redet mir da keiner rein, solange alles erledigt wird. Finanziell wird bei uns jedes Gehalt persönlich ausgehandel - gibt keinen Tarifvertrag. Hat auch viele Nachteile - aber zumindest kann man bei guter Leistung auch entsprechend argumentieren und rentiert sich dann auch finanziell. Gruß Dhana


Tiffy_78

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich persönlich hätte das nicht gerne. Ich überziehen jeden Tag um bis zu 1 Stunde, einfach, weil mir immer noch etwas einfällt oder weil jemand etwas will. Finde ich nicht schlimm, und ich hätte ein ungutes Bauchgefühl, wenn noch etwas offen ist, und ich habe auch kein Problem, wenn das nicht gezahlt wird. Ich will, dass man meine Arbeit ernst nimmt, und wenn ich immer gezwungen werde, zeitlich genau auf den Punkt zu arbeiten, schaffe ich mit meiner Teilzeit nicht so viel wie ich will. Ich mache auch zu Hause einiges, ohne es zu melden. Dann bin ich am.ende nur noch "die Mutti in Teilzeit", während ich derzeit einfach höhere Leistung erbringen, wenn es mit gerade möglich ist. Da es eben nicht geregelt immer möglich ist, kann ich die Stunden nicht offiziell erhöhen. Ja, ich schenke meinem Arbeitgeber eben meine Zeit, aber es kommt aufs Ergebnis an und nicht auf die Minuten, und das ist dann auch besser als erwartet.


Leena

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Auf jeden Fall hast Du genau die Themen angesprochen, die mich die Tage auch bewegt haben, Leewja - das EuGH-Urteil zur Arbeitszeiterfassung und Maria 2.0. Was die Arbeitszeit betrifft: Ich arbeite ja nun auch schon ein bisschen länger und kann mich noch an Zeiten erinnern, da gab es noch keine Stechuhr, sondern feste Arbeitszeiten. Von 8 bis 17 Uhr. Und ja, da kam man kurz vor 8 Uhr und ging ab 17 Uhr. Dann kam die Stechuhr und ein gewisser Gleitzeit-Rahmen, das war schon Arbeitnehmer-freundlich - plötzlich zählte die Zeit vor 8 Uhr auch, man konnte auch mal ein bisschen früher gehen,... sehr erfreulich. Im Laufe der Zeit wurde es bei uns immer mehr und mehr liberalisiert, nur noch wenige Bereiche haben feste Zeiten, die meisten haben auch keine Gleitzeit-Rahmen mehr, sondern nur noch "Präsenzzeiten", an denen die jeweilige Stelle besetzt sein muss, aber wer wann da ist, kann man ziemlich frei untereinander regeln. Home Office ist bei uns auch zunehmend ein Thema, ich arbeite ja auch überwiegend von zu Hause aus. Aber wir haben noch Arbeitszeiterfassung, stechen, wenn wir kommen, gehen und Pause machen, meine Arbeitszeiten im Home Office erfasse ich und buche sie dann ein... und Überstunden, die ich mache, kann ich irgendwann auch wieder "abfeiern". Mein Mann dagegen hat schon ein paar Jahre "Vertrauensarbeitszeit" als ATler. Das ist einerseits angenehm, andererseits merke ich schon deutlich, dass er "früher" deutlich öfter mal einen Tag oder zwei über Zeitausgleich freinehmen konnte, was jetzt wegfällt. So gesehen denke ich schon, dass durch die "Vertrauensarbeitszeit" mein Mann jetzt mehr arbeitet als früher zu Zeit-Erfassungs-Zeiten. Da macht, so gesehen, m.E. eher der AG "Plus". (Bei meiner Telearbeit führe ich immer eine Excel-Tabelle, um meine Zeit zu erfassen, und erfasse dabei natürlich auch die Zeiten, in denen ich nicht arbeite, sondern krankes Kind von Schule abhole, Kindern mittags das Essen hinstelle, ... )


Johanna3

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Finde ich blöd. Da wir zu Hause Vorbereitungen treffen dürfen, Berichte schreiben u.ä. könnte letztlich nie jemand wissen, wie lange ich tatsächlich gebraucht habe. Gerecht kann das System nie sein. Egal wie sehr man versucht es auszuklügeln.


pflaumenbaum

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich hoffe, dass das nicht auch für die Unis gelten soll. Ich bin Wissenschaftlerin und arbeite eigentlich immer wenn möglich. Die Erfassung wäre echt schwierig. Wenn mir unter der Dusche eine gute Idee kommt, zählt das auch als Arbeitszeit? Nee, ich bin wirklich dagegen.


