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Glasfaser-Anbindung

Thema: Glasfaser-Anbindung

Bei uns im Dorf verlegt gerade Eon Glasfaser. Die bieten an, kostenlos einen Anschluss bis ins Haus zu verlegen. Das bedeutet aber ja, dass man Internet über diesen Anbieter beziehen müsste. Wir sind aber zur Zeit bei der Telekom und haben den Magenta-Tarif, den wir gerne behalten würden. Wenn wir den Anschluss nicht machen lassen würden, müssten wir dann warten, bis die Telekom auch Glasfaser in unser Dorf verlegt? Da wäre die Frage, wann die das machen und ob überhaupt. Bisher reißen sich die Anbieter nicht gerade um unser Dorf. Auf der Telekom-Seite steht, dass ein Glasfaser-Ausbau hier bisher nicht geplant ist. Oder dürfen auch andere Anbieter das Eon-Glasfaserkabel nutzen? Warum wird Glasfaser überhaupt von privaten Anbietern verlegt und nicht vom Staat? Wir kommen bisher zwar gut ohne Glasfaser klar, aber Glasfaser wird ja der Standard werden und dann wird es wahrscheinlich ohne nicht mehr gehen.

von kea2 am 16.05.2024, 08:02



Antwort auf Beitrag von kea2

Hallo, tatsächlich könnt ihr das eon-Kabel nicht mit einem Telekom-Vertrag nutzen, es gibt im Moment keine Zusammenarbeit zwischen eon und der Telekom. Ihr bräuchtet also einen neuen Vertrag, diesmal mit eon. Es gibt aber eine gute Alternative, mit der ihr auch schnelles Internet bekommt. Wir selbst wohnen auch auf dem Dorf, und auch wir haben einen Magenta-Tarif. Weil die Telekom versprochen hat, das jeder schnelles Internet bekommen soll, sie aber nicht überall Glasfaser verlegen, gibt es die Möglichkeit eines 5G-Empfängers. Das ist ein kleines Gerät, das außen ans Haus (z.B. Fensterbank) kommt. Es ermöglicht superschnelles Internet (schneller als Glasfaser), und zwar ohne Aufpreis im Tarif. Nur das Gerät selbst kostet eine kleine Gebühr. Wir nutzen es auch seit etwa einem Jahr. Seitdem haben wir nicht nur schnelles Internet, sondern können auch zu dritt parallel im Home Office arbeiten und/oder parallel streamen, ohne dass das Internet hängt. Schau mal hier: https://www.telekom.de/festnetz/tarife-und-optionen/magenta-zuhause-hybrid-5g?wt_mc=sk_fnmzhbxx_14_fn-dp_20483947083_151424701663_697495405403_&wt_cc7=p_telekom+5g+zuhause&gclid=EAIaIQobChMI8aiJz8iRhgMVHpCDBx0TWwBIEAAYASAAEgKYVfD_BwE LG

von Bonnie am 16.05.2024, 08:44



Antwort auf Beitrag von Bonnie

Guter Tip. (warum gibt es keinen Daumen hoch?) Leider sagt die Seite der Telekom, dass sie das bei uns auch nicht anbieten. Ich habe gerade gesehen, dass Eon ein Angebot namens Eon-TV hat. Dann müssen wir uns wohl mal das näher anschauen.

von kea2 am 16.05.2024, 10:26



Antwort auf Beitrag von kea2

Ja, hört sich toll an. Ist aber bei weitem nicht so zukunftsfähig wie ein "echter" Glasfaseranschluss (--> FTTH). 5G für Privathaushalte hat dort Sinn, wo mittel- bis langfristig noch kein Glasfaserausbau bis in die Einzelhaushalte geplant ist. Für die Anbieter ist es attraktiv, weil die Ausstattung mit 5G-Geräten natürlich ungleich billiger ist, als überallhin Kabel zu verlegen und Techniker fürs Anschließen durch die Gegend zu schicken. In Gegenden wo bislang gar kein Glasfaser liegt, gibt es aber logischerweise eh kein 5G - der Funkturm muss schließlich auch gespeist werden. Auf jeden Fall erreicht man mit 5G nicht stabil die gleichen Bandbreiten wie bei Glasfaser (da es eine Mobilfunkverbindung ist, können da auch schon mal ein blöd gelegener Hügel oder die baulichen Gegebenheiten zu Hause schuld sein) und hat weiterhin die Shared Medium-Problematik. Was jetzt gut funktioniert, ist dann vielleicht nicht mehr so performant, wenn die halbe Nachbarschaft in der Zelle hängt. Außerdem ist eine Mobilfunkverbindung nie so sicher wie eine direkte Leitung. Ich würde beim Glasfaser jetzt zugreifen. Selbst die Verbraucherzentrale empfiehlt das. Es steigert den Wert Immobilie und in ein paar Jahren zahlt man vielleicht den vollen Marktpreis (um die 1000 Euro).

von Cpt_Elli am 16.05.2024, 10:54



Antwort auf Beitrag von kea2

"Der Staat" in Gestalt der Bundesregierung Helmut Kohl hat Anfang der 1980er beschlossen, dass Deutschland (anders als alle anderen europäischen Länder, die damals den Glasfaserausbau beschlossen, so wie es die Vorgängerregierung Helmut Schmidt auch wollte) nicht Glasfasernetze, sondern Kupferkabel für den Empfang von privatem Kabelfernsehen braucht. Das war, so munkelt man, auch ein Deal mit dem früheren RTL-Chef Leo Kirch. Und die Kupferkabel waren damals billiger als Glasfaser. Deshalb hat Deutschland so viele Kupferkabel, keine schnelle Glasfaser. Heute ist es so, dass "der Staat" den Glasfaserausbau zwar grundsätzlich bezuschusst, aber für die Verlegung der Kabel vor Ort ist m. W. der Landkreis zuständig, und die verhandeln mit privaten Anbietern, zu denen auch die Telekom gehört. Wenn der Landkreis bei euch eine e.on-Versorgung beschlossen hat, kannst du das Netz nicht mit einem Telekom-Anschluss nutzen, weil sich die Anbieter Kosten und Aufwand der Verlegung anteilig über Vertragsbindung wieder hereinholen. Deshalb könnt ihr entweder zu e.on wechseln oder Alternativlösungen nutzen wie die von Bonnie vorgeschlagene.

