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Geschrieben von andrea70 am 27.06.2005, 14:33 Uhr

Kauft hier jemand bewußt deutsch?

Hallo,

ich denke,wir sind uns ja alle der Problematik bewußt, daß bei uns zu wenig gekauft wird, was auch in Deutschland produziert wurde, habe ich zumindest hier schon öfter gelesen.

Nun mal die Frage: Achtet Ihr bei dem was Ihr kauft, wo und evtl. unter welchen Bedingungen es produziert wurde?

Beispiel T-Shirts oder Unterwäsche: Die Fa. Trigema produziert ja ausschließlich in Deutschland. Ich habe mir mal die Preise in deren Onlineshop angeschaut: Ein normales T-Shirt kostet ca. 25,- EUR. Ist natürlich teurer als Tchibo, aber sooo teuer ja nun auch wieder nicht.

LG Andrea

 
38 Antworten:

Re: Kauft hier jemand bewußt

Antwort von pflaumenmus am 27.06.2005, 14:35 Uhr

hallo

ganz ehrlich gesagt nein - da die produkte doch eh meistens nicht mehr zu 100% hier produziert werden

mfg

pflaumenmus

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Re: Kauft hier jemand bewußt

Antwort von Maffina am 27.06.2005, 14:40 Uhr

Nein - weil ein T-Shirt für 25,- Euro (50,- DM !!!! ) ist mir echt zu teuer und ich renn nicht den ganzen Sommer mit 2-3 T-Shirts rum :-(
Bei mir zählt Preis UND Qualität.
Gutes muß nicht teuer sein !

LG

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Re: Kauft hier jemand bewußt

Antwort von Leolu am 27.06.2005, 14:56 Uhr

Hallo!
Trigema sind auch die einzigen, die noch hier produzieren. Und das Label "made in germany" hat schon lange nicht mehr so ein Ansehen wie früher mal. Warum auch, können dt. besser näehen als Inder oder Chinesen? Nur der Deutsche "braucht" mehr Geld zum leben, sprich höhren Lohnkosten und teureres Pordukt! Ist es nicht erschreckend, daß Klamotten aus Fernost trotz Import immernoch so viel billiger ist? Und ganz daneben finde ich wirklich teure Marken, wo dann dick drin steht Made in China oder Phillipinen, warum zahlt man da noch 100 Euro für eine Jeansjacke, nur weil Ralph Lauren drauf steht?
Ich kaufe was mir gefällt, habe so ziemlich alles in unseren Schränken, von Markt bis Hilfiger, manchmal merkt man schon einen Unterschied, muß ich sagen, aber nicht derart, daß sich die Preisunterschiede erklären lassen!Und oft finde ich billiges sogar besser! Bei Klamotten fällt mir also nicht wirklich ein Grund ein, drauf zu achten. Wir sind keine Allergiker oder haben Hautprobleme, wo ich rücksicht drauf nehmen müßte.
Ich habe früher mal in einer Messerfirma geabeitet, das meiste kam aus fernost, das einzige, was hier noch gemcht wurde, war ein Ätzung "made in Germany". Was war da hier gemacht? Natürlich nur die Ätzung, finde das Verarsc... an den Kunden, die wirklich von hand gemachten Messer waren natürlich viel teurer! Hier merkte man schon die Unterschiede, viel Messer kamen rostig an, schlecht geschliffen etc., aber der Kunde fühlte sich in dem Glauben gute dt. qualität zu kaufen, obwohl es sich um Massenproduktionen aus fernost handelte.
Ich achte auch nicht bei Nahrungsmitteln wirklich darauf, wo etwas herkommt, man weiß doch heutzutage gar nicht wirklich wie etwas hergestellt oder gezüchtet wurde.
LG
Nina

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Re: Kauft hier jemand bewußt

Antwort von Schwoba-Papa am 27.06.2005, 15:02 Uhr

also wir kaufen sowohl (TCM) als auch (Joop, Boss), aber viel im Bereich Kleidung im Fabrikverkauf oder per Katalog. Und Wolfgang Joop und Hugo Boss sind doch eindeutig Deutsche ! :-)))))

Auch mein Auto ist ein VW (Wolfsburg) und wird .... in Bratislava gefertigt. :-(((

Also ich geh mal im Geiste unser Inventar durch, nicht wirklich viel aus D. ! :-(((

Ist aber auch nicht wirklich schlimm, weil aufgrund der Tatsache daß wir Exportweltmeister sind, vieles Deutsches im Ausland gekauft wird. Nur halt keine Textilien !

Grüßle

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@ Schwoba

Antwort von Leolu am 27.06.2005, 15:13 Uhr

Hallo!
Nur weil Joop drauf steht muß es nicht in Deutschland produziert sein, oder? Ist vielleicht 3-4 Wochen her, da lief eine Reportage, weiß aber nicht mehr wo, die das thema aufgeriffen hat und eindeutig gesagt hat, nur Trigema produziert noch T-Shirts in Deutschland!
Denke bei Joop und Boss bezhalt man doch hauptsächlich nur für den Namen, ebenso wie bei Hilfiger oder Lauren, wo aber auch drin steht wo es produziert wurde. Muß das eigentlich inzwischen angegeben werden, früher ist mir sowas nie aufgefallen, aber in letzter Zeit immer mehr, auch bei H&M etc. da stehts jetzt auch drin.
LG
Nina

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täusch dich da mal nicht

Antwort von Schwoba-Papa am 27.06.2005, 15:22 Uhr

das man da soviel für den Namen zahlt stimmt zwar bedingt, doch ist der Qualitätsanspruch der Firma meist an den Namen gekoppelt. Eine Freundin meiner Frau arbeitet bei Boss in Metzingen, daher kennen wir die Qualitätssicherung.
Und einen Markennamen erhält man nicht durch in Umlauf gebrachten Scheiß !
Eine Näherin in Indien näht nicht besser
als eine Näherin in Burladingen (Trigema), aber wesentlich günstiger !
Und das ist der Knackpunkt, diese Einsparungen werden nicht an den Verbraucher weitergegeben !

