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dienstliche Erreichbarkeit im Urlaub

dienstliche Erreichbarkeit im Urlaub

Ebba

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... scheint ja auch für so einige hier, wünschenswert oder zumindest notwendig zu sein. Ich finde diese Entwicklung schlimm. Urlaub dient der Erholung u. auch da zu Abstand zu gewinnen, abzuschalten. Da kann mir keiner erzählen, dass dieser Urlaubszweck gleichermaßen erfüllt wird, wenn man dienstlich erreichbar oder nicht erreichbar ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das "eben mal die Mails checken und ein paar Anrufe führen" stressfrei über die Bühne geht, es sei denn, man antwortet kurz mit einer Abwesenheitsnotiz, aber die können Computer und AB auch selbst generieren. Ich btw. hâtte weder bei meiner selbstständigen Tätigkeit noch jetzt als Angestellte, aus dem Urlaub heraus wirklich sinnvoll auf wichtige E-Mails antworten können. Da kann ich den Schreibern besser mitteilen, ich sei nicht da und E-Mails würden auch nicht bearbeitet. Dann muss jeder selbst entscheiden, wie wichtig seine Sache ist. Mein Vater war übrigens auch selbstständig. Ich kann mich nicht erinnern, dass er sich im Urlaub Post nachsenden lief oder über dienstliches mit seinem Büro telefoniert hat. Mein Mann, ebenfalls selbständig, lässt seinen Computer bewusst zu Hause um sich nicht mit dienstl. Mist zu stressen. Er braucht seine Erholung dringend. Einmal hat er vor Jahren die E-Mails gecheckt und es lief gerade mächtig was schief, wie sich daraus ergab. Machen konnte er nichts, aber der Urlaub war versaut. Seitdem ... Und ganz erstaunlicherweise ist dann ja auch plötzlich jeder ersetzbar, wenn er krank und mit Burnout oder Herzinfakten in die Kisse sinkt. Besser wäre es sicher ein-/zweimal im Jahr eine Auszeit von 2 besser 3 Wochen zu nehmen. Arbeitgeber, die von ihren Mitarbeitern verlangen oder es zulassen, dass diese während ihres Urlaubs und nach Dienstschluss dienstlich erreichbar sind würde ich liebend gerne verklagen, wegen Verletzung der Fürsorgepflicht, Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz usw. Selbstständige müssen das irgendwie mit sich selbst ausmachen, aber ich denke, in den meisten Sparten geht es ohne ständige Erreichbarkeit. Und man kann sich ja vielleicht auch eine gute wechselseitige Vertretung durch einen Kollegen suchen. So wie man es in vorsintflutlichen Zeiten ohne Handy und E-Mail auch machte.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Ebba

Ebba, ich glaube, das kommt wie gesagt total auf die Branche an. Ich bin Übersetzerin, auf eine ziemlich spezielle Art von Übersetzungen spezialisiert und habe einen festen Kundenstamm. Dem sage ich natürlich (und richte auch per E-Mail einen Autoresponder ein), wann ich im Urlaub bin. Trotzdem verursacht es mir mehr Magenschmerzen meine E-Mails nicht zu checken, als sie mal eben abzufragen. Ansonsten habe ich nämlich die Aussicht, mich nach Urlaubsende (also nach zwei, drei Wochen) durch Hunderte von E-Mails zu wühlen. Meinem Mann geht es genauso. Natürlich ist davon nicht alles wirklich relevant und sofort zu erledigen. Den Erholungsfaktor habe ich trotzdem, aber ich bin (wie wohl jeder Freiberufler) auch immer ein Stück weit mit meinem Job verheiratet, wie Snuggles schon schrieb. Im Normalfall (außer in extremen Stresszeiten) verursacht mir mein Job auch keine Bauchschmerzen, sondern macht mir Spaß und würde mir definitiv sehr fehlen, wenn ich ihn über einen bestimmten Zeitraum nicht ausüben würde. Trotzdem würde ich mich nicht als "workaholic" bezeichnen, ich kann sehr gut abschalten und gern auch andere Sachen machen. Mir macht das hohe Arbeitspensum aber nicht viel aus, so lange mir nicht andere Sachen in die Quere kommen, die Organisationsstress verursachen. Ich kann ja nur für mich sprechen, aber krankheits- und burnoutgefährdet war ich eher in den Zeiten, wo ich weniger und von zu Hause aus gearbeitet habe und Haushaltschaos, Nachbarschaftskontakte etc. pp ständig mit meiner Arbeitszeit interferiert haben. Das hat mich kirre gemacht. Ich bin aber auch im Urlaub nicht "immer erreichbar", das heißt, dass dann nicht rund um die Uhr das Handy klingelt - tut es sowieso eher nicht, ich werde viel mehr per E-Mail kontaktiert. Und das kann ich dann gut eingrenzen, wenn ich zwei Mal täglich wichtige Sachen abarbeite und den Rest wegschmeiße. Natürlich ist das eine neue Entwicklung, aber man darf da auch nicht nur die negativen Seiten sehen: Gerade mobile Arbeitsgeräte ermöglichen es mir, nicht dauerpräsent im Büro zu sitzen, und ohne Internet könnte ich meinen Job heute nicht mehr ausüben - das hat viele Prozesse beschleunigt und vereinfacht. Abläufe sind schneller geworden, aber das hat eben nicht nur negative Konsequenzen - es erleichtert auch vieles. LG Nicole


