Hallo!
Bei mir wurde bereits in der 20. SSW eine Gebärmutterhalsverkürzung auf 2,9 cm festgestellt. Trotz 1,5 Wochen Liegens kam es zu einer Verschlechterung mit Blutungen und nur mehr einer Länge von 2,1 cm. In der 22. SSW wurde mir eine Cerclage gelegt und nach insgesamt 1,5 Wochen Krankenhausaufenhalt mit Wehenhemmern wurde ich mit einer Cervixlänge von 3,8 cm entlassen. Anfang der 24. SSW erhielt ich die Lungenreifungsspritzen für mein Baby. Jetzt bin ich in der 26. SSW, der Gebärmutterhals hat sich wieder auf 3 cm verkürzt, obwohl ich seit nunmehr 5 Wochen fast nur liege und nur letzte Woche max. eine halbe Stunde täglich ein bißchen Spazieren war. Meine Frauenärztin hat mir eine weitere "Liegezeit" von jedenfalls 5 Wochen verordnet, d.h. Aufstehen nur fürs WC, Duschen und Essen. Ab und zu spüre ich ein Ziehen nach unten (manchmal 5 Mal am Tag bzw. ein paar mal nachts, dann wieder ein paar Tage gar nichts) bzw. auch ein ungutes Gefühl in der Scheide, wie gleich nach dem Legen der Cerclage.
Ich werde natürlich weiterhin Liegen, aber gibt es sonst etwas, was ich tun kann, spezielle Teemischung trinken oder was anderes?
Ich würde auch so gern spazierengehen oder auch mal auf einen Kaffee mit einer Freundin - kann ich mich das trauen, oder erhöhe ich daduch das Risiko für eine Frühgeburt. Den Haushalt hat mein Mann komplett übernommen. Ich bin total unsicher, es ist meine zweite Schwangerschaft nach einer FG in der 11. SSW und insgesamt 6 ICSI-Versuchen.
Danke im Voraus für Ihre Antwort!
Liebe Grüße
Manuela4512
Mitglied inaktiv - 11.10.2010, 13:12
Antwort auf:
Gebärmutterhalsverkürzung und Cerclage
Liebe manuela,
für Sie heißt es liegen, liegen und nochmal liegen! Durch Bewegung wie Spazierengehen wird der Uterus zu Kontraktionen animiert, meist nicht im Ganzen sondern sektorenweise. Im Normalfall machen diese Wehen nichts am Muttermund, aber bei Ihnen ist es nun mal nicht der Normalfall!
Deshalb muss Ihre Freundin zu Ihnen kommen, Kuchen mitbringen, den Tisch decken und das Geschirr in die Spülmaschine räumen!!
Fragen Sie Ihren Arzt, ob es okay ist, wenn Sie Bryophyllum dazu nehmen.
Bryophyllum ist eine pflanzliche, homöopathische Arznei aus der anthroposophisch orientierten Medizin. Der gängige Name dafür ist auch: Keimzumpe.
Es gibt sie in unterschiedlichen Potenzen.
Das ist diese Pflanze, deren reife Blüten, „weghüpfen“ wenn man sie an der einen Seite leicht drückt. Ich habe das als Kind immer getan. Was man sich von ihr als arzneiliche Information verspricht, ist die Fähigkeit, dieser „weggehüpften“ Keimlinge, sich dort einzunisten, wo sie gerade gelandet sind. Sie brauchen dafür überhaupt keine Hilfe, niemand muss sie einbuddeln oder pflegen. Sie nisten sich dort ein, wo sie gerade sind. Mit der Gabe von Bryophyllum soll diese spezielle Eigenschaft dieser Pflanze auf die Frucht übergehen.
In der anthroposophischen Klinik wird sie grundsätzlich bei Frühschwangeren eingesetzt (Herdecke hat dazu eine Studie gemacht). Man gibt sie im ersten Trimenon der Schwangerschaft, also bis zur vollendeten 12.Woche. Jeden Tag eine Messerspitze der Trituration (Pulver).
Aber sie hat auch noch weitere Eigenschaften.
Sie reguliert funktionelle Störungen und bringt rezidivierende (wiederkehrende) Entzündungen der Stoffwechselorgane zur Heilung. Sie bekämpft vorzeitige Wehen, in dem Falle wird sie auch in anderen Abschnitten der Schwangerschaft empfohlen.
Außerdem hilft sie vitaler Schwäche und Unruhe, wenn diese durch seelische Ausnahmezustände hervorgerufen wird. Das trifft auch auf seelisch bedingte Schlafstörungen zu.
Ihre Kraft hat drei Ansatzpunkte:
die Unterstützung der Einnistung im ersten Trimenon
seelische Hilfe bei Angst und Panik in der SS
Beruhigung bei vorzeitiger Wehentätigkeit.
Hier kann man sie ergänzend einsetzen, denn eine innere Beruhigung wird immer auch positiv auf die vorzeitige Wehentätigkeit einwirken. Auch ist es oft so, dass die üblichen Wehenhemmer arge Unruhezustände hervorrufen können. Hier bildet Bryophyllum eine wunderbare Ergänzung.
Besonders Frauen, die vielleicht schon eine oder mehrere Fehlgeburten hinter sich haben, gehen oftmals sehr ängstlich in eine Folgeschwangerschaft. Ihnen würde ich Bryophyllum ganz besonders ans Herz legen. Es unterstützt nicht nur die Einnistung, es hält auch die Psyche und eventuelle Schlafunregelmäßigkeiten prima in der Balance.
Hersteller: Weleda
Die Firmen Weleda und Wala sind übrigens, anders als andere Pharmakonzerne, Stiftungen. Hier gehen die Gewinne nicht in Gehälter oder Diäten unter, sie fließen direkt in die Forschung. Der Wissensstand dieser Firmen auf dem Gebiet der homöopathischen Arzneien ist dementsprechend hoch.
Bitte 1-3 Messerspitzen pro Tag. Bei Besserung bitte das Mittel wieder absetzen.
Das Liegen ist nervig und Frau möchte den Putz von der Wand kratzen! Aber es lohnt sich, denn es ist ein horrender Unterschied, ob Ihr Kind in der 26. oder in der 32. SSW geboren wird - oder gar erst in der 35. SSW.
Und bitte den Bauch in Ruhe lassen - Dauerstreicheln macht nämlich auch Wehen.
Haben Sie eine Hebamme? Z.B. für die Geburtsvorbereitung zuhause?
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 11.10.2010