Wie kann ich weiter stillen?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Wie kann ich weiter stillen?

Guten Tag, ich stille jetzt seit 4,5 Monaten und habe ab dem 3. Monat 2-3 mal in der Woche zugefüttert, jetzt sind wir bei täglich 1-2 Flaschenmahlzeiten. Ich hatte von Anfang an nicht viel Milch, muste die Kleine oft anlegen, wochenlang stündlich. Ich pumpe Abends ab, um zu stimmulieren, sie schläft schon seit dem 2. Monat sehr lange nachts. Ich trinke viel, esse gut, trinke Stilltee und vermeide alles, was die Milchbildung verringert. Vor dem Fläschchen, biete ich immer erst die Brust an. Doch jetzt löst der Milchspendereflex nicht immer aus und die Kleine hat keine Geduld. Oder die Milch schießt ein, aber nach nur 1-2 Minuten hört sie auf zu schlucken, saugt weiter aber kommt anscheinend nichts. dann stößt sie sich von der Brust weg und guckt mich entsetzt an. Sie hat anschließend fast immer noch hunger und weint, wenn ich dann die Flasche gebe, trinkt sie meist 80-150ml. Ich würde aber gerne noch mindestens bis zum 6. Monat weiterstillen, was kann ich tun? Ich wollte in zwei Wochen mit der Beikosteinführung anfangen, dann ist sie 5 Monate alt, was sollte ich dabei beachten, bezüglich dem stillen? LG

von JessicaEmily am 05.05.2017, 11:53



Antwort auf: Wie kann ich weiter stillen?

LIebe JessicaEmily, deine Maus zeigt das Verhalten, das viele aufweisen, wenn sie neben der Brust auch die Flasche bekommen. Wir sprechen oft von Saugverwirrung, weil die Brust sich so ganz anders verhält als die Flasche. GLeich vorweg: Es wird anstrengend, wenn du diesen Prozess unterbrechen willst, weil du eher von der Flasche weg müsstest und mit alternativen Füttermethoden zusätzlich erforderliche Milch gibst. Ein Brusternährungsset könnte so eine Methode sein. So hätte dein Baby die Chance, das korrekte Saugen an der Brust zu perfektionieren und die Geduld wieder zu erreichen, die es fürs Stillen braucht. Du benötigst dazu aber vermutlich Hilfe vor Ort, daher die Frage: Hast du eine erfahrene Hebamme oder mal nach einer Stillberaterin in deiner Nähe geschaut (unter http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC.) Die Frage ist aber wirklich, ob das für die kurze Zeit noch Sinn macht. Nur du kannst sie beantworten. Beikosteinführung hat weniger mit dem Alter zu tun als mit der Reife des Babys. Der "Idealzustand" ist, dass die Mutter das Kind anschaut und darauf achtet, wann es zu erkennen gibt, dass es bereit für die Beikost ist. Das kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest. Zur Beikosteinführung allgemein siehe http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=158558&suche2=bereit+f%FCr+Beikost&seite=1 oder einfach in der Suchfunktion nach der Wortgruppe "Beikost einführen" suchen. LIeben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 05.05.2017