Elternforum Aktuell

klösterliches Asyl für Michelle Martin -

klösterliches Asyl für Michelle Martin -

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Guten Morgen! Was haltet ihr davon? Mich hat heute in der Tageszeitung das Zitat einer Äbtissin befremdet, die sagte: Natürlich gibt es das Gebot der Nächstenliebe, aber man muss zwischen Pflicht und Praxis unterscheiden. (Wenn Jesus das getan hätte, gäbe es eine Weltreligion weniger...) Lg Fredda


muddelkuddel

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ich bin ja eher ungläubig, aber wenn ein KLOSTER die frau nicht aufnimmt, wer denn dann? sie sucht so selber "absolution" und rückzug, das sollte hr dann zugestanden werden. jesus predigte vergebung...und dies zu unterstützen, ist nunmal nönnische aufgabe! schwierig find ich wohl die nähe zu den wohnorten der opfer bzw. deren angehörigen - aber so groß ist ja auch das land nicht! ich verstehe weder die diskussion, noch die drohungen gegen die nonnen. LG


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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Die Frau von diesen französischen Kinderschänder, die nun wegen guter Führung vorzeitig aus der Haft entlassen wurde? Das ist die doch, oder?


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DecafLofat

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im sinne der nächstenliebe am besten tief in südamerika in den anden irgendwo zu verklostern. eine dreifache mutter, lehrerin, an solchen taten beteiligt. kinder hinter abgeschlossenen türen verhungern lassen... und schlimmeres über deren schicksal zu wissen, direkt daran beteiligt zu sein. mich hat tief beeindruckt, als ich neulich auf arte die sharon tate doku sah, dass an den begnadigungsanhörungen der manson-family-mitglieder BIS HEUTE angehörige von tate teilnehmen und die täter direkt ansprechen, mit der frage, wieso, sir, miss, sollte das gericht sie begnadigen, haben sie damals den gnaderufen meiner schwester folge geleistet? eine unglaubliche bürde, diesen mist allwiederkehrend auf sich zu nehmen, aber so noch für späte gerechtigkeit und ehrerweisung dem opfer zu leisten. DIE TAT DARF NICHT VERGESSEN WERDEN, sie darf nicht vergeben werden. punkt. und wenn erst mal gras drüber wächst und der täter rehabilitiert würde, was stellt sowas mit der opferfamilie an? ich würde schier verzweifeln wenn ich wüsste mme martin kommt frei und hat mein kind auf dem gewissen. und ich bitte jede von euch die mir nun mit einem gerechten justizsystem, verbüßter strafe und sonstwas kommt, sich einfach mal in die rolle der opferfamilien zu versetzen. ein schlag ins gesicht... unglaublich. wir leben in dieser "EU" die dise täterin im schoße der kirche zur absolution leiten will. die gleiche diskussion wie bei m.g., hatten wir ja auch erst vor kurzem, meine meinung dazu steht: es gibt dinge, die sind nicht entschuldbar. durch nichts in der welt. damit muß madame martin leben. und ich würde sie das schön hinter gitterstäben tun lassen.


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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

ob das Rechtssystem da richtig liegt, ob sie sich besser weit außer Landes begeben sollte, sind andere Paare Schuhe. Mir geht es wirklich darum, dass hier mal der christliche Gedanke UND dessen Durchsetzung im heutigen Leben, dass ALLES zu vergeben geht, auf die Probe gestellt wird. Rechtlich ist sie ja wohl "fertig", es ist ja kein Ersatz für eine weitere Inhaftierung.


DecafLofat

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versteh ich schon. wenn im august endgültig entschieden wird das türchen aufzusperren, ja dann muß sich das kloster wohl damit auseinandersetzen. das hat sich der verein ja auf die fahnen geschrieben, wäre ja noch schöner wenn man da nach nasenfaktor entscheiden könnte: du ja, du nein. zumal man ja weiß, dass die kuttenträgerinnen selbst auch keine reine weste tragen. ja, damit spiele ich jetzt auf die misshandlung (körperlich, sexuell und psychisch) in christlichen kinderheimen an.