Terkey235

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Meine Kollegen und ich haben in dieser ersten Jahreshälfte wieder festgestellt, dass wir auch bei Krankheit nicht ersetzbar sind. Ich habe mit Lungenentzündung, Influenza und aus dem Krankenhaus heraus gearbeitet und auch noch mit Fieber stressige Termine mit langen Fahrzeiten gemacht. Es ließ sich einfach nicht anders regeln und meinen Kollegen (wir sind alle freiberuflich unterwegs) ging es ebenso. Wenn man einmal einen wichtigen Termin absagt, wird man nicht wieder gebucht. Es wird einfach erwartet, dass wir abliefern. Im Urlaub ist das ähnlich. Und klar, die Erholung leidet schon und echtes Abschalten gibt es eben nicht. Dafür kann man sich eher mal andere Freiräume schaffen. Wäre ich festangestellt, würde ich vermutlich keinen Finger rühren terkey


dr.snuggles

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Antwort auf Beitrag von Terkey235

ich auch terkey. lag mit frisch eingebauter hüfte im kh und die red nervte. folgendes habe ich mir vorgenommen, weil ich defintiv ersetzbar bin und es einfach ausprobieren muss: handy aus. und ab in den hotel-treosr (wobei ich mir gleich wieder die frage stellen muss, warum ich es dann überhaupt mitnehme). in der red und meinen eltern gebe ich die nummer des hotels, so wie früher...:-) und freundlicherweise ist an meinem ebook-reader die mail-funktion kaputt gegangen. abwesenheitsnotiz ist eh klar. bin sehr gespannt, grüßt snuggles


dr.snuggles

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ist doch auch schön. man kommt in die lobby und der concierge sagt: frau snuggles, wir hatten einen anruf für sie. oder: sie haben ein fax bekommen. herrlich!


Nikas

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Ebba, grundsätzlich ist Erreichbarkeitspflicht im Urlaub natürlich ein no go. Unternehmen, die schlau sind, fordern das natürlich nicht. Aber es gibt eben Branchen und Arten von Tätigkeiten (die von Nicole und meine beispielsweise; selbstständig ist zudem nicht gleich selbstständig ;-) ), da ist es sogar eher beruhigender, mal Mails zu checken. Obs stresst, hängt auch davon ab, wie gerne, wie souverän und selbstbestimmt man seinen Job macht; ob man Getriebener oder selbst Treiber ;-) ist. Ich habe ja schon voll in der noch online-losen Zeit gearbeitet. Und sogar in einer Gruppe, in der man sich leidlich gegenseitig ersetzen konnte. Aber ich sag Dir: Man hatte den Megastress VOR dem Urlaub, bis zum Anschlag, wo der Flieger schon an der Startrampe stand, und hatte ihn zurück gleich NACH der Landung, wovors einem eh schon graute, wieder. Erholung war nach 3 Tagen verflogen. Ich würde da sogar sagen, dass dieses abrupte Hoch- und Runterfahren stressiger und weniger erholsam für den Körper ist, als wenn ich diese steile Kurve etwas abflache. In der internetlosen Zeit konnte ich seinerzeit weniger urlauben als heute. Damals hatte ich mal so einen Stress, auch gesundheitlichen, wegen 3 Wochen USA im Sommer, dass ich mir sagte, nie mehr Urlaub, ausser Weihnachten/Neujahr.


