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Lungentransplantation/ Langzeitergebnisse/ nach 5 Jahren leben noch 43%

Lungentransplantation/ Langzeitergebnisse/ nach 5 Jahren leben noch 43%

amadeus_hates_music

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"Zurzeit beträgt das Einjahresüberleben nach Lungentransplantation weltweit durchschnittlich 72 Prozent. Die Dreijahresüberlebensrate liegt bei 56 Prozent und die Fünfjahresüberlebensrate bei 43 Prozent. Die Lungentransplantation ist also in den vergangenen Jahren zu einem weithin akzeptierten und erfolgreichen Verfahren zur Behandlung von Patienten mit Lungenerkrankungen im Endstadium geworden. " http://www.genzyme.de/thera/transp/de_p_tp_thera-transp-orgalunge.asp 43% ist fast die Hälfte! Wenn mehr Spenderorgane zur Verfügung ständen, liesse sich dieser Wert bestimmt entscheident verbessern. Dann könnte transplantiert werden, BEVOR Folgeschäden der Ursprungskrankheit des Empfängers überhand nehmen. Dann hätte man auch mehr Erfahrung und auf Grund der zunehmenden Häufigkeit der Transplantation würden mehr Gelder in der Forschung frei. LG ahm


Jamu

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Antwort auf Beitrag von amadeus_hates_music

Die Forschung arbeitet ja auch hartnäckig! Ebenso was Niere und Leber (die FÜR UNS INTERESSANT IST) ... Wir haben noch etwas Zeit (so hoffen wir), dass es bald die Möglichkeit gibt, im Labor genetisch eine Leber zu "züchten". Ich beteilige mich an der Diskussion nicht mehr großartig - hatten wir hier schon einmal vor nicht allzulanger Zeit ... Wir sind betroffene Eltern und es ist schlimm genug damit leben zu müssen! Wenn jmand stirbt ist es schon schlimm genug für die Hinterbliebenen (besonders für Eltern von Kindern), aber wenn es ein älterer gesunder Mensch ist der plötzlich verstorben ist: warum dann KEIN Organ abgeben? Dann ist es - leider - eh vorbei ... aber Eltern mit schwerkranken Kindern müssen weiterhin zusehen wie sie tag für tag ihr Leben auf die Ketten bekommen ... das ist oft sehr hart und man hat nicht nur Alpträume, Ängste und Trauer in sich, man verfällt auch in Depressionen und was das Kind erst durchleidet - danach fragt niemand! LG


kikipt

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Antwort auf Beitrag von Jamu

uns geht es genauso wuerden viel fuer eine "gezuechtete" pankreas geben. naja wir hoffen weiter auf zeichen und wunder die diskussion um nicht spenden von organan oder doch relativiert sich wenn man jemanden in der familie hat der ein organ brauchen wuerde. dann werden die nichtspender ploetzlich zu spendern... ich halte euch die daumen dass ihr noch viel zeit habt und dass die medizin sich schnell weiter entwickelt


Jamu

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Antwort auf Beitrag von kikipt

Danke! Ja, das denke ich auch! Da muss jem,and tatsächlich selber vor dem Problem stehen - und wer will schon sein Kind z.B. sterben oder leiden sehen?! Die Diskussion ist also ziemlich müßig ... Euch drücke ich auch die Daumen!!!!


iriselle

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Antwort auf Beitrag von amadeus_hates_music

hallo, auch ich hab mir schon viele gedanken zur organspende gemacht- und bin zu dem entschluß gekommen ,dass ich nur spenden würde, wenn garantiert wird, dass ich eine narkose bekomme. leider ist das nicht die regel, meist kommen nur entspannende mittel ( damit sich kein körperteil mehr regt ) zum einsatz. denn wer sagt mir ,dass ein hirntoter keinen schmerz mehr fühlt - da ist nichts erwiesen. dann kann ich auch nicht sagen, ob ich ein organ meiner kinder spenden würde- natürlich genauso ob ich für sie ein spenderorgan nehmen würde.... schwieriges thema... vg,iris


kikipt

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Antwort auf Beitrag von iriselle

wuerdest du ein organ eines kindes fuer dein kind akzeptieren? vielleicht eruebrigen sich dann die anderen gedanken ;)


iriselle

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Antwort auf Beitrag von kikipt