Grüßle

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Re: täusch dich da mal nicht

Antwort von Leolu am 27.06.2005, 15:34 Uhr

Also ich wurde von teuren Marken schon sehr enttäuscht, färbende Jacke von S. Olvier, Babykleid von Ralph Lauren, wo die Nähte aufgehen, Mexx mag ich schon lange nicht mehr etc.. Übrigens gab es die tage auch einen Test im TV, Billgshirt gegen Marke, da ging es um Qualität, haltbarkeit etc.. Das Billigshirt hat deutlich gewonnen! Klar, ist nicht immer wo, aber oft genug. Und gerade heutzutage, wo viele doch mehr zigen möchten, geht es doch mehr um den Namen als um Qualität, hauptsache man kann vorzeigen, daß der Geldbeutel es sich leisten kann.
Den unteren Teil deines Postings seh ich genauso!
LG
Nina

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Trigema rein Deutsch??? Guter Witz *wegroll*

Antwort von Jujome am 27.06.2005, 15:35 Uhr

Hi Andrea,

das einzige was von Trigema Produkten in Deutschland hergestellt wird ist vielleicht das Edikett, auf dem drauf steht "MAde in Germany".

In den 80ern produzierte Trigema noch in NRW z.B. in Bochum. Danach stellte Trigema fest das in Ostdeutschland die Löhne niedriger sind und ging nach Süd Brandenburg in die Lausitz.
Ende letzten Jahres stellte Trigema fest, das man in Romänien wesendlich geringere Lohnkosten hat und ging in das 7 Bürger Gebiet, in dem ja bekanntlich eine deutsche Minderheit zu Hause ist (Deutschland?!), den deutschen Mitarbeitern in der Lausitz bot man an, das man doch mitkommen könne und dort für die dortigen Löhne weiterarbeiten kann (was natürlich ein schlechter Witz war).

Dann gerade dort angekommen überlegten die Manager ob sie nicht gleich weiter nach Modavien gingen oder doch lieber nach Weißrussland, weil dort der Monatslohn nicht wie in Romänien 300 Euro beträgt, sondern nur 120 Euro bzw. 80 Euro.

Das ist die schöne Wahrheit der deutschen Wirtschaft, die sich um das Wohl der Deutschen und des Landes Deutschland einen Dreck scheert.

VG
Melanie

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in der reportage ging es nur um T-Shirts, vielleicht ist es bei anderen Produkten anders!o.T.

Antwort von Leolu am 27.06.2005, 15:42 Uhr

rsz

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@Jujome

Antwort von andrea70 am 27.06.2005, 15:42 Uhr

Hallo,

woher hast du diese Informationen? Bin ja nicht leichtgläubig, aber der Firma Trigema und Ihrem Chef, der ja schon in Zig Talkshows war, hätte ich das jetzt schon geglaubt.

LG Andrea

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Re: täusch dich da mal nicht

Antwort von Elisabeth mit Fumi & Temi am 27.06.2005, 15:43 Uhr

Aber in Anbetracht der Tatsache, daß die Näherin in Indien oft unter 13 ist, würde ich oft doch lieber Deutsch kaufen und auch ein paar Euro mehr dafür zahlen.

Wobei: T-Shirts und auch sonstige Bekleidung wird ja nun wirklich kaum mehr in D gefertigt - leider. Aber bei High Tech kann man drauf achten, und ich versuche es zun ehmend, wobei es natürlich schwer ist. Ich habe auch nicht die Zeit, bei jeder Taschenlampe die ich kaufe erstmal die Fertigungsstandorte aller möglichen Anbieter zu eruieren.

Ich arbeite bei einer Firma, die elekronische Bauelemente fertigt, z.B. für Handys und Autos. Daher weiß ich, wo unsere Hauptkundschaft fertigt - da kann man das kalte Grausen kriegen. Und es geht mir nicht mal hauptsächlich um Qualität oder "kauft Deutsch". Mein Hauptgrund sind die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen in Asien und Lateinamerika. Wie fühlt Ihr Euch, wenn Ihr 20,- Euro weniger für das Handy bezahlt habt, weil eine kleine Chinesin in Zhuhai dafür eine 15-Stunden-Schicht in einer fensterlosen, unklimatisierten Fabrik bei 35 Grad im Schatten geschoben hat? Geht es Euch gut dabei?

Lebensmittel kaufe ich inzwischen zu 50% regional. Für jemanden, der kein Auto und keine Zeit für Fahrten zum Ökomarkt hat, ist das m.E. nicht schlecht.

Gruß,
Elisabeth.

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@ Elizabeth

Antwort von Leolu am 27.06.2005, 15:51 Uhr

Hallo!
Das Problem ist, wenn keiner die Sachen aus fernost kauft, wovon lebt dann die dreizähnjährige näherin? Daß sowas Kinderarbeit und für uns kaum vorstellbar ist oder gar bestraft gehört, ist hier wohl unumstritten, aber tun wir ihnen wirklich einen Gefallen, wenn wir es dazu kommen lassen, ihnen die Möglichkiet nehmen sich zu ernähren?
Denke, das müßte man wohl anders angehen, das liegt auch an den sozial schlechten Strukturen in diesen Ländern.
Tja, so sind wir nunmal , auf der einen Seite schreien wir, man nimmt uns die Arbeitsplätze und gibt sie in Billiglohnländer und andererseits sind wir empört, warum man diese menschen so ausbeutet! Eine lösung habe ich auch nicht!
LG
Nina

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stimmt so nicht (ist aber etwas lang aber wen es interessiert)

Antwort von Schwoba-Papa am 27.06.2005, 15:59 Uhr

Trigema-Chef Wolfgang Grupp: Der Tradition verpflichtet
von Robert W. Piterek

Man sollte meinen, dass es sie im 21. Jahrhundert gar nicht mehr gibt: die Familienbetriebe alten Schlages, bei denen der Sohn in die Fußstapfen des Vaters tritt und traditionelle Werte wie Rücksicht, Fleiß und Zusammenhalt noch ihren Platz haben. Doch in manchen Teilen Deutschlands dreht sich die Welt nicht so schnell wie in anderen: Der Ort Burladingen, Sitz des Textilherstellers Trigema, ist ein solcher Teil - und kann doch auf eine 84jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken.