Benedikte

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Ganz viele meiner Bedenken sind schon vorgetragen worden, eben wie man "Arbeitszeit" erfasst, vor allem die außerhalb des Büros, vor allem, wenn was erarbeitet wird, was nicht messen, zählen, wiegen, sehen läßt. Zu meinem Job gehören ja so Dinge wie "Kontaktpflege", "Aufbau von Gesprächskanälen" usw. bedeutet, ich treffe mich mit Menschen, von denen ich glaube, sie könnten interessant sein, mir eine neue Sicht auf die Welt vermitteln, ich habe inzwischen einen Gehaltszuschlag, der höher ist als mein Gehalt als Referendarin war für diese Dinge und Repräsentationsaufgaben.Wie wird das gemessen? Bislang ist es so, dass ich entweder zum lunch gehe und dann drei Stunden weg bin, im Büro halt meinen Kram erledigen muss, egal wie genau, oder ich gehe abends, das ist mein Ding. Dann aber-natürlich ist es dienstlich ABER mir geht es immer öfter so, gerade wenn es keine Erstkontakte sind, dass das ganze sich doch eher privat entwickelt. Ansonsten gehöre ich ja zur schreibenden Zunft. Manches kann ich gut, Sachverhalte, Tatbestände, Vorlagen. aber ich kann keine Reden schreiben und auch keine Grußworte. Deshalb brauche ich beim letzteren viel mehr Zeit- und auch auf der Billigungskette istv es so, dass ersteres meist abgezeichnet wird oder minimal geändert, letzteres oft komplett umgeschreiben wird. Sprich, ich habe nicht nur selber viel zeit vergeudet, auch anderen gestohlen. Ich frage mich, ob das eh für beamte 1 zu 1 umgesetzt werden kann, grundsätzlich ist man ja eben Beamter und nicht Arbeitnehmer. Wird nicht für Leistung bezahlt, sondern amtsangemessen besoldet. Bei uns gibt es ja auch keine Überstunden, also nicht für den höheren Dienst. Mein Empfinden bei dem Urteil war, dass es wieder so eine sache "gut gemeint, schlecht gemacht" ist. Ich merke, dass ich nach 30 Berufsjahren unendlich müde geworden bin und nicht mehr den drive und Schwung habe wie früher, sprich, oft deutlich mehr zeit brauche. Das reisst auch die Efahrung nicht raus. Nur, seitdem ich keine Rücksicht mehr auf die Kinder nehmen muss, kann ich halt länger im Büro sitzen und ich entdichte die arbeit. Sprich, ich surfe häufiger privat, ich gehe relativ regelmäßig mit einer Kollegin in die Kantine nach einer gemeinsamen Arbeitsbesprechung und und und. Und mir scheint es halt dem neuen Trend zu widersprechen, dass arbeit flexibler werden soll. Die Niederländer nennen es "Het nieuw werken", arbeiten wann, wieviel und wo man will, Resultat wichtig, das wars. Also in der Behörde, in die ich mal getauscht war aber dann warten wir mal ab.


