Benedikte
gerade bin ich etwas ratlos meine Tochter beginnt in Deutschland ein duales Studium bei einer Bank. Sie hat bislang ein Konto, das wir mal bei einem Auslandsaufenthalt eröffnet haben. Das Konto ist kostenlos und mit der Geldkarte kann sie in ganz Europa kostenlos Geld abheben, deswegen haben wir es beibehalten.. Die Bank will das Gehalt meiner Tochter nicht auf ein ausländisches Konto überweisen. Sprich, sie braucht ein deutsches Konto. Nur wo? Die Bank wirbt natürlich für sich selber, ua mit "attraktiven Mitarbeiterkonditionen" ( die habe ich nicht geprüft). Was mich irgendwie stört, ist die Tatsache, dass dann ja alle Kollegen ihr Konto kennen bzw. einsehen können. Nicht, dass sie was zu verbergen hätte oder so, derzeit. Aber ich weiß nicht, ob ich das wollte. Bzw.-ich eigentlich nicht. Weder, wenns einem schlecht geht-ab einem gewissen alter sollten die Finanzen in Ordnung sein, finde ich- noch wenns einem besonders gutgeht. Das ist mir irgendwie zu intim. Andererseits- wenn sie mal eine Immobilie kaufen will oder so, hat sie mit eigenem Konto bei ihrer Bank einfach Vorteile Also, was würdet Ihr tun? Bei Eurem Arbeitgeber eröffnen? Oder bei einer Fremdbank? Guten Morgen in die Runde Benedikte
huhu Theoretisch könnte Sie doch das Gehaltskonto bei ihrer Bank machen und dann mit Dauerauftrag auf das ausländische Konto weiterschieben, so hätte sie regelmäßigen Geldeingang beim Arbeitgeber eben für ggf Käufe und keiner würde sehen was sie mit dem Gehalt am Ende macht dagmar
Dagmars Idee ist sehr gut! Ich bekomme immer wieder mit dass Banken da so sind. Noch schlimmer bei Berufsunfähigkeit Versicherungen etc. Das führt zu riesen Problemen weil natürlich eine Hemmschwelle besteht den Kollegen gegenüber sich komplett nackt zu machen was die Arztbesucve und auch Schulpsychologen der letzten 10 jahre betrifft. Ende vom Lied ist dann dass irgendwas nicht angegeben wird und dann im Schadensfall die Leistung verweigert. Mein Tipp: immer wenn sie dort was abschließen soll einfach sagen dass sie es bereits anderswo hat!
Hallo, ich finde Dagmars Idee auch gut. Ansonsten einfach irgendwo anders ein Konto eröffnen. Ich finde auch, den Arbeitgeber geht nicht jede Kontobewegung was an. Überhaupt nichts. Sollte sie später mal ein Immobilie finanzieren kann sie das immer noch über "ihre" Bank machen.
Nein Benedikte, in der Regel können die Kollegen nicht die Konten einsehen. Die sind zugriffsgeschützt. Da soll sie sich gern mal erkundigen. Macht auch immer einen guten Eindruck, wenn man die eigenen Produkte nutzt.
Mitarbeiterkonten sind besonders geschützt. Da haben die Kollegen keinen Einblick, sondern es gibt nur eine sehr kleine Einheit, die die "Sonderrechte" für Mitarbeiterkonten und dafür entsprechende Verschwiegenheitsklauseln unterschrieben haben
So kenne ich es auch. Ich konnte damals mit normalen Befugnissen jedenfalls nicht auf die Konten der Kollegen zugreifen.
ING Ich würde mein Geld nicht meinem Arbeitgeber anvertrauen - aus Prinzip nicht.
Also ich gehe doch auch ganz stark davon aus, dass die Mitarbeiterkonten besonders geschützt sind. Und meiner Meinung nach schießt man sich ins aus, wenn man nicht die Produkte des eigenen Arbeitgebers nutzt. "Ich arbeite da, vertraue meinem AG aber nicht, bzw. bin von den Produkten nicht überzeugt." Kein guter Einstieg.
