Liebe Martina,
mein 8 1/2 monatiges Sohn hatte zum 6. Monat nachts durchgeschlafen.Seit dem aber (leider)nicht mehr. Ich stille schon ab, d.h. mittags, nachmittags und abends Beikost; morgens u nachts Muttermilch. Er ist die Breie sehr gerne. Den Abenbrei gegen 19h u um 20h schlaeft er. Er wacht dann meistens gegen 24h/1h und gegen 3h/4h auf und weint.Wenn ich ihn stille, trinkt er u schlaeft dann sofort wieder ein.
Meine Frage ist nun, hat er da wirklich Hunger? Wie lange kann ein Baby in seinem Alter nachts ohne Essen auskommen? Ich frage dies, da die unterbrochenen Naechte mir so langsam wirklich meine Energie verbrauchen.Wenn er aber wirklich Hunger hat, moechte ich ihm aber nachts meine Milch nicht vorenthalten.
Lieben Dank fuer Deinen Rat!!
Herzlichen Gruss
Eva
von
emh
am 25.04.2014, 11:46
Antwort auf:
Hat Baby nachts wirklich Hunger?
Liebe emh,
ein Kind ist bis zum Ende des 1. Lebensjahres ein Säugling - und befriedigt durch Saugen sein Saugbedürfnis. Da dieses tagsüber immer weniger befriedigt wird, weicht das Kind auf die Nacht aus.
Ihr Sohn scheint im Moment nachts die Mahlzeiten zu brauchen. Geben Sie sie ihm - allen guten Ratschlägen zum Trotz. Natürlich kann ein Kind nachts ohne Nahrung auskommen (im Sinne von: es wird nicht verhungern), aber manche Kinder können nachts einfacher Nahrung aufnehmen (im Sinne von: Bauch voll, wohl fühlen, Bedürfnis befriedigt, nicht soviel Ablenkung wie tagsüber).
Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt.
Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen (Sie erleben es ja gerade!)!
"Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht.
Bleiben Sie gelassen und sorgen Sie zügig für Beruhigung - umso schneller schlafen alle wieder!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 25.04.2014