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Medikinet

Thema: Medikinet

Hallo ihr lieben, Wir befinden uns gerade in der Einstellungsphase. Angefangen haben wir morgens mit 5mg, es lief alles super und er war erstaunlicherweise noch den ganzen Nachmittag total gut drauf. Jetzt sind wir bei 5mg morgens und 5mg mittags angekommen & was soll ich sagen … nachdem die Wirkung nach der Mittags Tablette nachlässt, ist unser Sohn viel schlimmer drauf, als wie wir es z.B ohne Tabletten kennen. Er dreht total auf, hört gar nicht mehr, wird unvorsichtiger und ist total weinerlich und alles stört ihn … so extrem war er nicht mal, bevor die Diagnose und Tabletten Einnahme kam. Ist das normal ? Er muss ab Tag 13 Medikinet retard nehmen, davor jetzt noch 2 Tage morgens und mittags 5mg und dann 10mg morgens und 5mg mittags. Ich habe gelesen, dadurch kann es besser werden, weil sich die Wirkung langsam „rausschleicht“ ? Freue mich von euren Erfahrungen zu hören :)

von Chelliii am 13.08.2022, 18:28



Antwort auf Beitrag von Chelliii

Also es muss sich ja erstmal ein Spiegel aufbauen. Medikinet wirkt ja nicht von jetzt auf gleich genau so wie es soll. Wenn er jetzt bald retard bekommt, ist die Wirkung ja auch länger gegeben. Das Medikament muss sich erst einspielen und dann klappt das Alles, Erfahrungsgemäß, ziemlich gut Ist halt ähnlich wie bei der Pille, die wirkt ja auch nicht sofort

Mitglied inaktiv - 14.08.2022, 18:34



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Medikinet ist kein Spiegelmedikament. Das mal vorab. Was beschrieben wird ist der Rebound. Mit Medikinet bei vielen echt schlimm, mit wechsel auf einen anderen Hersteller (Novartis oder Ratiopharm) quasi nicht mehr spürbar.

von mama von joshua am tab am 17.08.2022, 11:45



Antwort auf Beitrag von mama von joshua am tab

Mit dem retadierten Medikinet war es bei mir selbst auch ganz schlimm. Man muss wirklich "ausprobieren", da die Medikamente zwar den gleichen Hauptwirkstoff haben, aber die beigemischten Nebenstoffe viel ausmachen. Ich selber bin bei Ratiopharm hängengeblieben. Kein Rebound, lange Wirkzeit, alles gut. Hat aber nun auch -bei mir als Erwachsenen- gut zwei Jahre gedauert, bis das passende Medikament in passender Dosierung gefunden wurde.

von mama von joshua am tab am 17.08.2022, 11:49



Antwort auf Beitrag von Chelliii

Das was Du beschreibst ist der sog. "Rebound-Effekt". Den hatte meine beiden auch massiv bei Medikinet. Ging aber erst bei retard so richtig bei uns los. Am Ende haben wir fast 1 Jahr herumexperimentiert bis wir das richtige Medikament mit der richtigen Freisetzungsmethode hatten. Bei uns war es (nach vielen anderen) Ritalin LA. Spätere Versuche mit Generika scheiterten übrigens auch. VG D

von desireekk am 16.08.2022, 04:27



Antwort auf Beitrag von desireekk

Der rebound Effekt... Nicht schön, wir haben den auch noch manchmal mit medikinet retard. Ab und zu bekommt er nachmittags nochmal 10mg normales nach, da ist es nicht so. Aber auch nach einem Jahr Einnahme haben wir Tage, wo der Nachmittag für ca ne halbe Std echt die Hölle ist. Oft hilft da nur ganz für sich in Ruhe lassen, dann geht's wieder

von Hühnerjessy am 22.08.2022, 22:15



Antwort auf Beitrag von Chelliii

Ich versteh nicht ganz, warum ihr dann weiter steigern sollt, wenn es mit 5mg morgens so toll funktioniert. Bei mir war die Einstellung so, dass wir auch niedrig angefangen haben, bis wir auf einer Dosis waren, die gut geholfen hat. Ich hab dann auch mehr probiert, aber gemerkt, dass das zu viel war, und bin bei der vorigen Dosis geblieben. So hab ich das Konzept mit der Einstellung verstanden. Was sagt den euer*eure Arzt*Ärztin dazu? Leider gibt es keine Möglichkeit, vorher schon zu wissen, welche Dosis benötigt wird und welches Präparat genau am besten ist. Das hängt nämlich weder vom Alter, noch vom Gewicht, noch von der Schwere der Symptome ab, sondern von anderen Faktoren. Bei Frauen ist es übrigens noch einmal komplizierter, weil Östrogen die Aufnahme von Methylphenidat verstärkt. Dh der Körper reagiert bei einem natürlichen Zyklus eventuell im Zyklusverlauf verschieden auf das gleiche Medikament in der gleichen Dosis. Der Effekt potenziert sich natürlich in Pubertät, Schwangerschaft, Menopause.. Aber so wie ich es verstanden hab, habt ihr eh einen Buben, der müsste wenigstens relativ konstant gleich reagieren.

von Godzilla am 26.08.2022, 11:49



Antwort auf Beitrag von Chelliii

Kinder verändern sich ständig, somit ist man ständig damit beschäftigt, die Dosis anzupassen. Du beschreibst zwei Dinge: 1) Eine große Verbesserung am Anfang: Du hast sein Verhalten "vorher" noch genau vor Augen und der Unterschied ist gefühlt riesig. Später gewöhnst du dich an diese Verbesserung und der Unterschied fällt nicht mehr so auf. 2) Durch zwei unretardierte Gaben erlebt dein Sohn ein ständiges Auf und Ab. Weniger Anstrengung am Vormittag (durch Medikamente) lässt dem Kind mehr Ressourcen, um sich am Nachmittag angemessen zu verhalten. Zumal ihr scheinbar in den Ferien angefangen habt? Zuhause hat ein Kind ganz andere Reize und Regeln, an die es sich anpassen muss. Im Homeschooling brauchte mein Kind wesentlich weniger Wirkstoff, als an Schultagen. Das ist ganz normal.

von Rote_Nelke am 02.09.2022, 08:53