..bin ich mir nicht sicher. ich stehe dem ganzen sehr skeptische gegenüber. ich habe keine angst vor dem tod, und nicht alles was medizinisch möglich ist muß auch gemacht werden. kürzlich hat sich in der parallel-klasse einer meiner töchter ( 19 jahre ) ein mädchen gegen eine herztransplatation entschlossen. sie hatte vor einigen jahren schon eine und wollte das nicht wieder durchmachen. sie hat sich bewußt vom leben verabschiedet und ist friedlich gestorben. man muß immer alles von zwei seiten sehen. vg,iris


Nomadin13

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Antwort auf Beitrag von amadeus_hates_music

wo viele Leute erst dann ihre Meinung aendern, wenn sie persoenlich betroffen sind. Wer nicht betroffen ist, ist einfach nicht im Stande nachzuvollziehen, was emotional da abgeht. Insofern kann ich den Anti-Organspendern nicht einmal einen Vorwurf machen.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Nomadin13

Ich kenne auch Leute, die ganz doll sehr FÜR Organspende waren - bis sie gesehen haben, wie man stirbt, wenn man Spender ist. Mich, zum Beispiel (aber auch andere). Keines meiner Wunsch-Sterbeszenarien ist organspendefreundlich. Und da bin ich Egoist. Mir ist mein eigenes Sterben wichtiger als das Leben von jemand anders. Zumindest derzeit. Hat jemand die Titelgeschichte im aktuellen SPIEGEL dazu gelesen? Aus verschiedenen Gründen für mich keine neuen Erkenntnisse - aber schön geschrieben und aus verschiedenen Perspektiven sehr würdevoll berichtet.


Booki

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Ich habe einen Ausweis seit meinem 16. Lebensjahr, da habe ich mal einen Bericht über das warten auf ein neues Organ gesehen. Und der Gedanke, wie sich derjenige und die Angehörigen fühlen, hat mich nie wieder losgelassen. Seitdem ich selbst Familie habe, ist das noch stärker ausgeprägt. Von daher finde ich es (für mich) selbstverständlich, Organe zu spenden... Und ich habe jemanden aus der Familie an einer Lungenerkrankung sterben sehen, das wäre zwar kein "Fall" für eine Transplantation gewesen, aber ich kann mir ungefähr vorstellen, wie sich Lungenkranke quälen...


Laufente123

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Wenn ich hirntod bin bin ich wohl schon tot, nur mein Körper nicht. Die Zeit des Sterbens, die nach dem Hirntod kommt ist mir recht egal. Wie lange ist das? Und das Verhältnis zur Anzahl Lebensjahre die einige andere dazugewinnen ist es in meinen Augen wert. Sollte ich ein Organ benötigen, so möchte ich eines haben. Sollte eines meiner Familienmitglieder ein Organ benötigen, so möchte ich auch dass sie es bekommen. Schon allein deswegen werde ich (mal wieder) zum potentiennen Organspender werden (mein Ausweis ist irgendwann man verschwunden). Mir ist aber auch recht schnuppe ob und auf welche Art ich beerdigt werde. Das ist eine Sache die meine Hinterbliebenen entscheiden müssen. Das Grab ist für sie da, nicht für mich. Das wissen sie, Und ich habe deutlich kundgetan, dass ich pro Organspende bin um ihnen auch hier die Entscheidung zu erleichtern. Servus Laufente