Als ich meine Ausbildung bei einem Versicherungskonzern begann, wurde uns folgende Geschichte erzählt: Wenn ein bäckerlehrling seine Brötchen abends bei der Konkurrenz kauft, so darf er das zwar, aber gefallen muss es dem Chef nicht... Mitarbeiterveträge für Produkte können nicht von hinz und Kunz einsehen, und ganz ehrlich, wen interessiert das Gehaltskonto eines Werkstudenten? Wie alt ist deine Tochter, warum fühlst du dich verantwortlich, die Mitarbeiterkonditionen für sie prüfen zu müssen? Puuuuuh....
Ehrlich gesagt - ich glaube auch, wenn Du Deiner Tochter zutraut, das duale Studium bei der Bank erfolgreich durchzuziehen, dann solltest Du ihr auch zutrauen, dass sie sich um ihr Gehaltskonto selber kümmern kann, es also nicht für Dich aktuell ist, sondern für sie. Kannst Du versuchen, Dich da ein bisschen rauszuhalten..? Ansonsten entspräche es aber auch meiner persönlichen Lebenserfahrung, dass es nicht gut ankommt, wenn man als angehender Auszubildender ausdrücklich nicht Produkte des eigenen Hauses wählt (weil man dem Arbeitgeber in puncto Datenschutz nicht genug vertraut? wie kann man denn dann anderen deren Produkte "andrehen" wollen?). Ist jetzt nicht unbedingt ein Zeichen der Identifikation mit dem Arbeitgeber. ;-) Und - nein, nicht alle Mitarbeiter können alle Daten einfach so einsehen.
Hallo, als Ex-Bankerin kann ich Dir sagen, dass a) die Mitarbeiterkonten nicht eingesehen werden können b) die Mitarbeiterkonditionen oftmals WIRKLICH gut sind und c) die Banken zumindest früher oft darauf bestanden haben, dass wenigstens das Gehaltskonto bei ihnen geführt wird. Einige Kollegen haben dann z.B. bis auf 50€ alles woanders hin transferiert, andere haben alles beim AG belassen. Aber ich würde sie das tatsächlich selbst herausfinden und entscheiden lassen. Gibt ein gutes Gefühl - für sie.
Vielen Dank für Eure Hinweise; ich sehe, dass es da völlig konträre Denkweisen gibt. Erstmal- meine Tochter- meine einzige Tochter- ist das einzige meiner Kinder, das sich gelegentlich Ratschläge von mir anhört oder mich eben fragte " Mama, was würdest Du machen?". Und da freue ich mich- bei meinen Söhnen bin ich immer schon froh, wenn ich über diverse Sachen in Kenntnis gesetzt werde. Und hier war ich halt im Zweifel, ob ich ihr zuraten soll oder nicht. Hand aufs Herz- wer von Euch Müttern würde seinem Kind dann sagen "Interessiert mich nicht". Von daher, ich berate sie gerne. Dazu kommt, dass sie erst 17 ist. Bspw. hatte sie jetzt einen neuen Termin beim Kiefernorthopäden und da musste ein neues Röntgenbild angefertigt werden. Und da musste ich formell meine Zustimmung erteilen. Sie muss die haben zur Kontoeröffnung, für die neue Krankenkasse und vor allem für die Wohnungsanmietung. Mein Mann und ich mussten auch beide unterschreiben als sie vor vier Wochen einen neuen Pass und Perso beantragt hatte. Von daher bin ich insgesamt rechtlich sowieso noch nicht so richtig aus dem Schneider-und kluge Lebensratschläge werde ich ihr das ganze Leben erteilen (ich bin Mitte 50 und meine Mutter erklärt mir heute noch, dass ich nachts nicht richtig schlafen kann wenn ich abends noch Kaffee trinke). Außerdem leben wir drei Flugstunden entfernt, mir ist fürchterlich mulmig, sie in Deutschland so ohne elterlichen Beistand zu lassen, wir können nicht mal eben vorbeigehen. Zur Einsichtnahme- ich wusste