Elternforum Aktuell

aha

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Blueberry

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"Sie trägt aber als Partei, in der gut zwei Drittel rechtsextremes Gedankengut weit verbreitet sehen, "durch ihre Positionen und Aussagen" für 63 Prozent "Mitschuld an rechtsextremen Gewalttaten" Finde ich spannend. Die Partei trägt mit ihrem Gedankengut Mitschuld an Straftaten. Sagt man aber, dass der Islam, der Koran, die Lehren des Islams Mitschuld an Terrorangriffen tragen, wird gleich geplärrt, dass das nicht so ist, sondern dass lediglich der Täter die Schuld hat. Was denn nun?


Blueberry

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sollte unter den anderen Thread...


Hashty

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Da verwechselst du was ganz gravierend. Die AfD, die mit ihren Aussagen ganz klar gewaltverherrlichend unterwegs ist, auch noch mit einem ganz klaren Ziel ihrer Aggression (andere Parteien, Ausländer, vor allem Flüchtlinge) fordert Gewalt ja geradezu heraus. Bzw macht sie salonfähig. Der Islam ist genauso stark oder weniger stark gewaltverherrlichend wie das Christentum. Was im Koran drinsteht, kannst du auch in der Bibel oder im Talmund lesen. Der IS und Konsorten legen das allerdings völlig verdreht und passend zu ihrem Hass und Wahn aus und machen daraus Terror. Ich kenne wirklich sehr viele moslemische Menschen, die das aufs Schärfste ablehnen und sagen, dass die IS Kämpfer keine Moslrms, sondern Mörder sind. Das zeigt sich doch schon dadurch, dass sie ja hauptsächlich Glaubensbrüder und Schwestern terrorisieren und töten. Das, was in Nichtmuslimischen Ländern an Terror verübt wird, ist ein minimaler Bruchteil dessen, was in den eigenen Ländern passiert. Du kannst den IS mit rechtsradikalen Terror gleichsetzen. Die einen schreien Allah! die anderen Deutschland den Deutschen o.ä. Das eine hat nichts mit Religion und Allah zu tun, das andere nichts mit Deutschland etc Viele Hassprediger feuern IS und Co an. Das stimmt. Die AfD feuert den Rechtsradikalismus an. Das stimmt auch.


cube

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Antwort auf Beitrag von Hashty

Der IS instrumentalisiert den Glauben - er mordet im Namen Allahs, im Namen der Religio und fordert auf, im Namen Allahs zu töten. Der Vergleich IS und rechter Terror hinkt daher meiner Meinung nach. Rechter Terror bedient sich aber nicht der Religion. Er fordert nicht (mehr) auf, im Namen Christi Ungläubige zu töten. Und sie töten eher nicht Glaubensbrüder/Schwestern - sie töten diejenigen, die in ihren Augen eben genau das nicht sind. Es ist sehr wohl ein Unterschied, ob man Menschen glauben macht, sie würden im Namen ihres Gottes gerechterweise! töten - oder ob man "Deutschland den Deutschen" proklamiert und dafür hanebüchene Erklärungen heranzieht wie zB das bestimmte Ethnien eben so veranlagt wären. Aber das nur so am Rande und mit keinerlei Intention, irgendetwas verteidigen zu wollen.


Hashty

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Antwort auf Beitrag von cube

Der Glaube wird, wie du auch schreibst, instrumentalisiert. Das ist kein echter Glaube. Doch, für mich steht der Vergleich schon. Denn das Ziel ist das Gleiche - Destabilisation und Machtergreifung.


cube

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Antwort auf Beitrag von Hashty

Es ist aber in meinen Augen ein Unterschied, ob ich den Menschen weis mache, sie töten im Namen ihres Gottes und erfüllen nur dessen Gebote, sind also sogar berechtigt dazu - oder ob es ganz ohne religiöse Begründung darum geht, bestimmte Menschen nicht im Land haben zu wollen. Der IS fordert ganz klar zum Töten auf. Er legitimiert Töten mit Hilfe der Religion/des Glaubens. Rechtsgerichtete Menschen argumentieren nicht mit dem Glauben. Der ist ihnen ziemlich egal. Und die AfD hat meines Wissens nach noch nicht dazu aufgefordert, nicht-AfD-Anhänger zu töten. Deswegen finde ich nach wie vor nicht, dass man IS und rechtsgerichtetes Gedankengut miteinander vergleichen kann.


cube

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Antwort auf Beitrag von cube

Ich habe den Eindruck, du wirfst hier religiösen Fanatismus und Rassismus in einen Topf. Dem religiösen Fanatiker ist aber die Rasse egal - und dem Rassisten ist die Religion egal. Aber ich will mich darüber auch gar nicht streiten. Das ist nur eine Anmerkung dazu gewesen und meine Meinung, die aber nicht jeder teilen muss.


Hashty

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Antwort auf Beitrag von cube

Dass die AfD nicht dazu auffordert ist ja klar. Mir ging es bei Rechtsradikalen um tatsächlich RADIKALE. Also sozusagen die Vorstufe zu den Nazis der 30/40er Jahre. Ich hab ja auch nie behauptet, dass bei den Rechten die Religion eine Rolle spielt. Da hätten sie in D auch ziemlich schlechte Karten (im Gegensatz zu Brasilien). Es steckt in beiden Fällen eine gefährliche Ideologie dahinter. Beide Gruppen missbrauchen Werte, um an ihre Ziele zu kommen. Und ich finde im Übrigen gar nicht, dass wir streiten. Wir diskutieren. Und ich finde deine Ansicht interessant und ich mache mir da sehr wohl Gedanken darüber.


