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Eingewöhnung bei der Tagesmutter - wann aufgeben?

Thema: Eingewöhnung bei der Tagesmutter - wann aufgeben?

Hallo an Alle, ich hoffe hier hat jemand Erfahrungen oder Fachwissen zu folgendem Problem: Mein Kind (14 Monate) möchte einfach nicht bei der Tagesmutter bleiben. Wir sind jetzt im 3. Monat Eingewöhnung :( Also in kurzen Punkten zur Situation: - die Tagesmutter betreut 4-5 Kinder in eigenen Räumlichkeiten für diesen Zweck, ein Kind davon ist fordernd und schwierig und klebt an ihr - mein Kind flüchtet sich oft zu mir wenn die anderen Kinder kreischen oder rennen oder ähnliches, so dass der Kontakt sehr schwer war - nach 6 Besuchen erster Trennungsversuch ist total gescheitert und seitdem achtet mein Kind ganze Zeit darauf, wo ich bin - beim Papa ist es genauso, das haben wir auch probiert - die Tagesmutter hat sich dann mindestens 10 Mal für je eine Stunde allein mit uns ohne andere Kinder getroffen - jetzt spielt mein Kind gern mit der Tagesmutter, krabbelt ihr auch einmal hinterher, versichert sich aber immer noch wo ich bin - er lässt sich weiterhin NICHT von ihr auf den Arm oder Schoss nehmen, geschweige denn in den Hochstuhl setzen oder wickeln - einziger Vorwurf an die Tagesmutter ist höchstens dass sie etwas zu vorsichtig ist, vielleicht spürt der Kleine, dass sie ihn nicht weinen lassen möchte - weitere Trennungen sind gescheitert, er brüllt, lässt sich nicht anfassen und überhaupt nicht beruhigen, jeweils nach ca. 10 Minuten abgebrochen Wir sind jetzt, abgesehen von einer Woche Urlaub und einer Woche Krankheit, schon 11 Wochen dabei, täglich sitze ich da rum, ich halte das nicht mehr aus und bin unglaublich frustriert. Die Tagesmutter an sich finde ich sehr gut (so oft wie ich da war habe ich ja viel mit gekriegt). Sie hat so langsam aber auch keine Ideen mehr. Ich frage mich ob wir aufgeben und es ein paar Monate später nochmal probieren sollten (bedeutet eine kleine Katastrophe für meinen Job und auch für meine Laune, ich dreh durch ohne meine Arbeit die ich so gern mache). Vielleicht kann ja jemand mit einer Einschätzung helfen?

von Blue_Berry am 16.11.2018, 20:31


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Naja was willst du denn hören ? Das es besser wird, nein sicherlich nicht ! 3Monate sind vergangen und er kann sich nicht lösen. Er ist einfach zu jung um zu verstehen warum die Mama weggeht. Einige wenige Kinder schaffen das aber viele eben nicht. Ich würde ein weinendes Kind das die ganze Zeit schreit, nicht betreuen denn es macht mehr kaputt bei dem Kind als das es etwas hilft. Dein Kind zeigt dir was es braucht und leider gehört das nunmal zum Mama Sein dazu. Sprich mit deinem Arbeitgeber und versuch es später nochmal.

von QueenMum am 17.11.2018, 10:08


Antwort auf Beitrag von Blue_Berry

Also aus der sicht einer Krippenerzieherin: Es macht keinen Sinn weiter zu machen. Du bist frustriert und dein Kind hat scheinbar kein Vertrauen zur Tagesmutter entwickelt. Normal sind so 3-4 Wochen bei einer Eingewöhnung, manchmal länger aber 11 Wochen sind extrem...vor allem mit keinerlei Fortschritt. Ich würde das ganze abbrechen und entweder im Sommer mit der Krippe versuchen( und nur ganz evtl. Nochmal mit der Tagesmutter). Auch wenn du sie magst, hat dein Kind vllt einfach eine extreme Abneigung gegen sie, warum auch immer... Wenn ihr damit weitermacht tut ihr niemandem einen Gefallen damit und erschwert eine evtl Eingewöhnung in einer anderen Einrichtung.