nicht, dass Mitarbeiterkonten besonders geschützt sind. Ich habe mal bei der Barmer gearbeitet, die wollten auch, dass man sich da versichern lässt und man konnte die Unterlagen aller Mitglieder einsehen. Ich war in der HV in Wuppertal und die haben mir ausdrücklich gesagt, dass die Geschäftsstellen das nicht könnten- aber wir ab einem bestimmten Dienstrang. Das ist allerdings knapp 30 Jahre her. Einer meiner Söhne hat allerdings erst vorletztes Jahr ein Praktikum beim LBV gemacht, dem Landesamt für Besoldung und Versorgung. Und konnte nachsehen, wie hoch die Pensionen seiner Gro´ßeltern waren. Kein Geheimnis- kann sich jeder ausrechnen, ruhegehaltsfähige Dienstjahre mal 1,79. Trotzdem fand ich die Daten schlecht geschützt wenn sogar ein Pflichtpraktikant Zugriff hat. Deswegen habe ich überlegt. Und vonwegen-man müsse Produkte des AG kaufen/nehmen. Mein Mann und Kinder sind am gleichen Gymnasium- das ist nicht gut und sowas sollte vermieden werden. Wieviele Frauen lassen sich von dem Frauenarzt behandeln bei dem sie arbeiten? Welche in einer unangenehmen Sache be- oder verklagte Rechtsanwaltsgehilfin lässt sich von ihrem Arbeitgeber vertreten- wenn sie bspw. angeklagt wird wegen Beischlafdiebstahl- nur um mal ein drastisches Beipsiel zu nehmen. Oder-meine obersten Chefs vertreten ganz dezidiert politische Auffassungen, die nicht die meinen sind- die muss ich auch nicht wählen. Wenn ich bei einem Fertighaushersteller arbeite, muss ich beim Hausbau da eins kaufen auch wenn ich viel lieber ein Architektenhaus will? Wenn ich in Stadtverwaltung A arbeite, muss ich in A Stadt wohnen? Wenn ich bei Aldi arbeite, darf ich dann mein Brot trotzdem beim Bäcker und mein Fleisch bei Edeka kaufen? Kurzum- das überzeuigt mich nicht. Die attraktiven Konditionen schon eher. Vor allem hat sie ja ein Konto- aber im Ausland, das Gehalt wird nicht ins Ausland überweisen. Ist bei mir auch so. Ich hatte sogar mal Streit mit dem Finanzamt weil sie meine Steuerrückzahlung erst nicht ins Ausland überweisen wollten..... hatte dann doch noch geklappt. Jedenfalls danke für Eure Beiträge- food for thought
man muss die Produkte des Arbeitgebers nutzen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Leute, die bei einem Autohersteller arbeiten, keinen andere Wagen fahren. Meine Mutter hat mal bei einem Großhändler gearbeitet, sie wurde angehalten, dort einzukaufen - mit Kollegen, die das nicht taten, wurden Mitarbeitergespräche geführt.
Ich kenne etliche Leute, die beim Daimler schaffen und die meisten fahren keinen Mercedes... Wenn der Arbeitgeber anständig ist, dann ist es nicht verwerflich, die Produkte nicht zu nutzen.
Also, selbst in der Audi-Hochburg fährt nicht jeder MA dort einen Audi. Es gibt/gab attraktive Leasingangebote für Audi.MA, aber sehr viele nutzen das nicht. Die überwiegende Mehrheit der Audi-MA die ich kenne fahren NICHT Audi. VW-Konzern-Auto:evtl. .....aber auch viele Mercedes, BMW, oder Japaner & Co Als ich noch in einem Versicherungskonzern gearbeitet habe, hatte ich alle Versicherungen dort... bis auf die Rechtschutzversicherung…. und das aus gutem Grund! An Benediktes Stelle würde ich ebenfalls raten, das Konto bei der Bank zu machen.... und dann alles ins Ausland überweisen. Später kann Töchterlein dann selbst entscheiden wie gläsern sie werden will. LG D
Dann hat sich das wohl geändert.