Itzy

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ich bin "nur" ehrenamtliche vorsitzende eines kindergartens. und genau wenn wir im urlaub sind, fängt das kigajahr an. da kommt mit sicherheit noch die ein oder andere frage. letzes jahr hatte ich mails gecheckt, dieses jahr wird alles an die 2.vorsitzende geleitet und das jugendamt hat jetzt schon eine info von mir bekommen das ich weg bin und das sie sich an xy wenden müssen- oder warten! ( die 2.te ist neu, ist noch nicht so im thema) das geht auch, was soll ich den aus einem anderen land machen wenn bsp. unser bauwagen brennt? ( waldkiga). nichts! und genau deshalb müssen dann andere ran. vollmachten sind verteilt- das muss reichen. ich brauche auch mal abstand. lg christine


Butterflocke

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Ich kann Deinen Worten nur zustimmen. Und nein, es ist NICHT der Erholungseffekt, der es wäre, wenn man ruhigen Gewissens GANZ würde abschalten können. Dass das Gewissen aber nicht ruhig IST und insofern abgewogen wird, ob nun das ungute Gefühl durch Nichterreichbarkeit ODER die "Urlaubs-Arbeit" ansich mehr Stress verursacht, macht die Sache keinen Deut besser. Mein Mann liebt seinen Job auch über alles und empfindet es auch nicht als Stress, wenn er im Urlaub täglich, stündlich, minütlich... erreichbar ist. Da höre ich genau DIE Argumente wie von Dir, Nicole...:-( Wirklich teilweise wortwörtlich! Schließlich ist es ja mehr Stress, wenn er nach dem Urlaub 1000 Mails auf einmal beantworten muss. Außerdem stelle man sich nur vor, wie man sich fühlt, wenn man aus dem Urlaub irgendein "Drama" hätte verhindern können. Aber man war ja so stur und unflexibel und mochte nicht erreichbar sein. Außerdem sei es auch den Kollegen nicht zuzumuten, SEINE Kunden in Gänze zu betreuen. Denn schließlich gibt es Dinge, die nur er wissen kann...usw usw usw.... Und ja, es belastet auch die Familie. Und ja, auch meinen Mann! Er ist mit den Gedanken immer irgendwie beim Job. Das IST nicht gesund, keinesfalls. "Gehen wir jetzt zum Strand Papa?"...."Ja, nur noch 5 Minuten" "Gehen wir jetzt endlich Pizza essen?"..."Ja, gleich, noch 5 Minuten, noch ein Telefonat" "Trinken wir ein Gläschen Wein auf der Terrasse?"....."Ja, noch 5 Minuten....." Das Leben besteht aus einer wertvollen Aneinanderreihung von besagten 5 Minuten und ich bin es LEID, dass jemand, auf dessen Gesellschaft ich und die Kinder (noch) wert legen, lebt um zu arbeiten.....statt zu arbeiten um zu leben!!!!!!!!! Für mich gibt es da keine 2 Meinungen! Mein Mann hat seit Kurzem, wie gesagt, einen neuen Job. Noch mehr Verantwortung, aber völlig anderer Bereich (innerhalb seiner Branche). Ich hoffe, dass es nun etwas besser läuft. Bleibt abzuwarten... Viel Hoffnung mache ich mir da allerdings nicht. Denn er wurde bereits beiseite genommen von einem sehr lieben und ca. 10 Jahre älteren Kollegen. Ein "Genie", wie mein Mann ihn nennt. Er redete ihm in´s Gewissen, weil er sah, wie lange mein Mann täglich und auch am We arbeitet. Seine Geschchte, und zwar auch die eines Mannes, der seinen Beruf liebt und immer geliebt hat: vor ein paar Jahren bekam einen Herzinfarkt, wurde operiert...usw. Ein sportlicher Typ, der sich gesund ernährt, nur leider NIE und NIE und NIE ganz abschalten konnte. ER ist inzwischen kuriert. Ich hoffe, mein Mann lässt sich auch ohne diesen hohen Preis kurieren. Hoffnung hab ich wenig... Man kann sich auch alles schönreden. Und das ist der Punkt, den ich für besonders gefährlich halte. Würde man wenigstens einsehen und erkennen, dass man keine 2 Wochen im Jahr ganz frei und unabhängig sein kann und das nicht gut ist, wäre ein wichtiger Schritt getan. Solange man aber vehement verteidigt, was man da tut, fehlt jede Einsicht. Mit der fehlenden Einsicht gibt es auch keine Chance auf Besserung. Das Fatale ist nämlich, dass der Körper viele Lebensumstände anders beurteilt als der Verstand und das Gefühl. Besonders groß ist diese Gefahr eben, wenn man seinen Job gerne ausübt! LG