Mit der Hohenzollerischen Landesbahn ist Burladingen 20 Minuten von der Universitätsstadt Tübingen entfernt. Es geht vorbei an malerischen Wäldern und Wiesen, die irreal grün leuchten und irgendwie an das idyllische „Schlumpfland“ aus den Comics von Peyo erinnern. In Burladingen angekommen – knapp 6.000 Bewohner zählt das kleine Städtchen - kennt jedes Kind den Weg zum größten Arbeitgeber der Stadt: Trigema. Das Unternehmen beschäftigt knapp 1.200 Mitarbeiter aus der Region.

Einige hundert Meter vom Bahnhof entfernt beginnt das weitläufige Werksgelände des größten T-Shirt- und Tennisbekleidungsherstellers Deutschlands. Direkt daneben schließt sich das Anwesen von Wolfgang Grupp, dem Eigner und Geschäftsführer von Trigema, an. Nach der Schulzeit im Jesuitenkolleg St. Blasien und dem Wirtschaftsstudium an der Universität Köln übernahm Grupp das Unternehmen 1969 von seinem Vater Konsul Franz Grupp. Der passionierte Jäger kann nach über 30 Jahren Geschäftsführung gute Ergebnisse vorweisen: Keine Schulden, der Umsatz hat sich von umgerechnet rund 8,5 Millionen Euro auf heute über 80 Millionen Euro fast verzehnfacht, die Mitarbeiterzahl ist um etwa 500 gestiegen. Und die Produktion des Trigema-Modesortiments steht trotz schwächelnder Weltwirtschaft nicht still. In Werk 1, von insgesamt sieben, gehen täglich bis zu zehn Tonnen Stoff durch die flinken Finger der Näherinnen.

Wolfgang Grupp wird hier auf der baden-württembergischen Zollernalb nicht ganz ohne Stolz der König von Burladingen genannt. Manchen Stadtbewohner spornt der täglich kurz vor der 20 Uhr-Tagesschau laufende Trigema-TV-Werbespot zwar zu spöttischen Kommentaren über den prominenten Bürger an. Alles in allem sind sich die Burladinger der Bedeutung von Trigema für die Stadt aber durchaus bewusst - und der Familie Grupp dafür dankbar, dass sie dazu beigetragen hat, sie aus der Ära der Landwirtschaft in die Neuzeit zu führen.

Neuzeit? Nein, nicht ganz. Denn Grupp führt sein Unternehmen noch so, als spiele die wirtschaftliche Globalisierung keine Rolle. Bei Themen wie der Verlagerung von Produktionsstandorten ins Ausland, der Umstellung auf Massenproduktion oder der Erschließung neuer Märkte mit Hilfe der Banken, winkt der süddeutsche Unternehmer ab. Er setzt auf ein solides Wachstum in der Heimat.

Grupp kann sich Lokalisierung statt Globalisierung leisten. Er ist kaum auf das Ausland angewiesen: Weder bei seinen Produktionsanlagen, die zu einer Wertschöpfungsquote von 78 Prozent im eigenen Haus führen, noch beim Absatz der Textilien, die zu 95 Prozent an Kunden im Inland gehen. Statt qualifizierte Fachkräfte anzuwerben, baut Grupp auf die Fortbildung seiner Belegschaft. Und ist überzeugt, dass seine Mitarbeiter zu ihm halten und bessere Leistungen bringen, wenn er seine Versprechungen einhält: ihnen und ihren Kindern einen Arbeitsplatz in seinem Unternehmen zu garantieren.

Zum Beispiel der Textilmechaniker Simone Siciliano, der seit sechs Jahren bei Trigema „schafft“: Der Mittzwanziger ist verheiratet und hat ein Kind. „Als sein Vater arbeitslos wurde, hat Siciliano sich für ihn eingesetzt“, erzählt Manfred Ruf, Sachbearbeiter bei Trigema, und fährt fort: „Heute arbeiten Vater, Mutter, Sohn und Tochter im gleichen Unternehmen.“ Bezahlt werde zwar nur so viel, wie in der Textil-Branche üblich, räumt Siciliano ein, dafür erhielten die Mitarbeiter aber Weihnachts- und Urlaubsgeld, was nicht selbstverständlich sei. „Die Leute bleiben bei Trigema, weil sie heimatverbunden sind und einen sicheren Arbeitsplatz haben“, ist sich Ruf sicher. Er hat es in der Trigema-Betriebsfamilie, wie Grupp sie gerne nennt, mittlerweile bis zum 20jährigen Betriebsjubiläum gebracht.
Die Familie hat bei Trigema einen besonderen Wert. Und das ist durchaus gewollt, wie sich im aktuellen Herbst/Winter-Katalog des Unternehmens zeigt: Auf der Titelseite posiert Grupps Tochter in Freizeitkleidung, auf der Rückseite ist sein Sohn im Winterdress auf einem Schneemobil abgelichtet. „Wir sitzen alle in einem Boot“, ist die Botschaft des Pragmatikers Grupp. Das gilt auch für die eigene Familie.
Kein Wunder, dass Grupp beim Thema Benimmunterricht an Schulen schäumt: „Wenn heute Schülern beigebracht werden muss, was Benehmen und Anstand ist, dann ist das eine gesellschaftliche Katastrophe. Meine Kinder haben das von Geburt an gelernt. Benimmunterricht in Schulen ist sinnvoll, aber auch ein Eingeständnis, dass es bei uns weit gekommen ist.“

