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KiTa Eingewöhnung

Thema: KiTa Eingewöhnung

Hallo ihr Lieben! Problem steht ja quasi schon oben... Seit Montag sind wir in der Eingewöhnung in der KiTa. Unsere Maus ist fast 10 Monate alt. Das Problem ist leider (und ja ich weiß das man nach 3 Tagen eigentlich noch keine Schlüsse ziehen sollte), dass es mehr als schlecht läuft. Sie bewegt sich nur im 30cm Umkreis um meinen Mann herum (der mach die Eingewöhnung). Sobald dieser sich mal etwas weiter entfernt bricht die Hölle los. Jetzt mach ich mi Vorwürfe das wir sie nicht öfter mal für ein paar Stunden zu Opa und Oma gegeben haben damit sie lernt das es auch noch andere Menschen ausser Mama und Papa gibt... Versucht die Erzieherin sie hochzunehmen schreit sie wie am Spieß. Ich habe Angst das sie sich nicht eingewöhnt oder sie die KiTa mit schlechten Erinnerungen in Verbindung bringt. Kennt das jemand von euch und es ist letzendlich doch noch gut gegangen? Die kleine Maus tut mir einfach nur so unendlich leid und seit Montag schläft sie auch so schlecht das sie zu uns mit ins Bett muss (was vorher nie sein musste) Könnt ihr mir meine Sorgen nehmen?

von Freakgirl1985 am 05.09.2018, 14:13


Antwort auf Beitrag von Freakgirl1985

Das kommt mir bekannt vor. Wieviel Zeit habt ihr für die Eingewöhnung? Könnt ihr noch warten und erst Dienstag zum ersten Mal trennen? Egal ob heute oder erst Dienstag, bitte nur kurz trennen. Das bedeutet für max. 10 Minuten. Nicht Freitag zum ersten Mal trennen, weil dann das Wochenende kommt. Montags ist wie Freitag. Da sollte nichts verändert werden. Eure Tochter wird vermutlich weinen wenn der Papa geht. Das kann u.a aber auch ein gutes Zeichen der Bindung zu ihm sein. Trotzallem wird eine Trennung irgendwann erfolgen. Viele Kinder weinen beim Abschied der Eltern. Wenn das Elternteil erstmal außer Sichtweite lässt es sich oft vom Erzieher beruhigen. Das euer Kind evtl weint wenn das Elternteil wieder kommt kann auch sein. Denn viele Kinder haben Spaß in der Kita, spielen ohne Eltern da auch. Aber soweit das Elternteil da ist bzw wieder kommt steht das Kind im Zwiespalt mit sich selbst. Es möchte beim Elternteil bleiben, aber auch in der Kita Spaß haben. Es braucht eine Zeit bis das Kind soweit ist und merkt, dass es beides haben darf. Ich habe bereits mehrere Kinder eingewöhnt, wo es schwieriger war. Bei einem Kind (bei Beginn 10 Monate) hat es 8 Wochen gedauert und dieses hatte Vorerfahrungvin der Betreuung, weil sie seut dem 4. Monat zweimal die Woche von ihren Großeltern betreut wurde. Damit hat es nichts zu tun ob ein Kind Vorerfahrung hat oder nicht. Ich habe auch schon Kinder gehabt fie gar keine Erfahrung hatten und binnen zwei Wochen eingewöhnt waren. Es liegt immer am Typ Kind. Das Eine ist offen und das Andere zurückhaltend. Beim o.g Kind dauerte die Eingewöhnung 8 Wochen. Wichtigwar immer in enger Kommunikation mit den Eltern zu stehen u.a auch um das Vertrauen erhalten zu können. Die Situation war nicht einfach, weil nicht abzuschätzen war wie lange es dauert. Bei ihr war es so, dass sie zuerst nach Berliner Modell eingewöhnt wurde. Sie blieb bereits zwei Stunden bei uns, als sie sich plötzlich nicht mehr richtig beruhigen ließ. Das war zweimal so, wo beides mal angerufen wurde. Am 10. Tag haben wir die Eingewöhnung von vorne gestartet. Die Mutter blieb bei fast allen neuen Aktionen mit dabei, ähnlich Münchener Model. Nach ca 6 Wochen war es soweit, dass sie von 8-14 Uhr bei uns blieb und u.a einmal vormittags bei uns schlief. Nach 8 Wochen musste sie 9h bei uns bleiben, weil beide Elternteile keine EZ mehr hatten. Im Übrigen wurde bei dem Kind nach vier Wochen getauscht von Mutter auf Vater, weil Mamas EZ endete und Papa TZ in EZ machte (u.a mit der ersten Wiche komplett frei). Den Wechsel hat das Kind bedingt gut mit gemacht. Es hat 3-4 Tage gedauert bis es für sie ok war. Kurze Trennungszeiten, Mama in der Nähe, das waren die ersten Wochen. Doch so haben wir es geschafft sie gut einzugewöhnen. Die Kleine war voll auf mich fixiert (ich gewöhnte die auch als Erzieherin ein. Das war auch der Wunsch der Eltern gewesen, weil wir uns bereits seitdem die Kleine 1 Woche war über eine andere Familie kannten). Ich bin mir aber sicher, dass das kein Vor- oder Nachteil war. Fie Eingewöhnung hätte auch bei Nicht-Kennen 8 Wochen gedauert. Im Prinzip hätte sie eigentlich noch 2 Wochen gebraucht, aber die hatten wir nicht mehr. Sie war so auf mich fixiert, dass sie anfangs nur auf meinem Arm war, ich sie füttern, wickeln, schlafen legen durfte. Sie wsr immer in meiner Nähe. Das "Eingewöhnen" auf die anderen 3 pädagogischen Fachkräfte dauerte und war fast ein Drama. Sie weinre sobald ihr jemand zu nah kam. Letztlich haben wir sie einzeln an je eine Erzieherin gewöhnt. Das ging dann entsprechend gut, so dass sie nach ca. 4 Monate (nach Eingewöhnung) an alle Erzieher gewohnt war. Die Eltern haben das mitbekommen, aber uns vertraut. Von Woche 8-ca 16 war es auch so, dass ich eine Woche Urlaub hatte. Das habe ich den Eltern frühzeitig mitgeteilt und die Eltern haben da für sich beschlossen, dass die Großeltern in der Zeit die Kleine betreuen, weil sie nicht wollten, dass die Kleine weint, weil sie bis dato noch voll auf mich fixiert war. Was würde ich an eurer Stelle machen? Wenn ihr Zeit habt dann macht eine langsame Eingewöhnung. Wie kommt eure Tochter mit der Bezugserzieherin klar? Wie wirkt diese auf deinen Mann? Hat er Vertrauen zu ihr? Er sollte offen ihr gegenüber sein und mit ihr sprechen. Auch darüber wie er die Situation empfindet. Was er machen soll? Wie er helfen kann? Was die nächsten Schritte der Erzieherin sind?

