Wie kann ich mein 14 Monate altes Kind dazu bringen abzustillen?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Wie kann ich mein 14 Monate altes Kind dazu bringen abzustillen?

Hallo, Ich möchte jetzt nun seid langem abstillen es klappt aber einfach nicht. Meine Tochter wird am tag 2-4 mal gestillt und nachts bestimmt jede Std. Manchmal weint sie so lange und verweigert die brust bis ich sie auf dem arm nehme und mit ihr durch die wohnung spaziere (Nachts). Wenn sie die Brust nicht bekommt fängt sie an zu weinen und hört nicht mehr auf. Die Flasche oder Nuckel nimmt sie auch nicht. Ich kann echt nicht mehr stillen am Anfang fand ich das ja ok und gut aber jetzt kann ich das einfach nicht mehr ich ecke mich einfach beim stillen, besonders nachts. Sie schläft auch bei uns im Bett. Ich stehe morgens immer mit Schmerzen auf und bin dazu so müde und erschöpft dadurch das ich nicht viel Platz im Bett hab und oft stillen muss. Dazu kommt jetzt noch das ich wieder schwanger bin. Wie schaffe ich es sie vom abstillen zu überzeugen?

von Anastasia20 am 18.11.2016, 13:44



Antwort auf: Wie kann ich mein 14 Monate altes Kind dazu bringen abzustillen?

Liebe Anastasia20, wenn dein Baby selbst noch nicht abstillen will ist es DEINE Entscheidung, es zu tun, und DU bist gefragt, es durchzuführen und deiner Maus klar zu machen, dass die Stillzeit zu Ende geht. Das kann bedeuten, dass du ein paar Tage und Nächte ertragen musst, in denen sie wütet, tobt und weint. Solange du sie damit jedoch nicht allein lässt, oder sie gar dafür bestrafst, in dem du sie schimpfst, schüttelst oder anschreist, wird sie es irgendwann akzeptieren. Glaub mir, viele Mütter sind irgendwann an dem Punkt, und eine Frau, die am Limit ist, ist auch nicht immer Herrin über ihre Reaktionen. Das ist normal und nachvollziehbar, darum ist es wichtig, gar nicht erst an diesem Punkt anzugelangen. Wenn du für dich spürst, dass du es nicht leisten kannst, bitte jemanden um Hilfe, der für dein Kind liebe- und verständnisvoll da sein kann, wenn es über die neue Situation verzweifelt ist. Und auch das ist normal: Für dein Kleines ist Stillen wichtig und wertvoll, darum möchte es nicht davon lassen. Gleichzeitig aber kann es lernen, dass es auch ohne die Brust Nähe und Geborgenheit bekommen kann, wenn Stillen einfach nicht mehr geht. Du kannst damit anfangen, dass ihr eine nächtliche Stillpause einführt, in der z.B. der Papa, wenn er nicht am nächsten Tag früh zur Arbeit muss, bei eurem Baby liegt, während du im Nachbarzimmer schläfst. Fangt mit einer Zeitspanne an, die dir etwas Erholung schenkt (z.B. 4 Stunden), das Baby aber nicht komplett überfordert. Wenn diese Pause mal geschafft ist, kann die Stillpause immer weiter ausgedehnt werden. Auch am Tag kannst du feste Stillzeiten bestimmen. Außerhalb dieser Zeit gibt es die Brust nicht, sondern du bietest Alternativen an. Natürlich wird dein Baby sie erst zornig abweisen, und da kommt dann dein Part der Konsequenz. Halte dich selbst an deine Entscheidungen, egal wie dein Baby protestiert. Denn wenn du nachgibst, lernt dein Kind, dass es sich nicht auf deine Entscheidungen verlassen kann, dass es einfach nur den richtigen Knopf bei dir finden muss, damit du deine Meinung doch wieder änderst. Aufgemerkt: Dieses Vorgehen empfehle ich nur dann, wenn die Mutter echt am Ende ist. Es ist allemal besser, als wenn sie in ihrer Erschöpfung und Verzweiflung ausflippt - was gar nicht so selten passiert und keinesfalls bedeutet, dass die Mutter ein Monster wäre! Es kann übrigens helfen, ein Signal zu etablieren, das Tag und Nacht anzeigt, ob Stillzeit ist oder nicht. Ein kleines Licht, das du mit einer Zeitschaltuhr entsprechend programmierst, kann super wirken. Leuchtet es, darf gestillt werden. Ist es aus, ist Stillpause. Gleichzeitig hilft es, wenn du dein Kleines darauf hinweist, wenn es leuchtet, wenn es also stillen darf. Auch das ist ein Lernschritt: "Mama achtet auf mich, sie ist fair und trickst mich nicht aus..." Hilft dir das weiter? Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 18.11.2016