Hallo,
ich stehe kurz vor der Entbindung, bei meinem mittlerweile fast 3 jährigen Sohn hatte ich irsinnige Probleme beim Stillen, er bekam Trinkfieber, ich musste abpumpen, doch trotz fördernder mittel und Kontrolle meiner damaligen Hebamme wurden es nie mehr als 150ml, letztes fazit war, dass ich einen ziemlich üblen Milchstau hatte, der mit Antibiotika behandelt werden musste und ich auf anraten meiner Hebamme und meines Arztes, die beide gesehen haben, dass ich mich arg damit rumquäle via Medikament abgestillt habe.
DA ich mich von anfang an unwohl beim stillen gefühlthabe, eine innere körperliche gegenreaktion, die warscheinlich mit der generellen abneigung zu meinem Körper zu tun hat, möchte ich direkt nach der Geburt abstillen.
Mein Kind soll das Kolostrum erhalten.
Wie genau soll ich das angehen? Ich entbinde Ambulant in einer Klinik und auf Grund des Geburtszeitpunktes habe ich trotz umfangreicher und frühzeitiger Suche keine Hebamme im umkreis ausmachen können, die sich sicher in diesem Zeitpunkt um uns kümmern kann. Des weiteren ist mein FA in besagter Zeit noch mind. 2 Wochen im Urlaub D.h. wir sind ein wenig auf uns selbst gestellt.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass Stillen viele Vorteile bietet, Kosten, Gesundheitsfaktor, Rückbildung, Gewichtsreduktion vom "Schwangerschaftsspeck" etc. und trotz allem ist es für mich psychsich nur schwer zu beweltigen.
Vielen Dank schon im voraus.
von
alpha-clasch
am 18.08.2017, 08:08
Antwort auf:
Gleich nach der Geburt abstillen?
Liebe alpha-clasch,
ich respektiere und achte deinen Wunsch und deine Entscheidung, möchte dennoch kurz anmerken, dass dieses 2. Kind auch die zweite Chance sein kann, Dinge ins Lot zu bringen - etwa deine Beziehung zu dir selbst, zu deinem Körper. Es gibt gute Therapeuten, mit deren Hilfe du das angehen könntest.
Außerdem muss sich die schlechte Erfahrung vom ersten Mal nicht zwangsläufig wiederholen. All dies aber nur am Rande. Keine Frau sollte sich gezwungen sehen zu stillen und es wäre die denkbar
schlechteste Ausgangssituation für eine gute Stillbeziehung, wenn die Mutter sich unter Druck gesetzt fühlt und sich trotz stärkster Vorbehalte zwingt, ihr Baby zu stillen.
Konkret auf deine Frage bezogen:
Du solltest auf jeden Fall jemanden finden, der euch zuhause begleiten und unterstützen kann. Wenn kein FA und keine Hebamme verfügbar sind, dann vielleicht eine Doula? Vielleicht findest du hier jemanden: http://www.gfg-bv.de/kurse-beratung-kontakt.html
Ganz ohne Hilfe kann es sein, dass du einen Milchstau bekommst, oder wunde Brustwarzen.
Du schreibst, dass dein Baby das Kolostrum bekommen soll, möchtest du ihn dazu denn anlegen oder möchtest du die Milch abpumpen/ausstreichen?
Wenn Du dann, wenn das Kolostrum nach dem "initialen Milcheinschuss" (der unauffälliger verläuft, je häufiger du dein Kind bis dahin angelegt hast, oder je häufiger du effektiv abpumpen/ausstreichen konntest) abstillen möchtest, rate ich dir von Abstillmedikamenten ab - wegen der möglichen
nicht unerheblichen Nebenwirkunge. Ein langsames Abstillen, unterstützt durch physikalische Maßnahmen wie Kühlen der Brust und eventuell naturheilkundliche und/oder homöopathische Mittel (hast du wenigstens eine homöopatisch erfahrene Fachperson in der Nähe) ist für deinen Körper sanfter. Auch dein Kind würde von einem langsamen Abstillen und einer entsprechend langsamen Umstellung auf künstliche Säuglingsnahrung profitieren.
Übrigens sind auch bei Fragen rund ums Abstillen Stillgruppen eine gute Anlaufstelle. Am besten schaust du noch vor der Geburt, ob es bei euch eine Stillberaterin gibt, die du anrufen könntest, wenn's Fragen oder Schwierigkeiten nach der Geburt gibt. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Liebe Grüße und alles Gute,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 18.08.2017