(Wie) kann ich die Stillsituation verändern?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: (Wie) kann ich die Stillsituation verändern?

Ein gesegnetes neues Jahr : ) Folgendes: Ich habe einen 3,5jährigen Sohn, der die Kita besucht und eine fast 3 Monate alte Tochter, die ich voll stille, auch Einschlafstille (verweigert meist den Schnuller, egal welchen). Es gibt selten ein Fläschchen vom Papa. Wir sind meist auf den Bus angewiesen, somit u.a. deshalb zeitlich gebunden. Meine Fragen dazu: 1. Kann ich das Einschlafstillen irgendwie sanft ersetzen durch im Bettchen einschlafen? Das dauert fast jeden Abend Ca. 2 Std. und schlaucht. In der Zeit könnte ich Rückbildungsw u.ä. machen, wozu ich tagsüber nicht komme. Zeitlich früher später hinlegen mit ihr zusammen wäre wohl nicht sinnvoll, da ich sie morgens wecken müsste, was eh schon unfreiwillig vorkommt am Tage. Nehme ich ihr da nicht ihren wichtigen Schlaf für Gesundheit und Entwicklung? 2. Kann man, obwohl ich nichts gegen Stillen nach Bedarf habe und es ja gerne tue, eine Ca-möchte-gern--zeitlich-rhyrhmischen Stillsituation angewöhnen? Nur ungefähr nach Zeit, denn sonst bin ich ja nur noch am Stillen, damit das Mäuschen bloß keinen Hunger hat unterwegs (viel)... Danke. LG

Mitglied inaktiv - 05.01.2015, 20:29



Antwort auf: (Wie) kann ich die Stillsituation verändern?

Liebe Malinama, alle Stillexperten sind sich schon seit sehr langer Zeit einig: bei einem gesunden, voll ausgetragenen und gut gedeihenden Baby ist Stillen nach Bedarf das Optimale. So wird sichergestellt, dass das Kind die Nahrung, die es braucht, immer dann bekommt wann es sie braucht. Eine Ausnahme stellen schlecht zunehmende Kinder oder kranke Kinder dar, da kann es sein, dass die Mutter regulierend eingreifen muss und das Baby eventuell zum Stillen wecken muss. Ein so kleines Baby will durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und Abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster Phasen. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Die Abstände zwischen den Stillzeiten können mit zunehmendem Alter des Kindes durchaus länger werden, doch in der Regel will ein Baby in diesem Alter im Durchschnitt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Ein Tragetuch kann in dieser Situation ebenfalls sehr hilfreich sein. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Das Baby kann Ihre Nähe spüren, es wird sich an Ihrem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Sie haben mindestens eine Hand frei (und auch Ihren Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchen Sie es einmal. Lassen Sie sich von einer tucherfahrenen Frau zeigen, wie vielseitig ein Tragetuch eingesetzt werden kann. Sie werden vielleicht sehr erstaunt sein, wie einfach der Alltag mit einem Kind im Tuch wieder wird und mit etwas Geschick können Sie Ihr Kind sogar im Tuch stillen. Kopf hoch, es kommen bald wieder einfachere Zeiten! LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 05.01.2015



Antwort auf: (Wie) kann ich die Stillsituation verändern?

Danke, auch wenn ich das alles schon weiß. Mein erstes Kind war ein absolutes Tragekind - ganz im Gegensatz zum zweiten, zumindest was das Tragetuch angeht. Und wie ist das mit dem Einschlafen lernen im Bettchen statt an der Brust???Ich meine, ich kann ja z.B. schlecht Rückbildungsgymnastik mit Baby im Tragetuch machen... LG

Mitglied inaktiv - 05.01.2015, 23:22



Antwort auf: (Wie) kann ich die Stillsituation verändern?

Liebe Malinama, wäre es möglich, dass Sie jemand zur Rückbildung begleitet und mit dem Kind spazieren geht, so lange Sie die Rückbildung haben? So kann Ihnen das Baby gebracht werden, wenn es hungrig ist. Es gibt auch viele Kurse, in denen die Babys willkommen sind und ohne Probleme mit können ;-). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 06.01.2015



Antwort auf: (Wie) kann ich die Stillsituation verändern?

Ja, ich besuche demnächst einen Kurs mit Babysitter. Was ich meinte war die Übungen tgl. Zuhause + Übungen für meine Großen wg. Skoliose usw. Solche Dinge und Kinderturnen gehen schlecht mit Tragetuch aber ich gebe nicht auf, werde einen Weg finden. Viel mehr schlaucht mich das ewig lange Einschlafstillen. Danke.

Mitglied inaktiv - 06.01.2015, 10:04