Liebe Biggi,
ich bin am verzweifeln. Meine Kleine, 19 Wochen, streikt seit ein paar Wochen immer häufiger an der Brust. Ich muss dazu sagen, dass wir nach einem schwierigen Stillstart nach Kaiserschnitt mit viel Energieaufwand und Mühe (Brustset, häufiges Stillen, anfänglich zufüttern), bis vor kurzem super stillen konnten. Vor einer Weile begann sie dann, wenn sie müde war, von der Brust abzuwenden und zu weinen. Stillen ging dann am Besten, wenn sie gerade frisch aufgewacht war. Auch ist sie nun sehr neugierig und ich stille eigentlich nur noch in einem abgedunkelten Raum.
Ihre Stillstreiks werden nun immer schlimmer. Sogar nachts, was bis dato noch am besten ging, fängt sie nun an sich abzuwenden und schrecklich zu schreien.
Sie nimmt zum Einschlafen ab und an einen Schnuller, braucht/will ihn aber nicht immer. Vor zwei Wochen mussten wir wegen eines Rotavireninfekts 2 Tage ins Krankenhaus. Durch den Stress ist bei mir kurzzeitig die Milch weniger geworden, weshalb ich ihr danach dann aus der Not heraus, damit sie nicht noch mehr abnimmt, ein Fläschchen gegeben habe.
Darauf möchte ich jetzt aber wieder verzichten, da ich eigentlich genug Milch habe und sie auch vom Gewicht her nach dem Infekt wieder aufgeholt hat. Sie hat nun 6.000g (Geburtsgewicht 3170g).
Was soll ich nur tun? Ich habe Sorge, dass sie sich mit ihrem Verhalten schon jetzt abstillt. Sie trinkt nicht mehr gerne an der Brust. Jede Mahlzeit ist schnellstens abgeschlossen und das Streiken nimmt immer mehr zu. Sie will auch nicht groß kuscheln, so dass ich sie schlecht mit ins Bett nehmen kann. Sie schläft am liebsten/besten in ihrem eigenen Bettchen, das neben dem Elternbett steht.
Ich bin so traurig, weil ich mir solche Mühe gegeben habe, dass das Stillen klappt und sie nun offensichtlich nicht mehr will. ich wollte so gerne bis mindestens 9-10 Monate die Einführung der Beikost durch Stillen begleiten. Ich frage mich, ob ich mittels Milchpumpe versuchen soll, ihr wenigstens etwas Muttermilch über die Flasche zu geben? Pumpen hat bei mir aber sehr schlecht funktioniert leider.
Oder ist das tatsächlich ein Zeichen, dass ich abstillen soll?
Ich bin um jeden Rat sehr dankbar.
Lieber Gruß, Christine
von
Gala12
am 11.04.2014, 07:31
Antwort auf:
Baby 19 Wochen streikt an der Brust. Was tun?
Liebe Christine,
ich hoffe, es ist ok dass ich antworte, nicht Biggi!
Es ist immer so beunruhigend, wenn die Kinder so unruhig sind und das Stillen nicht klappt. Es ist nicht so ganz einfach zu sagen, warum deine Maus sich so verhält, denn viele Babys in ihrem Alter sind oft unruhig beim Stillen, und das vergeht meist nach einer Weile wieder. Vielleicht liegt es aber auch an der Flasche, die ja nun aber nicht vermieden werden konnte.
Es ist für mich sehr schwer zu sagen, wie aufwändig es nun ist, sie zurück zum "normalen" Stillen zu bringen. Allein du kannst beurteilen, ob es sich für euch "lohnt". Erfahrungsgemäß ist es ja so, dass wenn das Abpumpen nicht gut klappt, zusätzliches Pumpen einen enormen Stress für die Mutter bedeutet, und ganz ehrlich: Dein Kind braucht mehr als alles andere eine möglichst entspannte und zuversichtliche Mama.
Vielleicht klappt es aber auch wieder, wenn du noch einmal mit dem Brusternährungsset arbeitest, weil sie dadurch wieder geduldiger an der Brust werden könnte.
So oder so ist es wichtig, dass du für euch Bilanz ziehst und entscheidest, in welche Richtung es weiter gehen soll. Und egal welche Entscheidung du triffst, sie wird die richtige sein für euch!
Eine Stillberaterin in eurer Nähe, die euch ggf. mit Rat und Tat zur Seite stehen kann, hast du?
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 11.04.2014
Antwort auf:
Baby 19 Wochen streikt an der Brust. Was tun?
Danke für Deine Antwort, liebe Kristina!
Vergeht die Unruhe tatsächlich wieder und auch ggf. die damit verbundenen Stillprobleme? Wenn ich weiß, dass es wohl am Entwicklungsschub liegt und diese Phase wieder vergeht, kann ich vielleicht wirklich nochmal die Anstrengungen des Weiterstillens auf mich nehmen.
Es ist in der Tat sehr stressig und ich will und kann mein Kind halt auch nicht weinen lassen, weshalb sie dann halt aus der Not mitunter dann doch final ein Fläschchen bekommt.
Ich werde einfach weiter versuchen, sie immer zuerst zu stillen, habe mir aber auch wieder eine Pumpe besorgt, in der Hoffnung, dass es nun besser funktioniert.
Es liegt mir schon sehr viel daran, sie noch weiter stillen zu dürfen. Es ist halt einfach das Beste, was man einem Kind als Mutter geben kann!
Eine Stillberaterin habe ich leider nicht hier in der Gegend. Meine Hebamme war bei den anfänglichen Stillproblemen auch leider nicht sehr motivierend. Ihrer Meinung nach, hätte ich es nie wieder zum Vollstillen schaffen sollen.
Herzlichen Dank nochmal! Ich werde versuchen, mir nicht all zu viel Stress zu machen. Denn das ist mit Sicherheit verkehrt!
von
Gala12
am 11.04.2014, 18:03
Antwort auf:
Baby 19 Wochen streikt an der Brust. Was tun?
Liebe Gala12,
ich kann es dir nicht versprechen, weil das in jedem Fall immer ganz individuell ist, aber wenn du es noch ein wenig versuchen magst, dann wird es auf jeden Fall "Sinn" gemacht haben für dein Kind.
Ohne Stillgruppe in der Nähe ist es schwierig, aber vielleicht hilft es dir, wenn du dich im benachbarten Stillforum austauschst mit anderen Müttern, die vielleicht ähnliches wie du durchgemacht haben?
Lieben Gruß und ich drück euch fest die Daumen!!
Kristina
von
Kristina Wrede
am 12.04.2014
Antwort auf:
Baby 19 Wochen streikt an der Brust. Was tun?
Hast Du schon mal hier nach einer Stillberaterin geschaut?
http://www.lalecheliga.de/index.php?option=com_content&view=article&id=401&Itemid=93
http://www.afs-stillen.de/index.php/afs-vor-ort/stillberatung
http://www.bdl-stillen.de/stillberatungsuche.html
Vielleicht wirst Du da ja doch fündig!
LG Sileick
Mitglied inaktiv - 12.04.2014, 13:35