Elternforum Aktuell

Im Stau stehen

Im Stau stehen

Mitglied inaktiv

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auf über 8000 m, wie seht ihr das? Nun sind in den letzten Tagen schon 11 Menschen gestorben, weil sie am Mount Everest im wahrsten Sinne des Wortes im Stau stehen. Es wird berichtet, das die "Überlebenden" über die Leichen der Unglücklichen steigen müssen, um weiter zu kommen. Eigentlich eine ätzende Situation, geborgen werden die Leute ja in der Regel nicht. Und auch vieles vom Müll bleibt liegen. Es ist zum Massentourismus geworden, den höchsten Berg der Welt besteigen zu wollen, koste es was es wolle (an Geld, Material, Leben) Es wird ja auch etwas reglementiert, die Ausstiegserlaubnisse werden ja begrenzt aber trotzdem großzügig vergeben (und sollen um die 45.000 € kosten). Auch das Wetter bietet nur wenig Chancen im Jahr Was denkt ihr darüber? Ist es okay, das ein armes Land wie Nepal die Erlaubnisse auch mit Gefahr wegen Stau an abenteuerlustige, potente Touristen vergibt? Auch die Träger leben ja von dem Tourismus. Ist es überhaupt okay, die Gipfelbesteigung trotz Risiken für sich, den Helfern, eventuellen Rettern anzugehen? Oder sagt ihr: das ist egal, die Leute wissen, was sie tun, wenn sie dabei umkommen, ist es ihre Sache. Eigentlich denke ich, ja, ihre Sache, wenn sie dabei umkommen (ich weiß nicht, wie viele Sherpas beim helfen ums Leben kommen, ich hoffe, das es eher die verrückten Touristen sind) Aber die Sache mit dem im Stau stehen verschärft das Problem in der Todeszone, vielleicht sollte die nepalesische Regierung etwas weniger Erlaubnisse ausstellen, sie dafür halt teurer machen (tja, wer nicht genug Geld aufbringen kann, muss sich halt an flachere Gipfel messen) Ich vermute, das es in den nächsten Jahren noch mehr Stautote da oben geben wird. Was denkt ihr?


Mitglied inaktiv

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https://www.tagesschau.de/ausland/everest-117.html


Katl_80

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Ich sehe das so wie du. Es müsste definitiv eingeschränkt werden, wie viele Menschen hoch dürfen! Ich habe mir heute Bilder von Rainbow Valley angesehen... schrecklich!!! =(((


As

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Antwort auf Beitrag von Katl_80

Ich hab immer die Everestbesteiger bewundert, bis es zum Massentourimus wurde Inzwischen habe ich nur noch wenig Verständnis für die Leute, weil sie eben auch ihre Träger gefährden. Sie selbst...tja...wissen wohl, was sie tun. Ein paar weniger Permits, die dafür teurer vergeben werden...wäre meine Lösung.


Philo

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Bis auf die Sherpas geht da jeder freiwillig rauf. Und wer da rauf will, ist sich des Risikos bewusst. Genauso ist es bei anderen Risiko-Sportarten. ...Trotz Verkehrstoten bewegen wir alle uns täglich im Straßenverkehr, lassen unsere Kinder den Führerschein machen und wissen um das Risiko - und da sterben jährlich mehr Menschen als auf dem Berg. Der Staat muss nicht alles reglementieren.


Mitglied inaktiv

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Naja, wenn man die Masse an Autofahrern mit der Masse an Mount Everest -Besteigern vergleicht würde ich sagen: Autofahren ist deutlich ungefährlicher...


Tonic2108

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Sind doch alles erwachsene Leute. Ich sehe es auch so, der Staat muss nicht alles reglementieren.


Schru

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" in eisigen Höhen" Das Buch ist zwar über 20 Jahre alt, hat aber nichts an Aktualität verloren. LG Schru


Korya

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Viele überschätzen sich, haben keine Ahnung, was 8000 Meter bedeuten, oder eine wirkliche Bergbesteigung. Für den Ironman muss jeder Teilnehmer harte Prüfungen über sich ergehen lassen, aber jeder zahlbereite Depp wird im Mai(!) den Everest hoch getrieben. Letztendlich ist es die souveräne Entscheidung der Regierungen (Nepals allen voran), aber in meinen Augen wäre eine stärkere Reglementierung sinnvoll. Schlechte Publicity ist mittelfristig ein Einnahmenkiller, und über den Müll und den Massenandrang liest man ja schon seit einiger Zeit, nicht erst seit den jüngsten Vorfällen - dem sollte meiner Meinung nach ein Riegel vorgeschoben werden. Der Fuji wird nur in einem ganz kleinen Zeitfenster von den letzten Juliwochen bis End August zur Gipfelbesteigung frei gegeben, und der ist mit knapp 4000m nicht mal halb so hoch.