von Ani123 am 06.09.2018, 09:29


Antwort auf Beitrag von Ani123

Liebe Ani123! Vielen Dank für deine tolle Antwort. Allein zu hören das es auch mal 8 Wochen oder länger dauern kann und es dann noch gut geworden ist beruhigt mich sehr. Da mein Mann noch bis Anfang Januar EZ hat haben wir sehr viel Zeit und auch die Bezugserzieherin sagte schon das sie der Kleinen die Zeit geben will die sie braucht, was ich als sehr positiv ihrerseits empfand. Das nimmt auch uns den Druck raus, dass man diese Frau vielleicht zu sehr in Beschlag nimmt o.ä. Also so lang mein Mann in der Nähe ist ist es für die Kleine auch okay wenn die Erzieherin danebensitzt und ihr Spielzeug oder mit ihr Handspielchen macht. Nur sobald sie sie auf den Arm nehmen will oder der Papa halt weg ist bricht der Sturm los. Mein Mann hat bisher einen sehr guten Eindruck von ihr und sie kommunizieren wohl auf einer sehr guten Ebene. Also quasi das sie auf die Angaben meines Mannes eingeht (z. B. das die Kleine seit ca. 2 Wochen fremdelt) und er sich ihre Vorschläge zu Herzen nimmt und diese nach besten Wissen und Gewissen meines Mannes umgesetzt werden. Also sozusagen alles nach Absprache. Auch ich hatte einen sehr guten Eindruck von ihr (am Montag war ich ja ausnahmsweise mit dabei, weil es halt der 1. Tag war). Den Ratschlag mit den kurzen Trennungen ab Dienstag werde ich meinem Mann nachher mitteilen. Da die Maus in der KiTa jetzt schon 3 kleine Mädels hat, die immer merken das es ihr nicht gut geht und ihr immer Spielzeug bringen (Kinder so so niedlich!) hoffe ich das sie von diesen irgendwann so abgelenkt ist das sie auch gar nicht merkt wenn der Papa mal weg ist. Denn durch die Krabbelgruppe und das Babyschwimmen hat sie mit anderen Kindern überhaupt kein Problem.

