Leewja
Ich fidne die Aktion total gut (wer es nicht mitbekommen hat, es ist eine Gruppe katholischer Frauen aus Münster, die auch Weiheämter für Frauen in der Kirche wollen bzw. eben mehr Öffnung und Gleichberechtigung für Frauen. Dafür "streiken" sie eine Woche (keine Gottesdienstteilnahme und auch keine Ausübung kirchlicher Mitarbeit) - da Frauen meiner Meinung nach den größten Teil der Gemeindearbeit leisten (inklusive solcher "Kleinigkeiten" wie Blumenschmuck oder ähnliches), und da es wie eine Welle wohl viele katholische Frauen in Deutschland erfasst, die mitmachen, hat das mit Sicherheit eine spürbare Wirkung - ich bezweifle aber total, dass diese Männermachtinstitution da wirklich drauf reagiert - da schon seit 1975 eine Petition in gleicher Richtung im Vatikan vergammelt...mit der einzigen Reaktion , dass "das Priesteramt für Frauen ausgeschlossen ist".... Ich hab jetzt noch die Kommunion meienr Patentochter mitgamcht und wollte eigentlich warten, bis beide Patenkinder druch die Firmung (wenn sie sich firmen lassen) durch sind, aber ich bin ja schon seit Monaten bei Austrittsüberlegungen...
Vielleicht finden die Männer diese Männergottesdienste ja toll ;-) Dann gibt es zwar keinen Blumenschmuck, aber ein fertiges Mittagessen nach der Sonntagsmesse :-))))
@ Lusiana: Die Maria 2.0-Frauen beten durchaus und feiern auch Gottesdienste - nur halt draußen. Also nix mit fertigem Mittagessen nach der Sonntagsmesse. @ Leewja: Doch, es tut sich was. Langsam und mit Trippelschritten, aber immerhin. Ich kenne viele Ecken, wo sich was bewegt, und auch "Kirchenobere" - sogar männliche - die zu Veränderungen bereit sind. Hier haben inzwischen viele Pfarrverbände Verwaltungsleiterinnen - ich meine, es gibt sogar mehr weibliche als männliche Verwaltungsleiter. Der Münchner Generalvikar hat für Ende des Jahres seinen Rücktritt eingereicht, und wünscht sich eine NachfolgerIN. Dafür wäre er noch vor ein paar Jahren exkommuniziert worden ;-). Die Bischofskonferenz hat eine Richtlinie fürs korrekte Gendern herausgegeben. Man sollte immer im Hinterkopf behalten, daß die Kirche nicht nur in Deutschland aktiv ist. Das ist eine weltweite Organisation, und letztlich müssen globale Veränderungen wie eine Berufung von Frauen ins Priesteramt auch in Schwarzafrika oder Polen vermittelbar sein. Aber was lokal gemacht werden kann, das geht schon vorwärts. Ist halt nicht so spektakulär. Das ist auch meine Kritik an Maria 2.0, mit meiner Mutter - Feministin der 1. Stunde und Aktivistin bei Maria 2.0 - habe ich mich darüber richtig in die Wolle bekommen: Vor lauter Getöse um die Maximalforderungen gehen die tatsächlichen Veränderungen, die vorhanden sind und ja auch hart erkämpft wurden, schnell unter und es sieht so aus, als ob sich gar nichts tut. Was einfach nicht stimmt. Ich unterstütze Maria 2.0 und finde das Projekt super, aber ich würde mir wünschen, daß man hin und wieder auch über die Fortschritte spricht. Und schließlich denke ich an das Credo meiner Mutter: Veränderung kann nur von innen kommen, niemals von außen. Wenn ich also wirklich möchte, daß sich in der katholischen Kirche etwas ändert, muß ich mich INNERHALB der Kirche engagieren.

In der evangelischen Kirche sind die Forderungen weitestgehend erfüllt; trotzdem könnte man sonntags meinen, die wären dauerbestreikt...
Ich gehe davon aus, dass es nichts bringt. Leider. Ich würde der katholischen Kirche eine Emanzipation wünschen.