Im TV-Werbespot mit dem Affen verspricht Grupp, auch in Zukunft nur in Deutschland zu produzieren. Mit seiner Werbebotschaft ist er inzwischen nicht mehr alleine. Denn der Produktionsstandort Deutschland kommt wieder in Mode. Porsche, VW, BMW und DaimlerChrysler haben sich bei der Wahl neuer Produktionsstandorte dafür entschieden, ihre Automobile künftig wieder verstärkt von heimischen Fließbändern rollen zu lassen. Rund 10.000 neue Arbeitsplätze in Kölleda, Wolfsburg und Leipzig sollen entstehen, schrieb der Spiegel anlässlich der IAA 2003 in Frankfurt am Main. Ist es ein Mythos, dass die billigeren Produktionskosten im Ausland automatisch zu höheren Gewinnmargen führen? Die kostenintensive und weiterhin defizitäre Daimler-Schwester Chrysler lässt darauf schließen, und auch Grupp ist dieser Ansicht. Er glaubt, dass sich seine vormals gut verdienenden Konkurrenten auf dem deutschen Textilmarkt mit ihrem Engagement im Ausland übernommen hätten: „Jockey ist insolvent, Steilmann und Schiesser haben alles abgebaut“, zählt Grupp auf. „Was sie hier in Burladingen sehen, ist alles bezahlt.“ In den 80er und 90er Jahren geriet auch Trigema unter Preisdruck, Großkunden kauften verstärkt billige Importprodukte. Doch Grupp verlagerte seine Produktion nicht ins Ausland, sondern wechselte von Großkunden zu Einzelhändlern und eröffnete eigene Testgeschäfte, die Trigema-Textilien zu Fabrikpreisen anbieten. Die Rechnung ging auf: Der Direktverkauf macht heute bereits 54 Prozent des Umsatzes aus – und zeigt damit, dass es auch in Zeiten der Globalisierung noch alternative Geschäftskonzepte gibt.

***Ende reinkopierter Internetartikel***

Als Produktionsstätten werden Burladingen, Altshausen (Werk 2), Engstlatt und Rangendingen angegeben (http://www.wer-zu-wem.de/firma/Trigema.html)

Grüßle

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@Danke

Antwort von andrea70 am 27.06.2005, 16:06 Uhr

Du gibst mir den Glauben an die Menschheit wieder zurück:))

Das hätte mich jetzt wirklich schockiert, wenn das nicht gestimmt hätte.

LG Andrea

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Sorry, das ist zynisch

Antwort von Elisabeth mit Fumi & Temi am 27.06.2005, 16:07 Uhr

Du setzt voraus, daß wir nichts tun können. Aber das ist nicht wahr.
Ich kaufe auch keinen von 7jährigen handgenähten Fußball. Auch wenn der 7jährige dann ganz arbeitslos ist. Dann kaufe ich lieber fair gehandelte Produkte. Da bekommt nämlich der Vater des 7jährigen Arbeit, damit der 7jährige in die Schule gehen kann. Leider gibt es noch keine fair gehandelten Handys - wär mal eine Idee, oder?

Und den Satz:
"Tja, so sind wir nunmal , auf der einen Seite schreien wir, man nimmt uns die Arbeitsplätze und gibt sie in Billiglohnländer und andererseits sind wir empört, warum man diese menschen so ausbeutet! Eine lösung habe ich auch nicht!"
verstehe ich nicht.

Das sind zwei Seiten derselben Medaille. Und die dritte Seite ist die "Geiz ist Geil"-Seite.
Wenn WIR mehr auf den Herstellungsort bzw. die Herstellungsbedingungen als auf den Preis achten würden, DANN würden nicht so viele Fertigungen ins Ausland verlagert werden. Und DANN hätten die Kinder in China, Bangladesh und Indien auch eine Chance, zur Schule zu gehen, weil ihre Eltern genug verdienen würden, um die Familie zu ernähren, und nicht der Verdienst des Kindes mitbenötigt werden würde.

Wenn ich beim Fleischkaufen darauf achte, daß das Tier artgerecht gehalten wurde, dann MUSS ich das auch bei anderen Einkäufen machen. Oder gilt artgerechte Haltung nur für Tiere und nicht für Menschen?

Obwohl: Man kann auch die Augen zumachen. Nur werden dann unsere Kinder irgendwann auch unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten müssen, weil wir sonst nicht konkurrenzfähig sind.

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gute Einstellung und du hast auch bedingt recht

Antwort von Schwoba-Papa am 27.06.2005, 16:08 Uhr

aber es ist sehr schwer für Verbraucher zu unterscheiden und noch schwerer von Firmen Standards festzulegen. Da kam vor längerem ein Bericht im Fernsehen über Produktionsstätten von Adidas in Fernost. Adidas und Nike legen internationale Arbeitsbedingungen fest. Diese werden auch überwacht. Nun ist es beispielsweise so das in den Nähereien kostenlose Wasserspender mit sauberem Wasser stehen müssen. Die stehen dort auch, nur der Chef dort füllt die mit Leitungswasser auf das nicht nur stinkt sondern .... Er rechnet aber das Waaser ab und erwirtschaftet so nach was zusätzlich. Also ist oft nicht der westliche Verbraucher sondern auch oft die Gier der eigenen Landsleute das Problem !

Grüßle

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Re: Sorry, bin blond :-) ...

Antwort von Maffina am 27.06.2005, 16:12 Uhr

Aber das verstehe ich nicht:

Zitat: *Wenn WIR mehr auf den Herstellungsort bzw. die Herstellungsbedingungen als auf den Preis achten würden, DANN würden nicht so viele Fertigungen ins Ausland verlagert werden. Und DANN hätten die Kinder in China, Bangladesh und Indien auch eine Chance, zur Schule zu gehen, weil ihre Eltern genug verdienen würden, um die Familie zu ernähren, und nicht der Verdienst des Kindes mitbenötigt werden würde.*
Zitatende

Wie kommen denn, wenn ich auf den Herstellungsort bzw. die Herstellungsbedingungen achte, die Eltern der Kinder dann zu mehr Geld????
*grübel*

LG

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Re: gute Einstellung und du hast auch bedingt recht

Antwort von Elisabeth mit Fumi & Temi am 27.06.2005, 16:36 Uhr

Ja, und es ist sicher absolut unmöglich, einen wirklich zu 100% politisch korrekten Haushalt zu haben *grins*.

Ich kaufe auch bei TCM und ich bin mir sicher, daß das eine oder andere T-Shirt in meinem Schrank bzw. im Schrank meiner Kinder von einem Kind oder einer jungen Frau unter unmenschlichen Bedingungen genäht wurde.

ABER: Ich finde es unendlich wichtig, daß man sich diese Dinge bewußt macht. Daß man darüber nachdenkt. Braucht mein Kind wirklich das 23ste T-Shirt, nur weil zu der 12ten Jeans ein blaues besser paßt als ein rotes und blaue hat er nur 2? Wäre es nicht besser, statt wieder 7,- Euro bei H&M zu lassen, ein rotes T-Shirt zur Jeans anzuziehen und die 7,- Euros zu sparen, damit man dann Fleisch aus artgerechter Haltung oder ein zumindest in Europa gefertigtes Handy kaufen kann?