Leena

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

...ich glaube, die Opferfamilien könnten durchaus sehr unterschiedlich reagieren. Meine Cousine wurde (schon vor rund 20 Jahren) fahrlässig von einem Autofahrer getötet, und ihrer Familie war der Täter komplett egal, sie sind nicht als Nebenkläger aufgetreten und die spätere Verurteilung des Autofahrers hat bei ihnen wirklich keinerlei Gefühle hervorgerufen - dieser Mensch war ihnen wirklich komplett egal, ihr Thema ist es, den Rest ihres Lebens ohne ihre Tochter leben zu müssen, und daran ändert es nun einmal nichts, ob der andere Fahrer verurteilt wurde, ins Gefängnis musste oder was auch immer. Gut, das war kein Mord, kein bewusster Tötungsvorgang des Täters, keine Bitten um Hilfe oder Gnade, die ignoriert wurden - insofern sicher auch wieder anders. Trotzdem glaube ich, die Familien der Opfer dürften auch in anderen Fällen sehr unterschiedlich reagieren. Und im Grunde glaube ich, man tut sich vielleicht selbst nicht wirklich einen Gefallen, wenn man - wie nach dem Mord an Sharon Tate - auch nach über 40 Jahren so viel Hass mit sich herum trägt... aber das ist reine Spekulation von mir. Das genannte Zitat der Äbtissin ("Natürlich gibt es das Gebot der Nächstenliebe, aber man muss zwischen Pflicht und Praxis unterscheiden") finde ich so spontan übrigens mehr als befremdlich, und auch wenn auch sicher auch Nonnen ganz normale menschliche Gefühle haben und nicht die personifizierte Nächstenliebe sein können, sollten sie doch ihrer Verantwortung soweit gerecht werden, öffentliche Stellungnahmen vorher hinreichend zu reflektieren. Da lande ich dann doch wieder bei der EAV: "Es ist ein Skandal - Unserm Herrgott sein Bodenpersonal!" Allerdings habe ich online das Zitat auch nirgends finden können, um es irgendwie in einen Kontext stellen zu können.


Leena

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Antwort auf Beitrag von Leena

...am meisten tun mir übrigens bei der ganzen Geschichte, glaube ich, jetzt die drei Kinder von Dutroux und Martin leid, die faktisch beide Eltern mehr oder weniger so verloren haben und mit dem Wissen um das, was ihr Vater und ihre Mutter getan haben, leben müssen - und mit all dem öffentlichen "Hass". :-(


Mitglied inaktiv

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Okay, aber die Richtung stimmte (also vom Strafttatbestand)


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Antwort auf Beitrag von Leena

Ja, das muss absolut gräßlich sein, so eine Hypothek...


Kuegelchen

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Huhu Wir, auch die Äbtissin sind alle nur Menschen. Da immer mit der "Seid wie Jesus, sonst seid ihr keine Christen"- Fahne zu wedeln ist unfair. Im übrigen war auch Jesus ein Mensch mit Ecken und Kanten, Gefühlen wie Angst usw. Er hat seinen Vater auch gefragt ob er diesen Kelch an ihm vorbeigehen lassen könne. Wie kann man dann seinen Anhängern verübeln menschliche Gefühle zu zeigen? Wichtig ist im Endeffekt wie man sich verhält, wie man trotz negativer Gefühle handelt, also anderen zeigt wie wichtig es sein kann über seinen Schatten zu springen. LG Kügelchen


Sternspinne

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Mich stört dabei vor allem das Wort "Pflicht". Was bitte ist denn das in diesem Zusammenhang? Ich glabue/hoffe/vermute, dass Michelle Martin das Bewußtsein um ihre Tat auf ewig verfolgt. Hilfreich wäre es, anzustreben, dass sie sich jeden Tag ihres Lebens - egal wo - damit bewußt auseinandersetzen muß. Also z.B. durch Konfrontation mit den Opferfamilien, oder auch klösterlicher Einfluß, oder auch weitere Haft.