Leewja

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Gedanken, die mir so dazu noch kamen: 1. finde ich es in manchen Berufen halt völlig utopisch, gerade als Anfänger nach 8 h "fertig" zu sein. Ich persönlich habe in meiner Anfangszeit als Ärztin wirklich lange gebraucht, um sicher zu sein, auch alles gemacht zu haben. ich habe länge gebraucht, um Laborwerte zu beurteilen, als jetzt mit viel Erfahrung und Routine, ich musste wesentlich öfter nachlesen, was genau bei diesem oder jenem (selteneren) Krankheitsbild an Diagnostik gemacht werden muss, ich musste dokumentieren und Briefe schreiben, die ich mit jetziger Erfahrung wesentlich schneller raushaue , etc. Mein Mann berichtet aus seiner Anfängerzeit als Anwalt gleiches, meine Schwester in einem kleinen Verlag als Lektorin ebenfalls. Wenn jetzt mein jungen Kollegen also (alle übrigens täglich ne halbe Stunde zu spät) stechuuhrpünktlich um 16:00 gehen, wundert mich das zumindest. 2. auch Gespräche mit Patienten oder Angehörigen kann ich nicht einfach mit "jetzt ist 16:00, ich hab Feierabend, wir können morgen ab 7:30 wieder über Ihr metastasiertes Melanom reden" abwürgen. 3. andererseits müsste man sich aber für jeden Kaffee, für jedes private schnelle Telefonat für einen Frauenarzttermin, jede email, jede Whatsapp an den Mann oder das Kind, jedes "private" Gespräch mit Kollegen (wie war die Kommunion? Gabs was auf eurem Elternsprechtag? Hast Du die Gartenliege bei Aldi noch bekommen) "ausloggen"- denn das ist ja keine Arbeitszeit und man kann ja nicht nur in eine Richtung "minutengenau" erfassen. 4. andererseits habe ich aber NIE die halbe Stunde MIttagspause, die mir zusteht, am Stück, ich werde IMMER mindestens 3, meistens 5 x angerufen in der Zeit, jemand braucht noch schnell ein Rezept, ich unterschreibe Befunde, während mein essen heiß wird.....da sind die 30 min-Abzug aber Zwang... und 5.: ich bin jetzt schon mindestens genausolange pro tag mit Dokumentation/Verwaltung beschäftigt, wie mit Patientenarbeit. Demnächst muss ich aus Datenschutzgründen bei jedem Arzt-Brief, den ich von einem von 5 unterschiedlichen Arbeitsplätzen ausdrucken will, zum Drucker rennen und den spezifischen Code für den jeweiligen Raum/Rechner eingeben, schon allein das der helle Wahnisnn - und dann noch eine App bedienen, die minutengenau meinen Tagesablauf in Arbeitszeit udfn Freizeit einteilt? Und wenn mir um 3:00 nachts nach nächtlichem Pipigang etwas einfällt, was ich mit einem Pat. noch machen könnte,, ich mir das schnell auf einen Zettel kritzele, muss ich das sofort als Arbeitszeit eingeben? Und darf entsprechend erst später zur Arbeit weil ich ja Zwangspausen einhalten muss? oder wie ist dass, wenn ich ausn perösnlichem Privatvergnügen abends Fachzeitschriften lese und da etwas entdecke, was ich für einen Pat. brauchen kann? Insgesamt HABE ich ja elektronische Zeiterfassung, meiern Überstunden werden in Freizeit abgegolten, nicht bezahlt, aber das ist ja auch ok. Aber noch mehr als das? Nein Danke.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Es geht um den Schutz der "Schwächeren", die sich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht wehren können. Hier ist hauptsächlich Angst zu nennen. Es gibt viel zu viel prekär Beschäftigte, an die wir, die es doch gut haben, mitdenken müssen. Und ja, wir haben einen Arbeitnehmermarkt, zumindest die, die eine brauchbare Ausbildung haben. Wir können uns die Stellen aussuchen, Bedingungen aushandeln, darauf bestehen, das alles korrekt läuft, haben sogar Muße, eigenes Verhalten, wenn es selbstausbeuterisch ist, zu überdenken. Die Starken dürfen nicht einfach ihre Welt auf die Schwachen übertragen.