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Butterflocke

Butterflocke, ich weiß, dass das Thema für dich sehr emotional besetzt ist. Trotzdem wirst du deinen Mann mit DIESER Art der Argumentation nicht erreichen, und ich kann teilweise auch verstehen, dass er dann auf Durchzug schaltet. Du kannst nun mal einer anderen erwachsenen Person keine Vorschriften in puncto persönliche Prioritätensetzung und gesunde Lebensführung machen, du kannst nur an seine Vernunft appellieren, der Rest muss von ihm kommen. Ich kann nicht beurteilen, ob die Unabkömmlichkeit deines Mannes eingebildet oder real war (oder im neuen Job ist, wenn er so weitermacht), aber diese Entscheidung steht auch dir nicht zu. Dann fühlt er sich zu Recht bevormundet und nicht ernst genommen. Dass du bevormundend argumentierst, liest man hier schon aus dem Posting heraus, Butterflocke - mag sein, dass dein Mann kein gutes Gespür für seine körperlichen Bedürfnisse und seine persönliche Stresstoleranz hat, aber du kannst ihm da auch nicht deine Sichtweise überstülpen. Stress ist etwas sehr Individuelles, mich stressen Langeweile und Kinderlärm sowie ewig gleiche, routinierte Abläufe deutlich mehr als Termindruck und an mich gestellte Anforderungen. Natürlich muss man da aufpassen, dass man sich nicht überfordert. Wie gesagt, mich überfordert nicht das Arbeitspensum an sich, weil mir das auch eine Menge gutes Feedback und positives Gefühl gibt, mich stresst es eher, wenn organisatorisch etwas dazwischenkommt. Aber auch da habe ich zwangsweise gelernt, loszulassen. Ganz wesentlich ist für mich, das Stresspensum selbst steuern zu können und zu wissen, dass ich so aufgestellt bin, dass ich meine Probleme lösen kann, auch wenn Unvorhergesehenes dazwischenkommt. Das hat mit "Schönreden" nichts zu tun, es ist einfach ein Lernprozess, mit seiner individuellen Jobsituation umzugehen. Wenn die Jobsituation nicht zur Familiensituation passt, so wie bei euch, muss neu überlegt werden. Hier ist das phasenweise auch immer wieder so, und dann MUSS ich mein Pensum runterfahren, weil mein Mann a) durch seine Mitarbeiterverantwortung weniger flexibel und b) weniger zu Abstrichen bereit ist. DAS ist für mich aber ein größerer Stressfaktor als das Arbeitsaufkommen an sich. Wenn man im Urlaub permanent das Gefühl hat "Oh Gott, ich muss noch E-Mails checken und noch gucken, was mit XY gerade ist", DANN hat man ein Problem. Aber nicht, wenn man das auf ein Minimalprogramm runterschraubt. Das ist der Preis, den man für bestimmte Jobs zahlt, das zahlt sich in der Regel aber auch monetär oder durch Jobzufriedenheit aus. LG Nicole


