Mitglied inaktiv
... über diesen Artikel bin ich gerade gestolpert und fand ihn lesenswert - es geht um Obdachlosigkeit von Mittelschichtfamilien in und um Seattle, einer an sich sehr wohlhabenden Stadt; in der Ecke haben Großkonzerne wie Microsoft, Amazon, Starbucks, Expedia ihre Headquarters.
Link?
Ups, sorry :-D - ich hatte den vorhin versehentlich im Koch-Forum eingestellt und den Link scheinbar nicht mit rüberkopiert... https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-10/seattle-obdachlosigkeit-usa-armut-mittelschicht/
Ich hab es gerade gelesen, dabei fiel mir ein das ich letztens eine Dokumentation über Medina gesehen habe....und wie die Reichen gegen die Einkommensteuer mobil machen.....Die Stadt hat fast keine Steuereinnahmen und damit fehlt Geld für alles mögliche, und die Reichen werden immer reicher.
Ja, das passiert, wenn man glaubt, dass eine florierende Wirtschaft allein ausreicht, damit es einer Gesellschaft gut geht. Und wenn man politisch nicht dafür sorgt, dass eine ausreichende Umverteilung in Form von Steuern und Sozialabgaben passiert.
Hallo, also, dass Mieten ein truebes Thema in den USA ist, ist voellig unbenommen. Liegt aber auch daran, dass es ein absoluter Eigentuemermarkt ist und es, anders als in Deutschland, eben keinen Mietwohnungsbau im klassischen Sinn gibt. Dazu kommt, dass die Familie eben keine Mittelschicht ist. Der Vater "reparierte Glasmaschinen". Da ist schon die erste Frage- handelt es sich um einen handfesten Handwerksberuf-oder eine Hilfstaetigkeit. In jedem Fall - angestellter Handwerker (im Bestfall, vielleicht aber auch nur Anlernberuf oder Hilsarbeiter), nichtarbeitende Ehefrau, drei Kinder, also kinderreich, das ist keine Mittelschicht vom Einkommen her. Und das Phaenomen gibt es auch in Wolfsburg oder Ingolstadt- tiefste Praerie, durch starke Arbeitgeber ausgeduennter Wohnungsmarkt. In der Sache- dieser Familie waere nauerlich mit dem deutschen sozialen Wohnungsbau sehr gedient. Benedikte
Hallo Benedikte, hier in D glauben doch auch die meisten, sie gehörten zur Mittelschicht - wurde nicht im Frühjahr (?) eine Studie veröffentlicht, die ergeben hat, dass sich sowohl weit unterdurchschnittlich als auch weit überdurchschnittlich Verdienende als zur Mittelschicht gehörig definieren? Ich habe diesen Artikel nicht unbedingt eingestellt, um die Zustände mit hiesigen zu vergleichen. Es war vielleicht gerade der Kontrast zwischen Seattle als erfolgsverwöhntem Wirtschaftssstandort einerseits und der Obdachlosigkeit von Familien andererseits, den ich bestürzend fand. Wahrscheinlich auch angesichts der Tatsache, dass gerade die Konzerne, die dort ansässig sind, auch massive Auswirkungen auf das Wirtschaftssystem unseres Landes haben. Wenn die SPD hier einerseits sehr laut über eine Vermögenssteuer für Unternehmen nachdenkt, in Deutschland aber 95% aller Unternehmen mittelständische Betriebe sind, die auch der Hauptmotor unserer Wirtschaft sind, man andererseits aber so gut wie gar nichts dafür tut, Unternehmensriesen wie Amazon steuerlich stärker in die Pflicht zu nehmen, dann ist das für mich nicht erst der erste Schritt in eine Schieflage, die uns die Groko einbrockt und auch nicht gewillt ist, daran etwas zu ändern...
mit seinem Millioneneinkommen zaehlt sich zur Mittelschicht. Ja, aber das hat hier auch andere Erklaerungen als in den *USA- hier ist es unfein, Erfolg zu haben, das wird verniedlicht. Und wir haben mW auch andere Schichtmodelle, einen Facharbeiter wuerde ich IMMER zur Mittelschicht zaehlen, einen selbstaendigen Meister in die mittlere oder obere Mittelschicht- aber angelernt halt nicht. Zum Thema Besteuerung.....ganz andere Baustelle
Stimmt, der Herr Herpes, der immer dann auftaucht, wenn's schlecht läuft (das stammt leider nicht von mir, sondern vom Bohemian Browser Ballett).
"In der Sache- dieser Familie waere natuerlich mit dem deutschen sozialen Wohnungsbau sehr gedient." Genau. Aber das gibt es dort halt leider nicht... :-( OK, bei UNS ist beileibe auch nicht alles rosig, aber das soziale Netz ist hierzulande doch um eine ganze Ecke besser als dort. Und hierzulande habe ich auch noch niemanden kennen gelernt, der anstatt in (s)einer Wohnung/in (s)einem Haus im Auto "wohnt". Ich glaube, das gibt es hierzulande auch gar nicht?!
Weil Du diesen Ollen (in der Überschrift/im Betreff) gerade erwähnst - also DEN kann ich wirklich ums Zerplatzen nicht verknusen mit seiner überaus arroganten und kaltschnäuzigen Art. Aber das ist - mehr oder weniger - ein anderes Thema...