von Dots am 16.05.2024, 09:17



Antwort auf Beitrag von Dots

Danke. Das ist interessant. Schlauer wäre gewesen, die Kabel staatlich zu verlegen, und eine Nutzungsgebühr von den Anbietern zu verlangen. So hätte es nämlich kein quasi-Monopol gegeben, wie wir es jetzt haben, sondern echten Wettbewerb. Aber egal, nicht zu ändern, wie so viele Fehlentscheidungen unserer Regierungen. Eon bietet zumindest ebenfalls ein TV-Paket an, was so ähnlich ist, wie Magenta. Da Bonnies Lösung bei uns auch nicht angeboten wird, müssen wir wohl darauf umsteigen.

von kea2 am 16.05.2024, 10:54



Antwort auf Beitrag von Dots

Die Entscheidung für Kupfer statt Glasfaser unter Kohl ist der Grund allen Übels. Aber auch unter der Regierung Merkel, als klar wurde, dass die Bandbreiten nicht ausreichen, wurde das Problem nicht in Angrif genommen, sondern erst mal in Übergangstechnologie (Vectoring) investiert (natürlich mit Mrd. staatlich gefördert). Gerügt übrigens u. a. vom Europäischen Rechnungshof, wegen Wettbewerbsverzerrung zugunsten der Telekom und Verschwendung von Steuergeld, weil nicht zukunftsorientiert. Versprochene Standards und zugesagte Quoten zur Breitbandabdeckung wurden in den 2010er-Jahren immer wieder gerissen und sorgen bis heute für Lacher. Oft waren aber auch Bürger die Bremser, die nicht bereit waren, ihren Beitrag zu leisten, weil der bisherige Tarif halt ein paar Euro billigr war - das Problem gibt es ja bis heute. Wenn man sich aufregt, dann darüber und nicht über Unternehmen, die viel Geld in die Hand nehmen (Tiefbau ist teuer!), um aufwändig Einzelhaushalte zu erschließen und dann natürlich auch Geld damit verdienen wollen. Das sind nicht sofort fiese Monopolisten - insbesondere der Telekom hätte es lange freigestanden, die gleichen Gebiete staatlich gefördert genauso zu erschließen. Aber es fehlt halt oft das Interesse.

von Cpt_Elli am 16.05.2024, 11:36



Antwort auf Beitrag von Cpt_Elli

Ich meinte auch nicht, dass Eon da an irgendwas Schuld ist. Die arbeiten unter den vorgegebenen Bedingungen und natürlich ist ein privates Unternehmen kein Wohltätigkeitsverein, sondern möchte Geld verdienen. Aber ich finde es halt blöd, dass man als Bürger keine Wahlmöglichkeiten hat, woran die Regierungen schuld sind. Aktuell bin ich Eon nicht ganz so wohlgesonnen, weil die uns unseren günstigen Stromtarif gekündigt haben. Aber, objektiv betrachtet, machen das andere Anbieter nicht anders. Die Telekom hat uns auch schon genug geärgert. Das ist nur schon 16 Jahre her und seitdem läuft es prima mit denen.

von kea2 am 17.05.2024, 13:06



Antwort auf Beitrag von kea2

Unser Internet ist für uns schnell genug wir wechseln keinen Anbieter und sind mit unserem zufrieden. Mich ärgert dieser "Zwang" der dahintersteckt zum Teil werden Dörder nur erschlossen wenn xy Prozent mitmachen und dann heisst es immer, das sind die Verhinderer Kannst Du es denn verlegen lassen ohne es zu nutzen, dass ggf ein nächster Besitzer das nehmen kann oder lassen da das Argument hier kam ?

von Ellert am 16.05.2024, 16:48



Antwort auf Beitrag von Ellert

Unser Nachbar hat gestern erzählt, dass andere Nachbarn (über 80) den Anschluss legen lassen, aber nicht nutzen wollen. Er sagte, um den später aktivieren zu lassen, muss man nur 400 Euro zahlen und keine 1500 Euro, wie wenn man den Anschluss später legen lässt.

von kea2 am 17.05.2024, 13:09



Antwort auf Beitrag von kea2

... kostet ja dann nichts und schadet nichts

von Ellert am 17.05.2024, 13:58



Antwort auf Beitrag von kea2

Was ich doch gestern geschrieben habe . Du lässt den Anschluss bis Hauswand legen.

von Neverland am 17.05.2024, 16:36



Antwort auf Beitrag von Neverland

wer den Anschluss wollte musste sich zu einem Vertrag verpflichten mit dem Anbieter auf mindestens zwei Jahre. Wer das nicht wollte bekam nichts

von Ellert am 19.05.2024, 16:07



Antwort auf Beitrag von kea2

Haben wir hier auch - das Problem. Entweder musst du dann wechseln. Oder hoffen das die Telekom bereit ist, sich bei denen einzumieten. Wir lassen legen, bis zur Hauswand. Und werden dann, wenn es irgendwann relevant sein sollte, die Box beim Wunschanbieter kaufe,. So müssen wir für das Verlegen nichts zahlen, dann aber für den eigentlichen Anschluß.

von Neverland am 16.05.2024, 17:15