Leena

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

...meine Cousine war Organspenderin - sie war bei einem Verkehrsunfall final verletzt worden und wurde dann noch eine gewisse Zeit an entsprechenden Maschinen angeschlossen, dabei wurde dann entnommen, und hinterher abgestellt - um es jetzt mal so zu formulieren. Im Grunde - das, was sie ausgemacht hat, ist damals auf der Autobahn gestorben, und der Rest - hatte irgendwie mit ihr nicht mehr wirklich zu tun, hat aber jemand anderem helfen können. Mein Wunschsterbeszenario hätte bitte danke noch einige Jahrzehnte Zeit, und dann dürften meine Reste wohl nicht mehr verwendbar sein, also würde - so gesehen - der Fall der Fälle eh nicht eintreten. Wenn ich dagegen noch "verwendbar" wäre - wäre mein Wunschsterbeszenario auch nicht eingetreten. Im Fall meiner Cousine - so hatte das Ganze wenigstens noch einen Sinn, wenn auch für einen wildfremden Menschen.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Laufente123

Nun ja, die Sache ist ja die: Man wird nicht erst an die Maschinen angeschlossen, wenn der Hirntod festgestellt wurde - sondern vorher. Und da ist man eben auch nach der Hirntod-Definition (die ja noch dazu durchaus umstritten ist) nicht tot. Ich habe in den letzten Jahren den Tod von diversen Leuten sehr nah miterlebt. Die schönsten Tode (gibt es den Plural?) fanden nicht mal in der Nähe von Maschinen statt. Einer meiner Onkel starb an Krebs. Als es zu ende ging, wurde er nach Hause entlassen und starb dort, in seinem Bett. Die Familie nahm lange Abschied und rief den Notarzt erst Stunden nach seinem Tod. Trotz der furchtbaren Krankheit ein schöner Tod - aber eine Entnahme der Organe (zumindest derer, die der Krebs nicht schon zerstört hatte) war nicht möglich. Meine Oma starb sehr plötzlich an einem Herzinfarkt, mitten während einer Mahlzeit. Meine Tante, die mit ihr am Tisch saß, rief auch erst den RTW, als sie sicher tot war. Ebenfalls ein schöner Tod - mitten aus dem Leben gerissen - aber nicht sehr entnahmefreundlich. Um Organspender zu werden, muß man fast zwingend im Krankenhaus sterben. Das ist aber so ziemlich der letzte Ort, an dem ich sterben möchte. Auch Hospize oder Pflegeheime sind meistens ungeeignet - es sei denn, sie rufen sofort den RTW, aber dann stirbt man letztendlich eben doch wieder im KKH. Falls ich in einem Hospiz oder Pflegeheim sterben werde, möchte ich nicht beim ersten Anzeichen von Tod mit Blaulicht ins KKH gekarrt werden. Hirntod oder nicht - ich stelle mir vor, daß ich dann wirklich gerne in Ruhe gelassen werden möchte. Jemand, den ich gut kenne, hat eine Weile in einem Pflegeheim gearbeitet, nicht in der Pflege sondern in der Verwaltung. Da war immer das Dilemma, daß das Pflegepersonal sich quasi strafbar machte, wenn es nicht sofort den RTW rief, wenn eine/r der BewohnerInnen am Boden lag oder sonstwie Zeichen von Sterben zeigte. Dann kam der Arzt und mußte aufteufelkommraus wiederbeleben - auch wenn zu erwarten war, daß der Mensch im Erfolgsfall drei Tage später wieder im Sterben liegen würde. Das fand meine Bekannte immer sehr unwürdig - gerade bei Menschen, die schon seit Monaten oder gar Jahren nur vor sich hin vegetierten. Sie fand einmal zufällig eine 90jährige Frau, die im Gang vor den Büros hingefallen war - und rief bewußt NICHT den RTW, sondern hielt ihre Hand und sprach ruhig mit ihr, damit die Frau in Ruhe sterben konnte. Organspende wäre in dem Fall aber eben nicht mehr möglich gewesen. (Meines Wissens ist die Gesetzeslage inzwischen anders - was aber am Ergebnis nichts ändert.) Das einzige Szenario, in dem ich mir eine Organentnahme vorstellen kann, wäre ein Unfall. Dann ist es gerechtfertigt, wenn erstmal der RTW kommt und alles versucht wird, mich am Leben zu erhalten. Aber wenn ich - was ich plane *lach* - mit 95 in einem Hospiz vor mich hinsterbe, dann möchte ich, daß meine Kinder bei mir sind und mir die Hand halten, bis ich so mausetot bin, wie man nur sein kann. Und keine Maschine weit und breit.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Leena