Leewja

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

das gilt ja nun so für alle. Komplett egal, ob millionenschweres Unternehmen oder Dorffriseur, junge Ärztin oder Fabrikarbeiterin...


kevome*

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Dann würde es aber Sinn machen, dass solche Regeln auch nur für diese Beschäftigungsverhältnisse gelten. Es ist doch nicht so schwer, wenn man entweder die Berufsgruppen auflistet oder Gehaltsgrenzen setzt. Bei mir war der Schritt aus der Zeiterfassung mit einer knapp 4stelligen Gehaltserhöhung verbunden und ich vermute, dass ist bei den meisten so. Solange es für Arbeitgeber und Arbeitnehmer passt muss sich doch niemand einmischen. Ich persönlich würde jetzt mit dem Gesetz sogar einen Superschnitt machen, da die oben genannte Gehaltserhöhung natürlich nicht offiziell mit der Zeiterfassung verbunden war. Das heißt, das Geld würde bleiben und ich hätte trotzdem wieder Zeiterfassung und Überstundenabgeltung. Trotzdem gefällt mir meine aktuelle Freiheit und ich würde sie gern behalten


Strudelteigteilchen

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Bei meinem früheren Arbeitgeber wurde unterschieden zwischen "Tarifangestellten" und "AT'lern". AT'ler (AT = Außer Tarif) lagen gehaltstechnisch über der obersten Tarifstufe. Die durften kommen und gehen, wann sie wollten, Überstunden wurden nicht vergütet. Man ging davon aus, daß die einfach ihren Job zu machen hatten - und wenn sie dafür auf Dauer mehr Zeit brauchten, als sie vergütet bekamen, dann machten sie was falsch. Der Rest sollte sich wegpfeifen - mal steckt man im Projekt und arbeitet die Nächte durch, mal ist es ruhiger und man kann schon nach einer Stunde gehen. Der "Sprung" zwischen der obersten Tarifstufe und der untersten AT-Stufe war entsprechend hoch. Ich hatte einen Kollegen, der das verweigert hat, der wollte lieber im Tarif bleiben und Überstunden bezahlt bekommen. Das war auch okay. Das eigentliche Problem ist mMn ein ganz anderes: Je mehr Firmen sich den Tarifverträgen entziehen, desto mehr muß der Gesetzgeber regulierend eingreifen. Und da wäre es deutlich sinnvoller, wenn man sich deutlich schärfer um so Dinge wie Scheinselbständigkeit, prekäre Arbeitsverhältnisse, Mindestlohn etc. kümmert.


memory

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Bei Dir klingt das , als ob man keine Überstunden mehr machen DARF. SO habe ich das aber nicht verstanden. Es geht doch einzig und allein darum , dass es immer noch Ausbeuterbetriebe gibt , die halt nur Stunden x festlegen für best. Arbeiten und alles was man länger oder als Vorbereitung braucht ,für nichts macht. Hatte das Thema letzt mit der Putzfrau im Kh. Die haben 4h Zeit , was sie bis dahin nicht schaffen , muss sie so putzen. Bezahlt werden 4h . Es geht einfach darum , dass in best. Bereichen Überstunden ohne Vergütung erwartet werden und so auch der Arbeitsschutz mit Pausen und Ruhezeiten PERMANENT missachtet wird. Und ich finde das gut , wenn dokumentiert wird. Um dein Kaffee oder Tratsch wärend der Arbeitszeit geht es doch gar nicht.


Leewja

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von memory

meinte ich die Kommetare einiger hier, dass die "die Karriere machen wollen" halt viele Überstudnen schieben und sich dafür evtl. ausloggen. Ich musste länger bleiben, um schlicht meine Arbeit verantwortungsvoll und gut zu machen. Inzwischen muss ich das nicht mehr. Das hängt eben auch von Erfahrung und Routine ab. tatsächlich DÜRFEN nach Arbeitszeitgesetz ja alle auch nur begrenzt Überstunden machen. Ich finde es auch völlig richtig, dass die 100 Wochenstunden, die ich in meiner Anfängerzeit hatte (mit diensten) so nicht mehr existieren, ich sehe nur auch viel Generation-Y-Verhalten mit 8:00-16:00, Griffel/Stethoskop/Dermatoskop fallen lassen, am Wochenende kann ich doch nicht zu Fortbildungen, da hab ich Freizeitstress, drei Nachtdienste im Monat sind unzumutbar usw. Und die flächendeckende verallgemeinernde "Jede Arbeitsminute muss erfasst werden"-Regel spiegelt eben nicht das echte Bild wieder!