fiammetta

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Hi, was in den Eltern der ermordeten und gequälten Mädchen vor sich geht, können wir uns vermutlich auch nicht im Geringsten vorstellen. Bitte korrigiert mich, aber ich bilde mir ein, sie habe bereits vorher für ein tendenziell ähnliches Verbrechen im Gefängnis gesessen. Es ist bekannt, dass die Frau nicht dumm zu sein scheint, aber auch labil und willfährig, wenn nicht sogar selbst psychisch recht auffällig. Wenn jemand also bereits einmal im Knast war, nichts dazugelernt und sich sogar noch gesteigert hat, dann stellt sich tatsächlich die Frage, ob da nicht eine andere Form der Verwahrung sinnvoll wäre. Nur, weil sie eine Frau ist, ist sie nicht eine weniger tickende Zeitbombe und ich persönlich wäre nicht sonderlich glücklich, so jemanden an meinem Wohnort leben zu wissen. Es gibt im Übrigen Menschen, die wegen geringerer Vergehen weitaus länger im Knast bleiben mußte. Sie findet bei den Nonnen Obdach, soll aber nicht am eigentlichen Klosterleben teilnehmen. Eine solche Gemeinschaft bedeutet auch eine gewisse Kontrolle, was wahrscheinlich gewollt ist und sie soll wohl elektronische Fußfesseln tragen müssen, d.h. jeder ihrer Schritte wird aufgezeichnet. Ein unbeobachtetes, ruhiges und geachtetes Leben wird sie nie mehr führen und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ihr in dem Ort jemand einen Job geben wird. Insofern wird sich ihr Lebensradius wohl sehr übersichtlich halten. Nächstenliebe ist ein wichtiges Ideal und Prinzip, aber jede Idee endet dort, wo der Seelenfrieden und die Unversehrtheit anderer Menschen dauerhaft geschädigt wird. Insofern verstehe ich nicht, warum die Familien der Mädchen nicht zumindest angehört worden sind. LG Fiammetta


Nikas

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Soll das oder irgendein anderes Kloster sie aufnehmen. Aber sich bitte nicht öffentlich und dumm dazu äußern. Mund halten, helfen. Da kommt doch schon wieder mal auf Kirchenseite eine der Hauptsünden zum Tragen: Hochfahrt würde ich sagen. Mindestens. Wer wirklich helfen will, tuts auch still. Keiner zwingt die Äbtissin dazu, sich zu äußern. Ihr Bischof? Wenn ja, warum. keine Ahnung. Wer durchschaut schon die scheinheiligen Machenschaften von Kirche und Umfeld.


fiammetta

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Hi, wer Fragen stellt (= Presse), bekommt meistens auch Antworten (= hier: Äbtissin). Dass Antworten nicht immer helle sind, ist ja bekannt. Hätte sie sich nicht dazu geäußert, dann hätte das auch Wellen geschlagen. Sinnvoll wäre wahrscheinlich eine kurze und neutrale Darstellung dessen gewesen, wie sich die Nonnen bzw. die Justiz dieses Zusammenleben vorstellen, denn so wird nun ja doch wieder nur spekuliert. Mitleid mit den Opfern und deren Familien zu äußern hätte der Äbtissin jedenfalls nicht weh getan - v.a. wenn sie schon auf die Nächstenliebe verweisen muss. LG Fiammetta


like

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Da ich über den Sachverhalt wie DecafLofat denke und eben diesen Menschen in der Kirche (also z.B. der Abtissin) ein ebensolches Denken zugestehe, finde ich das Vorgehen nicht verwerflich. Wir sind und bleiben alle Menschen. Jesus war ja wohl ein Stück weit doch was anderes und konnte insofern auch ein anderes Ideal vorleben.


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Antwort auf Beitrag von like

Schon klar, aber dann sollten sie nicht bei anderen, deutlich rangniedrigeren "Pflichten" auf Einhaltung bestehen... (z.B. dass ein Geschiedener nicht die Kommunion empfangen darf oder so).


fiammetta

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Nu ja, bin nicht katholisch und ganz froh drüber - könnte mich da mit sehr vielem nicht anfreunden. Dass das gesamtbild der "kirche" - egal welcher konfession - inkonsistent ist, sehe ich natürlich auch. In dem fall hab ich aber verständnis für die handlungsweise - in vielen anderen dingen eh nicht.


Alba

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Ich verstehe es mal wieder nicht, vielleicht weil das Zitat so dermassen aus dem Kontext gerissen ist, dass es fast unmoeglich ist zu sagen was eigentlich damit ausgesagt wird. In meiner Interpretation -und die kann komplett falsch sein, weil wie gesagt fehlender Zusammenhang- sagt die Aebtissen, dass sie es in diesem Fall schwierig findet dem christlichen Gebot der Naechstenliebe zu folgen. Was ist denn daran so schlimm, dass jemand zugibt manchmal mit dem eigenen Glaubensvorgaben zu hadern? Gerade in einem solchen extremen Fall. Auch eine katholische Schwester ist kein Robot. Aber wie gesagt, vielleicht habe ich auch mal wieder komplett falsch verstanden warum es eigentlich geht.