Butterflocke

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Wenn ich mich meinem Mann und meinen Kindern gegenüber rücksichtslos und ignorant verhalte, dann haben mein Mann und meine Kinder selbstverständlich auch das Recht, mir ihren Unmut hierüber zu vermitteln. Mit Einmischung in die eigenen Prioritäten oder Bevormundung hat das nur bedingt etwas zu tun. Denn ich mische mich mit diesem Verhalten auch massiv in die Prioritäten meines Partners und meiner Kinder ein und stülpe der ganzen Familie einen gewissen Ablauf bzw. Alltag (sogar im Urlaub) über. Wenn meinen Kindern zumindest innerhalb eines 2-wöchigen Urlaubes meine uneingeschränkte körperliche und geistige Anwesenheit wichtig ist, dann ist das eben DIE - zudem noch sehr bescheidene - Priorität für sie. Früher oder später werde also ICH mir überlegen müssen, ob ich überhaupt noch Mitglied dieser Familie sein möchte. Und auch mein Partner muss sich fragen, ob er diese/meine Prioritäten weiterhin akzeptieren kann und um sie herum tänzeln und organisieren will. Genauer: will ich weiterhin "zwischen" die besagten 5 Minuten meines Mann hechten, wenn sie denn endlich mal vorüber sind. Und will ich dann wieder rücksichtsvoll (schließlich will ich ihn als Erwachsenen ja nicht bevormunden) aus dem Weg hechten, wenn die nächsten 5 Minuten wieder begonnen haben??? Hase, ob dabei die Unabkömmlichkeit real oder eingebildet ist, ist sowas von egal. Das Ergebnis ist nämlich dasselbe - und darauf kommt es letztendlich an! Ich finde die Argumentation, man könne und dürfe sich in die beruflichen Priorität eines erwachsenen Menschen nicht einmischen, etwas seltsam. Zumindest, wenn dieser erwachsene Mensch aus freien Stücken Verantwortung für eine Familie übernommen hat, die nicht nur darin besteht, sie finanziell abzusichern. Gerne kämen ich (und auch die Kinder) mit weniger Geld zurecht, wenn wir dafür AB UND AN einen mit allen Sinnen anwesenden Partner und Vater hätten. Und ich bleibe bezüglich Deiner Ansicht, all das würde DICH von Deiner Empfindung her nicht stressen, bei meiner Überzeugung: Dein KÖRPER mag das u.U. anders sehen. Hoffentlich nicht, natürlich! Einen psychisch kranken Menschen stresst es auch, sich nicht alle 2 Minuten die Hände desinfizieren zu können. Mehr als der Stress, der mit dem Händesäubern selbst verbunden ist. Ist es deshalb gesund? Ja, der Vergleich ist extrem..., aber da ich selbst etwas ähnliches erlebt habe, mochte ich jetzt nicht nach einem besseren Beispiel hirnen, das es sicher gäbe. Sieh es mir also nach... Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass man, wenn man Familie hat, auch Rücksicht auf deren Belange nehmen sollte. Tut man das nicht, bevormundet man ebenso! Nur auf andere Weise!!!


Ebba

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Antwort auf Beitrag von Butterflocke

Dein Mann scheint, aus all deinen Postings hier schreit es heraus, doch ein extrem mit seinem Job verbundener Mann zu sein. Vielleicht sollte ihm einmal klar werden, dass sich die Zeit, die er sich jetzt für seine Kinder und auch Dich nicht nimmt, unwiederbringlich ist. Man kann sie nicht nachholen. Ich habe immer die Worte meines damals 70jährigen und noch immer berufstätigen Vaters im Ohr, der als wir gemeinsam mit meiner damals kleinen Tochter auf einem Nikolausumzug waren:"Weisst Du, dass ich mit dir nie auf einem Nikolausumzug war? Ich habe immer geglaubt, ich hätte keine Zeit dazu. Was für ein Blödsinn. Und jetzt ist es zu spät. Wie schön, dass ich jetzt wenigstens mit C. mitgehe." Ich hätte fast geweint. Mir hat damals als Kind nix gefehlt, aber mir ist sehr klar geworden, dass er sein "keine Zeitnehmen" bedauert hat. Immerhin war er aber im Urlaub immer für mich da u. hat sich auch sonst Zeit für kleine Unternehmungen und Kurzreisen mit mir alleine oder auch gemeinsam mit meiner Mutter genommen. Nur die alltäglichen Erlebnisse fehlen ihm halt.


Silvia3

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Meinen Mann beruhigt es, wenn er im Urlaub mal kurz zum Blackberry greifen und die Emails checken kann. Wenn er das nicht hätte, würde er wahrscheinlich die ganze Zeit nur grübeln, ob zuhause alles glatt läuft. Er erledigt das mal morgens so nebenbei, beantwortet ein paar Emails und leitet Sachen weiter. Danach ist er beruhigt und kann den Tag genießen. Mich stört es nicht weiter, so lange es nicht mit Familienaktivitäten kollidiert. Silvia