Nämlich die, ob eine erhöhte Spendenbereitschaft das Problem wirklich löst. Wenn die Leute nicht mehr an Unfällen sterben, weil die Autos immer sicherer werden, die Radler alle Helme tragen, überall 30er-Zonen eingerichtet werden und so weiter - dann wird es eng mit den Organen, oder?


Leena

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

...nun ja, für vieles gibt es ja auch faktisch mehr oder weniger eine Altersgrenze für Spender, die liegt für Hornhäute, glaube ich, bei 65 Jahren, bei anderen Dingen bei 75 Jahren... so ungefähr zumindest. Auch Krebspatienten, die an der Krebserkrankung verstorben sind, sind lt. Statuten wohl nicht als Spender zugelassen, wenn sie eben nicht 5 Jahre tumorfrei waren etc. pp. Wenn Du mit 95 Jahren im Hospiz stirbst oder auch wesentlich früher an einer Krebserkrankung, dann dürfte das Thema Organspende kein Thema sein und Deinen Wunschsterbeszenario nicht entgegenstehen. Manchmal glaube ich wirklich (ich habe aber keine Ahnung und kenne auch keine entsprechenden Statistiken!), die meisten Spender sind junge Männer mit +/- 20, und wahrscheinlich auch noch Motorradfahrer... :-(((


Loraley

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Antwort auf Beitrag von Leena

Ja, die größte Gruppe sind wohl junge Straßenverkehrsopfer. Auch Menschen nach einer fulminanten Hirnblutung könnten hirntot sein. Man wird ja nicht erst an die Maschinen angeschlossen, wenn der Hirntod diagnostiziert wird, sondern schon direkt nach dem Trauma. Vom medizinischen her macht es da keinen so großen Unterschied, ob man in Richtung Gesundung gepflegt wird, oder ob die Hirntoddiagnostik betrieben wird. Der Aufwand ist beinahe derselbe. Aus Pflegeheimen oder Hospizen wird niemand mehr um Organspenden gebeten. Man versucht aber schon die Organe ungefähr einem gleichaltrigen Empfänger einzupflanzen um dem Lebensalterzyklus gerecht zu werden.


like

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Antwort auf Beitrag von Loraley

http://www.psychologie-heute.de/archiv/detailansicht/news/ich_habe_ihn_letztlich_alleingelassen/ leider hier nur gegen Euro zu lesen. Im Grunde ging es darum, dass es den Angehörigen nicht möglich war, Abschied zu nehmen, dass die Maschinen den Körper so lange am Leben erhalten haben, bis das "Ersatzteillager" ausgeschlachtet war, dass gefühlsmäßgi sich Leben und Tod vermischt haben. Ich fand die Vorstellung aus Sicht der Angehörigen furchtbar - angenommen, es wäre mein Kind, das da "ausgenommen" wird, zwar hirntod, aber irgendwie auch noch am Leben........


Leena

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Antwort auf Beitrag von like

...wie gesagt, ich habe es mittelbar beim (Unfall-)Tod meiner Cousine mitbekommen. Dieses gefühlsmäßige "Leben und Tod vermischen sich" hat man da eh, zwischen Diagnose und Abschalten der Maschinen, wirklich "am Leben" ist der Betroffene da nicht mehr, und - ja, ich denke auch, je länger diese "Zwischenzeit" dauert, desto ärger ist es wahrscheinlich für die Angehörigen. Andererseits - kann es auch Trost oder zumindest Sinn, in irgendeiner Form, bedeuten, wenn diese "Zwischenzeit" dann vielleicht noch ein bisschen länger dauert, man aber weiß, anderen Menschen und deren Angehörigen wird dadurch ein riesengroßes Geschenk gemacht...