Ich bin Atheist und kann also nicht wirklich mitreden. Was ich mich aber frage ist: was ist an der katholischen Kirche so toll, dass man unbedingt da Mitglied sein und sich einbringen will? Es gibt immerhin auch eine protestantische Kirche, in der Frauen all das können und dürfen, was ihnen in der katholischen verwehrt wird. Der Gott ist der gleiche. Und ich kenne Frauen, die deswegen konvertiert sind.
Den ein oder anderen Unterschied zwischen der evangelischen und katholischen Kirche gibt es ja dann doch noch zusätzlich: Die Beichte findet in der evangelischen Kirche nicht statt. Man muss niemandem seine Sünde beichten, sondern wird aufgefordert sie selbst zu analysieren und zu bereuen. Gott ist für die Vergebung zuständig, nicht der Pfarrer. Es gibt keine Heiligenverehrung wie in der katholischen Kirche. Die evangelischen Gläubigen nehmen den "direkten" Weg zu Gott/Jesus und nicht dem "Umweg" über Heilige. Entsprechend gibt es auch keine Heilig- oder Seeligsprechungen. Der große Streitpunkt: Das Abendmahl. Bei den evangelischen nur Symbolik, bei den Katholiken wirklich Leib und Blut Jesu. Es gibt keinen Papst in der evangelischen Kirche. Keiner dort hat den Anspruch der Vertreter Gottes auf Erden zu sein. Die Katholiken haben neben der Bibel noch die Überlieferungen. Die evangelische Kirche kennt nur die Bibel als Grundlage des Glaubens.
Ich kenne die Unterschiede und frage mich gerade deshalb, was Leute in der katholischen Kirche hält. Der Papst und Heilige sind wichtiger als die Gleichberechtigung von Frauen?
Als ob es in der evangelischen Kirche Gleichberechtigung gäbe, nur weil Frauen ganz grundsätzlich eine Messe lesen dürfen. Luther hat nicht die Frauen "erhöht", er hat die Priester "erniedrigt" - weil der Pfarrer in der evangelischen Kirche nur wenig mehr ist als ein "Vorbeter", darf das eben jeder machen. Sogar Frauen. Und das - also vorbeten - dürfen sie auch bei den Katholen. Dort dürfen sie sogar inzwischen eine Kommunion austeilen, die die katholische Kirche als tatsächliche Verkörperung von Gottes Sohn sieht. DAS darf der evangelische Pastor nicht, der verteilt nur Symbole.
und ich bin sicher, dass es gerade bei der Frage "wirklich Leib und Blut unseres Herrn oder nur Symbolik" immer noch Leute gibt, denen das wichtig ist (ich persönlich ticke da sehr unkatholisch, ich MERKE ja, dass es weiter Esspapier ist und kein Fleisch, abgesehen davon, dass ich den Kannibalismusansatz unfassbar gruselig und ekelig finde). Jedenfalls ist aber wirklich vieles sehr unterschiedlich. Und vieles sehr ähnlich. Aber wenn es so egal wäre, könnte man es ja einfach zusammelegen, oder?
kann man im Podcast nachhören. Sehr interessant auch Anruferinnen, die sich als Feministinnen sehen, gerade weil sie in den Hintergrund getreten sind. Oder das ganze ganz einfach mit Gott begründen "wenn Gott gewollt hätte, dass es weibliche Priester gibt, dann hätte er doch nicht 12 Männer zu Aposteln berufen" usw. Sehr interessant ... Ich finde es grundsätzlich gut. Aber wenn man sieht, wie schwer sich die Kirche alleine mit der Anerkennung von Mißbrauchsopfern tut bzw. mit dem Eingeständnis, dass es da ja tatsächlich schwarze Schafe gibt... Ich habe immer den Eindruck, die möchten sich gar nicht verändern. Angst vor Machtverlust. Die Kirche wird sich mit aller Macht dagegen wehren und ich schätze, wir werden einen echten Wandel nicht mehr erleben.
Es tut sich doch was.
Im Kölner Dom dürfen jetzt auch Frauen "Domschweizer" werden und rotgewandet Wächter und Auskunft spielen....
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich es erleben werde, dass höhere katholische Ämter auch für Frauen zugänglich sind.