Strudelteigteilchen

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Ich glaube, daß das in vielen Fällen gar nicht der Wunsch des Arbeitgebers ist, sondern der Wunsch des Arbeitnehmers, der irgendwie Angst hat, daß der AG bemerkt, daß der AN ersetzbar ist. Mein derzeitiger Arbeitgeber unterbindet die Weiterleitung von Mails an private Accounts schon länger, und an den Geschäfts-Account kommt man (auch aus Datenschutz-Gründen, wir arbeiten mit personenbezogenen Daten) nicht über irgendwelche obskuren Hotel-Wlans. Und - was soll ich sagen - vor zwei Wochen traf ich einen Ex-Kollegen, der das gleiche von meinem Ex-Arbeitgeber erzählte und das (sic!) empörend fand. Das ist übrigens eine Frage, die ich mir schon länger stelle: Wenn ich ein Unternehmen hätte, fände ich es unerfreulich, wenn meine Arbeitnehmer Firmendaten über ein kostenloses und ungesichertes Wlan bei - sagen wir mal - Burger King oder SFCC jagt, und auch Heimnetzwerke sind ja nicht immer gut gesichert. Ist das wirklich bei so vielen Unternehmen erlaubt? Ist das denen egal oder nicht bewußt?


Silke11

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bei uns dürfen auch keine E-Mails vom Dienst-Account an private E-Mail-Adressen weitergeleitet werden, und an meine dienstlichen E-Mails komme ich von außerhalb nicht ran. Und ja, ich finde das auch blöd, auch wenn ich den Sicherheitsaspekt natürlich verstehe, weil man dann wirklich nach dem Urlaub erst mal von hunderten von E-Mails erschlagen wird. Ich habe es schon so gemacht, wenn wir an einem Wochenende zurückgekommen sind, dass ich dann erst mal ins Büro gefahren bin und nur mal die Mails gesichtet habe. Dann wurde es am ersten Arbeitstag nicht ganz so stressig. Und die Telefonat auf dem Handy im Urlaub sind einfach eine Arbeitserleichterung für den vertretenden Kollegen, wenn der nicht lange rumsuchen muss oder sich in ein Spezialthema einarbeiten muss, wenn er mich einfach anrufen und etwas kurz klären kann. Da ich sehr gern arbeite und meine Kollegen gern mag, belastet mich das gar nicht. Und das Kind lernt halt, dass sich nicht alles nur um ihn dreht.


Ebba

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Ich kann mir auch vorstellen, dass viele AN ihre Wichtigkeit für das Unterenehmen über ihren Einsatz nach Feierabend bzw. im Urlaub definieren oder die annehmen, der ArbG erwarte in heutigen Zeiten diesen Einsatz. Um dieser Vermutung den Boden zu entziehen und zum Schutz ihrer ArbN hat VW übrigens schon vor einigen Jahren eine Betirebsvereinbarung Smartphones geschlossen, in der geregelt ist, dass zwischen 18.15 Uhr und 7.00 Uhr morgens E-Mails nicht weitergeleitet werden. http://www.jurablogs.com/de/stille-nacht-vw-mitarbeiter Vor einigen Monaten hatte ich das Vergnügen an einer entspr. Betriebsvereinbarung für meinen AG mitzuwirken u. habe dasThema "ständige Erreichbarkeit" problematisiert. Letztlich haben wir eine ähnliche Vereinbarung treffen entworfen u. geschlossen. Die Telefon- und Internetflat gilt übrigens nur im Inland, so dass auch dadurch eine Bearbeitung dienstl. E-Mails und Telefonate eher die Ausnahme sein werden.


Ebba

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Antwort auf Beitrag von Silke11

"Und das Kind lernt, dass sich nicht alles um es dreht." Du hast da was missverstanden. Es geht nicht um den Schutz der Kinder sondern die Erhaltung der körperlichen und geistigen Gesundheit des ArbN.


Silke11

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Antwort auf Beitrag von Ebba

mein Job bedeutet keinerlei Gefahr für meine geistige und körperliche Gesundheit, ich würde eher depressiv und hätte burn-out, wenn ich mit ner Horde Kinder zu Hause wäre. Und MEIN Kind denkt gern, er sei der Nabel der Welt, da nutze ich das gern, um ihm klarzumachen, dass es gelegentlich auch mal wichtigeres gibt (mit dem Geld-Argument und seinen Wünschen kapiert es dann auch wieder und hält die Klappe).


yellow_sky

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Also, OutlookWebAccess ist doch verschlüsselt, und wenn jemand beim burger king ins W-Lan geht und von dort aus über vpn, dann sollte das soweit ich weiß auch sicher sein...


