Hallo,
meine Kleine ist jetzt 7 Wochen alt, ich stille voll und bin tagsüber mit ihr allein, bis abends der Papa kommt und zuzusagen die Abendschicht übernimmt. Das heißt ich kümmere mich um den Haushalt, während er sie wickelt, mit ihr spielt oder mit ihr fernsieht. Er bringt sie mir nur, wenn sei Hunger hat. Nun ist es aber so, dass sie abends oft sehr quengelig ist und viel schreit. Oft bringt er sie mir dann irrtümlicherweise, weil sie so schreit und auch nicht mehr weiter weiß. Oft hat sie dann aber gar keinen Hunger und wird noch ärgerlicher, wenn ich sie an meine Brust anlege. Das wiederrum macht mich auch sauer und scheint auch irgendwie meine Milchproduktion zu beeinflussen, oft habe ich dadurch am Abend weniger Milch. Was könnten wir machen, dass die Abende entspannter ablaufen? Ist es denn normal, dass die Kleinen am Abend so quengelig und unzufrieden sind?
Vielen Dank
von
SabMah
am 29.06.2016, 09:59
Antwort auf:
Wie kann Papa, Stillen und Abendgestaltung entspannter ablaufen?
Liebe SabMah,
Babys in diesem Alter haben oft eine geradezu „klassische“ Unruhephase am Abend. Nicht
immer ist Stillen dann die Lösung.
Diese unruhige Zeit ist so verbreitet, dass es im englischen Sprachraum sogar einen Ausdruck
dafür gibt: Omastunde , d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts
Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei
ist.
Leider ist so eine Großmutter nicht immer verfügbar und der Vater des Babys ist auch nicht
unbedingt zu diesen Zeiten zuhause. Doch es kann für dich und das Baby eine große
Erleichterung bedeuten, wenn jemand anderes dann einspringt. Der Wechsel in andere
liebevolle Arme und eine andere liebevolle Stimme bewirken oft, dass sich ein aufgebrachtes
Baby beruhigt. Vielleicht kannst Du dann in Ruhe unter die Dusche gehen, einen kleinen
Spaziergang an der frischen Luft machen oder sonst etwas für dich tun. Bei den meisten
Babys legt sich dieses Verhalten Gott sei Dank, wenn sie etwa drei Monate alt sind.
So schwer es auch fällt, es ist wichtig, in dieser Situation nicht in Hektik und Aufregung zu
verfallen. Je mehr Du versuchst um das Kind zu beruhigen und je hektischer Du wirst, um so
aufgedrehter kann auch das Baby werden und dann ist man schnell in einem Kreislauf, der
nur mehr schwer zu durchbrechen ist. Weniger ist hier oft mehr.
Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung
auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und
zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das
Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch
dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es
durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Manche Eltern setzen sich
in dieser Situation sogar mit ihrem Kind ins Auto und fahren ein paar Kilometer :-).
Wenn Du das Gefühl hast, dass dein Kind saugen möchte, aber keine Milch mehr mag, kannst
Du entweder über einen längeren Zeitraum immer die gleiche Brust anbieten (aus der die Milch
dann nicht so stark fließen wird) oder aber Du bietest ihm weiterhin einen Finger (das muss nicht
unbedingt dein Finger sein, Väter haben auch Finger und können Babys tragen) zum Saugen an.
Die Idee mit dem Tagebuch ist perfekt, denn so bist Du nicht ständig unter Spannung und dein Mann wird mit dem Baby im Tagebuch sicherlich gut zurecht kommen. Probiert es mal aus!
Solltest Du Zeit zum Lesen haben, so möchte ich dir das Buch „Das 24-Stunden-Baby“ von
Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears gibt viele Anregungen wie Eltern mit ihrem
besonders anstrengenden Baby (er nennt sie Babys mit erhöhten Bedürfnissen ) umgehen
können. Das Buch ist im Buchhandel und bei jeder LLL-Stillberaterin (oder hier im Still-Shop) erhältlich .
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.06.2016
Antwort auf:
Wie kann Papa, Stillen und Abendgestaltung entspannter ablaufen?
Mein Mann nimmt unseren Sohn abends ins Tragetuch und geht eine große Runde spazieren. Sohnemann ist da ruhig und schläft meistens ein, und ich bin happy, weil ich nicht das Gefühl habe, ständig parat stehen zu müssen zum Stillen. Vielleicht auch für euch eine Lösung? :-)
von
ini_1981
am 29.06.2016, 10:41
Antwort auf:
Wie kann Papa, Stillen und Abendgestaltung entspannter ablaufen?
Vielen Dank für die Tipps. Das Tragetuch ist eine gute Möglichkeit - das mag sie auch so. Ja, sich nicht stressen lassen ist wohl die Devise... Ich hoffe, es legt sich bald.
von
SabMah
am 29.06.2016, 18:13