BarbaraBlocksberg
Mein Chef ist gerade geschäftlich in den USA, seine Frau in England. Heute Mittag hat ihm ein Nachbar eine Email geschrieben, dass das Haus brennt. Meine Kollegin und ich sind auf seine Bitte hin dorthin gefahren. Es sieht so aus, dass der Brand genau auf seiner Etage war und die Wohnung in der nächsten Zeit nicht bewohnbar ist (seine Wohnung war am schlimmsten betroffen). Das ganze Viertel war abgesperrt, man konnte noch nicht einmal an das Haus ran. Wir haben der Polizei mitgeteilt, dass die Mieter nicht im Land sind. Morgen früh ist um 9 h eine Begehung mit der Hausverwaltung (wenn man überhaupt rein kann). Ich habe vorgeschlagen, dass er uns per Email eine Vollmacht erteilt, den Termin für ihn wahrzunehmen damit wir evtl. wichtige Papiere aus der Wohnung holen können. Nun meine Frage, muss man sonst noch etwas Wichtiges beachten - auch im Hinblick darauf, dass die Wohnung wahrscheinlich längerfristig nicht begehbar ist? Er und seine Frau würden erst um am 3. April zurückkommen und wir werden ihnen empfehlen, auch solange zu bleiben da bis Ende März sowieso keine Hotelzimmer in der ganzen Region zu bekommen sind (bedingt durch eine Grossveranstaltung). Wenn Ihr gute Tipps oder Ratschläge habt, freue ich mich.
Er muss seine Hausratversicherung anrufen, und zwar sofort! Das ist wichtig, damit ein Gutachter rauskommen kann! Die Hausratversicherung wird wahrscheinlich die Hotelunterbringung bezahlen und evtl. einen Vorschuss leisten, da wohl alles vernichtet ist. Eine Police, in der man den Versicherungsumfang nachlesen kann, wird es ja nicht mehr geben, also genau nachfragen bei der Gesellschaft. Ich geh mal davon aus, dass er nur Mieter ist. Wenn er allerdings auch Eigentümer ist, muss auch sein Wohngebäudeversicherer benachrichtigt werden.
Jep! Hausratversicherung anrufen. Vielleicht kann doch einer von beiden vorher kommen und alles vor Ort regeln. Vielleicht gibt es einen Bekannten der Unterschlupf bieten kann. Wichtige Dokumente müssen eingesammelt werden, PCs, Festplatten (notfalls selbst entsorgen - nur um sicher zu gehen!) und natürlich so fern noch vorhanden Erinnerungsgegenstände. Der Gutachter der Versicherung muss sich alles ansehen. Wahrscheinlich muss eine neue Wohnung gesucht werden, die muss eingerichtet werden. Unterlagen die vernichtet worden sind müssen wiederbeschafft werden. Das ist ein ganzer Rattenschwanz. Ich wäre schon wieder im Land. DAS würde ich nicht meine Angestellten regeln lassen.
Du bist gut. :-) Der Mann ist in Kalifornien in einem Leadership Teammeeting. Die sind dort 8 Stunden hinterher. Er hat es vorhin mitten in der Nacht erfahren. Er kann weder seine ganzen Leute einfach sitzen lassen, noch wird er auf die Schnelle einen Flug bekommen. Hier wird er eh nichts machen können weil das Haus momentan nicht begehbar ist. Mit viel Glück können morgen ein paar Sachen aus der Wohnung geholt werden, ist aber noch nicht ganz klar. Die Hausverwaltung hat für morgen früh ein Treffen mit den Mietern anberaumt und wird dann sehen, was man tun kann. Die eine Mieterin hat noch nicht mal ihre Brille und Kontaktlinsen holen können. Wir müssen der Familie auf jeden Fall für einige Zeit eine neue Wohnung besorgen. Das wird noch lustig... *seufz*
wieso müsst ihr? er hat sicher telefon und kann einiges selber regeln. klar kann man helfen, aber so sachen wie versicherung anrufen, neue wohnung suchen, das würde ich lieber selber machen wollen.
Genau deshalb, weil ich es lieber selber machen würde, wäre ich schon unterwegs. Meeting hin oder her, es gibt einfach Sachen, die sind wichtiger.
Wenn nicht er, dann sie. Es gibt eben Dinge, die macht man selbst. Zum Beispiel nach einem Brand die Wohnung mit der Feuerwehr begehen um noch Dinge heraus zu holen (sorry, aber meine Angestellten lasse ich nicht in meinen Sachen rumwühlen). Vieles lässt sich auch nur vor Ort klären. die Versicherungen zum Beispiel. Da kann man einiges über die 24-Stunden Hotline machen, aber eben nicht alles.
Mein Chef ist schon aus einem wichtigen Meeting mit einem potentiellen Kunden gerannt weil etwas wichtiges passiert ist.
Kunden und Arbeitskollegen haben da mehr Verständnis als man denkt. Sooo wichtig ist niemand in einer Firma, noch nicht einmal der Inhaber.
Bei uns hat es letztes Jahr gebrannt, ein "Fremder" hätte das gar nicht klären können. Auf alle Fälle Fotos machen von allem. Schranktüren auf und alles fotografieren. Man vergisst soviel..... Bei uns war es so, das die Hausrat auch nur das bezahlt hat, was auf den Entsorgungslisten der Sanierungsfirma stand. Ich war also ständig da und hab aufgepasst wie ein Luchs, das auch alles, das kleinste Miniteil mit auf die Liste kommt. Und hinterher hat sich die Hausrat noch 10% der gesammtsumme abgezogen. Hätten wir das eher gewusst, wären wir nicht so ehrlich gewesen ;)
... er kommt so schnell nicht weg. Seine Frau fliegt morgen Nachmittag zurück. Früher geht nichts. Ich schätze, er wird schon früher einfliegen, nur schon um seiner Frau beizustehen. Als höchster Chef kann er das zum Glück selbst entscheiden. :-) Es ist ja auch noch gar nicht sicher, in wie weit man überhaupt hineinkommt. Ich arbeite in einem Grosskonzern mit internationaler Belegschaft. Es ist nicht unüblich, dass man auch private Dinge für seinen Chef erledigt weil der/die selten der deutschen Sprache mächtig ist. Ich rufe auch für Kollegen bei Ämtern an und kläre Dinge, wenn sie kein deutsch sprechen. Da hat niemand ein Problem mit. Man organisiert auch die Wohnung und Alles andere für die Expats (wenn es nicht HR selbst in die Hand nimmt). Ich weiss auch gar nicht ob ein Expat überhaupt eine Hausratsversicherung über den Arbeitgeber abgeschlossen hat. Die Wohnung wird in der Regel von der Firma bezahlt. Der Tipp mit den Fotos ist sehr gut. Darauf wäre ich nicht gekommen. Vielen Dank! Doch gut, dass ich hier gefragt habe. :-)
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