Korya
Ist schon ein paar Tage alt, aber ich hatte in den Medien kaum eine Nachricht gefunden, also hier die Kurzfassung. Es ist zum zweiten Mal gelungen, einen an Antibiotika-resistenten Keimen sterbenden Menschen zu retten, indem auf diesen Balterientyp spezialisierte Viren gespritzt werden. Das erste Mal handelte es sich um einen Patienten mit dem Superbug MRSA. Diesmal war es ein 17jähriges Mädchen, bei dem sich die Infektion bei einer Lungentransplantation innerhalb kürzester Zeit über auf den ganzen Körper ausbreitete. Die Bakterien setzten sich auch direkt unter der Haut fest, bildeten dort Knoten und fraßen das Mädchen quasi von innen auf. Sie war nur noch ein Schatten ihrer selbst und zum Sterben nach Hause entlassen worden. Die Ärzte fanden einen passenden Virus, veränderten ein einziges Gen, um die Wirkung zu verstärken und spritzten ihr zweimal täglich das Virus in die Haut. Die Viren wirkten innerhalb von Stunden. Nach wenigen Tagen schlossen sich ihre offenen Wunden, die Knoten verschwanden, nach 6 Wochen war die Infektion in der Leber kaum noch nachweisbar. Nun planen die Forscher eine großflächige Studie, um zu sehen, ob die zwei Fälle nur Glücksgriffe waren oder ob wir hier tatsächlich auf der Spur von einer Alternative sind. Spannend!
Ohja, das klingt spannend. Mein Vater starb mit 69 an einer Sepsis mit multiresistenten Keimen. Gut, bei einer Sepsis hätten die Viren auch nichts mehr gebracht. Aber gut, wenn sich jetzt eine Möglichkeit eröffnet . Ist auch dringend nötig. Die deutschen Kliniken haben das MRSA überhaupt nicht im Griff. Kein Wunder bei dem Personalmangel. Da kürzt man Hygienemaßnahmen eben ab, weil man sein Arbeitspensum sonst nicht schafft und schleppt das Zeug dann überall hin. Andere Länder testen erst mal alle Patienten auf MRSA bevor sie in die Kliniken ungeschützt rein dürfen.
Medizin ist leider keine Zauberei. Wenn das Immunsystem nicht mehr funktioniert, dann wird alles auch Glückssache.
Sondern mit gutem Hygienemanagement.
Auch die beste Hygiene ist nie 100%ig. Sicherlich könnten viele Ansteckungen verhindert werden, aber eben nicht alle. Hauptschuld würde ich dem Personalmangel geben.
Pilze, Bakterien und Viren halten sich im Körper ja eigentlich die Waage. Deshalb sollte man auch vorsichtig mit Mitteln sein, die dieses Gleichgewicht aufheben können.
Das hört sich gut an. Hoffen wir das beste, denn multiresistente Keime werden, bzw sind schon ein großes Problem. Wäre toll wenn ein Mittel gefunden würde. Das hört sich jedenfalls gut an. Danke für das Posting , interessant und spannend und positiv.
Phagentherapie geistert seit über hundert Jahren herum.
das gibt es schon länger. Diese Phagentherapie klingt sehr vielversprechend. Komischerweise hört man da fast gar nichts in unseren Medien. Nur ganz, ganz selten. Und dabei ist das ein so großes Potenzial. Ich sah vor etlichen Jahren eine Dokumentation über einen Franzosen, der durch diese Phagenbehandlung, die er irgendwo im Osten (Russland evtl.) durchführen lies, seinen Fuß vor der Ambutation retten konnte. Warum das nicht schon viel besser, viel stärker erforscht wird, erschließt sich mir nicht. Im Osten wird ja anscheinend schon mit diesen Phagen seit Jahrzehnten behandelt und anscheinend mit Erfolg. Aber mei, die 40.000 Menschen,die allein in Deutschland jährlich an multiresistenten Bakterienstämmen sterben, haben da halt Pech gehabt, warum auch immer. Weil jetzt ist erst mal der Impfzwang wichtig, gell. Weil da sterben auch die Leut 35 Menschen waren es lt. Statistik im letzten Jahr, die in Europa gestorben sind. Das ist jetzt Chefsache des Herrn Spahn. Kann man schon verstehen, nicht wahr!
Der große Durchbruch bei dem Mädchen war das Zuschneiden auf den ganz bestimmten Bakterientyp. Bisher gab es punktuelle Erfolge bei Viren, von denen man wusste, auf welche Bakterien sie gut anspringen. Dieses Mal haben sie zum allerersten Mal alle bisherigen Erkenntnisse zusammen getragen und durch genetisches Schneidern / Engineering ein auf den Fall zugeschnittenes Virus geschaffen : minimale Nebenwirkungen, auf den Hauttyp des Mädchens spezialisiert, maximale Wirkung für genau das Bakterium, das sie befallen hatte. Das war völliges Neuland und bis vor zwei, drei Jahren technisch noch gar nicht möglich. Die unmittelbaren Erfolge ermutigen zum Weiterforschen.