von Mosantika am 19.11.2018, 23:11


Antwort auf Beitrag von Blue_Berry

Hallo, ich glaube, bei dieser Tagesmutter würde ich tatsächlich "aufgeben". Ihr habt es lange genug versucht. Wäre es vielleicht eine Möglichkeit, eine andere Betreuung zu suchen? Evtl. jemand, der zu euch nach Hause kommt? Meine Tochter wurde mit 12 Monaten von einer (mir allerdings vorher schon bekannten) Studentin betreut, bei uns zuhause. Es gab im Prinzip gar keine Eingewöhnung, nur ein Kennenlernen zwischen meiner Tochter und ihr. Es stimmte eigentlich sofort zwischen den beiden. Bei einer Nachbarin wollte meine Tochter dagegen um keinen Preis bleiben. Es kommt in dem Alter wirklich sehr darauf an, ob die "Chemie" zwischen Kind und Betreuungsperson stimmt. Und natürlich ist wichtig, dass die Betreuungsperson gleich von Anfang an sehr gut auf das Kind eingeht. Für dein Knd wäre es aber vermutlich das Beste, wenn du evtl. doch ein Jahr in deinem Beruf aussetzen könntest. Falls das nicht möglich ist, würde ich wirklich eine andere Betreuung suchen, evtl. auch eine andere Tagesmutter.

von Oktaevlein am 20.11.2018, 10:01


Antwort auf Beitrag von Blue_Berry

Mein erstes Kind war ein Schreikind und extrem trennungssensibel. Wir haben deshalb eine Kinderfrau angestellt, die ihn 1-1 betreut hat. Das hat er gebraucht. Krippe hätte er nie und nimmer geschafft. Tamu mit 5 Kindern - weiß ich nicht. Wäre auch schwierig gewesen. Kiga hat er sehr lang gebraucht, um anzukommen und da war er schon drei. Und hatte eine wirklich gute Bezugserzieherin. Ich würde es mit einer Kinderfrau bei Euch Zuhause probieren. Mal im Beianntenkreis rumfragen.

von emilie.d. am 21.11.2018, 06:56


Antwort auf Beitrag von Blue_Berry

Aus Sicht der Krippenerzieherin: 1) nochmal von vorne starten. 3 Tage für 1h seit ihr da. 4. Tag Trennung für 10 Minuten. Egal was ist, durchziehen. Am 5. und 6. Tag 15 Minuten trennen (da 6.Tag Montag). 7. Tag 30 Minuten, 8. Tag 1h und dann tgl. 30 Minuten mehr. Schnelle Trennung: du bri gst ihn, verabschieden, gehen. Egal ob er weint oder nicht. Du holst ihn ab: Austausch mit der Tagesmutter wie es war und dann Kind anziehen und gehen. So merkt dein Ki d, dass er ohne Mama beider Tagesmutter ist. Ich mache es immer so, dass wenn das Kind zum ersten Mal Mittag isst dann auch dort schläft, damit der Zusammenhang Essen - Schlafen da ist. Das klappt gut. Du weißt wie die Tagesmutter arbeitet, es gefällt dur, du vertraust ihr. Setzt euch noch einmal zusammen (am besten ohne Kind), besprecht die Vorgehensweise u d durchziehen. Wie lange das dauert? Ca.3 Wochen und ihr seit durch. 2) ihr brecht ab. Du bleibst zu Hause und suchst nach einer Alternative. Das Jugendamt wird dir da vermutlich nicht helfen. Schließlich hattest du eine Betreuung. Was besser ist? Schwierig zu sagen. Hör auf dein Herz. Mein Patenkind hat mit gerade 2 einen Kitaplatz für 2 Tage bekommen (durch Eigenregie der Eltern). Und ganz spontan kurz später eine Tagesmutterplatz für 3 Tage. Kita lief von Anfang an sehr gut. Tagesmutter absolut nicht. Sie spielte dort wohl, suchte aber immer den Kontakt zur Mutter und bei den Trennungen schrie sie, so dass diese abgebrochen wurden. Danach klammerte sie an der Mutter, löste sich auch wieder, aber wehe sie wollte zur Toilette, das ging nicht. Die Kleine spielte auch mit der Tagesmutter, aber diese hatte auch noch 4 andere Kinder. Zu Hause klammerte sie seit der Zeit auch sehr, schlief unruhiger. Es wurde probiert sie sogar 5 Tage die Woche zu betreuen um so einen besseren Rhythmus zu schaffen. Gebracht hat es nichts. Der Papa hat dann die Ei gewöhnung übernommen - das hat bei der Großen immer Wunder bewirkt. Doch auch da zeigte sie das Verhalten. Letztlich ging sogar Oma mit ihr dahin (weil Mama und Papa arbeiten mussten und es nicht andets regeln konnten). Oma, altes Semester, sagte noch, dass sie es schaffen wird. Doch auch Oma musste einsehen, dass es nicht klappt, denn auch bei ihr zeigte sie das Verhalten. Papa versuchte es noch ein paar Tage, brach es dann aber ab. Das Jugendamt sagte den Eltern, dass sie mit Abbruch bei der Tagesmutter keinen Anspruch auf eine andere Betreuung haben. Trotz, dass sie auf die Betreuung angewiesen sind, haben sie abgebrochen. Das Kind kam zur Ruhe, wurde wieder gelassener, schlief wieder ruhig. Und auch für die Eltern war es so besser, dadurch dass das Kind wieder besser drauf war wurden diese auch entspannter. Das Kind geht 2 Tage zur Kita und das gerne. Und ansonsten betreut Oma 1 Tag und Papa macht 1 Tag Homeoffice. So ist es machbar.