Mitglied inaktiv

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Grundsätzlich bin ich auch der Meinung: Urlaub ist Urlaub, Büro ist Büro. Die 2 (max. 3) Wochen am Stück müssten auch ohne den AN zu schaffen sein. Und ich vermute, dass das bei der überwiegenden Zahl der Arbeitenden auch genau so ist. Wenn ich nach der Zeit zurück ins Büro komme, hat mir meine Kollegin den Rücken freigehalten, ohne dass auch nur ein einziger Anruf bei mir nötig gewesen wäre. Und ich quäle mich am ersten Tag durch ca. 80 Mails, um ab dem zweiten Tag wieder völlig normal weiterzuarbeiten. Bei meinem Mann ist das aber anders. Er hat kundenspezifische Projekte laufen, die sich teilweise über Jahre hinziehen. Seine Kunden kennen ihn und wollen ihn. Nur ihn. Ein anderer braucht da weder anzurufen noch hinzufliegen. (Nein, das ist nicht das, was er mir erzählt; es ist das, was ich täglich mitbekomme, ich arbeite mit meinem Mann zusammen). Es ist ein recht spezieller Kundenkreis mit einer etwas anderen Mentalität. Entweder hat man sich deren Vertrauen erarbeitet - oder man hat auf ganzer Linie verloren. (Im Gegenzug würde aber auch fast jeder dieser Kunden absolutes Verständnis aufbringen, wenn man familiäre Dinge als Hinderungsgrund anführt und sich aus Rücksichtnahme mindestens 2 Tage lang nicht melden, auch wenn's brennt.) Da es bei diesen Projekten aber meist auch um viel Geld geht, sollte es sich die Firma nicht leisten, einen dieser Kunden zu verlieren. Erschwerend kommt hinzu, dass die Arbeitswoche dieses Kundenkreises nicht mit unserer europäischen Arbeitswoche übereinstimmt. D.h. Samstag und Sonntag sind dort normale Arbeitstage, gechäftliche Telefonate sind an der Tagesordnung Das ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass mich berufliches im Urlaub einfach stört. Deshalb haben wir uns auf diesen Kompromiss geeinigt: Einmal täglich werden morgens Anrufe und Mails abgerufen, mit der Firma telefoniert und dem einen oder anderen Kunden, wenn es notwendig erscheint. Das alles dauert in der Regel max. 30 Minuten und danach ist mein Mann WIRKLICH entspannt. Er hat NOCH NIE während des Urlaubs Angebote erstellt, Projektpläne umgeschrieben o.ä., das ginge zu weit. Aber aus ein paar tausend Kilometern Entfernung den "Schreibtisch sauber halten" zu wollen, das kann ich schon nachvollziehen. Nichtsdestotrotz vermute ich, dass auch mein Mann irgendwann ein Herzinfarkt/Burn out/Schlaganfallkandidat sein könnte. Ob man seinen Beruf liebt (und das tut er!) oder nicht, spielt da glaube ich eine untergeordnete Rolle. Grüße Andrea


Häsle

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An meinen dienstlichen Mailaccount komme ich nur im Büro ran. Da kommt aber auch sehr selten was Dringendes an. Sowas läuft bei uns immer noch hauptsächlich über Telefon, Fax oder (Dienst-)Post. Die Kollegen stören im Urlaub nur, wenn es wirklich wichtig und dringend ist (Gerichtstermine, Anfragen der Staatsanwaltschaft, oder wenn es Ärger gibt). Da ist es mir definitiv lieber, kurz gestört zu werden und zu telefonieren, als nach dem Urlaub deshalb richtig Stress zu haben. Das kommt aber zum Glück nicht oft vor.


IngeA

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In der Firma, in der ich gelernt hab, hat auch mal ein Abteilungsleiter zu einem Mitarbeiter vor dessen Urlaub gemeint: "Lassen Sie der Sekretärin eine Telefonnummer für den Notfall da". Der Mitarbeiter hat der Sekretärin die "110" gegeben und ist in den Urlaub gefahren LG Inge


Mitglied inaktiv

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aber nur dann (und wenn sie wissen, das ich zu Hause bin) und manche, die nicht nachdenken und wegen Belanglosigkeiten anrufen, dann werde ich sauer. Das Problem ist, das es Bürger gibt, die, wenn sie jemanden nicht erreichen, weil diese Person im Urlaub ist, dann einfach zu hause anrufen. DAS NERVT! Ansonsten nur bei absolute Notfälle und e-mails schon mal gar nicht.