Hallo,
ich bin kurz vorm verzweifeln. Ich möchte meinen Sohn (8Monate) nun gerne abstillen. Tagsüber klappts auch super. Er isst fleißig seinen Brei. Auch die letzte Stillmahlzeit um 19:00 Uhr ist erfolgreich gestrichen. Nur in der Nacht also so 23:00 und dann noch 2-3 mal trinkt er noch und natürlich früh. Jetzt hab ich schon Pre und Folgemilch ausprobiert in allmöglichen Flaschen, Bechern usw. aber es scheint ihm einfach nicht zu schmecken. Er verzieht sein Gesicht und trinkt nicht. Auch während des früheren Stillens hat er nie die Flasche genommen.
Kann ich einfach die Milch weglassen und ihm früh z.B. Jogurtbrei für den Anfang geben? Für stückigere Sachen ist er noch nicht zu haben, da fängt er immer an zu würgen auch Milchbreie zum Selbstanrühren mag er nicht.
Kann ich nachts einfach aufhören zu stillen und wie mach ich das am besten?
Mitglied inaktiv - 09.02.2011, 10:35
Antwort auf:
Abstillen in der Nacht und welche Milch nun?
Liebe jkm2010,
mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei.
Generell wird empfohlen, dass mit Kuhmilch und Kuhmilchprodukten gewartet wird, bis das Kind ein Jahr alt ist, es gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass es ab zehn Monaten schon kein Problem sei, Milchprodukte einzuführen. Von Joghurt würde ich persönlich abraten.
Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten.
Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe.
Wenn Sie gar nicht mehr stillen möchten, sollten Sie weiterhin geduldig Säuglingsmilch anbieten. Vielleicht können Sie es zunächst mit abgepumpter Muttermilch probieren und dann immer mehr Säuglingsmilch untermischen.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 09.02.2011