von Ani123 am 22.11.2018, 15:07


Antwort auf Beitrag von Blue_Berry

er lässt sich weiterhin NICHT von ihr auf den Arm oder Schoss nehmen, geschweige denn in den Hochstuhl setzen oder wickeln Äh, ist das nicht ein untrügliches Zeichen, dass er sich da nicht wohlfühlt? Mir unverständlich, dass man da 3 Monate dabeihockt, man merkt doch, wenn das eigene Kind noch nicht so weit ist! Und entgegen selbsternannten Experten muss er da nicht durch, er ist dafür noch zu klein. Wenn Du "durchdrehst" ohne Deine Arbeit, ist das DEIN Problem, nicht das Deines Kindes.

Mitglied inaktiv - 09.12.2018, 10:28


Antwort auf Beitrag von Blue_Berry

Hallo an Alle, herzlichen Dank für die Inputs, ich habe länger nicht mehr herein geschaut nach dem ersten Beitrag, der mir persönlich nicht weiter geholfen hat. Jetzt waren aber doch noch sehr gute Tipps dabei, danke! In einem kurzen Post kann man ja schlecht immer alles unterbringen, vielleicht nur zur Erklärung warum wir so lange mitgemacht haben lag unter anderem an Verbesserungen (Kind spielte mit Tagesmutter, krabbelte von mir weg in anderen Raum o.ä.) und auch daran, dass mir die Tagesmutter immer wieder gesagt hat dass sie Verbesserungen sieht und es von dem einen auf den anderen Tag klappen kann. Ist halt auch mein erstes Kind und sie sehr erfahren, da habe ich halt gehofft dass das stimmt. Ich wollte kurz berichten wie es bei uns weiter geht, und zwar haben wir uns tatsächlich für eine Studentin entschieden! Bereits beim Kennenlernen war mein Kind bei ihr auf dem Arm, sie wird ihn nach Weihnachten bei uns zu Hause betreuen bis Mai. Dann starten wir einvernehmlich mit der Tagesmutter dort den nächsten Versuch, für diesen Versuch werde ich uns aber einen klaren Plan und höchstens 4 Wochen geben! Falls das nicht klappt kommt dann als nächstes eben Krippe/Kindergarten.

von Blue_Berry am 17.12.2018, 21:33