Unser Sohn ist 3,5 Jahre alt. Nachdem er in der Kita mit den anderen auf die Toilette gegangen ist, und es auch zu Hause ab und zu schon geklappt hat, haben wir jetzt die Windelhose weggelassen. In den ersten Tagen ging häufig etwas schief. Auch Pipi, wobei er meist einfach nicht schnell genug auf der Toilette war, nach einer knappen Woche klappt das jetzt schon sehr gut. Den Stuhlgang macht er aber immer in die Unterhose und sagt dann auch nicht Bescheid. Er meint, er merkt es nicht. Ich sehe meist vorher schon Anzeichen und frage, ob er auf die Toilette möchte, aber er will einfach nicht. Haben wir zu früh angefangen, kann es sein dass er es nicht rechtzeitig merkt? Er hat Toilette und Töpfchen zur Auswahl. Oder brauchen wir einfach Geduld? Ich möchte auf ihn auch nicht zu viel Druck ausüben, aber ich sage ihm schon, dass der Stuhlgang in die Toilette gehört oder er zumindest Bescheid sagen soll.
Schon vorab Vielen Dank
Finns Mama
von
Finns Mama
am 05.07.2016, 16:11
Antwort auf:
Wie können wir unseren Sohn motivieren Stuhlgang in die Toilette zu machen
Liebe Finns Mama,
Geduld ist immer super :-)) und zu viel Druck auch schlecht, da bin ich ganz ihrer Meinung. Aber vielleicht lässt sich das "Problem" noch besser klären- Stuhlgang in der Hose ist ja auf Dauer ganz schön lästig, da bliebt der Druck ja irgendwann gar nicht aus.
Es gibt einige Kinder, die gerade für ihre Darmentleerung länger die Windel benutzten möchten. Versuchen sie doch einmal herauszufinden, ob es ihrem Sohn auch so geht. Manche Kinder halten ( interessanterweise) noch eine Weile an diesem Verhalten fest, ohne dass es gut zu erklären wäre. Hilfreich ist es dann ihnen diese Möglichkeit tatsächlich einfach ( ohne großen Ärger) für eine Weile einzuräumen, im Laufe der Entwicklung können sie dann auch den Weg zur Toilette für den Stuhlgang finden. Das zeigt jedenfalls die Erfahrung. Schauen Sie doch dazu in diesem Forum auch einmal unter dem Stichpunkt:"Stuhlgang in die Windel".
Alternativ kann ich ihrer Schilderungen entnehmen, dass ihr "Kleiner" sagt, er merke gar nicht dass er Stuhldrang hat. Es kann auch bedeuten, dass er damit ganz recht hat und ihm tatsächlich das Gefühl dafür fehlt. Häufig steckt dahinter ein eher einfaches, nicht immer deutlich sichtbares Problem, nämlich ein dauerhaft zu voller Enddarm. Das heißt wenn Kinder eine chronische Verstopfung haben, verlieren sie das Gefühl für den geeigneten Zeitpunkt der Darmentleerung. Der Hintergrund: Beim Stuhlgang entleert sich unser Enddarm komplett, kommt es zur erneuten Füllung des Enddarms erhalten wir ein Signal was den Entleerungsreiz und Reflex ankündigt. Wenn der Enddarm bei einer Verstopfung aber nun permannet gefüllt ist, geht dieses Signal verloren.
Ob ihr Sohn von diesem Problem betroffen ist, lässt sich ganz einfach beim Kinderarzt klären. Vielleicht kann er ja auch erklären, ob Aa machen schon mal weh tut, zwickt, er es vielleicht schon mal zurück hält. Kleinkinder reagieren schon bei kleinen Störungen in diesem Bereich mit Rückzug und Einhalten.
Vielleicht lässt sich das Problem ihres "Kleinen" ja mit meinen Hinweisen klären. Ich drücke Ihnen die Daumen.
Liebe Grüße
Ellen Janhsen-Podien
von
Ellen Janhsen-Podien
am 05.07.2016