Leena

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

Meines Erachtens trägt die AfD ganz massiv dazu bei, sehr rechtes bis rechtsextremes Gedankengut wieder "gesellschaftsfähig" zu machen, und Menschen wie z.B. der Mörder von Walter Lübcke fühlen sich meiner Ansicht nach durch diese Partei moralisch unterstützt und ermutigt, in ihrem "Kampf" gegen Ausländer und Menschen, die sich für Integration einsetzen, haben dann das Gefühl, dass "ganz viele" hinter ihnen stehen, werden "mutig" und handeln - eben kriminell. Insoweit sehe ich die Partei durchaus in der moralisch Verantwortung, was solche Straftaten angeht. Genauso sehe ich radikale muslimische Hass-Prediger in der moralischen Verantwortung, wenn sie zum Mord an Ungläubigen oder Kritikern aufrufen. Das kann man aber nicht "dem Islam" vorwerfen, sondern muss diese Mitschuld ganz konkret bei den Personen lassen, die durch ihre Auffassung des Islam und ihr Wort zu solchen Taten angestiftet haben. Das gilt ja im Grunde doch für alle Religionen, die genauso missbraucht werden (können) wie der Islam. Bei einer Partei, die aktiv ausländerfeindlich auftritt, die Menschen jagen will etc., wird dagegen nicht das Gedankengut, das dahinter steht, missbraucht (wie der Islam beim Islamismus), sondern Rechtsextremismus ist aus sich selbst heraus schon menschenverachtend und potentiell gewalttätig. Da kann man m.E. nichts wirklich "schönreden".


Mitglied inaktiv

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Deine Argumentation hinkt. Die AfD (hat gestern wieder eindrucksvoll der AfD-Vertreter Herr Padzerski bewiesen, indem er behauptet hat, die AfD sei "zutiefst bürgerlich" und keineswegs rechtsextremistisch, rassistisch oder antisemitisch) streitet ab, dass zunehmende Teile ihrer Partei genau das sind: Faschisten, Rechtsextremisten, Ausländerfeinde. Viele islamische Gemeinden (nicht alle, es gibt natürlich auch Gemeinden, die das nicht tun) weltweit grenzen sich aber deutlich vom Islamismus und seinen Zielen ab. Denn sie sind dessen Hauptopfer. Wer kommt denn bei Selbstmordattentaten von Islamisten schwerpunktmäßig ums Leben? Wer wird denn in seinen Freiheitsrechten beschnitten und geknechtet, wenn sie nicht nach den Gesetzen des fundamentalistischen politischen Islam leben? Genau, Muslime. Die AfD grenzt sich nicht von rassistischem Gedankengut in ihren eigenen Reihen ab. Parteiausschlussverfahren für Mitglieder, die in diesem Sinne auffallen, verlaufen im Sande. Weil man sie braucht, um Zulauf zu bekommen. Politiker, die als gemäßigter gelten (wie z. B. Meuthen) sprechen selbst z. B. auf dem Kyffhäusertreffen des Flügels. Die Parallelen, die zu ziehst, sind rein polemisch. Ich persönlich kenne auch niemanden, der den fundamentalistischen politischen Islam oder dessen Bedrohung in der Welt (und jetzt z. B. gerade wieder in Syrien) kleinreden würde. Die rechtsextreme Gefahr in diesem Land, die von den Schlägertrupps ausgeht, die dem Flügel und flankierenden Bewegungen wie IB zuarbeiten, wurde und wird aber immer wieder kleingeredet. Das hat Walter Lübcke das Leben gekostet, Stephan E. galt beim Verfassungsschutz bis 2009 als "brandgefährlich", ehe seine Akte plötzlich geschlossen wurde. Wer das wohl veranlasst hat? In der NSU-Mordserie ist fast alles falsch gelaufen, was falsch laufen konnte. Es gibt Gruppierungen in den Sicherheitsorganen der Bundesrepublik, die Todeslisten für linke und grüne Politiker und Publizisten führen. Und es gibt Leute, die klammheimlich einen antisemitischen Terroranschlag auf eine Synagoge in Halle vorbereiten können und dabei en passant in ihrer Wut, dass sie ihren Terrorakt nicht ausführen konnten, unbeteiligte Passanten erschießen. DAS ist gerade unser Hauptproblem.


Berlin!

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Ich glaube, Du verharmlost aber auch etwas. Man kann natürlich streiten, ob die AfD rechtes gedankengut gesellschaftsfähig gemacht hat oder ob sie nur Organ derer sind, die auch ohne AfD so denken.Da kann man sich dann auch fragen, was zuerst da war: das Huhn oder das Ei. Aber die AfD verbreitet rechtes gedankengut, teils auch extremistisch (das ist Ansichtssache, ich bin allerdings dieser Meinung). Es wird mit Sprache, mit eindeutig aus dem nazi-Deutsch entlehnten begriffen, gespielt. Kein Vorfall ist zu schade, um ihn für die Sache zu intrumentalisieren. Frau von Storch hat öffentlich den Schusswaffeneinsatz gegen Flüchtlinge gefordert, mit einer rechtichen Begründung, die ein sehr seltsames rechts- und Demokratieverständnis offenbart. Oder sie ist schlicht eine miese Juristin, soll es ja auch geben. Frau von Storch ist nur ein Beispiel, derlei ließen sich viele finden. Dennoch sind sie nicht Schuld, wenn sich dann jemand Waffen bastelt und auf Synagogen und Juden los geht. Allerdings muß sich die AfD sehr wohl vorhalten lassen, solchen gewalttaten den Boden bereitet zu haben, sie leichter gemacht zu haben. Und wer das politische Klima nach rechts schiebt, der muß sich dann eben auch mit solchen Gewalttaten auseinandersetzen.