IngeA

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Das beste Zeitfenster für den Mount Everest ist von Ende April bis Anfang Mai. Den Behörden vorzuschlagen sie sollten das Zeitfenster ändern würde zwar wahrscheinlich den Gipfelsturm beenden, dann kann man den Berg aber gleich verbieten. Beschränkungen wären sicher sinnvoll. V. a. auch ein Nachweis über Bergsteigererfahrung und körperliche Fitness. Man muss ich aber auch vor Augen halten, dass Nepal ein sehr armes Land ist und dass viele Menschen von dem Tourismus leben. Bei uns gibt es für jeden Menschen eine Grundversorgung, in Nepal nicht. Die Touristen steigen freiwillig auf, die Sherpas haben einen High-Risk-Job, können aber damit ihre Familien ernähren. LG Inge


Mitglied inaktiv

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Die Sherpas leben davon, Touristen auf den Berg zu bringen, und ernähren mit dem Verdienst ihre Familien und Verwandten. Sie wissen, dass jede Besteigung ihre letzte sein könnte... Da kann ich es verstehen, dass sie froh über viel Arbeit sind. Jeder Erwachsene sollte einschätzen können, was er kann und was nicht. Wer sich überschätzt, setzt nicht nur sein, sondern das Leben Unbeteiligter aufs Spiel. Hier steht auch nicht die Natur im Vordergrund, das Erlebnis, sondern nur, "oben" gewesen zu sein, egal wie. Ich habe einen Artikel über ein Amerikanerin gelesen, die von ihrem Sherpa mehr oder weniger hochgetragen wurde - was ist hier die Leistung? Kann man sich - wenn man alle Sinne beisammen hat - mit so etwas ernsthaft brüsten?? Die Basislager sind eine einzige Müllhalde, wer das Argument "eins mit der Natur" bringt, ist in seiner Blauäugigkeit fast zu bemitleiden. Ja, ich wäre dafür, die Besteigungen immens teurer zu machen, und auch dafür, dass Menschen, die nachweislich fahrlässig handeln, saftige Geldstrafen zahlen müssen. Jeder, der ganz nach oben will, sollte entsprechende Gesundheits-Dokumente vorlegen müssen, die bestätigen, dass er fit genug ist. Das Buch von Krakauer ist lesenswert.


Häsle

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Ich finde, es sollte wenigstens hohe Strafen dafür geben, wenn die Leute ihren Müll nicht wieder mit runter bringen. Die Überprüfung wäre bei einer begrenzten Menschenmenge machbar und würde auch noch ungefährliche Arbeitsplätze schaffen. Und viel Geld einbringen, weil diese reichen Schnösel offensichtlich kein Interesse an Umweltschutz haben ;-) In anderen armen Ländern wird bemängelt, dass es Kinderarbeit gibt, die Menschen unter arbeitsschutzrechtlich unmöglichen Zuständen arbeiten müssen etc. Das ist doch hier nichts anderes. Wenn jeder Tourist zwei Sherpas mitnehmen (und ordentlich bezahlen) müsste, wäre es schon sicherer. Und man könnte mit weniger Genehmigungen auskommen. Am Geld scheitert es bei den "Helden" bestimmt nicht.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Häsle

Wer ohne Müll vom Berg steigt zahlt Strafe,aber wer 50.000 dafür über hat den stört die Strafe eben auch nicht


Häsle

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Das schrieb ich ja. Von den Strafzahlungen profitiert dann aber wenigstens das Land. Ein Haufen Geld, ohne mehr Gefahr für die Sherpas.


Mehtab

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Das Problem ist hausgemacht. Durch zu viel erteilte Aufstiegserlaubnisse wird billigend der Tod von Menschen in Kauf genommen. Nein, das geht nicht. Ich denke schon, dass Nepal verpflichtet wäre, nur so viele Erlaubnisse zu erteilen, dass die Menschen, die so eine Erlaubnis haben, gut rauf- und auch wieder runterkommen können, zumindest ohne im Stau zu stehen. Es ist schon ein Unterschied, ob ich auf der Autobahn oder auf dem Mount Everest im Stau stehe. Die meisten Menschen, wissen offensichtlich nicht, was auf sie zukommt, denn es gibt ja nur einen Mount Everest, und es ist schon ein gewaltiger Unterschied, ob man einen Berg mit 4000 m oder einen Achttausender besteigt. Auch wenn Nepal ein armes Land ist, geht es nicht an, dass es viel zu viele Erlaubnisse erteilt, und die Menschen dann im Stau sterben.