Hallo,
Mein Sohn 6 1/2 Monate alt wurde bis jetzt immer gestillt. Er bekommt Mittagsbrei und Abendbrei, Nachts , morgens und nachmittags wird er gestillt bis dahin hat es immer super geklappt und er hat sehr gerne getrunken. Seit zwei Tagen allerdings ist nichts mehr zu machen, wenn die Brustwarze nur in die Nähe von seinem Mund geht oder ich ihn schon zum stillen auf die Seite legen möchte fängt er an zu schreien drückt sich weg ,dreht seinen Kopf so weit wie es nur geht zur anderen Seite. Ich bekomme die Brust noch nicht mal in die Nähe von seinem Mund. Ich habe schon andere Stillpositionen versucht, im liegen , sitzen , sogar im stehen oder beim umher laufen. nichts klappt. Ich weiß einfach nicht woran es liegt. Er bekommt keine Flasche (trinkt Tee oder Wasser aus dem Becher) ,schnuller hat er noch nie gehabt und habe auch die sonst nichts geändert(kein anderer Stillort oder Position, kein anderes Duschbad etc.) Habe schon abgepumpt und die Milch trinkt er auch .Was kann das nur sein? Mir wurde gesagt das er sich vielleicht abgestillt hat? Kann das sein? In dem Alter? Ich würde so gern weiter stillen, was kann ich nur tun?
LG
Jule
von
Julee.011
am 30.09.2016, 19:21
Antwort auf:
6 1/2 Monate altes Baby will nicht gestillt werden
Liebe Jule,
für eine Ablehnung der Brust kann es verschiedene Gründe geben, die von einer Saugverwirrung bis hin zu einem Stillstreik reichen können und es lässt sich aus der Ferne nicht feststellen, was nun bei Euch los ist.
Unter Umständen schieben die Zähne in den Kiefer ein.
Eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass das Baby beim Trinken behindert wird, Ohrenschmerzen, so dass das Stillen wehtut. All dies kann zu einem Stillstreik führen. Vorsichtshalber sollte deshalb ein streikende Kind vom Arzt angeschaut werden.
Wenn die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht ist können Babys auf die Gefühle ihrer Mutter mit einem Streik reagieren.
Einen unliebsamen Zwischenfall beim Stillen kann Anlass zu einem Stillstreik sein. Z.B. wenn das Baby gestillt wurde während der/die Arzt/Ärztin es untersucht hat und es dabei erschrocken ist.
Kurz: alle einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen im Leben des gestillten Kindes oder seiner Familie können das Kind zu einem Stillstreik bewegen.
Wichtig ist, dass Du in dieser Situation nicht die Geduld verlierst und versuchst so ruhig wie möglich zu bleiben. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bei einem Stillstreik bewährt:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten bzw. wieder dem Bedarf des Babys anzupassen, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch kannst Du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher.
Ich wünsche dir gute Nerven und ein baldiges Ende des Streiks.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 30.09.2016