Ich bin nicht heilig, und ich habe auch schon das dreihundertfünfundzwanzigste T-Shirt für Temi bei H&M gekauft, weil es sooo niedlich war und sooo süß zur der neuen Hose aussah. Aber ich denke, wenn ich bei jedem zweiten Artikel einmal nachdenke, bevor ich es kaufe, ist es besser als nichts, und schränkt mich auch nicht in meiner Lebensqualität ein. Ich erwarte nicht absolute Perfektion von jedem Verbraucher, aber ich erwarte, daß jeder Verbraucher zumindest hin und wieder sein Hirn einschaltet.

Gruß,
Elisabeth.
(Mein Arbeitsplatz wird nach Indien verlagert, weil ein Inder nur ein Zehntel so viel verdient wie ich. Da sparen sicher ein paar Handykäufer ein paar Euro, weil der Kondensator wieder billiger wird - aber im Endeffekt zahlen sie das als Steuern wieder mehr, weil ich zum Ausgleich der Staatskasse zur Last falle.)

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Re: Sorry, bin blond :-) ...

Antwort von Elisabeth mit Fumi & Temi am 27.06.2005, 16:39 Uhr

Wenn wir als Verbraucher auf die Arbeitsbedingungen achten, dann werden keine Kinder beschäftigt und die Erwachsenen bekommen einen fairen Lohn. Das ist das, was bei fair gehandelten Produkten gemacht wird. Faire Bananen sind ein paar Euros teurer, dafür verdienen die Bananenpflücker genug, um die Kinder zur Schule statt zur Arbeit schicken zu können.

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Re: Sorry, das ist zynisch

Antwort von Leolu am 27.06.2005, 16:41 Uhr

Hallo!
Du gehst also davon aus, daß der Siebenjährige einen Vater hat, wer sagt Dir das? Und wer sagt Dir, daß der Lohn mehr ist als nur um einen Mund zu ernähren? Was bringt es dem Kind, wenn der Vater nur so viel verdient um sich selbst zu ernähren? Meist müssen auch noch viele kleinere nicht arbeitende geschwister ernährt werden, traurig aber wahr!
Und was hat das unbedingt mit Geiz zu tun? Hier hat auch nicht jeder das Geld sich T-Shirts von Trigema zu leisten. Ja, sicher ist ein Teufelskreis, gäbe es in Deutschland mehr Arbeitsplätze wäre auch die Kaufkraft höher, könnte ja dann passen, aber was bringt das dann dem Siebenjährigen auf den Phillipinen? Dann weder weder er , noch sein Vater Arbeit.
Und wer hier weiß schon, bei welcher firma die arbeitsbedingungen wie sind, da hat keiner von uns einen Einblick ob nun H&M oder Esprit oder sonstwer wirklich fair bezahlt und behandelt!
Wie gesagt, ich finde Deine Argumentation unlogisch, mehr in Deutschland produzieren hilft zwar unseren Arbeitslosen, aber keinem in den Billiglohnländern, oder glaubst DU, sie bedanken sich bei uns, weil sie nun gar nichts mehr haben???
Und nicht jeder hier, kann sich teure dt. Klamotten und nicht einmal Fleisch und andere Lebensmittel kaufen, die als biologisch gut oder artgerecht deklariert werden.
Und zu Deinem letzten Satz:
Obwohl: Man kann auch die Augen zumachen. Nur werden dann unsere Kinder irgendwann auch unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten müssen, weil wir sonst nicht konkurrenzfähig sind.

Das ist doch heute schon so, schonmal die Löhne von Zeitarbeitsfimen gesehen? Glaubst Du damit kann man eine Familie ernähren bei den heutigen Preisen, egal ob Lebensmittel, Mieten oder sonstwas. Versuch das mal mit 800 Euro!!!
LG
Nina

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Naja ...

Antwort von Maffina am 27.06.2005, 16:53 Uhr

.. aber wenn ich es so machen würde wie du sagst dann würde ich deutsche z.B. T-Shirts kaufen und der indische (chinesisch o.ä.) Papa bekommt doch kein Geld, geschweige denn Junior kann zur Schule .... oder????

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Nö, es geht um die Macht die ein Verbraucher hat

Antwort von Schwoba-Papa am 27.06.2005, 17:02 Uhr

aber aus Bequemlichkeit nicht nutzt !

Beispiel : Brent Spa, vor 10 Jahren wollte Shell die Bohrinsel mal so eben versenken (aus Kostengründen). Ab in die Nordsee und gut. Blubb, blubb weg isse !

Greenpeace machte aber darauf aufmerksam und durch den Boykott von vielen Shell-Tankstellen übten die Verbraucher einen solchen Druck aus das Shell die Insel abschleppte und an Land demontierte !

Die Fische waren happy ! Kurzfristig !

Grüßle

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es geht auch nicht darum als Konsequenz wieder was "Deutsches" zu kaufen

Antwort von Schwoba-Papa am 27.06.2005, 17:14 Uhr

sondern wenigstens bei billig ein kleines schlechtes Gewissen zu haben !

Und unser gönnerhaftes Kaufverhalten rettet nicht nur die Menschheit vor dem Hungertod ! Sondern schafft die Grundlage das es sich für Konzerne wie Adidas oder Nike oder was-auch-immer lohnt dort und unter diesen Bedingungen zu produzieren !

Als alter Fernreisender erlebte ich zuhauf bettelnde Kinder an Touristenattraktionen. Dann packt der deutsche Tourist gönnerhaft ein paar Talerchen in die "armen" Kinderpfoten, freute sich über seine Mildtätigkeit :"Das verdiene ich in einer Minute, er kann davon einen Tag essen", das arme Bettelkind zieht von dannen und bringt die Talerchen zu Papi, der kann damit tatsächlich Nahrung kaufen und schickt seinen Sohnemann morgen wieder los, weil es so gut funktioniert. So wird Sohnemann nie eine Schule von innen sehen und irgendwann seinen eigenen Sohn zum betteln schicken müssen. Also hat der Tourist mal richtig was Gutes getan !

