Hallo,
Meine Tochter ist 12 Monate alt und ein "Stilljunkie". Tagsüber isst sie inzwischen alles was wir essen und auch große Portionen. Abends, nachts und morgens stille ich.
Abends stille ich vor dem Einschlafen. das beruhigt sie und ist für beide kuschelig. Sie schlöft dann ruhig in ihrem Bett hen ein. nach ein bis zwei Stunden geht es aber los. Dann muss ich stillen und sie zu uns ins Bett legen.
Das nächtliche Stillen entwickelt sich zunehmend zum Dauerstillen. Sie will seit ca. 2 Wochen fast jede Stunde saugen. Sie saugt richtig kräftig, reißt schon fast, so dass es mir schon schmerzt. Löse ich sie von der Brust schreit sie wahnsinnig. Ich biete ihr dann einen Schnuller an, aber den will sie nicht. Aus ihrer Wassertrinklerntasse nimmt sie 2 Schlückchen, schläft dann aber auch nicht.
Ich lehne Schlaflernprogramme strikt ab. ich will aber einen Weg finden nachts nicht mehr zu stillen. Ich kann nicht mehr. Ich bin übermüdet und meine Brust schmerzt.
Haben Sie Tipps und Hilfen?
Danke.
Alema
von
Alema
am 25.11.2014, 08:28
Antwort auf:
Wie kann ich liebevoll abstillen?
Liebe Alema,
deine Maus wacht vermutlich nicht in erster Linie aus Hunger auf, sondern weil sie unruhig geträumt hat. So vieles verarbeiten die Kleinen in der Nacht, und Mamas Nähe ist eine Wunderwaffe, wenn es um die Stressregulation geht. Darum die nächtliche Unruhe... die vermutlich auch durch Abstillen in der Nacht nicht wirklich besser wird.
Wenn du das Stillen jedoch partout nicht mehr so häufig haben magst nachts, kannst du versuchen, ob deine Tochter eine Stillpause akzeptiert. Ich empfehle dazu gern die Ansätze von Elizabeth Pantley, die du auch in ihrem Buch "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte" findest.
Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, und wenn du das Gefühl hast, sie braucht Milch, dann natürlich auch ein Fläschchen mit abgepumpter Muttermilch oder Pre-Nahrung; doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Gesteh ihr diese Wut zu, erlaube ihr, ihren Unmut auszudrücken und nimm es nicht als persönliche Kränkung auf. Bleib bei deiner Entscheidung, bleib liebevoll und "da" für deine Maus, dann gelingt die Umstellung leichter.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung.
Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 25.11.2014