Hallo! Ich muss mal weiter ausholen, um mich so auszudrücken, dass Ihr mich versteht. Meine Eltern sind seit meiner Kindheit geschieden, haben jeweils neue Partner. Mein Vater ist verheiratet, mit seiner Frau schon ca. 23 J. zusammen. Meine Mutter lebt mit ihrem LG zusammen, beide sind auch schon mind. 12 J. zusammen. Also alles stabil, allerdings wohnen wir derzeit alle deutschlandweit verteilt. So langsam mache ich mir aber, da meine Eltern nun auch in die Jahre kommen, leider, meine Gedanken, was ist, wenn was ist.... Ganz krass ausgedrückt: Wenn sie vor ihren Partnern versterben, damit habe ich ein gedankliches Problem. Bei meinem Vater wäre es so, dass wir und unser Halbruder gesetzliche Erben neben seiner Ehefrau wären, sollte kein Testament vorhanden sein. Ok, z.B. bei der Auflösung von Bankkonten/Aktien/Wertpapieren, welche bei meinem Vater definitiv vorhanden sind, legt man den Erbschein vor. Aber wir kennen lang nicht alles an Vermögen, d.h. ich z.B. wüßte nicht, wo überhaupt Konten geführt werden, dass weiß nur seine Frau. Wenn sie Bankvollmachten hätte, bräuchte sie ja noch nicht mal nen Erbschein, um Auflösungen vorzunehmen, zumal wir dann gleich garkeine Kenntnis hätten, wo was hingegangen ist... Versteht Ihr was ich meine? Sollten sie ein Berliner Testament aufsetzen, sind beide die Alleinerben des jeweils anderen. d.h. sollte mein Vater vorversterben, erbt sie, bis auf die Pflichtteile seiner Kinder, alles. Und wenn sie dann verstirbt, bekommen alles, auch das, was meinem Vater gehörte, ihre geschwister oder deren Erben, welche dann wohl mehr erhalten würden als unser Pflichtteil vom Vermögen unseres Vaters wäre (weiß ich aber nicht so genau...). Bei meiner Mutter ist es einfacher - da wären wir, sollte sie nicht noch heiraten oder ein Testament aufsetzen, gesetzliche Erben, und es wäre auch übersichtlicher für uns, alles zu regeln, weil sie nicht "so viel verstreut hat". Dann mache ich mir auch Gedanken um das Inventar beider Wohnungen. Wer macht die Haushaltsauflösungen, wenn meine Eltern je vor ihren Partner versterben und die Partner in den jeweiligen Whg. weiter verbleiben? Später dann deren Erben, und sämtliche Erinnerungsstücke o.a. sind dann auf dem Sperrmüll? Ich weiß ja nicht, ob die Beziehung zwischen ihnen und uns so bleiben, wenn meine Eltern vorverstorben sind. Meine Eltern haben auch schon ewig vor, Vorsorgevollmachten zu errichten. Aber leider schieben sie es immer hinaus, sie sagen, sie haben keine Eile. Sicher nicht, aber wer weiß schon, was wann kommt. Es heißt ja auch VORsorge. Wenn z.B. mein Vater keine Vorsorgevollmacht errichtet, hat seine Frau doch eher Mitspracherecht gegenüber den Ärzten als wir in unserer Eigenschaft als Kinder, wir wären dann aus diesem "Teil" seines Lebens ausgeklammert, oder? Eigentlich will er das ja so, für ihn sollen wir aus moralischen Gründen nicht handeln müssen, aber dass sollte er klipp und klar regeln, sonst fühle zumindest ich mich wirklich ihm gegenüber verantwortlich, was dann wiederum abgefedert würde durch das Mitspracherecht der Ehefrau. Die Ehefrau hat auch keine eigenen Kinder, der LG meiner Mutter einen erwachsenen Sohn. Irgendwie ist das alles ziemlich undurchsichtig für mich und ich muss meine Eltern mal bewegen, uns diesbezüglich zu besprechen. Wie sie "beerdigt" werden wollen wissen wir schon lange, dass sagen sie auch immer wieder mal. Aber alle anderen Punkte sollten auch mal konkret geklärt werden, damit wir wissen, wie was von statten gehen soll, wenn was ist. Ich möchte nicht, und dass wissen sie auch, dass wir uns noch mit Geschwistern der Ehefrau oder evtl. deren Nichten und Neffen (uns nicht bekannt) und dem Sohn des LG meiner Mutter auseinandersetzen müssen, wenns hart auf hart kommt. Aber genau das sehen sie nicht so eng, nach dem Motto: Ihr macht das schon... Ich hoffe, Ihr könnt mein Anliegen einigermaßen nachvollziehen. Ist wahrscheinlich eine Art Patchwork-Problem?? Ich weiß es nicht. Habt Ihr mit Euren Eltern Regelungen diesbezüglich bzw. falls bei Euch einer der Fälle schonmal eingetreten ist, wie seit ihr praktisch damit umgegangen? Ich wüßte nicht, wie ich wo anzusetzen hätte. Vllt. sollte ich meine Eltern wirklich anregen, Vorsorgevollmachten zu erteilen (die sie dann aushändigen, wenn sie es für nötig halten). Und bei meinem Vater wäre es besser, Nachlasspflegschaft in einem Testament zu regeln, sollte er vorversterben. Vllt. wäre das am sinnvollsten? Oder wie ist es zu sehen aus Eurer Sicht, wenn Ihr verpartnert seit, und aus einer anderen Beziehung Kind/Kinder habt und der neue Mann/LG ebenfalls Kinder mit in Eure Beziehung einbringt? Wie sind Eure Vereinbarungen und Gedanken? Viele Grüße, ohno