Grüßle

Ich hatte zum Schluß bei meinen Fernreisen immer Zettel vom CCF KInderhilfswerk in der Tasche und sie im Bus verteilt :-)))

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Re: Kauft hier jemand bewußt

Antwort von maleja am 27.06.2005, 17:16 Uhr

Bei Kleidung kann man es, wie ja schon mehrfach geschrieben, ja kaum noch. Selbst wenn man wollte.

Bei meinen Küchengeräten oder Waschmaschine etc, da gibt´s bei mir nur deutsche Artikel. Und dann auch nicht im Media o.ä. gekauft, sondern bei meinem Elektrohändler um die Ecke. Da kostet meine Waschmaschine (Miele) vielleicht 50-100 Euro mehr. Aber ich muss sie nicht herschleppen, nicht anschließen und die alte auch nicht selbst entsorgen. Wir dmir alle sgemacht. und das ist es mir u.a. eben auch wert.

Ich schau sowieso, dass ich so viel wie möglich bei uns vor Ort im Einzelhandel kauf. Einfach auch aus dem egoistischen Grund, dass ich ausgestorbene Innenstädte und Medias auf der Wiese nicht so gerne mag.

Essen gibt´s nur deutsches. Und das aus dem Bioladen oder direkt beim (Bio) bauern gekauft.

Mein Auto ist zwar ein Mazda (das erste ausländische in der Familie), aber ich bin sooo zufrieden, dass ich es nicht bereue. Dafür wird unsere nächste Familienkutsche (z.Z. ist es ja noch der Mini Cooper, *ggg) ein Audi werden.

Also, ich versuch es wo es in meiner macht steht. Ansonsten kauf ich auch schon mal bei TCM oder H&M o.ä. ein.

Gruß
Silvia

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ok - das Beispiel und der Sinn hab ich ...

Antwort von Maffina am 27.06.2005, 17:16 Uhr

.. verstanden - finde das vollkommen ok!
Nur, wenn ich richtig verstehe solln wir alle d. T-Shirts kaufen um Druck aus zu üben, (davon mal abgesehen das hier dann zuwenig T-Shirts zw. WaMa und Wäschekorb kreisen)bis das durch wäre steht da keine Bohrinsel im Meer sondern hungern noch mehr Kinder in Indien usw. wer füttert die in der Zwischenzeit und was hätten die letztendl. von unserem Druck ?????
Hier in Deutschland läuft dannzwar die Produktion auf Hochtouren, Reiche werden noch reicher und Arbeitsplätze werden evtl. durch noch modernere Maschinen ersetzt!!!???
Und in Indien verliert nun auch noch der Vater seine Arbeit (Hafenarbeiter) weil keine Schiffe mehr mit T-Shirts auslaufen (nur mal so dahergesponnen).
Irgendwie geht meine Rechnung nicht auf .... ?
Oder verschenkt dann Deutschland nach Indien Staatsgelder????

LG

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Bei den T-Shirts müssen wir keine Bohinsel retten

Antwort von Schwoba-Papa am 27.06.2005, 17:31 Uhr

sondern Adidas oder Nike oder wem-auch-immer klarmachen das wir Verbraucher ihre Gewinne bezahlen. Das sie ihr Geld in ersten Linie von uns Verbrauchern bekommen ! Das sie schon in weiß-der-Geier produzieren dürfen aber zu akzeptablen Bedingungen. Das wenn sie sich nicht an die von uns Verbrauchern aufgestellten Spielregeln halten wir nix mehr kaufen und sie ihren Laden dichtmachen. Als Nebeneffekt würde dann ein Wettbewerber um nicht das gleiche Schicksal erleiden zu müssen vielleicht seine Produktion umstellen !

Verstehste ! Wenn´s keinen kümmert warum was ändern ?

Grüßle

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Re: es geht auch nicht darum als Konsequenz wieder was

Antwort von Leolu am 27.06.2005, 17:40 Uhr

Hallo!
Ich habe das soweit auch schon verstanden, nur wie Du eben geschrieben hast mit Shell, man kann es auch meiner Sicht nicht vergleichen! Öl kann nicht überall havariert werden (heißt doch so, oder?), aber eine Textilfirma mal eben umzusiedeln ist doch schon einfacher, wenn man in China zu starke Kontrollen hat, dann weicht man halt nach Afrika oder sonst wo aus, es wird immer Menscen geben, die auch für wenig Geld arbeiten, was ausgenutzt wird. Und wir als Verbraucher können das nicht wirklich kontrollieren. Sicher wird uns sowas in Magazinen oder TV ab und zu und man fordert uns zum boykott auf, aber das erreicht nicht jeden und auch nicht jeder jede einzelne Firma wird dokumentiert, da fehlt also Aufklärung. Und wie Elizabeth eben schrieb mit den bananen, gehört habe ich davon schonmal, aber wo es sie gibt weiß ich nicht. Je nachdem wo man wohnt, hat man auch nicht die freie Auswahl beim Einkauf, und auch nicht das nötige Kleingeld!
Das die Bettelei funktioniert ist sicher auch wahr, und daß man so nur kurzzeitg und nicht langfristig hilft, ist vermutlich auch den Touris bewußt. Aber das sind zum einem wieder Probleme, wo wir von außen nichts machen können, weil es ein soziales Problem das Landes gibt, nicht oder sogar kaum ein Staat hat so ein soziales Netzwerk wie Deutschland und außerdem gibt es nicht in jedem betroffenen Gebiet Touristen.
LG
Nina

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Re: Kauft hier jemand bewußt

Antwort von Sina26 am 27.06.2005, 17:43 Uhr

Wenn ich ehrlich bin achte ich nicht darauf. Und nicht nur die günstige Kleidung wird manchmal unter zu unmutbaren Bedingungen hergestellt auch Markenkleidung. Lieben Gruß von Sina mit Fynn im BAuch

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Das hab ich ja geblickt ...