von Freakgirl1985 am 06.09.2018, 10:02


Antwort auf Beitrag von Freakgirl1985

Dein Mann sollte sich auf jeden Fall immer verabschieden. Kurz und knapp, bsp. "Tschüß Tochter (Name eures Kindes). Bis gleich." und dann gehen. Egal ob das Kind weint, eine Reaktion zeigt (zu Papa krabbeln, Arme heben um auf seinem Arm zu kommen, ...) oder nicht (nur schaut, direkt weiter spielt, ....). Er geht raus. Und auch wenn er sie weiter weinen hört, er bleibt draußen. Wenn die Erzieherin die Kleine nicht beruhigen kann wird sie ihn vorzeitig wieder da zu holen. Daher ist es wichtig, dass er in der Nähe bleibt. Wenn er nicht vorzeitig gerufen wird geht er nach der abgemachten Zeit zurück in die Gruppe. Verabschiedet er sich nicht und eure Tochter bekommt das nicht mit dass er geht und merkt es dann, dann können Ängste bei ihr aufkommen -> Verlustängste. Das nächste Mal wird eure Tochter genau aufpassen ob Papa noch da ist oder nicht. Das freie Spielen kann dadurch eingeschränkt werden. Wenn er zurück in die Gruppe kommt sollte er die Kleine begrüßen. Vielleicht beginnt sie dann zu weinen, kommt auf ihn zu oder sie spielt weiter und beachtet ihn nicht. Beides ist möglich. Wenn er wieder in der Gruppe ist sollte es ein Gespräch mit der Erzieherin geben wie es gelaufen ist, was die nächsten Schritte sind, ... Danach geht er mit eurer Tochter nach Hause. Damit merkt eure Tochter, dass sie morgens mit Papa in die Krippe geht, kurz mit ihm da spielt, dann geht Papa und wenn er wieder kommt geht es nach Hause. Genau so soll es später auch irgendwann sein, nur das die Zeit dazwischen länger sein wird. Eure Tochter kann aber zurzeit noch nicht unterscheiden, ob Papa 10 Minuten oder 2 Stunden weg ist. Für sie ist alles gleich, nämlich Papa ist weg. Das er noch bis Januar EZ ist ist super. So könnt ihr es wirklich entspannt angehen lassen. Das sollte sich auch positiv auf eurer Tochter auswirken. Denn Zeitdruck löst bei Eltern oft Gefühle von "schaffen wir das noch? "Was mach ich wenn es nicht klappt?" usw aus und dieser Druck wird unbewusst auf das Kind übertragen. Ihr solltet ganz entspannt sein. Ich weiß, viel leichter gesagt als getan. Eure Tochter spürt wenn ihr unsicher seit. Versucht auf die Erzieherin zu vertrauen. Den Hauptpunkt Zeit habt ihr. Jetzt braucht ihr Geduld. Es wird kein leichter Weg und sicher wird es auch mal Tränen geben, ihr werdet vieles hinterfragen, vielleicht auch mal, ob Krippe wirklich die richtige Betreuungsart für eure Tochter ist. Wichtig ist darüber zu sprechen (idealerweise wenn das Kind nicht dabei ist, denn diese haben sensible Atennen und bekommen alles mit und können dadurch Unsicherheiten aufbauen). Bzgl. der Eingewöhnung: dein Mann sollte sich passiv verhalten. Er könnte sich in die Ecke der Gruppe setzen. Die Erzieherin sollte eure Tochter zum Spielen animieren. Das euer Kind bei ihm sitzt ist ok, aber er gibt ihr kein Spielzeug, er zeigt sich passiv. Ggf. kann er sich auch auf einen Stuhl setzen. Euer Kind sollte merken, dass die Erzieherin alles für sie hat, ihr mehr Aufmerksamkeit schenken und sich auf sie fokussieren. Fast 10 Monate ist teilweise ein schwieriges Alter bzgl. fremdeln. Da kann man auch nicht viel machen außer die Personen einzuschränken. Bsp. die Krippenbetreuung stand jetzt an-das ist ein Muss und nicht aufzuschieben. Zusätzliche Betreuung per Großeltern sollte jetzt nicht durchgeführt werden, weil es