memory

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Ja Generation Y hast du womöglich überall Aber viell. sinkt ja dann auch mal wieder die Burn out Rate in 10 Jahren oder die können wirklich bis 70 arbeiten.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von memory

Die gibts bei uns auch, diese Generation. Unfassbar. Da sollten wir uns eine Scheibe von abschneiden... Wie meinte eine Kollegin ? DER bekommt wenigstens nie Burnout! Nicht mal ein Magengeschwür.... dafür aber alle um ihn herum, die noch Verantwortungsgefühl besitzen!!! Naja aber das Argument mit "Arbeiten bis 70" ist gut. Da heisst es Ressourcen schonen... Meine Kollegin aus Shanghai kann es übrigens nicht fassen, wie freizeitorientiert wir Deutschen generell sind . Sie meint damit aber auch uns Teilzeitkräfte oder die Chefs, die nicht rund um die Uhr arbeiten. Alles eine Frage des Standpunktes


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Ja, so schreibt jede*r nun die Zeit auf. Es wäre komisch, wenn Gesetze nur auf einen wilddefinierbaren Teil der Bevölkerung zutreffen würde, je nach Lust und Laune von wem auch immer.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von memory

Burn Out, Depressionen und andere Erkrankungen nehmen weiterhin zu. Der volkswirtschaftliche Schaden ist nicht zu verachten und auch der private Schaden (nicht bis zum offiziellen Rentenalter durchzuhalten) ist hoch. Spannend wird es, wenn die Babyboomer in Rente gehen und der Fachkräftemangel sich weiter abzeichnet. Hier in der Gegend hat ein Pflegedienst die Filiale schließen müssen, weil sie keine Fachkräfte mehr bekommen (naja, die Pflegekräfte halten es eh oft nicht bis zur Rente durch). Für einen Appel und nen Ei will sich niemand mehr die Gesundheit ruinieren. Jetzt unken wir schon, ab wann man sich beim Pflegedienst auf die Warteliste setzt: Mit 60 oder reicht es mit 70? Was für ein Pflegedienst? Friss oder stirb, also stirb früh genug, denn zu fressen gibt es nichts mehr (außer für die, die nicht in der unteren Schicht rumhocken)