Antwort von Maffina am 27.06.2005, 17:47 Uhr

... nur was passiert mit den vielen Menschen z.B. in Indien während wir hier für Fairness kämpfen und nichts mehr bei Adidas ect. kaufen ???
Die werden dann ja bei Adidas zwecks Umsatzrückgang entlassen von heute auf morgen (da sie ja arbeitstechnisch überhaupt nicht abgesichert sind) - und dann?
Stützt man dann nicht erstmal abertausend von Menschen ins Unglück?
OK danach wenn der Druck "wirkt" wirds besser (das sitzt ;-) ) aber bis dahin verhungern Familien, oder???
Wie ist diese Überbrückung abgesichert, wie lange dauert so was???
Etwas heiß heute *g*

LG

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Nina bitte aufwachen !

Antwort von Schwoba-Papa am 27.06.2005, 18:02 Uhr

"Öl kann nicht überall havariert werden (heißt doch so, oder?), aber eine Textilfirma mal eben umzusiedeln"

Es ging bei der Brent-Spa nicht um die Förderung sondern um die Entsorgung der Bohrinsel. Shell wollte die Bohrinsel kostengünstig ersäufen !

"es wird immer Menscen geben, die auch für wenig Geld arbeiten, was ausgenutzt wird"

Deswegen müssen die Verursacher (die Konzerne) in die Verantwortung genommen werden, dann ist es egal wo sie produzieren, da überall vom Verbraucher diese ordnungsgemäße Bedingungen gewünscht werden !

"Und wir als Verbraucher können das nicht wirklich kontrollieren."

Das ist schwierig stimmt, aber wir wissen davon und könnten z.B. Konzerne zwingen ihre Karten offen zu legen.
Odr glaubst Du wirklich wenn Du bei H&M ein Shirt für 4 Euro kaufst das das unter anständigen Bedingungen produziert wurde ?

"Je nachdem wo man wohnt, hat man auch nicht die freie Auswahl beim Einkauf, und auch nicht das nötige Kleingeld!"

Da man gerne vieles möchte fällt es schwer sich einzuschränken. :-)
Klar sind Alternativprodukte teurer, doch würden es mehr kaufen würde auch der Preis wieder fallen ! Und man muß ja sein Kaufverhalten nicht komplett umstellen, doch sich mal als Belohnung einen Fair-Trade Kaffee zu gönnen und damit etwas zu helfen, dagegen spricht doch nichts. Und den gibt es sogar in unserer schwäb. Kleinstadt. Notfalls frag den Filialleiter, vielleicht animiert ihn das ihn ins Regal zu stellen :-)

"Das die Bettelei funktioniert ist sicher auch wahr, und daß man so nur kurzzeitg und nicht langfristig hilft, ist vermutlich auch den Touris bewußt"

Eben nicht, die denken die tun ein gutes Werk. Und in allen Ländern wo gebettelt wird gibt es ein funktionierendes Schulsystem. Außerhalb von Deutschland lebt man nicht auf den Bäumen :-))))

Aber leider können wir nichts machen, wir wissen nicht wo und haben auch kein Geld. So müssen wir halt alles hinnehmen, wir täten zwar gerne, aber bringt ja alles nix ....

Grüßle °-)

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nein, die sollen dortbleiben

Antwort von Schwoba-Papa am 27.06.2005, 18:11 Uhr

und dort weiter produzieren ! Wir zahlen 50 Cent mehr fürs Produkt und Adidas investiert mehr in angemessene Arbeitsbedingungen und verdient immernoch genug ! Wir zwingen die doch mit unserem Einkaufsverhalten (Geiz ist geil) dazu ! Sie sollen das Signal erhalten das wir bereit sind mehr zu bezahlen, im Gegenzug müssen sie aber fairer produzieren. Sie hätten dann keinen Nachteil. Ein fairer Deal wenn beide Seiten sich dran halten.

Und glaub mir Adidas weiß sehr wohl wie wir Verbraucher denken und deswegen ziehen sie ihr "Ding" weiter durch.
Keine Notwendigkeit zu reagieren, da der Verbraucher ein Markenartikel günstig kauft.

Wenn ich auf die Wünsche meiner Kunden nicht reagiere, hab ich schnell keine mehr ! Das ist auch ein Teil der Wirtschaft !

Grüßle

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Re: Nina bitte aufwachen !

Antwort von Leolu am 27.06.2005, 18:48 Uhr

Tach!
Ich bin ganz wach, mir ist zwar heiß, aber wach bin ich:-)
Ich finde, man kann keine Bohrinsel mit einer Textilfirma verlgeichen, die hatte viel zu viel Aufmerksamkeit, das wirst Du bei 500 verschiedenen Textilfirmen nicht erreichen. Denke, das wolltest Du damit sagen, was der Konsument in Wirklichkeit für eine Macht hat.Die eine oder andere bekommt mal einen Bericht, daß dort die Bedingungen gut sindoder eben ahlt nicht, aber es gibt zu viele, um über alle aufklären zu können und alle zu boykottieren, wenn dem so wäre, wären wir ja gewzungen nur auf teure Produkte umzusteigen und das kann sich nun auch hier nicht jeder leisten (müßig das Thema auszudiskutieren). Ich wage zu bezweifeln, daß namenhafte Hersteller mit dem Preis runtergehen, erst recht nicht, wenn sie teurer produzieren müssen, vermutlich gehen die Preise eher nach oben, weil die Billigshirts ja nun auch nicht mehr so billig sind. Denke Boss würde dann noch mal einen obendrauf legen, damit sie nicht mit H&M auf eine Stufe gesetzt werden. Aber na gut, daß sind nun Luxusartikel, die man nicht wirklich braucht, aber was an den Leib braucht jeder, und ne Familie, die z.B. von dem Gehalt einer Zeitarbeitsfirma lebt (800 Euro, Kindergeld) davon miete etc. zahlen, was bleibt da noch für Kleidung übrig? Wenn ich heute meine Kinder für 200 Euro einkleiden kann (also alle:-)), dann muß ich morgen das dreifache bezahlen, da kann man nix schön reden, es kann einfach nicht jeder!
Kaffe trink ich nicht:-) Aber bananen essen meine Kinder und das zu Hauf, wenn ich da alle zwei Tage 2 Euro mehr zahlen müßte wär das schon ne Stange geld im Monat, dann dazu noch andere Biosachen, das läppert sich auf ein paar Hundert Euro im Monat, wer es richtig machen will, und ich habe z.B. kaum Auswahl zum einkaufen, da ich ja kein Auto habe und am Stadtrand wohne, nur Eurospar liegt bei mir in der Nähe, alles andere müßte ich mit dem Bus erledigen (der fährt nur alle zwei Stunden) oder einen Gewaltmarsch mit drei Kindern hinlegen und sorry, da bin ich dann doch bequem:-).
Und was bringt das Schulsysthem (wo ich noch meine Zweifel habe), wenn es sonst an sozialer Struktur mangelt. Vater arbeitslos, keine Sozialhilfe oder ähnliches, wovon leben die dann? Sicher ist es nicht okay, wenn Kind betteln geht statt in die Schule, dann wird seine Zukunft vermutlich die gleiche wie die des Vaters werden, aber welche Alternative hat die Familie?
Ich denke nicht, daß die Millionen Kinder, die im Jahr verhungern, daran denken zumindest ne gute Schulbildung zu haben, wenn sie nicht mal was zu essen haben. Na, gut, die Diskussion zieht inzwischen weite Kreise:-).
LG
Nina

