Ich bin traurig und erstaunt, wie wenig zwischenmenschliches Verständnis besteht zwischen den Menschen. Wir leben in einer Gesellschaft, wo das »Rundmachen« mittlerweile einen unglaublich hohen Stellenwert genießt. Da werden Wahrheiten geklaut (siehe Dopingskandal), gierig nach irgendwelchen Vergehen anderer geforscht, irgendwelche Intrigen inszeniert, um diesen dann gehörig den Marsch blasen zu können (wie erbauend). In den Betrieben werden die Mitarbeiter ebenfalls »klein gehalten«. Je besser man es macht, um so mehr muss anscheinend noch draufgehauen werden, jeder Natürlichkeit zum Trotz wird eigentlich genau das Gegenteil gemacht von dem, was man eigentlich erwarten könnte. Alles absolut in Ordnung, denn letztlich stärkt es ja die eigene Position, aber … was glaubt man damit eigentlich Positives erreichen zu können? Mitarbeiter, die sich nicht korrekt behandelt fühlen, bauen weder Selbstbewusstsein noch Motivation auf, machen nur noch das Notwendigste, was man von ihnen verlangt, zeigen keinen besonders starken Einsatz, auch deshalb, weil für alles Gute ja nichts zurückkommt und sie dafür nicht belohnt werden. Eine Gesellschaft, wo das ordentliche Miteinander fehlt, entwickelt kein Vertrauen zueinander, es fehlt damit an Gemeinsamkeiten. Überhaupt, wird es mir nicht erlaubt, mich ordentlich zu entwickeln, werden viele wichtige gesellschaftliche »Eckpfeiler« nicht nur stagnieren, sondern sogar rückwärts gehen, alles geht damit kaputt. Heute las ich, dass es im Beruf wieder wichtig sei, aufeinander einzugehen (und nicht nur dort), positiven Umgang zu erzeugen, nicht nur das eigene Ego in den Mittelpunkt zu stellen. Wie einfach ist dies eigentlich, warum haben wir nicht früher damit angefangen? Elchilein