Frage: Stillen vorm schlafengehen?

Meine kleine ist 12wochen alt,und spuckt leider recht viel. Sie hat ihren eigenen rythmus was trinken und schlafen angeht.Allerdings muss dann alles nach schema ablaufen. Heisst nach aufwachen,stillen,bäuerchen,stillen,wir machen uns fertig,dann wieder stillen.Sie döst dann allerdings nur kurz,schläft vormitag nicht bis zummittagsschlaf den sie draussen im kinderwagen verbringt. Dann wieder stillen,bäuerchen,stillen,muss ich halt in ettappen machen,da sie sonst noch mehr spuckt.Problem ist jetzt das stillen vor dem nachtschlaf. Der findet seit einer woche so um 21oder 21:30 statt,ändert sich ja immer wieder.Am besten schläft sie halt wenn ich sie vorher nochmal stille. Da sie jetzt aber noch immer unter einer erkältung leidet,spuckt sie noch mehr.Wie könnte ich denn das mit dem letzten stillen dann handhaben? Muss dazu sagen,das sie noch zusätzlich ein fläschen mit pre bekommt,sie wird sonst nicht satt. Und jetzt hab ich noch eine frage,ist allerdings keine stillfrage. Soll ich die schlafzeiten verändern oder nach einem rythmus einpendeln? Da sie ja vormittag und abends nur ein nickerchen manchmal macht. Ab und zu schläft sie für eine stunde ab und an eben nur für 20min.finde das zu wenig.Nachts sind es gerade 10-11std.allerdings nur nach der zeitumstellung,vorher kam sie nachts wieder zum trinken.

von Mopelchen am 08.11.2012, 17:54



Antwort auf: Stillen vorm schlafengehen?

Liebe Mopelchen, abgesehen von einigen wenigen „Wunderbabys" sind die Mehrzahl aller Kinder auch mit wenigen Wochen bereits längere Zeitspannen wach, wollen am Leben teilnehmen und ihre Welt entdecken. Der „regelmäßige Rhythmus" ist eine Illusion, den es in der Regel nicht viel häufiger gibt als weiße Einhörner und die oft verzweifelten jungen Mütter jagen einem Ideal aus Hochglanzbroschüren hinterher, das mit der Realität wenig zu tun hat. Das klingt jetzt etwas erschreckend, doch sobald eine Mutter erkannt hat, dass ihr Baby sich ganz normal verhält und dass der Alltag mit einem Baby nur wenig mit dem Bild gemein hat, das eine idealisierte und glorifizierte Mutterschaft zeigt, kann sich die Frau entspannen, muss nicht mehr einem unerreichbaren Ideal hinterherjagen und kann sich daran machen, sich auf das Baby einzulassen und kann wieder neue Energie sammeln. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extermfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Lass dich einfach weiterhin so gut auf dein Kind ein. Du wirst sehen, der Alltag mit Baby ist viel einfacher, wenn frau sich nicht in irgendwelche Schemata pressen lässt und so anstrengend wie die ersten Wochen mit Baby oft sein können, so bleibt das Leben mit Kind nicht auf ewig. Sollte dein Baby spucken, dann ist das nicht schlimm, Du kannst es trotzdem vor dem Einschlafen stillen und evtl. etwas höher lagern. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 08.11.2012



Antwort auf: Stillen vorm schlafengehen?

Ich les grad das Buch, was hier immer wieder empfohlen wird "Schlafen und Wachen" von William Sears. Bei amazon aufverkauft, aber im LLL-Shop gibts das glaub noch. Das einzige wirklich hilfreiche Buch, was ich bisher zu diesem Thema gelesen hab. Meine Tochter schläft auch nicht viel. Nachts ca. 11h und am Tag 3x30 Min. Ist bei jedem Kind anders. Sie ist 4,5 Monate und ich stille nachts alle 2-3 Stunden. Alles völlig normal :-)

von FrischeMama12 am 08.11.2012, 21:12