Sohn sagt nur noch NEIN!

Hallo, ich habe letzte Woche ein kleines Mädel bekommen. Wir sind überglücklich. Nach der Geburt bin ich erst mal zwei Tage freiwillig in der Klinik geblieben, denn dort ging alles sehr gut und ich dachte, es ist gut, viel Zeit fürs Bonding, Kuscheln und Bestaunen alleine mit ihr zu haben. Mein Mann hat uns dann mit unserem über anderthalb jährigem Sohn abgeholt. Man sagte mir im Krankenhaus, ich solle meine Tochter für das Wiedersehen mit meinem Sohn erst mal nicht auf dem Arm haben. Als er mir entgegenkam, hab ich wie immer die Arme ausgebreitet. Sonst rannte er immer in meine Arme, jetzt dreht er ab und sagte "nein". Und leider sagt er, seitdem seine Schwester auf der Welt ist, zu allem und jedem nein. Puh, ganz schön anstrengend. Ist das normal? Ist das vielleicht Ausdruck des Schmerzes, von seinem Thron gestoßen worden zu sein, mich nicht mehr alleine für sich zu haben? Oder ist das einfach nur eine frühe Trotzphase? Wer kann mir helfen? Was hilft? Muss ich strenger und unnachgiebiger werden mit ihm? Oder genau das Gegenteil? Braucht er wieder mehr Halt und mütterliche Zuwendung?

von Lm.ewa am 31.01.2020, 14:16

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War das das erste Mal seit der Geburt, dass er dich gesehen hat? War er denn nicht vorher in den 2 (oder mit Geburt 3?) Tagen mal zu Besuch im Krankenhaus? War das das erste Mal, dass ihr getrennt wart?

von Summer80 am 31.01.2020, 16:35

Antwort auf Beitrag von Summer80

Nein, das war nicht das erste Mal, dass wir getrennt waren. Und nein, er war vorher nicht im Krankenhaus, um mich zu besuchen, weil er bei der Oma, die etwas weiter weg wohnt, war.

von Lm.ewa am 05.02.2020, 16:24

Antwort auf Beitrag von Lm.ewa

Für euren Sohn scheint sich auf einen Schlag viel verändert zu haben. Du bist mehrere Tage in komischer Umgebung weg von ihm, hast plötzlich ein Baby dabei, und im Kopf schwirrt dir nur das unselige "vom Thron stoßen" und der Ältere muss so leiden durch den Kopf. Als unser zweites Kind auf die Welt kam, war die 18 Monate alte Schwester bis auf den Op-Tag immer mit meinem Mann bei uns im Krankenhaus. Das Baby gehörte von Anfang an dazu. Wir haben immer versucht, dass sich im Leben der Geschwister nichts ändert, dass sie nicht das Gefühl haben, etwas wirft sie aus der Bahn. Bei uns gab es auch keine Bücher à la "Mama hat dich aber immer noch lieb, auch wenn das Baby nun viel Zeit kostet". Ich wage zu behaupten, dass unsere Kinder auch nie diese Empfindung gehabt haben. Das erste Jahr waren unsere Kinder immer ganz tolle liebe große Geschwister. (Später gab es dann viel Streit und Ärgern, bis ins Teeniealter...) Gib deinem Sohn das Gefühl der Beständigkeit. Und natürlich Liebe und Geduld. Keinesfalls solltest du strenger oder unnachgiebiger zu dem kleinen Kerl sein. Gute Nerven und genug Gelassenheit und Schlaf wünsche ich dir Und natürlich herzlichen Glückwunsch zur Tochter!

von Tai am 31.01.2020, 18:30

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Danke

von Lm.ewa am 05.02.2020, 16:25

Antwort auf Beitrag von Lm.ewa

Ich würde sagen, dein Sohn ist verwirrt. Du (wahrscheinlich seine Hauptbezugsperson) warst plötzlich weg und dann besucht er dich Tage später in einer fremden Umgebung. Das ist alles nicht leicht für ihn. Am besten hilft jetzt (meiner Erfahrung nach) ganz viel Mama. Das Baby lässt sich auch von anderen tragen, kuscheln, etc. aber dein Sohn braucht DICH (ich weiß, das klingt hart). Er muss sich vergewissern, dass du jetzt wieder permanent da bist. Sei geduldig und zuverlässig. Ich war bei der Geburt meiner Tochter (Sohn 1,5 Jahre) 3 Tage im Spital, genau solange musste ich wieder Zuhause sein, dass mein Sohn wieder "normal" war, und nicht mehr wütend über meine Abwesenheit. Zur Entthronung gibt's einen tollen Artikel auf meiner Lieblingshomepage https://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2014/06/entthronung-der-erstgeborenen-was-kinder-nach-der-geburt-des-babys-brauchen-und-wie-die-eifersucht-auf-das-baby-gemindert-werden-kann.html?m=1

von KleineMäuse am 31.01.2020, 21:11

Antwort auf Beitrag von KleineMäuse

Ja, darauf wollte ich auch hinaus... daher die Rückfrage, ob er vorher nicht mal zu Besuch war, sondern Mama plötzlich 2-3 Tage komplett weg war und dann ist plötzlich ein Baby da, was wohl die Zeit mit Mama verbracht hat... Warum war dein Sohn denn nicht mit Papa zu Besuch im Krankenhaus? Da könnte ich mir vorstellen, dass das an ihm nagt und er deshalb nun verwirrt ist. Wenn er jedoch vorher jeden Tag zu Besuch im Krankenhaus war, in die neue Situation schon mal "reinschnuppern" konnte und eben nicht so plötzlich 2-3 Tage von Mama am Stück getrennt war (was ja für Kinder in dem Alter gefühlt eine Ewigkeit sein kann), würde ich auch mal nach anderen Ursachen forschen. Aber es liest sich so, als hätte er das Baby vorher noch gar nicht gesehen und wäre von Mama getrennt gewesen. Daher hilft jetzt wahrscheinlich nur: Baby so oft wie möglich Papa in den Arm drücken und nur auf den Sohn konzentrieren um wieder Vertrauen aufzubauen.

von Summer80 am 01.02.2020, 10:33

Antwort auf Beitrag von KleineMäuse

Toll, vielen Dank!

von Lm.ewa am 05.02.2020, 16:26