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hab jetzt nciht alle Postings gelsen, aber:

Antwort von marit am 27.06.2005, 18:52 Uhr

Lebensmittel kaufe ich regional und saisonal, wann immer möglich. vor allem wegen der Transportwege, also eher wegen des ökologischen Gedankens, als um unsere Wirtschaft zu stärken. Letztlich finde ich es genausoschlimm, wenn jemand in Indien seine Existenz verliert, den ich nicht persönlich kenne, wie wenn es sich um einen Deutschen handelt. Aber ich tue was ich kann, um lange Transportwege zu vermeiden und fair einzukaufen. Kaffee und Bananen kaufe ich nur als Bioprodukte oder fair gehandelt. Wir haben aber auch Glück weil wir hier in der Stadt eine Bio-Supermarktkette haben, die nicht sehr viel teurer sind, als reguläre supermärkte. Wo ich (zu meiner Schande) weniger darauf achte, sind Klamotten. Ich habe eine nicht ganz unproblematische Figur und bin daher so froh, wenn überhaupt irgendetwas mal richtig sitzt, daß ich dann einfach zugreifen muß. Allerdings sind die Klamotten, die ich kaufe (vor allem Jeans und Blusen), soweit ich das sehen kann meist, made in turkey - das finde ich noch ok. Bei Papier und Holz/Möbel achte ich dafür wieder sehr auf die Herkunft - das muß aber auch nicht teurer sein: im Zweifel nehme ich lieber Pressspan als ein tropisches Holz. Trotzdem haben wir keine irre hohen Haushaltskosten, weil wir eben auf Saisonprodukte achten. Z.B. haben wir ein "Gemüseabo". Wir bekommen ein mal die Woche eine große Tüte voll gemischten Gemüse zu einem sensationell günstigen Preis aus dem Bioladen - dann muß man eben das verwerten, was gerade geerntet wird und darum billiger ist. Viele Gemüsesorten habe ich so überhaupt erst richtig kennengelernt (ich wär zuvor wohl nie auf die Idee gekommen, Fenchel zu kochen).

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Re: es geht auch nicht darum als Konsequenz wieder was

Antwort von saulute am 27.06.2005, 21:57 Uhr

sorry, habe die logik nicht verstanden. wenn der inder seinen sohn nicht mehr betteln schicktweil kein tourist es mehr finanziert, dann kann der sohn trotzdem noch keine schule besuchen, weil das geld dafür erst recht nicht da ist oder es nie geben wird.

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Ach so ! stimmt ja !

Antwort von Schwoba-Papa am 28.06.2005, 7:44 Uhr

es können nur Kinder von Reichen in Entwicklungsländern auf die Schule.
Die arme Kinder müssen betteln oder sitzen am Strand und knabbern Kokosnüsse ! :-(
Auch weil unsere Entwicklungshilfe nicht ankommt, gibt es ja auch keine Förderung !
***ironieoff***

Und selbst wenn es so wäre könnte der Tourist Zuhause durch eine Patenschaft
eine Schulausbildung finanzieren. Oder macht das wenig Sinn weil die dann ja noch mehr unsere "Arbeitsplätze" wegnehmen ?

Grüßle

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Re: Ach so ! stimmt ja !

Antwort von saulute am 28.06.2005, 11:32 Uhr

Ich dachte, selbst wenn es Förderung und Projekte im Schulsystem in der dritten welt gibt, bedeutet es für die Familie immer noch Verzicht auf die Arbeitskraft, wenn das Kind zur Schule gehen und somit kostet es Geld. In afrikanischen Dörfern werden viel Mädchen trotz Förderungen nicht zur Schule geschickt, weil sie zu Hause im Haushalt und auf dem Feld gebraucht werden. aber ich lasse mich gerne belehren und sollte eigentlich froh sein, dass jeder Bürger der dritten Welt zur Einsicht gekommen ist, dass Schulbildung das wichtigste für die zukunft ihrer Kinder sind. Echt, sind sie schon soweit?

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natürlich ist es oft so wie du schreibst

Antwort von Schwoba-Papa am 28.06.2005, 12:14 Uhr

aber die Entwicklungshilfe arbeitet seit Jahren in Richtung "Hilfe zur Selbsthilfe" und versucht die Bevölkerung zur Nachhaltigkeit zu "erziehen" !

Grüßle

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können wir uns nicht darauf einigen,...

Antwort von Leolu am 28.06.2005, 13:13 Uhr

...daß Schulbidlung wichtig ist und daß auch viel dafür getan wird, aber es immernoch viel zu viele Menschen gibt, die erstmal froh wären, wenn sie was zu beißen kriegen?
Sicher hört sich das alles zynisch an, aber abstreiten kann es doch eigntlich nicht, daß die Hilfe nicht überall ankommt, egal ob Hilfe zur Selbsthilfe, was ich ebenso am besten finde, was bringt den Kindern Milchpulver ohne Wasser, frag ich mich dann immer. Oder halt vorallem in Flüchtlingscamps Nahrungsmittellieferungen. Und diese Menschen denken sicher nicht primär an Schulbildung, sondern kämpfen ums nackte überleben!
LG
Nina

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