Terkey235

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Hier einfach mal einige Beispiele für die Arbeitszeiterfassung aus meinem Umfeld: Mein Mann arbeitet bis auf wenige punktuelle Geschäftsreisen seit einigen Jahren komplett von zuhause aus. Wenn seine Kollegen und er gerade für einen Kunden tätigt sind, loggen sie sich in ihr eigenes Erfassungsprogramm ein. Sobald er mehr als zwei Sätze mit uns wechselt, loggt er sich sofort aus. Das geht jeweils mit einem Klick. Jeder Kaffee, jede Unterbrechung wird geloggt. Die Kunden haben auf Wunsch Einblick in die Logs. Es ging dem Team um Gerechtigkeit, Transparenz, bessere Abrechnungsmöglichkeit und auch den Überblick, wie viele Stunden man so kloppt. Wobei sich mir die Frage stellt, wie man die generelle Arbeitsgeschwindigkeit erfasst. Jemand erledigt einer Aufgabe vielleicht viel schneller als ein anderer und hat in der gleichen Zeit mehr gerissen. Bei mir selbst ist es eine Mischung aus außerhäusigen Terminen und Homeoffice und wird innerhalb verschiedener Projekte völlig unterschiedlich geregelt. In einem der größeren Projekte dokumentiert meine dort festangestellte Kollegin akribisch jeden Handschlag, minutengenau, teilweise sekundengenau. Die Zeit hätte ich gar nicht. Von mir als Freie wurde das auch verlangt, sodass ich mit der Arbeit und den Rechnungen gar nicht mehr hinterherkam: "Email an Marion, 45 Sekunden. Lesen einer Kalendererinnerung, 20 Sekunden. Telefonat Andrea, 3:15 Minuten". Die Protokolle waren seitenlang und völlig albern. Das hatte was von Kontrolle, die es vorher nicht gab. Gerade in das Projekt habe ich viel Herzblut gesteckt und eher zu wenig als zu viel an Zeit notiert, wurde aber behandelt, als betrüge ich die Auftraggeber. Inzwischen mache ich dort Dienst nach Vorschrift, habe sämtliches Entgegenkommen zur Mehrarbeit oder zu besonderem Engagement eingestellt und stelle eine pauschale Rechnung. Schade für die, aber mir war es zu blöd. Von mir selbst behaupte ich, dass ich häufig Dinge schneller und effizienter erledige als andere Leute. Das liegt an meinem Zeitmangel und der Menge an Arbeit, für die ich nur einen gewissen Stundenumfang in meinem Alltag zur Verfügung habe, wenn nicht das Privatleben leiden soll. Wenn ich mir hingehen Freunde anschaue, die mit Zeiterfassung in einem Büro sitzen, parallel aber in der Kaffeeküche stehen, alle 20 Minuten auf Facebook surfen oder im Dreierbüro Privatgespräche führen, weiß ich nicht, ob die Zeiterfassung wirklich sinnvoll ist. In der gleichen Institution arbeiten aber auch Leute, die da mehr oder weniger wohnen, kaum Urlaub nehmen und Überstunden machen wir nichts Gutes. Durch die Arbeitszeiterfassung ist klar geregelt, dass nur eine bestimmte Zahl an Überstunden in einem festgelegten Zeitraum gemacht werden darf. Danach ist Überstundensperre und die gesammelte Zeit muss abgebummelt werden. Was zur Folge hat, dass die Leute ausstempeln und dann wieder ins Büro gehen, ohne Überstunden zu zählen. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Arbeitsvertrag nach dem Studium. Darin stand, der Arbeitgeber dürfe so viele Überstunden verlangen wie er will, ohne diese zu erfassen, zu vergüten oder auszugleichen. So war es dann auch und wie ich den Laden kenne, hat sich daran nichts geändert. In solchen Fällen ist das Gesetz ein Seegen. LG terkey


wir6

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Im Homeoffice kann man sich hier über den Computer in die Zeiterfassung einloggen. Viele Grüße


kevome*

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Leewja

Wenn ich diesen Beitrag lese, so stellt sich mir immer mehr die Frage, was eigentlich die richtige Messgröße für Arbeit ist. Ist es wirklich die Zeit oder doch mehr die Leistung, die erbracht wird, ganz gleich wie lange man dafür braucht. Mein Arbeitgeber erwartet von mir bestimmte Ergebnisse. Dabei ist es eigentlich egal wie lange es braucht. Wenn ich schnell und effizient arbeite kann ich nach 5 Stunden gehen. Trödel ich rum, rauche oder bin oft in der Kaffeeküche brauche ich 8 Stunden und bin ich zusätzlich noch im Internet, dann werden es sogar 10. Nach heutigen Maßstäben bekommt man im ersten Fall mehr Arbeit und im letzten Fall Überstunden ausbezahlt. Ist das gerecht? Da wäre doch Vertrauensarbeit und Bewertung der Ergebnisse deutlich gerechter.


Eisfee

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von kevome*

Das ist genau das, was ich mit leistungsgerechter Vergütung meine. Ergebnisorientiert, nicht gemessen am Sitzfleisch. Herumhängen können die Leute zu Hause.


IngeA

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Eisfee

Und wie bewertet man die Leistung einer Krankenschwester oder eines Sanitäters? Ist der der bessere Mitarbeiter, der die Patienten möglichst schnell abfertigt oder der, der auf die Bedürfnisse des Patienten eingeht? Wenn ich einen Patienten mit Sauerstoff vom Krankenhaus nach Hause bringen soll und stelle fest (ja, das frage ich vorher), dass der Pat. keinen Sauerstoff zu Hause hat. Bin ich dann die schlechte Mitarbeiterin, weil ich die Leerfahrt zum Einsatzort (= Klinik) ja nicht abrechnen kann? Oder wäre es besser den Patienten mitzunehmen und dann gleich wieder Retour ins Krankenhaus zu bringen, weil ich das dann abrechnen kann? Ist halt belastend für den Patienten, aber wen interessiert das schon... LG Inge