Frage: Wie stille ich liebevoll ab?

Liebe Biggi, liebe Kristina, Ich stille meine Tochter (15 Monate) sehr gerne und würde es gerne auch weiterhin machen. Leider ist das nicht möglich, da ich aufgrund eines Karzinoms zur Radiojodtherapie muss. Einige Zeit war ich im Krankenhaus und meine Tochter war mit dabei und wir stillten. Nun sind wir wieder zuhause und ich muss abstillen, obwohl meine Tochter bisher nur an der Brust einschläft und so auch nachts weiterschläft. Tags haben wir teilweise auch noch gestillt. Wie kann ich sie liebevoll abstillen? Wie wird das unsere Beziehung beeinflussen, da ich im Prozess des Abstillens auch für 5-12 Tage verschwinde? Die Therapie beginnt evtl schon nächste Woche. Es ist für mich gesundheitlich wichtig, dass es schnell geht. Habt ihr ein paar Tipps für mich? Ich wäre euch so dankbar! Ich weiß, dass es sein muss, dennoch ist es ein sehr schmerzhafter Bruch, den ich ihr so leicht wie möglich machen möchte. Herzlichen Dank und liebe Grüße Sommersonnenfreude

von Sommersonnenfreude am 24.11.2016, 12:07



Antwort auf: Wie stille ich liebevoll ab?

Liebe Sommersonnenfreude, natürlich ist es nicht einfach, wenn Mama plötzlich in der Nacht nicht da ist, aber mit einem sehr verständnisvollen Papa lässt es sich schaffen, auch wenn deine Maus dann vermutlich wenig schlafen wird. Vermutlich wird es nicht ganz ohne Trauer bei deinem Kind gehen. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. In diesen Gesprächen kannst Du dein Kind immer wieder darauf hinweisen, dass das Stillen nun nur noch zu den und den Zeiten möglich ist (z.B. zunächst nur noch in der Nacht, oder nur noch tagsüber), dass Du es aber weiterhin genau so sehr lieb hast, wie schon immer. Je langsamer du abstillen kannst, desto besser wird es auch für deine Brust sein, die die Milchbildung ja nur langsam drosselt. Spannt die Brust, streichst du nur so wenig Milch aus, dass der Druck nachlässt, und kühlst die Brust ein wenig. Da Kochsalz Flüssigkeit im Körper bindet, kann es vorteilhaft sein, die Salzaufnahme zu reduzieren, bis das Spannungsgefühl nachgelassen hat. Du kannst entsprechend Deinem Durst trinken. Dein Baby (und wohl auch Du) wird den Verlust des Stillens als schmerzlich empfinden. Versuche ihm möglichst viel Aufmerksamkeit zu geben und halte soviel Körperkontakt wie nur möglich. Ganz wichtig ist es, dass DU deinem Kind Sicherheit vermittelst und Stärke zeigst, dann wird dein Kind die Trennung gut verkraften. Dein Kind ist alt genug und kann mit dir telefonieren, Du kannst mit ihm sprechen und der Papa ist ja auch da. Deine Kleine kann sich mit dem Papa einen schönen Abend machen, die beiden könnten gemeinsam auf der Couch kuscheln oder etwas spielen. Mein Mann ist damals mit dem Auto durch die Stadt gefahren und die Kinder haben Lichter gezählt, bis ihnen die Augen zufielen, an anderen Tagen durften die Kinder auf der Couch in Papas Arm einschlafen und wenn es gar nicht gegangen wäre, hätten sie durch gemacht ; ). Viele werden jetzt sagen, dass ist verwöhnen, aber ich glaube, dass der Druck aus der Situation genommen werden sollte. Dein Kind trauert und sollte dann nicht noch dafür bestraft werden, wenn es weint. Macht es Eurem Kind einfach, die Abende sollen nicht traumatisch, sondern schön sein. LLLiebe Grüße, schreib mir doch nach deiner Behandlung, wie es war, ich würde mich freuen! Alles alles Gute für Dich, ich umarme dich. Biggi

von Biggi Welter am 24.11.2016



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