huhu ich finde es total normal wenn die Kinder noch um die Meinung der Eltern bitten das ist ein zeichen dass in der Familie alles normal läuft und das Vertrauen da ist. Sie sollen ja nicht fremdbestimmt werden von uns Eltern aber zusammen reden und Erfahrungen austauschen ist das beste Zeichen dass Ihr sie toll erzogen habt ! Unsere sind hier grundverschieden, die eine fragt nie und die ander sehr oft und entscheidet ggf doch ganz anders, das dürfen sie ja gerne. Ich würde das bisherige Konto definitiv behalten das sie hat wenn sie ein deutsches braucht spricht an sich nichts gegen die Hausbank aber ich würde nicht alle Zahlungen drüber machen. Wir haben auch verschiedene Banken undKonten,das ist heute alles normal. dagmar
Also, ich habe vor langer Zeit in einer Bank gearbeitet. Da gab es gar keine Diskussionen, als Mitarbeiter bekam man ein Gehaltskonto bei dieser Bank. Die Konditionen für Mitarbeiter waren besser als jedes Dumping-Angebot anderer Institute. Insofern gab es gar keine Überlegung, das woanders zu eröffnen. Und wenn du zB Belegschafts-Aktien kaufen wolltest ging das gar nicht über ein externes Konto. Auch bei uns waren die Mitarbeiterkonten nur einem begrenzten Personenkreis zugänglich. Ich meine das war in der Personalabteilung angelegt, weiß ich aber nicht... Natürlich stand es jedem frei noch weitere Konten bei anderen Banken zu eröffnen. Erfahren würde das der Arbeitgeber aber auf jeden Fall, denn es würde bei Kontoeröffnung eine Schufa-Meldung gemacht und dann werden alle anderen Banken bei denen du Konten hast auch darüber informiert. Was die EInsicht in Kundenkonten angeht, so hat jeder nur zu den Daten Zugang, die er für seine Arbeit braucht. Die Mitarbeiter in einer Filiale können halt alle Konten ihrer Filial-Kunden abfragen, aber gewisse Dinge kann zB auch nur der Filialleiter... In der Zentrale kann man idR oft alle Konten abfragen, aber nicht alle Details zu diesen Konten. Oft meist nur eine Kontostandsabfrage (dann wird nur der Saldo angzeigt, nicht die einzelnen Buchungen) oder evtl. noch die Unterschrift des Kontoinhabers. Als Sachbearbeiter oft nur die Daten deines Arbeitsbereiches, der Gruppen- oder Abteilungsleiter hatte dann Zugriff auf einen größeren Bereich usw. Verstöße gegen diese Richtinien und auch gegen das Bankgeheimnis haben bei uns erhebliche Konsequenzen gehabt, Abmahnung oä.
Die Idee mit dem "weiter Schieben" des Geldes finde ich prima. Ich würde aber dazu raten, einen fixen Betrag pro Monat als Sparrate auf dem Gehaltskonto stehen zu lassen. (Wir machen es umgekehrt). So kommt ganz automatisch ein netter Urlaub zusammen. Trini
Ich arbeite bei einem Unternehmen ( öffentlicher Dienst ), da hatte ich gar keine Chance mir etwas aussuchen zu können. Bin gerade erstaunt, dass eine Bank so etwas zulassen würde. Unsere Daten sind aber auch geschützt. Da hat nur die Belegschaft der Mitarbeiter Einsicht, die reinkommende Fälle bearbeiten müssen.
Ich arbeite bei einem Unternehmen ( öffentlicher Dienst ), da hatte ich gar keine Chance mir etwas aussuchen zu können. Bin gerade erstaunt, dass eine Bank so etwas zulassen würde. Unsere Daten sind aber auch geschützt. Da hat nur die Belegschaft der Mitarbeiter Einsicht, die reinkommende Fälle bearbeiten müssen.