Unsere Pfarrerin ist übrigens konvertiert. Sie ist ein Gewinn für die protestantische Gemeinde, während die katholische Kirche immer mehr Gemeinden umfasst. Selbst die Kommunion findet nicht mehr in der Kirche im Ort statt, die Sonntagsmesse nur noch einmal im Monat.
Es geht bergab, aber offensichtlich noch nicht weit genug.
Ich kenne zwei konvertierte Priester - früher evangelisch, jetzt katholisch. Die leiten jetzt katholische Gemeinden, sind verheiratet und haben Kinder.
Und hier in Bayern klagen die evangelischen Kirchen auch darüber, daß sie nicht mehr genügend Pfarrer für die Gemeinden haben. Vor einiger Zeit gab es einen Riesenaufstand irgendwo in der bayerischen Pampa, weil die Landeskirche nur noch eine Teilzeitstelle für die Gemeinde bezahlen wollte, wegen Mitgliederschwund. Die Gemeinde hat dann gesammelt, um die andere Hälfte direkt zu bezahlen, was die Landeskirche wiederum doof fand, weil es gar nicht so sehr um die halbe Stelle ging, sondern um die halbe Pastorin, die dringend woanders gebraucht wurde. Und die evangelische Kirch kann dann nichtmal auf den Bestand in anderen Ländern zurückgreifen
https://www.evangelisch.de/inhalte/151238/20-07-2018/kirchen-verlieren-weiter-mitglieder

https://www.kirchenaustritt.de/statistik

Ich dachte, das Thema hier ist die Tatsache, dass ohne weibliche Mitarbeiter in der katholischen Kirche nichts geht, sie sich aber unverändert sperrt, Frauen in Kirchenämtern zuzulassen. (Und lieber wird ein Priestermangel in Kauf genommen, statt weibliche Priester auszubilden). Dem kann eine Theologin entgehen, indem sie konvertiert. (Hoffentlich steht sie auch sonst zur protestantischen Auslegung). Oder sie gibt sich damit zufrieden, dienende untergeordnete Pastoralreferentin zu sein. Kirchenaustritte waren doch auch nicht das Thema? Sollen doch Protestanten und Katholiken aus der Kirche austreten, wie es ihnen beliebt. Das hat ja auch den Vorteil, dass für viel weniger Schäfchen auch viel weniger Pfarrer gebraucht werden.
Ich glaube schon dass es etwas bringt. Die katholische Kirche ist sehr laaaaaangsaaaaaam. Aber lernfähig und bereit sich zu ändern. Die Basis ist schon länger der Auffassung dass Änderungen notwendig sind. Großer Vorteil der katholischen Kirche:sie ist offen für Kritik, man darf sie kritisieren. In der Basis ist man nicht abgeneigt, bzw dafür. Die "alten Säcke "sind halt das Problem. Es ist eine offene Kirche. Ich sag mal so, es ist nicht die einzige Religion wo Frauen kein Priesteramt haben dürfen. Die Kirche darf kritisiert werden, ein großes Plus, Frauen und Männer dürfen zusammen und nebeneinander beten. Das andere bekommen wir auch noch hin, da bin ich sicher. Denn die Basis ist nicht so gestrig, wie mancher meint. Einige Vorurteile sind schon längst veraltert.
Als Vereinigung zum reinen Zeitvertreib vielleicht. Aber wenn man an den Gott glaubt den die Katholiken anbeten dann ist es irgendwie lächerlich. Denn man kann den Willen Gottes nicht nach belieben als Mensch ändern. Außer man gibt den eigentlichen Glauben auf und wird zum reinen Wirtschaftskonzern, was mit der katholischen Kirche wohl auch schon passiert ist.
Was genau soll dann noch katholisch an der katholischen Kirche sein?
Was verstehst Du denn bitteschön unter "katholisch "und was lässt dich glauben, ein Experte für Gott zu sein? Ein Gottesbild, das starr und festgelegt ist, hat überhaupt nichts göttliches an sich. Es ist zwangsläufig zum Scheitern verurteilt. Das ist sogar einigen Katholiken bewusst (entgegen aller gängigen Schubladisierungen )