zu viel wäre. Wenn möglich Neues reduzieren (Krippe ausgeschlossen). Das eure Tochter schlechter schläft ist auch normal. Sie erlebt tagsüber viel Neues und verarbeitet das u.a. nachts. Gebt ihr so viel Nähe wie möglich. Seit für sie da, so wie sonst auch. Dass sie evtl. auch tagsüber anhänglicher ist ist auch normal. Denn eure Tochter teilt den Papa jetzt mit der Krippe, hat weniger Zeit mit ihm, und möchte diese dann wieder haben, wenn sie ihn für sich alleine hat. Es wird eine intensive Zeit. Aber wenn eure Tochter erstmal angekommen ist und gerne zur Krippe geht, dann wird es leichter. Ihr schafft das! Was dein Mann auf jeden Fall nochmal machen sollte bei der Erzieherin ist mitzuteilen, dass sie jederzeit ihn oder dich anrufen kann (am Anfang wird es ja eher er sein. Wenn ihr beide wieder arbeitet ihr beide ) Egal was ist, sie könnte euch anrufen. Das beruhigt oftmals wenn man das nochmal von den Eltern hört. Er sollte nochmal die Telefonnummern kontrollieren welche ihr in der Krippe abgegeben habt. Sind diese noch alle aktuell? (Es gibt nichts Blöderes als wenn was ist und die Nummern nicht aktuell sind. Schon gehabt was zur Folge hatte, dass das Kind noch 2h länger da blieb und ganz regulär abgeholt wurde und das obwohl sie Panik hatte-hatten Feueralarm gehabt und daraufhin Eltern angerufen mit der Bitte ihr Kind abzuholen). In welcher Reihenfolge habt ihr sie aufgeschrieben? Habt ihr zusätzlich zu euren Handynummern auch die Nummern der Arbeit, ggf noch von Großeltern, guter Freundin, .... (Ich mache es immer so, dass die Nummern der Reihe nach abtelefoniert werden wie sie von den Eltern aufgeschrieben wurden. Handy Eltern und Arbeit Eltern werden 2-3x angerufen. Denn da keiner erreichbar ist die nächsten Nummern. Ich habe einmal den Fall gehabt und die Eltern nicht erreicht. Dann habe ich die Oma erreicht, welche das Kind dann auch abgeholt hat -was mit 40Grad Fieber und leicht apathisch auch besser war.) Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass immer was passieren kann, womit keiner rechnet. Bsp als der Feueralarm war, die Kinder wurden dadurch aus den Schlaf gerissen und so wie sie waren evakuiert. Da haben die Eltern anschließend rückgemeldet, dass sie es gut fanden angerufen geworden zu sein. So konnten sie ihr Kind schnell abholen (schnell ist weitsichtig. Je nachdem wo man arbeitet. Im damaligen Fall zwischen 10-45 Minuten). Das Kind bekam da die Sicherheit die es brauchte, wegen Elternteil=sehr enge Bindung und Bezugsperson. Ich kann gut verstehen, dass du auch gerne mit zur Krippe möchtest. Zurzeit sollte das aber nur dein Mann machen. Denn für eure Tochter ist es schon schwer genug sich von ihm zu trennen. Doppelte Trennung wäre noch schwieriger. Und Ziel sollte doch sein, es eurer Tochter so einfach wie möglich zu machen.

von Ani123 am 06.09.2018, 15:07


Antwort auf Beitrag von Freakgirl1985

Dein Kind ist noch klein, die Kita eine völlig fremde Situation. Natürlich braucht sie da etwas Zeit um das alles kennen zu lernen und zu verstehen. Am besten macht ihr keinen Druck und keinen Stress. Lasst der kleinen die Zeit, die sie braucht. Und mit der ersten Trennung kann man ruhig ein paar Tage warten bis das Kind die Erzieherin akzeptiert. Das ist bei manchen Kindern nun mal nicht nach drei vier Tagen der Fall. Habt ein bisschen Geduld. Das wird schon. Ganz sicher. Jeckyll

Mitglied inaktiv - 08.09.2018, 07:10